Lörrach

Typ: 
kreisangehörig
Name der Stadt, der Gemeinde, des Landkreises: 
Lörrach
Bundesland: 
Baden-Württemberg
Einreichende Dienststelle: 
Fachbereich Bürgerdienste
Name des Ansprechpartners: 
Frau Yvonne Eyhorn
Funktion des Ansprechpartners: 
Geschäftsstelle Kommunale Kriminalprävention
Straße/Postfach: 
Luisenstraße 16
Postleitzahl: 
79539
Ort: 
Lörrach
Telefon des Ansprechpartners: 
+49 7621 415249
Telefax des Ansprechpartners: 
+49 7621 415501
E-Mail des Ansprechpartners: 
Internetadresse der Kommune: 

Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags

Titel des Wettbewerbsbeitrags

Alkoholprävention in Lörrach

Kurzfassung des Wettbewerbsbeitrags

Die Stadt Lörrach ist bereits seit vielen Jahren im Bereich der Kommunalen Kriminalprävention aktiv. In verschiedenen Arbeitsgruppen werden Bedarfe für die Stadt festgestellt und Projekte initiiert.

Riskanter Alkoholkonsum sowie das geänderte Trinkverhalten im öffentlichen Raum werden durch verschiedenste Faktoren verursacht, die nicht allein repressiv bekämpft werden sollten. Insbesondere bei Jugendlichen spielen Motive wie Zugehörigkeitsgefühl, Neugier und "sich enthemmen wollen" oft eine große Rolle, auch Konfliktfähigkeit und die Erhältlichkeit sind Gründe für schädliches Konsumverhalten.

Aus diesem Grund setzt die Stadt Lörrach im Rahmen der Kommunalen Kriminalprävention mit unterschiedlichen Projektbausteinen an den verschiedenen Ursachen an:

  • 2002 Präventionskonzept HaLT – Hart am Limit, Beschreibung; s. Einzelprojekt D 30
  • 2007 Aufenthaltsverbote für Veranstaltungen nach Gewalt mit Alkoholkonsum
  • 2010 Durchführung von Alkoholtestkäufen
  • 2010 Konzept "Wir kümmern uns …" – SIP; s. Einzelprojekt D 10
  • 2011 Forumtheater "keine Angst mit Zivilcourrage"
  • 2012 Einrichtung einer Schwerpunktpraxis

 

Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags

Das Innenministerium Baden-Württemberg rief 1993 das Pilotprojekt Kommunale Kriminalprävention in Leben. Aufgrund der positiven Erfahrungen im Rahmen der Pilotphase gab das Innenministerium Baden-Württemberg im März 1997 eine landesweite Umsetzungsempfehlung zur Kommunalen Kriminalprävention (KKP).

Die Stadt Lörrach hat die Gelegenheit ergriffen und praktiziert seit dem 11. März 1998 die KKP.

Die KKP umfasst alle Maßnahmen und Projekte auf kommunaler Ebene, die geeignet sind, das Begehen von Straftagen zu erschweren, die Anzahl und Schwere von Straftaten zu vermindern oder das subjektive Sicherheitsempfinden zu verbessern.

Mittlerweile hat sich in Lörrach ein engagiertes Netzwerk entwickelt, dass sich aus folgenden Ausschüssen und Arbeitskreisen zusammensetzt:

Schema: Struktur der Kommunalen Kriminalprävention in Lörrach

Der Koordinierungsausschuss, dem der Bürgermeister sowie der Leiter des Polizeireviers, der Staatsanwaltschaft und des Amtsgerichts angehören, legen jährlich Ziele fest, mit denen sich die einzelnen Arbeitsgruppen im Folgejahr beschäftigen.

Die Information aus dem Koordinierungsausschuss, aber auch aus den Arbeitsgruppen, werden an den Arbeitsausschuss weitergegeben, der sich aus jeweils einem Vertreter der Arbeitskreise zusammensetzt. Themenüberschneidungen mit den anderen Arbeitsgruppen werden dort nochmals beraten und ggf. an den Koordinierungsausschuss zur Entscheidung vorgelegt.

Im Arbeitskreis Such sind diejenigen Akteure vernetzt, die sich in Lörrach speziell mit dem Thema Sucht beschäftigen. In diesem Expertenteam sind der Arbeitskreis Rauschmittel, das blaue Kreuz, der Baden-Württembergische Landesverband für Prävention und Rehabilitation (bw-IV), die Drogenhilfe Drehscheibe, das Zentrum für Suchtprävention Villa Schöpflin, Landratsamt, Polizei und bei Bedarf weitere Sachkundige vertreten.

Der Arbeitskreis Sucht geht das Thema Sucht auf kommunaler Ebene im Hinblick auf die Prävention von Kriminalität an. Es werden für Lörrach spezifische Probleme aller Suchtproblematiken wie illegale Drogen, Alkohol, Tabak, Spielsucht, Kleptomanie u.a. behandelt. Anstehende Probleme werden vorberaten und bearbeitet. Insbesondere der Informationsaustausch der verschiedenen Einrichtungen und Institutionen ist dabei sehr wichtig. Synergien können genutzt werden, Themenüberschneidungen können frühzeitig erkannt und so vermieden werden. Auch Gemeinden im Landkreis können hiervon profitieren.

Alle Mitglieder der Arbeitsgruppe Sucht sind sich einig, dass Suchtproblematiken vielfältige Ursachen haben. Sie können ihre Ursache in der Kindheit, im familiären oder Umgebungsverhalten haben oder aufgrund von Alltagsproblemen auftreten. Speziell Alkoholabhängigkeit beginnt zudem oft sehr früh. Aus diesem Grund sind unterschiedliche Herangehensweisen notwendig.

Nach einer Bestandsaufnahme der Angebote in Lörrach, wurden verschiedene Maßnahmen festgelegt. So wurde z.B. eine Veranstaltung mit dem Kreisärzteverein organisiert, um die Ärzte in einer Fortbildung zum Thema Sucht zu sensibilisieren.

Um möglichst frühzeitig das Verhalten von Jugendlichen zu beeinflussen, wurde gemeinsam mit der Theatergruppe Tempus Fugit das Forumtheater "Keine Angst mit Zivilcourage" konzipiert, das seit 2011 alle siebten Klassen der Lörracher Schulen erhalten. Ziel dieses Projektes ist die Stärkung des Selbstbewusstseins durch das Üben von Verhaltensweisen in heiklen Alltagssituationen, z.B. zu Themen wie Sachbeschädigung, Mobbing und Alkoholmissbrauch.

Die verschiedenen Bausteine, vgl. auch Abschnitt D, sollen alle langfristig in Lörrach umgesetzt werden, um so dauerhafte Verhaltensänderungen zu erreichen.

Durch die regelmäßigen Treffen der Arbeitsgruppen, des Ausschusses sowie des Koordinierungsausschusses können die Ergebnisse und Erfolge bzw. Misserfolge schnell erkannt und ggf. modifiziert werden. Auffälligkeiten in der Stadt, z.B. auf bestimmten Plätzen werden durch die Teilnahme der Polizei von Streetworkern frühzeitig erkannt.

Durch die Alkoholtestkäufe und die Möglichkeit der Schulung des Personals in Einzelhandel und Gaststätten werden auch die Verkaufsstellen sensibilisiert und somit die Verfügbarkeit von Alkohol zumindest für Jugendliche reduziert.
 

Fragen zum Wettbewerbsbeitrag

C 1 Fragen zur gesamtkommunalen Einbindung des Wettbewerbsbeitrags

C 10 Gibt es zu den Alkoholprävention in Ihrer Kommune eine schriftliche Gesamtkonzeption? (wenn ja, bitte als Anlage beifügen): 
ja
nein
C 11 Ist Ihr Wettbewerbsbeitrag in diese Gesamtkonzeption eingebunden?: 
ja
nein
C 12 Hat sich der (Ober-)Bürgermeister bzw. Landrat öffentlich für Ihren Wettbewerbsbeitrag eingesetzt?: 
ja
nein

C 2 Fragen zur Konzeption und Ausrichtung des Wettbewerbsbeitrags

C 20 Gibt es zu Ihrem Wettbewerbsbeitrag ein schriftliches Konzept? (wenn ja, bitte als Anlage beifügen): 
ja
nein
C 21 Sind die Präventionsziele Ihres Wettbewerbsbeitrags detailliert festgelegt?: 
ja
nein
C 22 Wurde vor der Zielfestlegung eine Ausgangs- und Bedarfsanalyse erstellt?: 
ja
nein
C 23 An welche Zielgruppe richtet sich Ihr Wettbewerbsbeitrag?: 
Kinder
Jugendliche
Junge Erwachsene
Erwachsene
Senioren
Eltern/Erziehungsberechtigte
Familien
Obdachlose
Multiplikatoren
Veranstalter
Gastronomie
Clubs/Diskotheken
Einzelhandel
Tankstellen
Weitere
C 24 Ist Ihr Wettbewerbsbeitrag geschlechtsspezifisch/geschlechtersensibel ausgerichtet?: 
ja
nein
C 25 Welche Maßnahmen zur Alkoholprävention im öffentlichen Raum stehen in ihrem Wettbewerbsbeitrag im Mittelpunkt?: 
Strategische Konzepte mit dem Ziel eines verantwortungsvollen Umgangs mit Alkohol
Maßnahmen zur Verhinderung des Rausch-Trinkens (Koma-Saufen, Binge Drinking)
Multiplikatoren-Fortbildung
Peer-Education
Streetwork und aufsuchende Hilfen
Beratung
Verzicht auf Alkoholwerbung auf kommunalen Werbeflächen
Alkoholbeschränkungen/-verbote im öffentlichen Raum
Alkoholbeschränkungen/-verbote im öffentlichen Personennahverkehr
Abgabebeschränkungen bei Sport- und anderen Großveranstaltungen
Abgabebeschränkungen bei Karnevalsfeiern, Kirmes-, Schützen- und Volksfesten
Förderung von Punktnüchternheit und reduziertem Alkoholkonsum im Straßenverkehr
Dialog- und Mediationsverfahren, Konfliktmanagement
Erarbeitung von Leitfäden, Arbeitshilfen, Info-Material
Weitere
C 26 Welche Strategie der Suchtprävention verfolgt Ihr Wettbewerbsbeitrag?: 
Verhaltensprävention
Verhältnisprävention
Verhaltens- und Verhältnisprävention
C 27 Welche öffentlichen Orte stehen im Fokus Ihres Wettbewerbsbeitrags?: 
Quartier/Stadtteil
Besondere Straßen/Plätze
Spielplätze
Öffentliche Park- und Grünanlagen
Öffentlicher Personennahverkehr
Öffentliche Veranstaltungen
Öffentliche Feste
Weitere
C 28 An welche Settings und Einrichtungen knüpft Ihr Wettbewerbsbeitrag an?: 
Grundschule/Primarbereich
Hauptschule
Realschule
Sekundarschule
Gymnasium/Fachoberschule
Gesamtschule
Berufsschule
Ausbildungsstätte
Jugendeinrichtung
Senioreneinrichtung
Obdachloseneinrichtung
Sportverein
Weitere

C3 Fragen zur Umsetzung des Wettbewerbsbeitrags

C 30 Welche Akteure aus Kommunalpolitik und -verwaltung beteiligen sich wesentlich an der Umsetzung Ihres Wettbewerbsbeitrags?: 
Gemeinde-, Stadt- bzw. Kreisrat
Bürgermeister bzw. Landrat
Suchtpräventionsstelle
Gesundheitsamt
Jugendamt
Sozialamt
Ordnungsamt
Polizei
Weitere
C 31 Welche verwaltungsexternen Akteure beteiligen sich wesentlich an der Umsetzung Ihres Wettbewerbsbeitrags?: 
Suchtberatungsstellen
Krankenkassen
Krankenhäuser
Niedergelassene Ärzte
Apotheken
Schulen
Einrichtungen der Jugendarbeit
Mobile Jugendarbeit
Sportvereine
Ausbildungsstätten
Kirchen
Wohlfahrtsverbände
Quartiermanagement
Einrichtungen der Seniorenarbeit
Obdachlosenhilfe
Migrantenorganisationen
Selbsthilfeeinrichtungen
Veranstalter
Gastronomie
Clubs/Diskotheken
Einzelhandel
Tankstellen
Fahrschulen
Lokale Medien
Sponsoren
Stiftungen
Weitere
Welche? (bitte benennen): 
Suchtpräventionseinrichtung Villa Schöpflin, Theatergruppe Tempus Fugit
C 32 Gibt es schriftliche und verbindliche Vereinbarungen zur Vernetzung und Kooperation der Akteure?: 
ja
nein
C 33 Welche Laufzeit hat Ihr Wettbewerbsbeitrag?: 
bis zu zwei Jahre
mehr als zwei Jahre (aber befristet)
Dauerangebot
C 34 Wie lange ist die Finanzierung des Wettbewerbsbeitrags gesichert?: 
offen
bis zu zwei Jahre
dauerhaft
C 35 Wird der Wettbewerbsbeitrag in seiner Qualität und Zielerreichung überprüft und bewertet bzw. evaluiert?: 
ja
geplant
nein
C 36 Werden bei der Umsetzung Ihres Wettbewerbsbeitrags von anderen entwickelte Projekte/Maßnahmen übernommen und eingesetzt?: 
ja
nein
Wenn ja, welche?: 

SIP Sicherheit Intervention Prävention Zürich

C 37 Sind im Rahmen Ihres Wettbewerbsbeitrags entwickelte Projekte und Maßnahmen andernorts übernommen und eingesetzt worden?: 
ja
nein

Einzelprojekte