Ottweiler

Typ: 
kreisangehörig
Name der Stadt, der Gemeinde, des Landkreises: 
Ottweiler
Bundesland: 
Saarland
Einreichende Dienststelle: 
Jugendbüro der Stadt Ottweiler
Name des Ansprechpartners: 
Ursula Jakoby
Funktion des Ansprechpartners: 
Jugendbeauftragte der Stadt Ottweiler
Straße/Postfach: 
Illinger Str. 7
Postleitzahl: 
66564
Ort: 
Ottweiler
Telefon des Ansprechpartners: 
+49 6824 300868
Telefax des Ansprechpartners: 
+49 6824 300866
E-Mail des Ansprechpartners: 
Internetadresse der Kommune: 

Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags

Titel des Wettbewerbsbeitrags

School's out - alkoholfrei

Kurzfassung des Wettbewerbsbeitrags

Besonders im Freizeitbereich und zu Ferienbeginn kommt es zu problematischem Alkoholkonsum von Jugendlichen – häufig auf öffentlichen Plätzen. Durch den Einsatz der JUST Teams und die School's out Partys werden den Jugendlichen Alternativen angeboten, die auch ihrem Bedürfnis nach Feiern nachkommen.

Das Besondere daran ist, dass auch Institutionen, die früher eher im Bereich von Sanktionen agierten, mittlerweile aktiv an diesen Aktionen beteiligt sind und sie unterstützen.

 

Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags

Anlass und Ausgangssituation:

Im Jahr 2010 wurde in Ottweiler vom Landesinstitut für präventives Handeln (LPH) eine kriminologische Regionalanalyse durchgeführt, in deren Rahmen die Bürger/innen zu ihrem subjektiven Sicherheitsgefühl befragt wurden.

Die Auswertung ergab einen Handlungsbedarf in folgenden Bereichen:

  • Attraktivität der Stadt
  • Verkehrssicherheit
  • Unsichere Orte
  • Ansammlungen von Jugendlichen, teilweise aggressiv wirkend und/ oder alkoholisiert)

Parallel dazu wurde auf Verwaltungsebene der "AK Jugendschutz & Kriminalprävention" ins Leben gerufen, der sich mit diesen Thematiken auseinandersetzt.

Diesem Gremium gehören mittlerweile Vertreter/innen folgender Institutionen an:

  • Stadt Ottweiler:
    • Jugendbüro
    • Ordnungsamt
  • Landkreis Neunkirchen:
    • Kreisjugendamt
    • Kreispolizeibehörde
    • Streetworker
    • Schoolworker
    • Jugendgerichtshilfe
  • Polizei
  • Schulen
  • Landesinstitut für präventives Handeln
  • Seniorenbeauftragter der Stadt Ottweiler
  • Privater Sicherheitsdienst

Zu Ferienbeginn treffen sich die Jugendlichen zum Feiern im Park und anderen öffentlichen Plätzen. Aber auch an Wochenenden oder im Rahmen von Festen dienen diese Plätze den Jugendlichen als Treffpunkt, häufig einhergehend mit übermäßigem Alkoholkonsum. Dabei kommt es auch immer wieder zu den bekannten Folgen wie Lärmbelästigung und Vandalismus.

Konzeption, Ziele & Zielgruppen

Es wurde ein Maßnahmen- und Angebotspaket erstellt , das unterschiedliche Aspekte der Alkoholprävention abdeckt:

  • Aufklärung und Kontrolle der Einhaltung des Jugendschutzgesetzes durch das Ordnungsamt in Zusammenarbeit mit dem Jugendbüro der Stadt Ottweiler.
  • Spezielle Angebote zu Ferienbeginn für die Schülerinnen und Schüler
  • Einsatz von Peergroups auf Festen

Ziele:

  • Verantwortungsbewusster Umgang der Jugendlichen mit Alkohol
  • Etablierung einer "Feierkultur" speziell zu Ferienbeginn, die ohne Alkohol auskommt
  • Bewusstsein schaffen beim Einzelhandel/ Tankstellen bei der Abgabe von Alkohol an Jugendliche

Zielgruppen:

  • Kinder und Jugendliche
  • Schülerinnen und Schüler an den Ottweiler Schulen
  • Einzelhandel und Tankstellen

Vorgehen und Umsetzung

Das Ordnungsamt besucht zusammen mit der Jugendbeauftragten der Stadt Ottweiler im Vorfeld von Festen und vor Ferienbeginn die ortsansässigen Einzelhandelsgeschäfte und Tankstellen. Sie klären über das Jugendschutzgesetz auf und appellieren an die Selbstverantwortung der Betreiber bei der Abgabe von Alkohol an Jugendliche. Außerdem wird der gut sichtbare Aushang des Jugendschutzgesetzes überprüft.

Zusätzlich wird den Geschäften und Tankstellen Infomaterial wie Plakate und Flyer zur Verfügung gestellt.
In Presseveröffentlichungen wird über die Arbeit des "AK Jugendschutz und Kriminalprävention" und die unterschiedlichen Aspekte des Jugendschutzes informiert.

Auf dem Ottweiler Stadtfest und auf dem Weihnachtsmarkt wurden 2012 erstmals die sog. JUST-Teams eingestetzt.
Die Fachstelle Suchtprävention-Frühintervention der Beratungsstelle "DIE BRIGG" des Caritasverbandes Schaumberg-Blies e.V. hat für den Landkreis Neunkirchen dieses  Projekt, das sich für den risikoarmen Konsum von Alkohol einsetzt, ins Leben gerufen. Ehrenamtlich tätige Jugendliche werden geschult, um auf den Festen/ Veranstaltungen als Kommunikationspartner für ihre Altersgruppe zur Verfügung zu stehen.

Die Idee der Jugendschutzteams ist auf Initiative des HaLT-Netzwerkes im Landkreis Neunkirchen auf dem Hintergrund einer Fachveranstaltung zum Thema Jugendschutz entstanden: Beteiligte Kooperationspartner sind u.a. das Kreisjugendamt (Kreisjugendpfleger, Streetworker), die Jugendbüros im Landkreis Neunkirchen und die Polizei.

Jugendliche holen sich Rat und Hilfe eher von Gleichaltrigen, als dass sie Erwachsene als Ansprechpersonen suchen. Oft haben sie das Gefühl von Gleichaltrigen besser verstanden zu werden, da sie eine Sprache sprechen und sich ihre Probleme ähneln.

Jeweils am letzten Schultag vor den Ferien finden School's out Partys statt. Vor den Faschings-, den Herbst- & den Weihnachtsferien laufen diese Partys im Jugendzentrum der Stadt Ottweiler. Sein Standort in unmittelbarer Nähe zum Bahnhof und Busbahnhof ist dabei von großem Vorteil. Direkt nach Schulschluss bis in den Nachmittag können die Schülerinnen und Schüler im Juz feiern oder auch nur die Zeit bis zur Abfahrt des Zuges oder Busses überbrücken. Neben alkoholfreien Getränken und einer alkoholfreien Cocktailbar gibt es auch immer dem Anlass entsprechende Aktionen (z. B. "Maskenball" vor Fasching, "X-Mas Bingo" vor Weihnachten).

Vor den Sommerferien ziehen die Mitarbeiter des Jugendzentrums, unterstützt vom Jugendbüro der Stadt Ottweiler und den Streetworkern, mit einem Handwagen los und suchen die Plätze auf, an denen sich die Jugendlichen treffen bzw. gehen zum Bahnhof und Busbahnhof, um dort kleinere Spielaktionen mit den Schülerinnen und Schülern durchzuführen und so mit ihnen ins Gespräch zu kommen.
Eine große School's out Party – die Ottland Games – finden vor den Osterferien in der Altstadt von Ottweiler statt.

Ergebnisse und Erreichtes

  • Im "AK Jugendschutz und Kriminalprävention" sind Akteure aus ganz unterschiedlichen Bereichen versammelt. Er hat sich mittlerweile von einem reinen Austausch-Gremium zu einer Arbeitsgruppe entwickelt, die ganz konkret Projekte initiiert und unterstützt.
  • Die School's out Partys etablieren sich allmählich in Ottweiler und können so eine gute Basis für weitere Aktionen in der Alkoholprävention bieten.
  • Der Einsatz der Jugendschutzteams auf den Festen in Ottweiler hat sich bewährt und bei der Verwaltung eine breite Zustimmung gefunden. Sie sollen in Zukunft auch bei den Tankstellenaktionen mitmachen.

 

Fragen zum Wettbewerbsbeitrag

C 1 Fragen zur gesamtkommunalen Einbindung des Wettbewerbsbeitrags

C 10 Gibt es zu den Alkoholprävention in Ihrer Kommune eine schriftliche Gesamtkonzeption? (wenn ja, bitte als Anlage beifügen): 
ja
nein
C 11 Ist Ihr Wettbewerbsbeitrag in diese Gesamtkonzeption eingebunden?: 
ja
nein
C 12 Hat sich der (Ober-)Bürgermeister bzw. Landrat öffentlich für Ihren Wettbewerbsbeitrag eingesetzt?: 
ja
nein

C 2 Fragen zur Konzeption und Ausrichtung des Wettbewerbsbeitrags

C 20 Gibt es zu Ihrem Wettbewerbsbeitrag ein schriftliches Konzept? (wenn ja, bitte als Anlage beifügen): 
ja
nein
C 21 Sind die Präventionsziele Ihres Wettbewerbsbeitrags detailliert festgelegt?: 
ja
nein
C 22 Wurde vor der Zielfestlegung eine Ausgangs- und Bedarfsanalyse erstellt?: 
ja
nein
C 23 An welche Zielgruppe richtet sich Ihr Wettbewerbsbeitrag?: 
Kinder
Jugendliche
Junge Erwachsene
Erwachsene
Senioren
Eltern/Erziehungsberechtigte
Familien
Obdachlose
Multiplikatoren
Veranstalter
Gastronomie
Clubs/Diskotheken
Einzelhandel
Tankstellen
Weitere
C 24 Ist Ihr Wettbewerbsbeitrag geschlechtsspezifisch/geschlechtersensibel ausgerichtet?: 
ja
nein
C 25 Welche Maßnahmen zur Alkoholprävention im öffentlichen Raum stehen in ihrem Wettbewerbsbeitrag im Mittelpunkt?: 
Strategische Konzepte mit dem Ziel eines verantwortungsvollen Umgangs mit Alkohol
Maßnahmen zur Verhinderung des Rausch-Trinkens (Koma-Saufen, Binge Drinking)
Multiplikatoren-Fortbildung
Peer-Education
Streetwork und aufsuchende Hilfen
Beratung
Verzicht auf Alkoholwerbung auf kommunalen Werbeflächen
Alkoholbeschränkungen/-verbote im öffentlichen Raum
Alkoholbeschränkungen/-verbote im öffentlichen Personennahverkehr
Abgabebeschränkungen bei Sport- und anderen Großveranstaltungen
Abgabebeschränkungen bei Karnevalsfeiern, Kirmes-, Schützen- und Volksfesten
Förderung von Punktnüchternheit und reduziertem Alkoholkonsum im Straßenverkehr
Dialog- und Mediationsverfahren, Konfliktmanagement
Erarbeitung von Leitfäden, Arbeitshilfen, Info-Material
Weitere
C 26 Welche Strategie der Suchtprävention verfolgt Ihr Wettbewerbsbeitrag?: 
Verhaltensprävention
Verhältnisprävention
Verhaltens- und Verhältnisprävention
C 27 Welche öffentlichen Orte stehen im Fokus Ihres Wettbewerbsbeitrags?: 
Quartier/Stadtteil
Besondere Straßen/Plätze
Spielplätze
Öffentliche Park- und Grünanlagen
Öffentlicher Personennahverkehr
Öffentliche Veranstaltungen
Öffentliche Feste
Weitere
C 28 An welche Settings und Einrichtungen knüpft Ihr Wettbewerbsbeitrag an?: 
Grundschule/Primarbereich
Hauptschule
Realschule
Sekundarschule
Gymnasium/Fachoberschule
Gesamtschule
Berufsschule
Ausbildungsstätte
Jugendeinrichtung
Senioreneinrichtung
Obdachloseneinrichtung
Sportverein
Weitere

C3 Fragen zur Umsetzung des Wettbewerbsbeitrags

C 30 Welche Akteure aus Kommunalpolitik und -verwaltung beteiligen sich wesentlich an der Umsetzung Ihres Wettbewerbsbeitrags?: 
Gemeinde-, Stadt- bzw. Kreisrat
Bürgermeister bzw. Landrat
Suchtpräventionsstelle
Gesundheitsamt
Jugendamt
Sozialamt
Ordnungsamt
Polizei
Weitere
C 31 Welche verwaltungsexternen Akteure beteiligen sich wesentlich an der Umsetzung Ihres Wettbewerbsbeitrags?: 
Suchtberatungsstellen
Krankenkassen
Krankenhäuser
Niedergelassene Ärzte
Apotheken
Schulen
Einrichtungen der Jugendarbeit
Mobile Jugendarbeit
Sportvereine
Ausbildungsstätten
Kirchen
Wohlfahrtsverbände
Quartiermanagement
Einrichtungen der Seniorenarbeit
Obdachlosenhilfe
Migrantenorganisationen
Selbsthilfeeinrichtungen
Veranstalter
Gastronomie
Clubs/Diskotheken
Einzelhandel
Tankstellen
Fahrschulen
Lokale Medien
Sponsoren
Stiftungen
Weitere
C 32 Gibt es schriftliche und verbindliche Vereinbarungen zur Vernetzung und Kooperation der Akteure?: 
ja
nein
C 33 Welche Laufzeit hat Ihr Wettbewerbsbeitrag?: 
bis zu zwei Jahre
mehr als zwei Jahre (aber befristet)
Dauerangebot
C 34 Wie lange ist die Finanzierung des Wettbewerbsbeitrags gesichert?: 
offen
bis zu zwei Jahre
dauerhaft
C 35 Wird der Wettbewerbsbeitrag in seiner Qualität und Zielerreichung überprüft und bewertet bzw. evaluiert?: 
ja
geplant
nein
C 36 Werden bei der Umsetzung Ihres Wettbewerbsbeitrags von anderen entwickelte Projekte/Maßnahmen übernommen und eingesetzt?: 
ja
nein
Wenn ja, welche?: 

Einsatz der JUST-Teams

C 37 Sind im Rahmen Ihres Wettbewerbsbeitrags entwickelte Projekte und Maßnahmen andernorts übernommen und eingesetzt worden?: 
ja
nein

Einzelprojekte

Anlagen