Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags
Titel des Wettbewerbsbeitrags
Kurzfassung des Wettbewerbsbeitrags
Der Wettbewerbsbeitrag beinhaltet zwei Einzelprojekte, die über den kommunalen Präventionsrat aktive Suchtprävention betreiben. Diese beiden Projekte werden zwar über eigenständige Arbeitskreise des Kommunalen Präventionsrates der Stadt Haren (Ems), dem AK Suchtprävention und dem AK Soziales Lernen/Öffentliche Sicherheit, koordiniert und begleitet. In der unmittelbaren Zielsetzung gibt es jedoch vielfache inhaltiche Überschneidungen. Beide Projekte zielen auf eine Verhaltens- und Verhältnisänderung der Bürger sowie deren sozialen Umfeld (öffentlicher Raum) ab.
Die Besonderheit an den Maßnahmen in der Stadt Haren (Ems) ist zum einen die Innovativität. Schon seit 1999 gibt es den Kommunalen Präventionsrat. Seit 2004 gibt es den AK Alkoholprävention mit einer selbst entwickelten Konzeption, die offen bleibt für Veränderungen (Evaluation). Zum anderen ist die Vielzahl an Akteuren beispielhaft, die seit Jahren in einem funktionierenden Netzwerk kooperiert.
Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags
Der Kommunale Präventionsrat der Stadt Haren (Ems) wurde im Jahr 1999 ins Leben gerufen. Die Problematik mit einigen Brennpunkten (Alkohol, Gewalt, Vandalismus, Delikte) waren hierfür ein wesentlicher Anlass. Der Schwerpunkt der Arbeit war zunächst die Deeskalation dieser Brennpunkte und beinhaltete vor allem eine aufsuchende Tätigkeit (Streetworking). Hauptzielgruppe waren jugendliche Spätaussiedler, weshalb neben der Einrichtung des AK Soziales Lernen, ein weiterer Arbeitskreis, der AK Jugend/Integration initiiert wurde. Aus diesem zweiten Arbeitskreis ist der spätere AK Alkoholprävention hervorgegangen (s. Anlage 3; E 2).
Seit 2006 durchläuft jede Harener Schülerin und jeder Harener Schüler an je einem Projekttag in der achten und der neunten Klasse das Suchtpräventionsprojekt des Harener Kommunalen Präventionsrates. Seit Beginn dieser suchtpräventiven Maßnahme haben mehr als 4.000 Jugendliche das Projekt durchlaufen.
Pädagogische Hauptziele sind neben einer Aufklärungsarbeit vor allem eine Bewusstseinsveränderung. Die Jugendlichen sollen die Gefahren des Koma-Trinkens erkennen und sie sollen gestärkt werden im Hinblick auf Gruppendruck (Nein sagen!)
Dieser Aspekt zielt konkret auf eine verhaltenspräventive Arbeit und sie hat somit auch direkten Einfluss auf das Verhalten in der Öffentlichkeit. Gleichwohl wird auch die Verhältnisprävention in den Blick genommen. Dieses geschieht durch Einflussnahme auf lokale Gegebenheiten. Als Beispiele seien hier ein Zugangsverbot zu bestimmten Plätzen am Maifeiertag, aber gleichzeitig die Schaffung von alternativen räumlichen Angeboten (Maikäferfestival am jedem Maifeiertag), genannt. Die Idee dieses "Maikäferfestivals" ist im Sinne von Partizipation von der Zielgruppe der Jugendlichen selbst entwickelt worden. In Zusammenarbeit mit dem Präventionsrat wurde ein Platz gefunden, an dem Jugendbands auftreten und der für einen sehr großen Teil der Harener Jugendlichen ein fester Ankaufpunkt geworden ist. Hierdurch haben Eltern, Ordnungskräfte und alldiejenigen, die sich in der Suchtprävention, insbesondere der Prävention im öffentlichen Raum engagieren, sehr viel leichter.
Über die Schulen wird im Hinblick auf Verhaltensmodalitäten und lokale Gegebenheiten auch in jedem Jahr die "Gefahrenabwehrverordnung der Stadt Haren (Ems)" an die Jugendlichen herausgegeben. Hierbei werden ganz bewusst Lehrer, Erzieher und Eltern als Multiplikatoren involviert.
In einem anderen Projekt haben sich Jugendliche im Sinne von Partizipation und im Hinblick auf die Verhältnisprävention engagiert. In einem Workshop mit weiteren Beteiligten des städtischen Präventionsrates wurde eine Aktion durchgeführt, die den Verkauf von Alkohol an Kinder und Jugendliche im Sinne der Jugendschutzbestimmungen mitbestimmt und den öffentlichen Raum direkt in den Blick nimmt. Aus diesem Workshop ist ein Aufkleber hervorgegangen, der sich als Adressat an den gesamten Handel wendet, der Alkohol verkauft. Diesen Aufkleber (s. Anlage E 2,3) haben im gesamten Stadtgebiet nahezu sämtliche Kioske, Tankstellen, Gaststätten, etc. in freiwilliger Selbstverpflichtung gut sichtbar am Eingang ihres Geschäftes angebracht.
Über die bis hierhin aufgezeigten Gefahren und Risiken des Alkohols hinaus gibt es auch vielfach einen Zusammenhang zwischen Alkohol und auftretenden Straftaten. Neben Vandalismus und Verkehrsdelikten sind dies insbesondere Gewaltdelikte, die vermehrt unter Einfluss von Alkohol auftreten. Der Aspekt "Alkoholprävention als Beitrag zur Kriminalprävention" mit besonderem Blick auf die Gewaltprävention wird deshalb im Bereich der Stadt Haren (Ems) weiter intensiviert. Hierfür sollen Familien bei innerfamiliären Gewalterscheinungen (Eltern, Kinder, Ehepartner) ebenso wie Lehrer und Erzieher als auch der außenstehende Bürger sensibilisiert werden. Zur Umsetzung dieser Zielvorgabe wurde jüngst eine Ausstellung zur Gewaltprävention im Rathaus durchführt, die ganz konkret auch den Kontext zwischen Alkoholmissbrauch und Gewaltauftreten herausstellte (s. Anlagen E 1, 5 und 6).
Positiv an den vielfältigen alkoholpräventiven Aktivitäten des Präventionrates der Stadt Haren (Ems) ist die aktive Beteiligung einer Vielzahl von Fachleuten verschiedener Professionen und Ehrenamtlichen. Die Kooperation aller Akteure in einem funktionierenden Netzwerk bringt folgendes Schautafel zum Ausdruck: