Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags
Titel des Wettbewerbsbeitrags
Kurzfassung des Wettbewerbsbeitrags
Das Projekt "Keine Kurzen für die Kurzen" wurde im 2003 in Kooperation mit der Polizeiinspektion Cloppenburg/ Vechta , der Fachstelle für Sucht und Suchtprävention Stiftung Edith Stein Cloppenburg und dem Karnevalverein Lastrup ins Leben gerufen.
Kooperationspartner in diesem Projekt sind:
- Landkreis Cloppenburg
Kreisjugendpflegerin Alexandra Pille
Eschstr. 29
49661 Cloppenburg - Fachstelle Sucht und Suchtprävention Stiftung Edith-Stein Cloppenburg
Präventionsfachkraft Katharina Thesing
Am Capitol 4
49661 Cloppenburg - Polizeiinspektion Cloppenburg/ Vechta
Beauftragter für Jugendsache
Kriminalhauptkommissar Harald Nienaber
Bahnhofstr. 62
49661 Cloppenburg
Ziel ist die strukturelle und realistische Umsetzung des Jugendschutzes.
Weiterhin möchte das Projekt Kinder und Jugendliche zu einem verantwortungsvollen Umgang mit Alkohol befähigen und so eine mögliche Suchtentwicklung im Vorfeld verhindern. Hilfestellung sollen sie dazu von Eltern, Lehrern, Erziehern, Geschäftsleuten und Veranstaltern von Zeltfeten, Großveranstaltungen und Tanzveranstaltungen bekommen. Das erfordert einen Bewusstseinswandel bei den Erwachsenen. Diese müssen sich ihrer Verantwortung, die aus der Vorbildfunktion erwächst, stellen und eine klare Haltung beziehen.
Die Schirmherrschaft hat Landrat Hans Eveslage übernommen.
Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags
Ausgangs- und Situationsanalyse
Der Landkreis Cloppenburg ist eine ländlich geprägte Region. Der Konsum von Alkohol als legale Droge bei Jugendlichen wird hier von den Erwachsenen weitgehend toleriert. Auch im Landkreis Cloppenburg verringert sich das Einstiegsalter vom Erstkonsum bei Kindern und Jugendlichen. Das sogenannte "Vorglühen" gehört zur Abendgestaltung im privaten Kreis dazu, bevor es auf die eigentlichen Veranstaltungen geht.
Da der Gebrauch von legalen Suchtmitteln in unserer Gesellschaft oftmals akzeptiert wird, ist es für Jugendlichen nicht nachzuvollziehen, welche Gefahren sie ausgesetzt sind.
Einerseits tolerieren die Erwachsenen/Elterngenerationen den Alkoholkonsum Jugendlicher, andererseits zeigen sie sich aber auch hilflos und besogt über das Trink- und Ausgehverhalten Jugendlicher.
Alkohol wird zum Teil aus den Elternhäusern mitgenommen, aber auch in Kiosken und Supermärkten erworben. Gerade dort wurde festgestellt, dass die Verkäufer kaum oder nur sehr schlecht über den Jugendschutz aufgeklärt wurden. Überdies könnte Profitinteresse eine weitere große Rolle bei den Verstößen gegen das Jugendschutzgesetz spielen.
Bei landkreisweiten Jugendschutzkontrollen von Polizei, Ordnungsamt und Jugendamt konnte erkannt werden, dass oftmals die gesetzlichen Bestimmungen und das tatsächliche Ausgeh- und Trinkverhalten von Jugendlichen nicht überein kamen. Gerade im Hinblick auf Großveranstaltungen konnten immer wieder Verstöße nicht nur in Bezug auf die Ausgehzeiten festgestellt werden, sondern vor allem die Abgabe von alkoholischen Getränken und deren Verzehr von Minderjährigen war auffällig.
Projektbeschreibung
Hinsichtlich dem scheinbar akzeptierten Alkoholkonsum Jugendlicher im Landkreis Cloppenburg und dem oft mangelnden Verantwortungsbewusstsein Erwachsener wurde auf Initiative des Karneval Verein Lastrup von 1969 e.V. das Projekt "Keine Kurzen für die Kurzen" ins Leben gerufen.
In den Jahren zuvor musste der Verein miterleben, dass Jugendliche und junge Erwachsene immer unkontrollierter Alkohol zu sich nahmen. Eigenständige Bemühungen, den Alkoholausschank einzudämmen, schlugen fehl.
Daraufhin wurde das Projekt in Anlehnung an das in Köln laufende Projekt "Keine Kurze für Kurze" im Landkreis Cloppenburg entwickelt und umgesetzt.
Folgende Initiatoren sind an dem Projekt beteiligt:
- Lastruper Karneval Verein von 1969 e.V.
- Fachstelle für Suchtprävention, Stiftung Edith
- Polizeiinspektion Cloppenburg/ Vechta
- Landkreis Cloppenburg, Kreisjugendpflege
Projektziel
Zielsetzung des Projektes ist die Einhaltung und die strukturelle und realistische Umsetzung des Jugendschutzes bei Festen und Großveranstaltungen im Landkreis Cloppenburg. Des weiteren sollen Kinder und Jugendliche starke Persönlichkeiten entwickeln. Die Öffentlichkeit soll verstärkt auf das Thema Jugendschutz und Alkoholkonsum bei Jugendlichen hingewiesen werden. Erwachsenen und Jugendlichen muss in gleichen Teilen ein verantwortungsvolle Umgang mit Alkohol beigebracht werden. Die Erwachsenen nehmen hier eine Vorbildfunktion ein. In der Kriminalstatistik gibt es zahlreiche Delikte, die unter Alkoholeinfluss passiert sind. Dies ist ein weiteres Ziel des Projektes, dass diese Auffälligkeiten zurück gehen. Als die kann nur geschehen, wenn es im Landkreis ein gut zusammen arbeitendes Netzwerk gibt.
Weiterhin ist die Einbeziehung von Schule ein besonderes Ziel, um über die jeweilige Veranstaltung vor Ort hinaus suchtpräventive und gesundheitsfördernde Aspekte mit Lehrern, Schülern und Eltern zu thematisieren.
Zielgruppen:
- Eltern
- Vereinsverantwortliche (Vorstände)
- Thekenpersonal
- Geschäftsleute
- Lehrer
- Bürger
- Kommunen
- Schüler
- Trainer
- Vereinsmitglieder
- Gruppenleiter
Darüber hinaus spielen Absprachen mit Veranstaltern im Vorfeld von Veranstaltungen eine wichtige Rolle. Dabei sind Gast- und Festwirte in die Aktivitäten einzubeziehen. Dieses Aufgabenfeld greift in Kooperation mit dem Ordnungsamt und der Polizei und bildet die Schnittstelle zum eingreifenden Jugendschutz.
Maßnahmen und Umsetzungsmöglichkeiten
Zu jeder Veranstaltung, die im Rahmen des Projektes läuft, gibt es mit dem Veranstalter im Vorfeld eine ausgiebige Vorbesprechung. Es wird für jede Veranstaltung individuell überlegt, ob und welche Maßnahmen zu welchem Zeitpunkt ein- bzw.- umgesetzt werden soll. Ein Schritt kann eine spezielle Informationsveranstaltung für das Thekenpersonal sein. Das Aushängen von Jugendschutztabellen und das Auslegen von Informationsmaterial ist eine weitere Möglichkeit. Um das Alter der Jugendlichen besser kontrollieren zu können, kann der Veranstalter verschiedenfarbige Tanzbänder verteilen, Ausweiskontrollen veranlassen oder die Abgabe des Personalausweises verlangen.
Seitens des Projektes und der Kooperationspartner werden verschieden präventive und repressive Maßnahmen angeboten.
Präventive Maßnahmen:
- Absprachen mit den Organisatoren
- Öffentlichkeitsarbeit
- Einzelberatungen
- Allgem. Informationsveranstaltungen
- Projektarbeit
- Elternabende
- Elternbriefe
- Abgabe der erstellten Projektmaterialien
- Einbeziehung der Busunternehmer
Repressive Maßnahmen:
- Jugendschutzkontrollen
- Einsammeln von mitgebrachten Alkoholika an den Einlassstellen zu Veranstaltungen
- Anordnung von Bußgeldern bei Verstößen gegen das Jugendschutzgesetz
- Elternbriefe bei Verstößen gegen das Jugendschutzgesetz
- Rückführung Jugendlicher zum Elternhaus
Ergebnisse und Erreichtes
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass das Jugendschutzgesetz in der Theorie vorhanden ist, aber in der Praxis oftmals nur schwer umzusetzen ist. Kontinuität und langfristige Maßnahmen sind für dieses Projekt unumgänglich, um eine Veränderung im Verhalten mit dem Umgang von Alkohol zu bewirken.
In der 10-jährigen Laufzeit des Projektes ist dieses im gesamten Landkreis Cloppenburg bei der Bevölkerung bekannt. Somit konnten in der Vergangenheit schon viele Veranstaltungen im Namen des Projektes "Keine Kurzen für die Kurzen" durchgeführt und positiv begleitet werden.
Das Projekt hat sich in den Jahren seiner Laufzeit immer wieder den Wünschen und Bedürfnissen von Vereinen, Veranstaltern, Schulen und des Einzelhandels angepasst und so das Angebot ausgeweitet. Dieses strebt das Projekt auch in Zukunft an. Dabei werden aber nicht die eigentlichen Zielsetzungen des Projekts aus den Augen gelassen.
In der Langzeitbetrachtung ist sehr positiv festzustellen, dass Vergleichsdaten aus der polizeilichen Kriminalstatistik betreffend der Delinquenz junger Menschen im Kontext Alkohol sehr deutlich rückläufig sind.
Auch die Fallzahlen im Rahmen dieses Projekts durchgeführter Alkoholtestkäufe sind von anfänglich 73% positiver Testkäufe auf aktuell 45% sehr deutlich gefallen.
Fragen zum Wettbewerbsbeitrag
C 1 Fragen zur gesamtkommunalen Einbindung des Wettbewerbsbeitrags
C 2 Fragen zur Konzeption und Ausrichtung des Wettbewerbsbeitrags
C3 Fragen zur Umsetzung des Wettbewerbsbeitrags
Anteilig für die Schulung im Einzelhandel am Halt-Projekt orientiert
Jugendschutzmaßnahmen bei Großveranstaltungen im Nachbarlandkreis Vechta