[um]gekippt - Großplakatwand: Noch mal das Selbe

Material

Große Plakatwand mit Aussagen eines Alkoholtrinkers, Text aus dem Buch: Nick Flynn, "Bullshit nights" (Piper).

Ziele

  • mit unterschiedliche Begründungen wird das Trinken von Alkohol verharmlost und gerechtfertigt
  • welche Trinksprüche/ -rituale kennt ihr?
  • Erkennen, warum wird Alkoholtrinken "schön geredet"
  • Kritisches Hinterfragen von Trinkritualen

Anregungen

  • Wie wird Alkohol hier dargestellt?
  • Mit welcher Stimmung und Gefühle wird das Trinken von Alkohol "schön geredet"?
  • welchen Gemütszustand will der Trinker damit erreichen? Euphorisch oder depressiv?
  • Welche Rituale stehen dahinter und wozu braucht man "netten spielerische" Trinkrituale

Einführung/Beschreibung

Textauszug:

"…Zum Wohl. Ein Glas. Eine Kanne. Eine Flasche. Ich sag ein Gläschen. Ich sag noch mal dasselbe. Ich sag Lokalrunde. Ich sag mein guter Mann. Ich sag mein Saufkumpan. Ich sag kipp dir das rein. Dann einen Eisbrecher. Dann einen auf die Schnelle. Dann ein paar Drinks. Dann einen Schlummertrunk. Dann was schlucken. Dann einen reinschütten. Arbeite an einem Scotch mit Soda sag ich. Rein damit sag ich. Könnte einen Drink vertragen sag ich. Schlürfen sag ich. Ganz langsam. In einem Zug. Runterstürzen. Stoff. Muttermilch. Selbstgebrannter. Dröhnung. Schwarzgebrannter. Pantherpisse. Feuerwasser. Gefrierschutzmittel. Sprit. Rachenputzer. Fusel. Hartgas. Entspannung. Hört sich gut an sag ich. Nicht so ernst sag ich. Trink aus sag ich. Runter damit sag ich…"

Alkohol, der Stimmungsmacher, das Schlaf- und Beruhigungsmittel, der Geselligmacher, Enthemmer, Seelentröster, das Allroundmittel ist für viele Menschen der "gute Kumpel", der sie durch den Alltag begleitet und ihnen zuverlässig zur Seite steht.
Jugendliche wachsen mit dieser Allgegenwart und der Selbstverständlichkeit des Alkoholkonsums auf. Im Sportverein, bei einer Party, in Jugendgruppen werden spielerische "harmlose" Trinkrituale inszeniert (bei Erwachsenen z.B. Bierzelt, und/oder feuchtfröhliche Stadionbesuche, Junggesellenabschiede etc.). Obwohl sie in der Regel die gesundheitsschädigende Wirkung des Alkohols kennen, scheint das Bedürfnis nach Rausch bei vielen Jugendlichen – vor allem den Jungen – ein Teil des Lebens zu sein. Sie wollen durch den Alkoholkonsum beispielsweise die Realität ausblenden und ihre Stimmung verändern. Vergessen wird dabei oft, dass Alkoholkonsum im Jugendalter riskant ist, die Entwicklung einer stabilen Persönlichkeit erschwert und eine Abhängigkeitsentwicklung nicht auszuschließen ist.

Das Trinken von Alkohol wird gerne "schön geredet", verharmlost, in spielerische Rituale "eingebettet". Warum muss Alkohol so "gerechtfertigt" werden? Und sind die Gemütszustände, die Alkohol "bedient", nicht auch ohne (viel) Alkohol bzw. mit einem verantwortlichen Konsum zu erreichen?

Inhalt/Ziele/Methoden zur Unterrichtsgestaltung

Siehe auch Broschüre "Kumpel Alkohol", ein Manual zur Alkoholprävention (BAJ,  Bundesarbeitsgemeinschaft Kinder-u. Jugendschutz):
Baustein 6: Alkohol und der "Kick", Risikomanagement. Rollenspiele Seite 90 – 106,
Weitere Praxisbeispiel Seite 77 – 83

Welche Laufzeit hat das Projekt?: 
bis zu 2 Jahre
mehr als zwei Jahre (aber befristet)
Dauerangebot
Wie lange ist die Finanzierung des Projektes gesichert?: 
offen
bis zu zwei Jahre
dauerhaft
Wird das Projekt in seiner Qualität und Zielerreichung überprüft und bewertet bzw. evaluiert?: 
ja
geplant
nein