Freiburg im Breisgau

Typ: 
kreisfrei
Name der Stadt, der Gemeinde, des Landkreises: 
Freiburg im Breisgau
Bundesland: 
Baden-Württemberg
Einreichende Dienststelle: 
Amt für Soziales und Senioren
Name des Ansprechpartners: 
Karin-Anne Böttcher
Funktion des Ansprechpartners: 
Koordinationsstelle Kommunale Alkoholpolitik
Straße/Postfach: 
Jacob-Burckhardt-Str. 1
Postleitzahl: 
79098
Ort: 
Freiburg
Telefon des Ansprechpartners: 
+49 761 201 3843
Telefax des Ansprechpartners: 
+49 761 201 3108
E-Mail des Ansprechpartners: 
Internetadresse der Kommune: 

Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags

Titel des Wettbewerbsbeitrags

PräRIE – Kommunale Alkoholpolitik und Prävention in Freiburg

Kurzfassung des Wettbewerbsbeitrags

Das Präventionsprogramm PräRIE wurde 2008 vom Arbeitskreis Suchthilfe und der Stadt Freiburg als Begleitprojekt zum Alkoholverbot in der Freiburger Innenstadt entwickelt und 2011 dauerhaft verankert. Übergeordnete Ziele des Kooperationsprojektes sind: Etablieren einer Kommunalen Alkoholpolitik; Sensibilisieren für einen verantwortungsvollen Umgang mit Alkohol durch zielgruppengerechte Ansprache und Kommunikation "auf Augenhöhe" (Peer-Ansatz). PräRIE steht für:

  • Prävention (Maßnahmen zur Verhinderung von Gewalt und Alkoholmissbrauch im öffentlichen Raum, z.B. Kurzinterventionen und Peer-Beratung),
  • Relaxation (Entspannung der Situation durch die Präsenz von Suchthilfe-Fachleuten und das Angebot alkoholfreier Alternativen),
  • Information und Intervention (z.B: Schulungen, Gruppenangebote, interaktive Medienprojekte)
  • sowie Evaluation.

Neben Beteiligungs-Projekten mit (Hoch-)Schulen und Jugendeinrichtungen unterstützt PräRIE Engagement-Projekte in Stadtteilen (Nachtwanderer und Festbegleiter).

Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags

PräRIE - das Freiburger Präventionsprogramm zur Etablierung einer Kommunalen Alkoholpolitik.

Ein Kooperationsprojekt der Stadt Freiburg und des Arbeitskreises Suchthilfe Freiburg (AKSF).

Das Präventionsprogramm PräRIE wurde 2008 vom Arbeitskreis Suchthilfe gemeinsam mit dem damaligen Freiburger Sozial- und Jugendamt als Begleitprojekt zum Alkoholverbot in der Freiburger Innenstadt entwickelt. Der Schwerpunkt lag deshalb von Beginn an bei der Alkoholprävention im öffentlichen Raum und im Öffentlichen Nahverkehr. Als Gesamtkonzept zur Verhaltens- und Verhältnisprävention agiert PräRIE mit einem komplexen Maßnahmenbündel und einer Reihe von Teilprojekten. Als Gesamtkonzept zur Etablierung einer Kommunalen Alkoholpolitik setzt PräRIE auf Vernetzung und Aktivierung vieler haupt- und ehrenamtlicher Beteiligter. Dabei werden insbesondere Jugendliche und junge Erwachsene als Expert/innen in eigener Sache aktiv einbezogen.

PräRIE steht für Prävention (Maßnahmen zur Verhinderung von Gewalt und Alkoholmissbrauch, insbesondere in der Freiburger Innenstadt), Relaxation (Entspannung der Situation durch Präsenz von Suchthilfe-Fachleuten, Peer-Berater/innen und das Angebot alkoholfreier Alternativen), Information und Intervention (Aufklären und Einschreiten, bevor es zu spät ist: z.B. durch Schulungen und Gruppenangebote wie "Risiko-Checks") sowie Evaluation (das Projekt wird sorgfältig dokumentiert und evaluiert und arbeitet auf der Grundlage regelmäßiger Datenerhebungen zur Bedarfslage).

Das vom Arbeitskreis Suchthilfe Freiburg (AKSF) und dem Freiburger Sozial- und Jugendamt gemeinsam entwickelte Gesamtkonzept zur Sucht- und Gewaltprävention wurde 2009 vom Freiburger Gemeinderat zur Umsetzung und 2011 zur Weiterführung beschlossen. Im Amt für Soziales und Senioren wurde eine 0,25-Stelle zur Koordinierung der Kommunalen Alkoholpolitik eingerichtet, die die Gesamt-Projektkoordination übernimmt und die Vernetzung innerhalb der Stadtverwaltung gewährleistet.

2009/10 wurde PräRIE als Modellprojekt im Rahmen der "Nachhaltigkeitsstrategie Baden-Württemberg" gefördert. Seit 2011 ist das Präventionsprogramm PräRIE mit seinen Teilprojekten in Freiburg mit der Einrichtung einer Planstelle per Gemeinderatsbeschluss fest verankert. Seit 2012 realisiert PräRIE mit dem von der Baden-Württemberg Stiftung finanzierten Projekt "PräRIE-abgefahren!" zusätzlich ein Projekt zur Prävention alkoholbedingter Jugendgewalt im öffentlichen Nahverkehr.

Ziele und Zielgruppen

Freiburg hat sich 2008 in Reaktion auf das zunehmend problematische Alkohol-Konsumverhalten bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen zum Ziel gesetzt, in Kooperation mit dem Arbeitskreis Suchthilfe Freiburg (AKSF) eine Kommunale Alkoholpolitik zu etablieren, die sich quer durch die städtische Verwaltung, durch alle Dezernate und durch alle Stadtteile zieht.

PräRIE hat das Ziel, junge Menschen vor riskantem Alkoholkonsum zu schützen und einen verantwortungsvollen Umgang mit Alkohol zu fördern. Dabei kommt der Vorbildfunktion von Erwachsenen große Bedeutung zu. Deshalb entschied man sich gegen eine Konzentration auf Maßnahmen in der Innenstadt (z.B. nächtlicher Einsatz von StreetWorker/innen) und für ein breites Maßnahmenbündel. Dazu gehören etwa Fachtage für Multiplikator/innen und Runde Tische  in Stadtteilen ("Alkoholpolitik vor Ort") sowie Beteiligungsprojekte mit Schulen, Hochschulen und Jugendeinrichtungen.

Als zentrale Zielgruppe wurden Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 14 und 29 Jahren definiert. Daneben werden Multiplikatorinnen und Multiplikatoren angesprochen, vor allem aus den Bereichen Vereine, Schulen und Jugendarbeit.

Ausgangspunkt

Ab etwa 2006 fiel in Freiburg das veränderte Alkohol-Konsumverhalten junger Menschen auf: Zunehmend wurde Alkohol im öffentlichen Raum konsumiert; "Vorglühen" und "Binge-Drinking" wurden unübersehbar praktiziert. Sichtbare Folge des übermäßigen Konsums war die Zunahme von Gewaltdelikten im Freiburger Ausgehviertel: Dort wurden 2009 47,9% aller Gewaltdelikte in der Freiburger Altstadt begangen. Dabei liegt der Höhepunkt an den Wochenenden und hier in der Zeit zwischen 23 und 5 Uhr morgens. 57,7% der Tatverdächtigen in der Altstadt standen 2009 unter Alkoholeinfluss (im restlichen Stadtgebiet nur 33,3%). Ab 2006 steigerte sich der Anteil der innerstädtischen Gewalttaten von 52% (2006) auf fast 58% (2009). Hier fällt auf, dass unter Tätern und Opfern der Bereich der unter-21jährigen deutlich überrepräsentiert ist (37,2% der Opfer).

Das nahm der Arbeitskreis Suchthilfe 2008 zum Anlass, eine erste Befragung mit 308 Teilnehmer/innen zum Alkoholkonsumverhalten von Partygästen in der Freiburger Innenstadt zu unternehmen, die 2010 wiederholt wurde. Die Ergebnisse waren alarmierend: Die durchschnittlich konsumierte Alkoholmenge pro Abend lag mit 94 Gramm umgerechnet bei knapp einem Liter Wein, wobei die 15-17jährigen am meisten konsumieren und Männer insgesamt mehr als Frauen. Junge Männer zwischen 15 und 20 Jahren konsumieren fast die doppelte Menge (ungefähr 180 Gramm Alkohol pro Abend). Zwei Drittel der befragten 15-17jährgen trinken Alkohol, noch bevor sie ausgehen, so das Ergebnis 2008 – das "Vorglühen" ist besonders bei männlichen Auszubildenden sehr verbreitet, nimmt aber mit zunehmendem Alter ab.

Konzeptentwicklung

Das PräRIE-Konzept basiert auf der zielgruppengerechten Ansprache im öffentlichen Raum und setzt Techniken der "Motivierenden Kurzintervention" ein, um Partygäste in der Innenstadt und junge Leute im öffentlichen Nahverkehr für die Themen "Riskanter Alkoholkonsum" und "alkoholbedingte Jugendgewalt" zu sensibilisieren.

Zentrales Element des PräRIE-Konzeptes ist die Gewinnung, Schulung und Begleitung von Peer-Berater/innen, die am Wochenende abends und nachts zusammen mit Suchthilfe-Profis in Straßenbahnen und im Partyviertel in der Freiburger Innenstadt unterwegs sind. In den Gesprächen mit den ausgebildeten Freiwilligen reflektieren junge Menschen ihren eigenen Alkoholkonsum und ihr persönliches Risikoverhalten sowie ihre Einstellung zum Thema Gewalt. (= Intervention) Dadurch sorgt PräRIE freitags und samstags während der Einsatz-Zeiten zugleich für eine Entspannung der nächtlichen Situation (= Relaxation).

Daneben setzt PräRIE auf Prävention durch Information und wählt dafür verschiedene, auf die jeweilige Zielgruppen angepasste Kanäle – vom Fachtag für Multiplikator/innen bis zum Wissensquiz auf der Projekt-Website oder zum "Risiko-Check" für junge Menschen, die bereits wegen ihres Alkoholkonsums auffällig wurden. Das Konzept ist geschlechtersensibel ausgerichtet; Gender-Aspekte sind Teil der Evaluation. In den Risiko-Check-Gruppen und bei der Ausbildung der Peer-Berater/innen wird in der Regel ein männlich/weiblich gemischtes Team eingesetzt. Bei den Einsätzen im öffentlichen Raum wird auf gemischte Teams geachtet.

Neben den Ansätzen zur Verhaltensprävention stehen gleichwertig Elemente zur Verhältnisprävention, umgesetzt etwa im Bereich "Festkultur". Hier wurden gemeinsam mit dem Amt für öffentliche Ordnung Empfehlungen entwickelt, mit den örtlichen Festveranstaltern/(Bürger-)Vereinen diskutiert und schließlich verbindlich in die Gestattungspraxis des Amtes übernommen. In diesem Kontext stehen auch die Teilprojekte zur Entwicklung alkoholfreier Alternativen ("Freiburg-Cocktail") und der Aufbau und Betrieb der alkoholfreien "PräRIE-Bar".

Das PräRIE-Programm basiert auf einer intensiven Zusammenarbeit unterschiedlicher Akteurinnen und Akteure aus Suchthilfe, Sozialarbeit und Stadtverwaltung. Die Leiter/innen der sechs Freiburger Suchthilfe-Einrichtungen treffen sich monatlich als Projekt-Team, zu dem neben der Suchthilfe die Koordinationsstelle Kommunale Alkoholpolitik, ein Vertreter der städtischen Straßensozialarbeit und der zuständige Sachgebietsleiter gehören. Folgende Einrichtungen des Arbeitskreis Suchthilfe arbeiten bei PräRIE mit: Suchtberatung Freiburg (AGJ), Fachstelle Sucht (bwlv), FrauenZimmer - Suchtberatungsstelle für Frauen und Mädchen, Drogenhilfe Freiburg >DROBS< (AWO), Nachsorgeverbund für Abhängige (AWO), Regio-PSB Freiburg (Evangelische Stadtmission).

Projekt- und anlassbezogen gibt es außerdem Abstimmungs- und Austauschtreffen mit weiteren Akteuren und Kooperationspartnern (Amt für Öffentliche Ordnung, Kriminalprävention, Verkehrsbetriebe, Hotel und Gaststättenverband etc.). Mit Kooperationspartnern außerhalb dieses Settings, insbesondere (Hoch-)Schulen und Vereinen, wurden die Inhalte der Projekte und die Konditionen der Zusammenarbeit in Kooperationsvereinbarungen explizit festgeschrieben.

Evaluation

2010/11 wurden die Teilprojekte "Peer-Beratung" und "Alkoholpolitik vor Ort" ausführlich durch das Sozialwissenschaftliche und Betriebswirtschaftliche Institut Esslingen evaluiert. Fazit: "Die Ergebnisse belegen Umsetzbarkeit, Akzeptanz und Nachhaltigkeit (…) eindrücklich, zudem können ebenso umfassende wie detaillierte Schlussfolgerungen für die Fortschreibung der Präventionsarbeit gezogen werden."

Die Wiederholung des "StreetTalks" 2010 mit 259 Befragten zeigte einen deutlichen Rückgang der Konsummenge pro Ausgehabend. Auch die Häufigkeit des Konsums hat sich verringert. Mehr Befragte als 2008 gaben an, beim Innenstadtbesuch nur manchmal oder nie zu trinken. Bei den Personen, die an Ausgehabenden häufig oder immer trinken, sind nun 18-20jährige männliche Jugendliche auffällig oft vertreten. Bei den Ergebnissen zum Thema "Vorglühen" fällt auf, dass in der Gruppe der 15-17jährigen mehr Mädchen als Jungs angeben, vor dem Innenstadtbesuch Alkohol zu konsumieren. In dieser Altersstufe haben die Mädchen die Jungs überholt. Mit zunehmendem Alter trinken Frauen jedoch weniger vor dem Ausgehen, während bei Männen die Menge bis zum 28. Lebensjahr stetig zunimmt.

Ergebnisse

Mit den verschiedenen Teilprojekten des PräRIE-Programm wurden allein im Jahr 2012 rund 4.500 Personen erreicht, vor allem durch die Einsätze in der Innenstadt (2.443 Personen) und in den Straßenbahnen (1.831 Personen). Dies ist nur durch das große Engagement und die intensive Zusammenarbeit der sechs beteiligten Suchthilfe-Einrichtungen möglich. Monatliche Projektteam-Sitzungen entwickeln und steuern die Teilprojekte in enger Zusammenarbeit von Stadtverwaltung (Amt für Soziales und Senioren) und Suchthilfe.

Gruppen-Angebote  für riskant Konsumierende

Zum Angebot von PräRIE gehören Gruppenangebote, die aus dem "Risiko-Check" des "HaLT"-Programms entwickelt wurden. Pro Jahr finden in Freiburg 2-4 Risiko-Check-Gruppen für Jugendliche statt ("Klick it!", realisiert durch Suchtberatung FrauenZimmer und Drogenhilfe Freiburg) sowie ca. 6 Gruppenangebote für junge Erwachsene ("Was geht?!", realisiert durch Fachstelle Sucht bwlv). Pro Kurs werden 6-10 Personen erreicht.

Innenstadtpräsenz von Suchthilfe-Fachleuten und Peer-Berater/innen

Pro Monat finden derzeit zwei Innenstadt-Einsätze (organisiert durch die Regio-PSB der Evangelischen Stadtmission) mit Honorarkräften (betreut durch die Drogenberatung Freiburg) statt. Einsatz-Zeit: 21–24 Uhr. Pro Fachkraft können an einem Abend Gespräche mit ca. 25  Menschen geführt werden. (vergl. Projektskizze)

Gewinnung, Schulung und Begleitung junger Freiwilliger (Peer-Berater/innen)

Derzeit finden pro Monat zwei Einsätze mit Peer-Berater/innen in der Innenstadt und zwei Einsätze in Straßenbahnen statt. Insgesamt wurden seit 2009 mehr als 40 Peer-Berater/innen durch PräRIE ausgebildet. Pro Peer-Beratungs-Team werden in der Innenstadt rund 30 Personen pro Abend erreicht. Die Gewinnung, Schulung und Begleitung der jungen Peer-Berater/innen wird von der Beratungsstelle FrauenZimmer (Suchtberatung für Frauen und Mädchen) durchgeführt.

Durchführung eines jährlichen Fachtages

  • 2009: "Alkohol und Gewalt" (125 Teilnehmer/innen)
  • 2010: "Kulturgut Alkohol -Kommunale Alkoholpolitik"  (110 Teilnehmer/innen)
  • 2012: "Ritual Alkohol"  (50 Teilnehmer/innen)

Internet-Präsenz und Medienprojekte

Zur zielgruppengerechte Ansprache entwickelte PräRIE zwischen 2009 und 2012 verschiedene Websites, erschlossen über das Internet-Portal www.praerie-freiburg.de:

  • www.freiburg.de/praerie: Information von Multiplikator/innen (als Teil des offiziellen Internetauftritts der Stadt Freiburg)
  • www.praerie-abgefahren.de: Projektwebsite für 14-19-Jährige mit Wissenstest, Selbstcheck und vielen Fakten zum Thema Alkohol (neu 2012);
  • www.praerie-bar.de: mit Cocktailrezepten und Buchungs-Möglichkeit (neu 2012)
  • www.bermuda-stories.de: ein studentisches Medienprojekt mit der Freiburger Hochschule für Grafikdesign (2010), konzipiert für die Ansprache junger Erwachsener.

Kommunale Alkoholpolitik vor Ort - Stadtteilarbeit

Arbeitsform: Runde Tische, moderiert durch die Fachstelle Sucht (bwlv) und die Koordinationsstelle Kommunale Alkoholpolitik. Bestandsaufnahme und Agenda-Setting nach dem "Radix"-Konzept. Ergebnisse waren z.B: die Entwicklung und Realisierung konkreter Projekte für junge Menschen ("AlkoholfreiParty" und "PräventionsEvent" in Freiburg-Weingarten). PräRIE unterstützte im Rahmen des Projektes "Kommunale Alkoholpolitik vor Ort" das Projekt "Festbegleiter" der Initiative "St. Georgen schaut hin" und gab den Anstoß für den Aufbau einer "Nachtwanderer"-Gruppe in Freiburg-Hochdorf. Diese Freiwilligen-Projekte bauen auf bürgerschaftlichem Engagement auf. Sie setzen eine entsprechende Bereitschaft, das Interesse und das Potential für solche ehrenamtlichen Einsätze vor Ort voraus. (vergl. Projektskizze)

Entwicklung und Verbreitung alkoholfreier Alternativen

Entwicklung eigener alkoholfreien Cocktails ("Freiburg-Cocktail") als Wettbewerb innerhalb der Ausbildung im Hotel- und Gaststättenbereich (Edith-Stein-Schule; mit Werbemitteln unterstützt durch die Gertrud-Luckner-Gewerbeschule, Projekt 2010/11).
Aufbau und Betrieb einer alkoholfreien Saft- und Cocktailbar, auch für Stadtteilfeste zum Ausleihen (Start 2010 als Schulprojekt; seit 2012 als Beteiligungsprojekt unter der Regie der suusy Gbr Suchtprävention und Systemische Beratung)  www.praerie-bar.de.

"PräRIE-abgefahren!" – Projekt zur Prävention alkoholbedingter Jugendgewalt

Seit Mai 2012 sind die Freiwilligen-Teams zusammen mit Suchthilfe-Profis an zwei Wochenenden im Monat in Straßenbahnen unterwegs und sprechen Jugendliche auf die Themen "Alkohol und Gewalt" an. Das Projekt begann mit einer umfangreichen Befragung im Februar 2012. Seitdem wurden insgesamt 1831 Personen erreicht. (vergl. Projekt-Skizze)

Etablierung einer "Freiburger Festkultur"

In Freiburg sollen für alle öffentlichen Feste einheitliche Qualitäts-Standards gelten, die die Belange der Veranstalter, der Besucher/innen wie auch der öffentlichen Gesundheit (keine Alkoholexzesse mit Folgen, keine Gewalt) berücksichtigen. Dafür wurden in Anlehnung an die Vorgaben des baden-württembergischen Projektes "Festkultur" in Zusammenarbeit mit Ordnungsamt und Polizeilicher Kriminalprävention Richtlinien für gelungene Feste entwickelt, die im Rahmen der Gestattungspraxis verpflichtend für alle Veranstaltungen in Freiburg gelten ("Freiburger Festkultur").

Schulungsangebote für kommerzielle Veranstalter

2012 wurde PräRIE vom Veranstalter KOKO-Entertainment auf Anregung des Amtes für öffentliche Ordnung gebeten, eine Schulung für das Thekenpersonal des "Sea-of-Love"-Festivals durchzuführen. Aufgrund der ausgesprochen positiven Resonanz bei der veranstaltenden Agentur und den Teilnehmerinnen und Teilnehmern wird PräRIE dieses Angebot – auch in Zusammenarbeit mit dem DEHOGA – in  2013 ausbauen.

Fragen zum Wettbewerbsbeitrag

C 1 Fragen zur gesamtkommunalen Einbindung des Wettbewerbsbeitrags

C 10 Gibt es zu den Alkoholprävention in Ihrer Kommune eine schriftliche Gesamtkonzeption? (wenn ja, bitte als Anlage beifügen): 
ja
nein
C 11 Ist Ihr Wettbewerbsbeitrag in diese Gesamtkonzeption eingebunden?: 
ja
nein
C 12 Hat sich der (Ober-)Bürgermeister bzw. Landrat öffentlich für Ihren Wettbewerbsbeitrag eingesetzt?: 
ja
nein

C 2 Fragen zur Konzeption und Ausrichtung des Wettbewerbsbeitrags

C 20 Gibt es zu Ihrem Wettbewerbsbeitrag ein schriftliches Konzept? (wenn ja, bitte als Anlage beifügen): 
ja
nein
C 21 Sind die Präventionsziele Ihres Wettbewerbsbeitrags detailliert festgelegt?: 
ja
nein
C 22 Wurde vor der Zielfestlegung eine Ausgangs- und Bedarfsanalyse erstellt?: 
ja
nein
C 23 An welche Zielgruppe richtet sich Ihr Wettbewerbsbeitrag?: 
Kinder
Jugendliche
Junge Erwachsene
Erwachsene
Senioren
Eltern/Erziehungsberechtigte
Familien
Obdachlose
Multiplikatoren
Veranstalter
Gastronomie
Clubs/Diskotheken
Einzelhandel
Tankstellen
Weitere
C 24 Ist Ihr Wettbewerbsbeitrag geschlechtsspezifisch/geschlechtersensibel ausgerichtet?: 
ja
nein
C 25 Welche Maßnahmen zur Alkoholprävention im öffentlichen Raum stehen in ihrem Wettbewerbsbeitrag im Mittelpunkt?: 
Strategische Konzepte mit dem Ziel eines verantwortungsvollen Umgangs mit Alkohol
Maßnahmen zur Verhinderung des Rausch-Trinkens (Koma-Saufen, Binge Drinking)
Multiplikatoren-Fortbildung
Peer-Education
Streetwork und aufsuchende Hilfen
Beratung
Verzicht auf Alkoholwerbung auf kommunalen Werbeflächen
Alkoholbeschränkungen/-verbote im öffentlichen Raum
Alkoholbeschränkungen/-verbote im öffentlichen Personennahverkehr
Abgabebeschränkungen bei Sport- und anderen Großveranstaltungen
Abgabebeschränkungen bei Karnevalsfeiern, Kirmes-, Schützen- und Volksfesten
Förderung von Punktnüchternheit und reduziertem Alkoholkonsum im Straßenverkehr
Dialog- und Mediationsverfahren, Konfliktmanagement
Erarbeitung von Leitfäden, Arbeitshilfen, Info-Material
Weitere
Welche? (bitte benennen): 

Ausbildung älterer Ehrentamtlichen, z. B. als Nachtwander/Nachtwanderinnen bzw. "Nachtfahrer/innen"

C 26 Welche Strategie der Suchtprävention verfolgt Ihr Wettbewerbsbeitrag?: 
Verhaltensprävention
Verhältnisprävention
Verhaltens- und Verhältnisprävention
C 27 Welche öffentlichen Orte stehen im Fokus Ihres Wettbewerbsbeitrags?: 
Quartier/Stadtteil
Besondere Straßen/Plätze
Spielplätze
Öffentliche Park- und Grünanlagen
Öffentlicher Personennahverkehr
Öffentliche Veranstaltungen
Öffentliche Feste
Weitere
C 28 An welche Settings und Einrichtungen knüpft Ihr Wettbewerbsbeitrag an?: 
Grundschule/Primarbereich
Hauptschule
Realschule
Sekundarschule
Gymnasium/Fachoberschule
Gesamtschule
Berufsschule
Ausbildungsstätte
Jugendeinrichtung
Senioreneinrichtung
Obdachloseneinrichtung
Sportverein
Weitere

C3 Fragen zur Umsetzung des Wettbewerbsbeitrags

C 30 Welche Akteure aus Kommunalpolitik und -verwaltung beteiligen sich wesentlich an der Umsetzung Ihres Wettbewerbsbeitrags?: 
Gemeinde-, Stadt- bzw. Kreisrat
Bürgermeister bzw. Landrat
Suchtpräventionsstelle
Gesundheitsamt
Jugendamt
Sozialamt
Ordnungsamt
Polizei
Weitere
Welche? (bitte benennen): 

Freiburger Verkehrs-AG, Polizeiliche Kriminalprävention

C 31 Welche verwaltungsexternen Akteure beteiligen sich wesentlich an der Umsetzung Ihres Wettbewerbsbeitrags?: 
Suchtberatungsstellen
Krankenkassen
Krankenhäuser
Niedergelassene Ärzte
Apotheken
Schulen
Einrichtungen der Jugendarbeit
Mobile Jugendarbeit
Sportvereine
Ausbildungsstätten
Kirchen
Wohlfahrtsverbände
Quartiermanagement
Einrichtungen der Seniorenarbeit
Obdachlosenhilfe
Migrantenorganisationen
Selbsthilfeeinrichtungen
Veranstalter
Gastronomie
Clubs/Diskotheken
Einzelhandel
Tankstellen
Fahrschulen
Lokale Medien
Sponsoren
Stiftungen
Weitere
Welche? (bitte benennen): 
Verschiedene Hochschulen
C 32 Gibt es schriftliche und verbindliche Vereinbarungen zur Vernetzung und Kooperation der Akteure?: 
ja
nein
Wenn ja, welche?: 

Kooperationserklärungen, z. T. detaillierte vertragliche Vereinbarungen (bei gemeinsamen Projekten)

C 33 Welche Laufzeit hat Ihr Wettbewerbsbeitrag?: 
bis zu zwei Jahre
mehr als zwei Jahre (aber befristet)
Dauerangebot
C 34 Wie lange ist die Finanzierung des Wettbewerbsbeitrags gesichert?: 
offen
bis zu zwei Jahre
dauerhaft
C 35 Wird der Wettbewerbsbeitrag in seiner Qualität und Zielerreichung überprüft und bewertet bzw. evaluiert?: 
ja
geplant
nein
C 36 Werden bei der Umsetzung Ihres Wettbewerbsbeitrags von anderen entwickelte Projekte/Maßnahmen übernommen und eingesetzt?: 
ja
nein
Wenn ja, welche?: 

Die Ausbildung Ehrenamtlicher wurde und wird bereits in zahlreichen Projekten realisiert, muss aber stets auf die lokalen Gegebenheiten angepasst werden. Wir haben bereits 2008 mit der Ausbildung von Peer-BeraterInnen begonnen und dürften damit zu den "Pionieren" gehören.

C 37 Sind im Rahmen Ihres Wettbewerbsbeitrags entwickelte Projekte und Maßnahmen andernorts übernommen und eingesetzt worden?: 
ja
nein
Wenn ja, welche?: 

Interesse der Bürgerstiftung Heidelberg an der Übernahme des Freiburger Peer-Beratungskonzept (Einladung, Austausch, Anforderung Curriculum)

Einzelprojekte

Anlagen

14_1473_1523_3206.pdf

Illustrierte Gesamt-Darstellung PräRIE
PDF icon 14_1473_1523_3206.pdf

14_1473_1523_3207.pdf

Gemeinderatsdrucksache 2008 (Projekt-Konzeption PräRIE)
PDF icon 14_1473_1523_3207.pdf

14_1473_1523_3208.pdf

Gemeinderatsdrucksache 2010 (Zwischenbilanz/Projekt-Bericht)
PDF icon 14_1473_1523_3208.pdf

14_1473_1523_3209.pdf

Gemeinderatsdrucksache 2001 (Weiterführung PräRIE-Konzept)
PDF icon 14_1473_1523_3209.pdf

14_1473_1523_3210.pdf

Kooperationen und Strukturen
PDF icon 14_1473_1523_3210.pdf

14_1473_1523_3211.jpg

Innenstadteinsatz I: "Suchtberatung am Stehtisch"
Innenstadteinsatz I: "Suchtberatung am Stehtisch"

14_1473_1523_3212.jpg

Innenstadteinsatz II: "Peer-Beraterinnen im Einsatz"
Innenstadteinsatz II: "Peer-Beraterinnen im Einsatz"

14_1473_1523_3213.jpg

Abgefahren! I: Einsatzteam in der Straßenbahn
Abgefahren! I: Einsatzteam in der Straßenbahn

14_1473_1523_3214.jpg

Abgefahren! II: Peer-Beraterin im Gespräch
Abgefahren! II: Peer-Beraterin im Gespräch

14_1473_1523_3215.jpg

Festbegleiter in Freiburg-St.Georgen
Festbegleiter in Freiburg-St.Georgen

14_1473_1523_3216.jpg

Nachtwanderer aus Freiburg-Hochdorf
Nachtwanderer aus Freiburg-Hochdorf