Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags
Titel des Wettbewerbsbeitrags
Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags
Anlass und Ausgangssituation
Das Kinder- und Jugendbüro ist eine Abteilung des Servicebereiches Familie, Jugend und Soziales in Frankenthal und damit eine der zentralen Anlaufstellen für alle Kinder und Jugendlichen. Es vertritt deren Interessen innerhalb der Stadtverwaltung und nach außen und ist damit Anwalt der Kinder und Jugendlichen. Es übernimmt zentral Aufgaben zur Initiierung und Förderung partizipativer Strukturen und versteht dies auch als Querschnittsaufgabe innerhalb der Stadtverwaltung. Es unterstützt Kinder und Jugendliche in ihren Selbstfindungsprozessen, indem es erzieherische Aufgaben wahrnimmt und Angebote zu sinnvoller Freizeitgestaltung macht. Es ist damit auch grundsätzlich präventiv im Sinne der Verhaltens- und Verhältnisprävention tätig.
Konzeption und Ziele
Das Kinder- und Jugendbüro verfügt über eine allgemeine Konzeption, die u.a. eine Ausgangssituation, Bedarfslagen und Ziele der Arbeit beschreibt sowie über ein gesondertes Präventionskonzept (s. Anlagen). Ziele der präventiven Arbeit sind vor allem:
- Förderung von Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen
- Förderung der Kontakt- und Kommunikationsfähigkeit
- Förderung der Konfliktfähigkeit
- Förderung der Genuss- und Erlebnisfähigkeit
Vorgehen und Umsetzung
In erster Linie ist die Arbeit subjektorientiert, um den individuellen Bedürfnissen der Kinder und Jugendlichen gerecht werden zu können. Dabei werden aktuelle Strömungen und für die Kinder und Jugendlichen interessante Themen aufgegriffen, um pädagogisch sinnvolle Räume für erfahrungsgeprägte Lernprozesse zu initiieren. Zu den festen Bestandteilen gehören die Medienorientierung im Sinne der Vermittlung eines verantwortungsbewussten Umgangs mit Medien sowie die Gesundheitserziehung als ein Aspekt grundlegender Lebenskompetenzen. Hier sind auch Konzepte der Tabak- und Alkohol Prävention angesiedelt. Ergänzend wird Wert auf geschlechtsorientierte Angebote gelegt, die speziellen Bedürfnissen von Mädchen und Jungen gleichermaßen entgegenkommen. Jugendliche ab 14 Jahren nutzen weniger feste längerfristige Angebote. Sie sind eher durch kurze, offene Projektangebote zu erreichen. Diese Angebote werden in den einzelnen Projektbeschreibungen 1-3 näher ausgeführt.
Die einzelnen Maßnahmen werden in verschiedenen Teams, in städtischen Gremien wie dem Präventionsrat und in Zusammenarbeit mit anderen Institutionen (z.B. Fachstelle Sucht) reflektiert. Jährlich stattfindende Maßnahmen unterliegen somit einem kontinuierlichen Optimierungsprozess, in dessen Fortgang z.B. auf verschiedene Themen (wie Alkohol, Rauchen), Zielgruppen (wie verschiedene Klassenstufen, Jugendtreffbesucher, Betreiber) oder Settings (Schule, Treff, Öffentlichkeit) eingegangen wird.
Durch diese Vernetzung können auch kommunale Einflussmöglichkeiten besser wahrgenommen werden. So werden z.B. die Anschreiben, mit denen für die Maßnahmen geworben wird, meistens von Oberbürgermeister oder Sozialdezernent unterzeichnet und flächendeckend an Schulen, Betreiber oder Verbände verschickt. Das derzeitige Finanzierungsystem durch den Träger Stadt Frankenthal ist unabdingbare Grundlage zur Erhaltung der derzeitigen qualifizierten Maßnahmen. Die kommunalpolitische Ebene unterstützt diese Maßnahmen sowohl finanziell als auch inhaltlich.
Zum großen Teil werden durch die Angebote Kinder und Jugendliche erreicht, die aus sozial schwächeren und bildungsfernen Familien kommen. Somit richten sich die Angebote soziallagenspezifisch bzw. soziallagensensibel gezielt an Kinder und Jugendliche, bei denen sich verstärkt Bedarfe abzeichnen.
Eltern und Familien werden mit einbezogen, indem z.B. ein Eltern-Info-Abend bei der Präventionswoche angeboten wurde. Die langfristige und nachhaltige Implementation suchtpräventiver Strategien werden in Zusammenarbeit mit Schulen, Schulsozialarbeitern, Betreibern, Polizei, Ordnungsamt und dem Sozialen Dienst umgesetzt.
Andernorts bestehende Projekte, die sich bewährt haben, werden aufgegriffen: Mit dem Konzept "Voll ist out" hat das Kinder- und Jugendbüro beispielsweise das Projekte der Stadt Bad Kreuznach auf seine eigenen Bedürfnisse transferiert, indem Plakate und "Rote Karten" im Layout übernommen wurden und dann mit einem speziellen Anschreiben von sozialpädagogischen Fachkräften an Betreiber im Stadtgebiet verteilt wurden.
Ergebnisse und Erreichtes
Durch die verschiedenen Projekte wurde erreicht, dass zum Thema Prävention auf den verschiedenen Ebenen der Gesellschaft sensibilisiert wurde. Schüler und Lehrer wurden im institutionellen Rahmen ebenso erreicht wie im Freizeitbereich, Betreiber wurden persönlich und offiziell angesprochen, Multiplikatoren wie Peergroup (in Workshops), Ämter (Ordnungsamt) und auch Eltern (Info-Abend) wurden durch die Teilnahme an den Projekten informiert und ihre Handlungsfähigkeit wurde gestärkt.
Die Themen Alkohol- und Tabakkonsum wurden durch die umfassende Berichterstattung in der Presse an die Öffentlichkeit gebracht, so dass sie eine Diskussionsgrundlage zur Weiterarbeit bilden können.
Die Konzeption des Kinder- und Jugendbüros zum präventiven Jugendschutz (s. Anlage) wurde vom Jugendhilfeausschuss beschlossen, so dass weitere Aktionen und Projekte auf einer offiziellen Grundlage geplant und durchgeführt werden können.