Haren (Ems)

Typ: 
kreisangehörig
Name der Stadt, der Gemeinde, des Landkreises: 
Haren (Ems)
Bundesland: 
Niedersachsen
Einreichende Dienststelle: 
Stadt Haren
Name des Ansprechpartners: 
Herr Held/Herr Krüssel
Funktion des Ansprechpartners: 
Fachbereichsleiter Ordnung/Stadtjugendpfleger
Straße/Postfach: 
Neuer Markt 1
Postleitzahl: 
49733
Ort: 
Haren (Ems)
Telefon des Ansprechpartners: 
+49 5932 8253
Telefax des Ansprechpartners: 
+49 5932 8266
E-Mail des Ansprechpartners: 
Internetadresse der Kommune: 

Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags

Titel des Wettbewerbsbeitrags

Maßnahmen des Kommunalen Präventionsrates zur Alkoholprävention im öffentlichen Raum

Kurzfassung des Wettbewerbsbeitrags

Der Wettbewerbsbeitrag beinhaltet zwei Einzelprojekte, die über den kommunalen Präventionsrat aktive Suchtprävention betreiben. Diese beiden Projekte werden zwar über eigenständige Arbeitskreise des Kommunalen Präventionsrates der Stadt Haren (Ems), dem AK Suchtprävention und dem AK Soziales Lernen/Öffentliche Sicherheit, koordiniert und begleitet. In der unmittelbaren Zielsetzung gibt es jedoch vielfache inhaltiche Überschneidungen. Beide Projekte zielen auf eine Verhaltens- und Verhältnisänderung der Bürger sowie deren sozialen Umfeld (öffentlicher Raum) ab.

Die Besonderheit an den Maßnahmen in der Stadt Haren (Ems) ist zum einen die Innovativität. Schon seit 1999 gibt es den Kommunalen Präventionsrat. Seit 2004 gibt es den AK Alkoholprävention mit einer selbst entwickelten Konzeption, die offen bleibt für Veränderungen (Evaluation). Zum anderen ist die Vielzahl an Akteuren beispielhaft, die seit Jahren in einem funktionierenden Netzwerk kooperiert.

Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags

Der Kommunale Präventionsrat der Stadt Haren (Ems) wurde im Jahr 1999 ins Leben gerufen. Die Problematik mit einigen Brennpunkten (Alkohol, Gewalt, Vandalismus, Delikte) waren hierfür ein wesentlicher Anlass. Der Schwerpunkt der Arbeit war zunächst die Deeskalation dieser Brennpunkte und beinhaltete vor allem eine aufsuchende Tätigkeit (Streetworking). Hauptzielgruppe waren jugendliche Spätaussiedler, weshalb neben der Einrichtung des AK Soziales Lernen, ein weiterer Arbeitskreis, der AK Jugend/Integration initiiert wurde. Aus diesem zweiten Arbeitskreis ist der spätere AK Alkoholprävention hervorgegangen (s. Anlage 3; E 2).

Seit 2006 durchläuft jede Harener Schülerin und jeder Harener Schüler an je einem Projekttag in der achten und der neunten Klasse das Suchtpräventionsprojekt des Harener Kommunalen Präventionsrates. Seit Beginn dieser suchtpräventiven Maßnahme haben mehr als 4.000 Jugendliche das Projekt durchlaufen.
Pädagogische Hauptziele sind neben einer Aufklärungsarbeit vor allem eine Bewusstseinsveränderung. Die Jugendlichen sollen die Gefahren des Koma-Trinkens erkennen und sie sollen gestärkt werden im Hinblick auf Gruppendruck (Nein sagen!)

Dieser Aspekt zielt konkret auf eine verhaltenspräventive Arbeit und sie hat somit auch direkten Einfluss auf das Verhalten in der Öffentlichkeit. Gleichwohl wird auch die Verhältnisprävention in den Blick genommen. Dieses geschieht durch Einflussnahme auf lokale Gegebenheiten. Als Beispiele seien hier ein Zugangsverbot zu bestimmten Plätzen am Maifeiertag, aber gleichzeitig die Schaffung von alternativen räumlichen Angeboten (Maikäferfestival am jedem Maifeiertag), genannt. Die Idee dieses "Maikäferfestivals" ist im Sinne von Partizipation von der Zielgruppe der Jugendlichen selbst entwickelt worden. In Zusammenarbeit mit dem Präventionsrat wurde ein Platz gefunden, an dem Jugendbands auftreten und der für einen sehr großen Teil der Harener Jugendlichen ein fester Ankaufpunkt geworden ist. Hierdurch haben Eltern, Ordnungskräfte und alldiejenigen, die sich in der Suchtprävention, insbesondere der Prävention im öffentlichen Raum engagieren, sehr viel leichter.

Über die Schulen wird im Hinblick auf Verhaltensmodalitäten und lokale Gegebenheiten auch in jedem Jahr die "Gefahrenabwehrverordnung der Stadt Haren (Ems)" an die Jugendlichen herausgegeben. Hierbei werden ganz bewusst Lehrer, Erzieher und Eltern als Multiplikatoren involviert.
In einem anderen Projekt haben sich Jugendliche im Sinne von Partizipation und im Hinblick auf die Verhältnisprävention engagiert. In einem Workshop mit weiteren Beteiligten des städtischen Präventionsrates wurde eine Aktion durchgeführt, die den Verkauf von Alkohol an Kinder und Jugendliche im Sinne der Jugendschutzbestimmungen mitbestimmt und den öffentlichen Raum direkt in den Blick nimmt. Aus diesem Workshop ist ein Aufkleber hervorgegangen, der sich als Adressat an den gesamten Handel wendet, der Alkohol verkauft. Diesen Aufkleber (s. Anlage E 2,3) haben im gesamten Stadtgebiet nahezu sämtliche Kioske, Tankstellen, Gaststätten, etc. in freiwilliger Selbstverpflichtung gut sichtbar am Eingang ihres Geschäftes angebracht.

Über die bis hierhin aufgezeigten Gefahren und Risiken des Alkohols hinaus gibt es auch vielfach einen Zusammenhang zwischen Alkohol und auftretenden Straftaten. Neben Vandalismus und Verkehrsdelikten sind dies insbesondere Gewaltdelikte, die vermehrt unter Einfluss von Alkohol auftreten. Der Aspekt "Alkoholprävention als Beitrag zur Kriminalprävention" mit besonderem Blick auf die Gewaltprävention wird deshalb im Bereich der Stadt Haren (Ems) weiter intensiviert. Hierfür sollen Familien bei innerfamiliären Gewalterscheinungen (Eltern, Kinder, Ehepartner) ebenso wie Lehrer und Erzieher als auch der außenstehende Bürger sensibilisiert werden. Zur Umsetzung dieser Zielvorgabe wurde jüngst eine Ausstellung zur Gewaltprävention im Rathaus durchführt, die ganz konkret auch den Kontext zwischen Alkoholmissbrauch und Gewaltauftreten herausstellte (s. Anlagen E 1, 5 und 6).

Positiv an den vielfältigen alkoholpräventiven Aktivitäten des Präventionrates der Stadt Haren (Ems) ist die aktive Beteiligung einer Vielzahl von Fachleuten verschiedener Professionen und Ehrenamtlichen. Die Kooperation aller Akteure in einem funktionierenden Netzwerk bringt folgendes Schautafel zum Ausdruck:

Netzwerk der suchtpräventiven Aktivitäten im Kommunalen Präventionsrat der Stadt Haren (Ems)

Fragen zum Wettbewerbsbeitrag

C 1 Fragen zur gesamtkommunalen Einbindung des Wettbewerbsbeitrags

C 10 Gibt es zu den Alkoholprävention in Ihrer Kommune eine schriftliche Gesamtkonzeption? (wenn ja, bitte als Anlage beifügen): 
ja
nein
C 11 Ist Ihr Wettbewerbsbeitrag in diese Gesamtkonzeption eingebunden?: 
ja
nein
C 12 Hat sich der (Ober-)Bürgermeister bzw. Landrat öffentlich für Ihren Wettbewerbsbeitrag eingesetzt?: 
ja
nein

C 2 Fragen zur Konzeption und Ausrichtung des Wettbewerbsbeitrags

C 20 Gibt es zu Ihrem Wettbewerbsbeitrag ein schriftliches Konzept? (wenn ja, bitte als Anlage beifügen): 
ja
nein
C 21 Sind die Präventionsziele Ihres Wettbewerbsbeitrags detailliert festgelegt?: 
ja
nein
C 22 Wurde vor der Zielfestlegung eine Ausgangs- und Bedarfsanalyse erstellt?: 
ja
nein
C 23 An welche Zielgruppe richtet sich Ihr Wettbewerbsbeitrag?: 
Kinder
Jugendliche
Junge Erwachsene
Erwachsene
Senioren
Eltern/Erziehungsberechtigte
Familien
Obdachlose
Multiplikatoren
Veranstalter
Gastronomie
Clubs/Diskotheken
Einzelhandel
Tankstellen
Weitere
C 24 Ist Ihr Wettbewerbsbeitrag geschlechtsspezifisch/geschlechtersensibel ausgerichtet?: 
ja
nein
Welche? (bitte benennen) : 
Schulen, Verbände
C 25 Welche Maßnahmen zur Alkoholprävention im öffentlichen Raum stehen in ihrem Wettbewerbsbeitrag im Mittelpunkt?: 
Strategische Konzepte mit dem Ziel eines verantwortungsvollen Umgangs mit Alkohol
Maßnahmen zur Verhinderung des Rausch-Trinkens (Koma-Saufen, Binge Drinking)
Multiplikatoren-Fortbildung
Peer-Education
Streetwork und aufsuchende Hilfen
Beratung
Verzicht auf Alkoholwerbung auf kommunalen Werbeflächen
Alkoholbeschränkungen/-verbote im öffentlichen Raum
Alkoholbeschränkungen/-verbote im öffentlichen Personennahverkehr
Abgabebeschränkungen bei Sport- und anderen Großveranstaltungen
Abgabebeschränkungen bei Karnevalsfeiern, Kirmes-, Schützen- und Volksfesten
Förderung von Punktnüchternheit und reduziertem Alkoholkonsum im Straßenverkehr
Dialog- und Mediationsverfahren, Konfliktmanagement
Erarbeitung von Leitfäden, Arbeitshilfen, Info-Material
Weitere
C 26 Welche Strategie der Suchtprävention verfolgt Ihr Wettbewerbsbeitrag?: 
Verhaltensprävention
Verhältnisprävention
Verhaltens- und Verhältnisprävention
C 27 Welche öffentlichen Orte stehen im Fokus Ihres Wettbewerbsbeitrags?: 
Quartier/Stadtteil
Besondere Straßen/Plätze
Spielplätze
Öffentliche Park- und Grünanlagen
Öffentlicher Personennahverkehr
Öffentliche Veranstaltungen
Öffentliche Feste
Weitere
C 28 An welche Settings und Einrichtungen knüpft Ihr Wettbewerbsbeitrag an?: 
Grundschule/Primarbereich
Hauptschule
Realschule
Sekundarschule
Gymnasium/Fachoberschule
Gesamtschule
Berufsschule
Ausbildungsstätte
Jugendeinrichtung
Senioreneinrichtung
Obdachloseneinrichtung
Sportverein
Weitere

C3 Fragen zur Umsetzung des Wettbewerbsbeitrags

C 30 Welche Akteure aus Kommunalpolitik und -verwaltung beteiligen sich wesentlich an der Umsetzung Ihres Wettbewerbsbeitrags?: 
Gemeinde-, Stadt- bzw. Kreisrat
Bürgermeister bzw. Landrat
Suchtpräventionsstelle
Gesundheitsamt
Jugendamt
Sozialamt
Ordnungsamt
Polizei
Weitere
C 31 Welche verwaltungsexternen Akteure beteiligen sich wesentlich an der Umsetzung Ihres Wettbewerbsbeitrags?: 
Suchtberatungsstellen
Krankenkassen
Krankenhäuser
Niedergelassene Ärzte
Apotheken
Schulen
Einrichtungen der Jugendarbeit
Mobile Jugendarbeit
Sportvereine
Ausbildungsstätten
Kirchen
Wohlfahrtsverbände
Quartiermanagement
Einrichtungen der Seniorenarbeit
Obdachlosenhilfe
Migrantenorganisationen
Selbsthilfeeinrichtungen
Veranstalter
Gastronomie
Clubs/Diskotheken
Einzelhandel
Tankstellen
Fahrschulen
Lokale Medien
Sponsoren
Stiftungen
Weitere
C 32 Gibt es schriftliche und verbindliche Vereinbarungen zur Vernetzung und Kooperation der Akteure?: 
ja
nein
C 33 Welche Laufzeit hat Ihr Wettbewerbsbeitrag?: 
bis zu zwei Jahre
mehr als zwei Jahre (aber befristet)
Dauerangebot
C 34 Wie lange ist die Finanzierung des Wettbewerbsbeitrags gesichert?: 
offen
bis zu zwei Jahre
dauerhaft
C 35 Wird der Wettbewerbsbeitrag in seiner Qualität und Zielerreichung überprüft und bewertet bzw. evaluiert?: 
ja
geplant
nein
C 36 Werden bei der Umsetzung Ihres Wettbewerbsbeitrags von anderen entwickelte Projekte/Maßnahmen übernommen und eingesetzt?: 
ja
nein
C 37 Sind im Rahmen Ihres Wettbewerbsbeitrags entwickelte Projekte und Maßnahmen andernorts übernommen und eingesetzt worden?: 
ja
nein

Einzelprojekte