Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags
Titel des Wettbewerbsbeitrags
Kurzfassung des Wettbewerbsbeitrags
Besonders im Freizeitbereich und zu Ferienbeginn kommt es zu problematischem Alkoholkonsum von Jugendlichen – häufig auf öffentlichen Plätzen. Durch den Einsatz der JUST Teams und die School's out Partys werden den Jugendlichen Alternativen angeboten, die auch ihrem Bedürfnis nach Feiern nachkommen.
Das Besondere daran ist, dass auch Institutionen, die früher eher im Bereich von Sanktionen agierten, mittlerweile aktiv an diesen Aktionen beteiligt sind und sie unterstützen.
Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags
Anlass und Ausgangssituation:
Im Jahr 2010 wurde in Ottweiler vom Landesinstitut für präventives Handeln (LPH) eine kriminologische Regionalanalyse durchgeführt, in deren Rahmen die Bürger/innen zu ihrem subjektiven Sicherheitsgefühl befragt wurden.
Die Auswertung ergab einen Handlungsbedarf in folgenden Bereichen:
- Attraktivität der Stadt
- Verkehrssicherheit
- Unsichere Orte
- Ansammlungen von Jugendlichen, teilweise aggressiv wirkend und/ oder alkoholisiert)
Parallel dazu wurde auf Verwaltungsebene der "AK Jugendschutz & Kriminalprävention" ins Leben gerufen, der sich mit diesen Thematiken auseinandersetzt.
Diesem Gremium gehören mittlerweile Vertreter/innen folgender Institutionen an:
- Stadt Ottweiler:
- Jugendbüro
- Ordnungsamt
- Landkreis Neunkirchen:
- Kreisjugendamt
- Kreispolizeibehörde
- Streetworker
- Schoolworker
- Jugendgerichtshilfe
- Polizei
- Schulen
- Landesinstitut für präventives Handeln
- Seniorenbeauftragter der Stadt Ottweiler
- Privater Sicherheitsdienst
Zu Ferienbeginn treffen sich die Jugendlichen zum Feiern im Park und anderen öffentlichen Plätzen. Aber auch an Wochenenden oder im Rahmen von Festen dienen diese Plätze den Jugendlichen als Treffpunkt, häufig einhergehend mit übermäßigem Alkoholkonsum. Dabei kommt es auch immer wieder zu den bekannten Folgen wie Lärmbelästigung und Vandalismus.
Konzeption, Ziele & Zielgruppen
Es wurde ein Maßnahmen- und Angebotspaket erstellt , das unterschiedliche Aspekte der Alkoholprävention abdeckt:
- Aufklärung und Kontrolle der Einhaltung des Jugendschutzgesetzes durch das Ordnungsamt in Zusammenarbeit mit dem Jugendbüro der Stadt Ottweiler.
- Spezielle Angebote zu Ferienbeginn für die Schülerinnen und Schüler
- Einsatz von Peergroups auf Festen
Ziele:
- Verantwortungsbewusster Umgang der Jugendlichen mit Alkohol
- Etablierung einer "Feierkultur" speziell zu Ferienbeginn, die ohne Alkohol auskommt
- Bewusstsein schaffen beim Einzelhandel/ Tankstellen bei der Abgabe von Alkohol an Jugendliche
Zielgruppen:
- Kinder und Jugendliche
- Schülerinnen und Schüler an den Ottweiler Schulen
- Einzelhandel und Tankstellen
Vorgehen und Umsetzung
Das Ordnungsamt besucht zusammen mit der Jugendbeauftragten der Stadt Ottweiler im Vorfeld von Festen und vor Ferienbeginn die ortsansässigen Einzelhandelsgeschäfte und Tankstellen. Sie klären über das Jugendschutzgesetz auf und appellieren an die Selbstverantwortung der Betreiber bei der Abgabe von Alkohol an Jugendliche. Außerdem wird der gut sichtbare Aushang des Jugendschutzgesetzes überprüft.
Zusätzlich wird den Geschäften und Tankstellen Infomaterial wie Plakate und Flyer zur Verfügung gestellt.
In Presseveröffentlichungen wird über die Arbeit des "AK Jugendschutz und Kriminalprävention" und die unterschiedlichen Aspekte des Jugendschutzes informiert.
Auf dem Ottweiler Stadtfest und auf dem Weihnachtsmarkt wurden 2012 erstmals die sog. JUST-Teams eingestetzt.
Die Fachstelle Suchtprävention-Frühintervention der Beratungsstelle "DIE BRIGG" des Caritasverbandes Schaumberg-Blies e.V. hat für den Landkreis Neunkirchen dieses Projekt, das sich für den risikoarmen Konsum von Alkohol einsetzt, ins Leben gerufen. Ehrenamtlich tätige Jugendliche werden geschult, um auf den Festen/ Veranstaltungen als Kommunikationspartner für ihre Altersgruppe zur Verfügung zu stehen.
Die Idee der Jugendschutzteams ist auf Initiative des HaLT-Netzwerkes im Landkreis Neunkirchen auf dem Hintergrund einer Fachveranstaltung zum Thema Jugendschutz entstanden: Beteiligte Kooperationspartner sind u.a. das Kreisjugendamt (Kreisjugendpfleger, Streetworker), die Jugendbüros im Landkreis Neunkirchen und die Polizei.
Jugendliche holen sich Rat und Hilfe eher von Gleichaltrigen, als dass sie Erwachsene als Ansprechpersonen suchen. Oft haben sie das Gefühl von Gleichaltrigen besser verstanden zu werden, da sie eine Sprache sprechen und sich ihre Probleme ähneln.
Jeweils am letzten Schultag vor den Ferien finden School's out Partys statt. Vor den Faschings-, den Herbst- & den Weihnachtsferien laufen diese Partys im Jugendzentrum der Stadt Ottweiler. Sein Standort in unmittelbarer Nähe zum Bahnhof und Busbahnhof ist dabei von großem Vorteil. Direkt nach Schulschluss bis in den Nachmittag können die Schülerinnen und Schüler im Juz feiern oder auch nur die Zeit bis zur Abfahrt des Zuges oder Busses überbrücken. Neben alkoholfreien Getränken und einer alkoholfreien Cocktailbar gibt es auch immer dem Anlass entsprechende Aktionen (z. B. "Maskenball" vor Fasching, "X-Mas Bingo" vor Weihnachten).
Vor den Sommerferien ziehen die Mitarbeiter des Jugendzentrums, unterstützt vom Jugendbüro der Stadt Ottweiler und den Streetworkern, mit einem Handwagen los und suchen die Plätze auf, an denen sich die Jugendlichen treffen bzw. gehen zum Bahnhof und Busbahnhof, um dort kleinere Spielaktionen mit den Schülerinnen und Schülern durchzuführen und so mit ihnen ins Gespräch zu kommen.
Eine große School's out Party – die Ottland Games – finden vor den Osterferien in der Altstadt von Ottweiler statt.
Ergebnisse und Erreichtes
- Im "AK Jugendschutz und Kriminalprävention" sind Akteure aus ganz unterschiedlichen Bereichen versammelt. Er hat sich mittlerweile von einem reinen Austausch-Gremium zu einer Arbeitsgruppe entwickelt, die ganz konkret Projekte initiiert und unterstützt.
- Die School's out Partys etablieren sich allmählich in Ottweiler und können so eine gute Basis für weitere Aktionen in der Alkoholprävention bieten.
- Der Einsatz der Jugendschutzteams auf den Festen in Ottweiler hat sich bewährt und bei der Verwaltung eine breite Zustimmung gefunden. Sie sollen in Zukunft auch bei den Tankstellenaktionen mitmachen.
Fragen zum Wettbewerbsbeitrag
C 1 Fragen zur gesamtkommunalen Einbindung des Wettbewerbsbeitrags
C 2 Fragen zur Konzeption und Ausrichtung des Wettbewerbsbeitrags
C3 Fragen zur Umsetzung des Wettbewerbsbeitrags
Einsatz der JUST-Teams