Ortenaukreis

Name der Stadt, der Gemeinde, des Landkreises: 
Ortenaukreis
Typ: 
Landkreis
Bundesland: 
Baden-Württemberg
Einreichende Dienststelle: 
Landratsamt Ortenaukreis: Amt für Soziale und Psychologische Dienste
Name des Ansprechpartners: 
Thomas Schoen-Blum
Funktion des Ansprechpartners: 
Kommunaler Suchtbeauftragter
Straße/Postfach: 
Badstrasse 20
Postleitzahl: 
77652
Ort: 
Offenburg
Telefon des Ansprechpartners: 
0781 805 1376
Telefax des Ansprechpartners: 
0781 805 9520
E-Mail des Ansprechpartners: 
Internetadresse der Kommune: 

Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags

Titel des Wettbewerbsbeitrags

[um]gekippt

Kurzfassung des Wettbewerbsbeitrags

Die Aktion [um]gekippt ist eine Mitmachaktion für Jugendliche, und möchte eine spielerische Auseinandersetzung und Wissensvermittlung zum Thema "verantwortlicher Umgang mit Alkohol“ vermitteln.

Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags

Anlass und Ausgangssituation

Das Thema "Umgang mit Alkohol" ist in allen Schichten der Bevölkerung sehr präsent. Auch im Ortenaukreis, einer der berühmtesten Weinanbauregionen Deutschlands, darf der verantwortliche und genussvolle Umgang mit der Kulturdroge Alkohol kein Tabuthema sein.

Inzwischen bekommt die Alltagsdroge Alkohol und ihre Risiken die Beachtung, die ihr von Seiten der Suchtfachleute schon lange zukommt. Die sinkenden Einstiegs- und Konsumzahlen bei Nikotin und Alkohol zeigen einen positiven Trend zu mehr Gesundheitsbewusstsein bei den Alltagsdrogen, besonders bei der jungen Generation. Deshalb sollten wir auf dem Gebiet der Alkoholprävention nicht nachlassen, sondern eher noch die positiven Entwicklungen und Trends verstärken.

Auch der Ortenaukreis verzeichnet konstante Krankenhauseinweisungen wegen Alkoholintoxikation bei bestimmten Jugendlichen in schwierigen Lebenslagen. Um diesem Trend zu begegnen wurden verschiedenste Aktionen im Landkreis unternommen. So wurde unter der Federführung des Kommunalen Suchtbeauftragten ein "Aktionsplan Alkohol" ins Leben gerufen. Beauftragte für Jugendarbeit und Jugendschutz, alle Ortenauer Suchtberatungsstellen, Schulamt, Polizei beteiligten sich mit verschiedensten Projekten an diesem Aktionsplan.

Mit der Aktion [um]gekippt wird Schulen, Jugendeinrichtungen, Vereinen und Multiplikatoren ein Rahmen geboten, um weiterführende sinnvolle Präventionseinheiten zum Thema Umgang mit Alkohol durchzuführen. Das Projekt ist Teil des Gesamtkonzeptes "Umgang mit Alltagsdrogen Nikotin- und Alkoholprävention" für den Ortenaukreis.

Konzeption, Ziele und Zielgruppen

Lehrer/-innen signalisierten Informationsbedarf zum Thema kritischer Konsum von Alkohol, besonders für Jugendlichen in schwierigen Lebenslagen. So wurde vom Amt für Soziale und psychologische Dienste, die Mitmachaktion zur Alkoholprävention [um]gekippt initiiert und umgesetzt. Durch verschiedene Medien (DVD's, Computerspiel) und Unterrichtsmaterialien zur Suchtprävention zum Thema Alkohol bietet [um]gekippt auf leichte Art grundlegende Informationen und befähigt einen übertriebenen Alkoholkonsum kritisch zu hinterfragen.

[um]gekippt ist eine Präventionsaktion, welche sich gut für den Einsatz im schulischen Bereich eignet. Zielgruppe sind Jugendliche zwischen 13 und 17 Jahren bzw. Schüler/-innen der Klassenstufen 7- 10. Auch als Baustein bei Projekttagen, als Dauerangebot während Suchtwochen, oder mehrtägig bei Gesundheitsmessen kann diese Aktion eingesetzt werden. Sie soll insbesondere im regionalen und ländlichen Raum nutzbar sein, um die Menschen damit vor Ort im gewohnten Umfeld anzusprechen.

Ziel der Präventionsaktion [um]gekippt ist, den Einstieg in den Konsum zu verzögern, einen exzessiven Alkoholkonsum zu verhindern und kritisch zu hinterfragen, z.B. Nein zu sagen bei Gruppendruck, Nein zu "Mutproben" in Verbindung mit Alkoholkonsum.
Alle Suchtberatungsstellen im Landkreis unterstützen das Projekt [um]gekippt und kommen gerne mit zusätzlichen altersentsprechenden Aktionen und weiteren Informationen zum Thema Alkohol in die Schulen und Einrichtungen dazu.

Vorgehen und Umsetzung

Spaß, Humor und Leichtigkeit soll die Präventionsaktion begleiten. Trotzdem wird auch ernsthaftes Faktenwissen vermittelt. Betroffenheit erzeugt ein fünfminütiger Kurzfilm über eine alkoholisierte Discoheimfahrt, die in einem Unfall endet.
Die meisten der neun Exponate (siehe unten) sind so gestaltet, dass der/die Betrachter/in aufgefordert selbst aktiv zu werden, um spielerisch an Informationen zum Thema Alkohol zu kommen.

Folgende Themen werden bei [um]gekippt angesprochen:

  • Das Alkoholquiz
    Es werden 30 Fragen zum Thema Alkohol gestellt. Ziel ist es, auf spielerische Art Wissen über die Thematik zu vermitteln.
  • "Bier macht Bauch"
    In diesem Modul werden die Jugendlichen auf den hohen Kaloriengehalt in alkoholischen Getränken hingewiesen und auf die somit dickmachende Wirkung.
  • Die Bierkistenwand
    Zeigt am Beispiel von Bierkästen, wie viel Alkohol eine Person in Deutschland durchschnittlich im Jahr konsumiert (10,1 Liter / pro Person).
  • Nochmals das Selbe
    Auf einem Großplakat ist ein Textauszug aus dem Buch "Bullshit Nights" von Nick Flinn. In diesem Text finden sich eine Fülle von Alkoholbegriffen, die sehr bedrückend wirken und zum Nachdenken anregen.
  • Alkohol in der Werbung
    Wie wird Alkohol verkauft? Über die Bereiche Sport, Party, Lifestyle sowie "sex sells". Ziel ist eine kritische Auseinandersetzung mit der Alkoholwerbung, Werbestrategien und Werbebotschaften.
  • Computerterminal
    • Alkoholtest - Wissenswertes und Kritisches über den eigenen Alkoholkonsum
    • Alkoholspiel – Es liegt die Idee einer Spielshow zugrunde (vier Gruppen können bei richtigen Antworten Punkte gewinnen). Hier wird auf spielerische Weise ein verantwortungsbewusster Umgang mit Alkohol den Jugendlichen vermittelt.
  • Von der Flatrate bis zur Flatline
    Es werden Informationen zu den Themen "Koma-Saufen", "Flatrate-Partys" und "Binge-Drinking" gegeben. Die Wirkung von hohen Mengen Alkohol im Körper wird erklärt und verdeutlicht.
  • Alkohol und Unfallgefahr
    Auf drei Tafeln werden die Gefahren des Alkohols im Straßenverkehr thematisiert: Auswirkung der Promillezahl, entstehende Risiken und wie lange der Körper benötigt, um Alkohol abzubauen.
    Auch können durch die Mitarbeiter der Suchtberatungsstellen Rauschbrillen an die Jugendlichen ausgegeben werden, die spielerisch die eingeschränkte Seh-, Reaktions-, Gleichgewichts- sowie Koordinationsfähigkeit unter Alkoholeinfluss simulieren.
  • Medien
    Es werden drei Suchtpräventionskurzfilme zum Thema Alkohol angeboten, die sich gut zur Vor- und Nachbereitung eigenen
    • Crash (27,00 min.)
    • Du Fehlst ( 4:30 min.)
    • Warum ( 5,30 min.)

    Eine Broschüre mit dem Titel "Kumpel Alkohol" wird zur Verfügung gestellt, mit Informationen, Spielen und Unterrichtsvorlagen zur Alkoholprävention.

Drei Beispiele der Aktion [um]gekippt sind in den Einzelprojekten näher beschrieben.

Ergebnisse und Erreichtes

Durch die Aktion [um]gekippt werden Schulen, Jugendeinrichtungen, Jugendgruppen, Institutionen befähigt das oft "heikle" und tabuisierte Thema Umgang mit Alkohol aufzugreifen.

Wichtig dabei, dass durch die Einbeziehung von Fachkräften aus der Suchtarbeit die Zielgruppe der Multiplikatoren Sicherheit im Umgang mit dem Thema Alkohol gegeben wird. Gleichzeitig ist dabei der Kontakt zu den Suchtberatungsstellen bei zukünftig auftretenden Konfliktfällen leichter hergestellt, da Ansprechpartner (Fachkräfte) den Jugendlichen "bekannt" sind.

Bei [um]gekippt setzt ein Nachdenken über den zu sorglosen Umgang mit Alkohol bei Erwachsenen und Jugendlichen ein, bevor "schleichend" eine Suchtentwicklung einsetzt, um so dem Phänomen des Rauschtrinkens bei bestimmten Jugendlichen frühzeitig zu begegnen.

In zwei Jahren wurde diese Alkoholpräventionsaktion rund 40 mal im Landkreis komplett bzw. Teile davon (z. B. Rauschbrillen/ Bobby-Car...) ausgeliehen.

Fragen zum Wettbewerbsbeitrag

C 1 Fragen zur gesamtkommunalen Einbindung des Wettbewerbsbeitrags

C 10 Gibt es zu den Suchtpräventionsaktivitäten in Ihrer Kommune eine schriftliche Gesamtkonzeption?: 
ja
nein
C 11 Ist Ihr Wettbewerbsbeitrag in diese Gesamtkonzeption eingebunden?: 
ja
nein
C 12 Hat sich der (Ober-)Bürgermeister bzw. Landrat öffentlich für Ihren Wettbewerbsbeitrag eingesetzt?: 
ja
nein

C 2 Fragen zur Konzeption und Ausrichtung des Wettbewerbsbeitrags

C 20 Gibt es zu Ihrem Wettbewerbsbeitrag ein schriftliches Konzept? : 
ja
nein
C 21 Sind die Präventionsziele Ihres Wettbewerbsbeitrags detailliert festgelegt?: 
ja
nein
C 22 Wurde vor der Zielfestlegung eine Ausgangs- und Bedarfsanalyse erstellt?: 
ja
nein
C 23 Welche Faktoren stehen in ihrem Wettbewerbsbeitrag im Mittelpunkt?: 
Familiensituation, z.B. suchtbelastete Familien, gewaltbelastete Familien,Teenager-Schwangerschaften/sehr junge Eltern
Armut und/oder besondere Finanz- und Einkommenssituation, z.B. Arbeitslosigkeit, Sozialhilfebezug und/oder Schulden in den Familien
Wohnverhältnisse und Wohnbedingungen, unter denen Kinder/Jugendliche aufwachsen, z.B. Wohnen in benachteiligten Stadtteilen
Bildungslagen, z.B. bildungsbenachteiligte/bildungsferne Kinder und Jugendliche/Familien
Integrationsbedingungen, z.B. Migrationshintergrund, Armut, fehlende soziale Kontakte
Weitere
C 24 An welche Altergruppe (der Kinder und Jugendlichen) richtet sich Ihr Wettbewerbsbeitrag?: 
0-6jährige
7-10jährige
11-14jährige
15-18jährige
C 25 Ist Ihr Wettbewerbsbeitrag geschlechtsspezifisch/geschlechtersensibel ausgerichtet?: 
ja
nein
C 26 An welche weiteren Zielgruppen (über Kinder und Jugendliche hinaus) richtet sich Ihr Wettbewerbsbeitrag?: 
Eltern
Familie
Multiplikatoren
Weitere
C 27 Welche Strategie der Suchtprävention verfolgt Ihr Wettbewerbsbeitrag?: 
Verhaltensprävention
Verhältnisprävention
Verhaltens- und Verhältnisprävention
C 28 An welche Settings und Einrichtungen knüpft Ihr Wettbewerbsbeitrag an?: 
Kindergarten/Kita
Grundschule / Primarbereich
Hauptschule
Realschule
Sekundarschule
Gymnasium/Fachoberschule
Gesamtschule
Gemeinschaftsschule
Berufsschule
Familienbildungsstätte
Kinder- und Jugendeinrichtung
Sportverein
Ausbildungsstätte
Diskotheken
Gaststätten/Restaurants
Fahrschulen
Einzelhandel
Strasse/Öffentlicher Raum
Spielplatz
Quartier/Stadtteil
Weitere
Welche?: 

Gesundheitsmessen

C 29 Auf welche Suchtstoffe und Suchtformen ist Ihr Wettbewerbsbeitrag ausgerichtet?: 
Tabak
Alkohol
Cannabis
Medikamente
Heroin, andere illegale Drogen
(Glücks-)Spielsucht
Online- und Internetsucht
Weitere
C 30 Welche Akteure aus Kommunalpolitik und Kommunalverwaltung beteiligen sich wesentlich an der Umsetzung Ihres Bei: 
Gemeinde-, Stadt- bzw. Kreisrat
Bürgermeister bzw. Landrat
Suchtpräventionsstelle
Gesundheitsamt
Jugendamt
Erziehungs- und Familienberatungsstelle
Schulverwaltungsamt
Sportamt
Ordnungsamt
Polizei
Sozialamt
Weitere

C 3 Fragen zur Umsetzung des Wettbewerbsbeitrags

C 31 Welche verwaltungsexternen Akteure beteiligen sich wesentlich an der Umsetzung Ihres Wettbewerbsbeitrags?: 
Suchtberatungsstellen
Krankenkassen
Krankenhäuser
Niedergelassene Ärzte
Apotheken
Kindergärten/Kitas
Schulen
Einrichtungen der Jugendarbeit
Mobile Jugendarbeit
Sportvereine
Ausbildungsstätten
Kirchen
Wohlfahrtsverbände
Quartiersmanagement
Migrantenorganisationen
Selbsthilfeeinrichtungen
Ehrenamtliche Helfer
Einzelhandel
Tankstellen
Gaststätten
Diskotheken
Fahrschulen
Lokale Medien
Sponsoren
Stiftungen
Weitere
C 32 Gibt es schriftliche und verbindliche Vereinbarungen zur Vernetzung und Kooperation der Akteure?: 
ja
nein
Wenn ja, welche?: 

kommunales Suchthilfenetzwerk

C 33 Welche Laufzeit hat Ihr Wettbewerbsbeitrag?: 
bis zu 2 Jahre
mehr als zwei Jahre (aber befristet)
Dauerangebot
C 34 Wie lange ist die Finanzierung des Wettbewerbsbeitrags gesichert?: 
offen
bis zu zwei Jahre
dauerhaft
C 35 Wird der Wettbewerbsbeitrag in seiner Qualität und Zielerreichung überprüft und bewertet bzw. evaluiert?: 
ja
geplant
nein
C 36 Werden im Rahmen der Umsetzung Ihres Wettbewerbsbeitrags von anderen entwickelte Projekte und Maßnahmen übernommen?: 
ja
nein
Wenn ja, welche?: 

Gesundheitsmessen
“Tag der offenen Tür“ – Veranstaltungen
Ernährungsberatungen

C 37 Sind umgekehrt im Rahmen Ihres Wettbewerbsbeitrags entwickelte Projekte und Maßnahmen andernorts übernommen worden?: 
ja
Wenn ja, welche?: 

Tag der offenen Tür in Schulen/ Suchtpräventionstage Stadt Kehl und Stadt Offenburg/ 20jähriges Jubiläum der Suchtberatungsstelle der AGJ

Einzelprojekte

Anlagen