Hildesheim

Name der Stadt, der Gemeinde, des Landkreises: 
Hildesheim
Typ: 
kreisfrei
Bundesland: 
Niedersachsen
Einreichende Dienststelle: 
Stadt Hildesheim, Der Oberbürgermeister, FB Jugend, Schule, Sport, FD 51.1.4, Niko-Projekt
Name des Ansprechpartners: 
Stefan Hollemann
Funktion des Ansprechpartners: 
Niko-Fachkraft
Straße/Postfach: 
Hoher Weg 10
Postleitzahl: 
31134
Ort: 
Hildesheim
Telefon des Ansprechpartners: 
05121 301 719
Telefax des Ansprechpartners: 
05121 301 521
E-Mail des Ansprechpartners: 
Internetadresse der Kommune: 

Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags

Titel des Wettbewerbsbeitrags

Kind und Medien

Kurzfassung des Wettbewerbsbeitrags

Elektronische Medien wie Fernsehen, Video, Spielkonsolen, Computer usw. faszinieren die Kinder und sind aus ihrem Leben nicht mehr wegzudenken. Ein ihrem Alter nicht angemessener, unkontrollierter und zeitlich begrenzter Konsum dieser Medien schädigt jedoch nachhaltig ihre Gesundheit und Entwicklung.

Oft sehen die Kinder in den genannten Medien bedrohendes, verletzendes, und zerstörerisches Verhalten mit erheblicher Brutalität. Zur Werteerziehung gehört, dass solche Verhaltensweisen den Kindern gegenüber immer kommentiert und geächtet werden. Dazu gehört aber auch, dass Kindern nur ein kontrollierter und zeitlich begrenzter Zugang zu elektronischen Medien gewährt wird. In vielen Familien - dies belegen immer wieder Kinderäußerungen - wird mit dem Medienkonsum unreflektiert oder leichtfertig umgegangen. Es ist daher eine wichtige Aufgabe der Schule, mit gezielter Elternarbeit eine Bewusstseins- und Verhaltensänderung zu bewirken. Die Arbeitsgruppe "Kind und Medien" innerhalb der Didrik-Pining-Schule hat hierzu ein Konzept entwickelt.

Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags

Anlass und Ausgangssituation

Medienerziehung ist an unserer Schule besonders wichtig, da der Anteil der Schuler mit Migrationshintergrund mehr als 50 % beträgt. Besonders die Jungen mit Migrationshintergrund gehören zu einer "Risikogruppe" im Umgang mit den Medien. Eigene Schülerbefragungen an unserer Schule ergaben, dass mehr als 1/3 dieser Schüler jugendgefährdende Filme guckt und Videospiele spielt, die erst für 18-jährige erlaubt sind.

Auslöser für das Projekt war die Teilnahme an einem Vortrag Prof. Dr. Pfeiffers im April 2005. Er beschreibt, dass Kinder oft einen unkontrollierten und zeitlich unbegrenzten Medienzugang (Fernsehen, DVD, Spielkonsolen, Internet) haben. In der Schule beobachtbare Folgen seien Reizüberflutung, Spracharmut, Fantasielosigkeit, Konzentrationsschwächen, diffuse Ängste, Müdigkeit, fehlende Ausdauer, geringe Anstrengungsbereitschaft, motorische Störungen, mangelnde Sozialkompetenz, aggressives Verhalten. Vielfach hätten Eltern keine Kenntnisse über den tatsachlichen Medienkonsum ihrer Kinder. zudem mangele es Ihnen oft an/am Problembewusstsein.
Lehrkräfte und Eltern konnten aus ihren Beobachtungen nur zustimmen. Sie bildeten die Arbeitsgruppe "Kind und Medien" mit dem Ziel Wege zu finden, auf denen die Schule den Medienkonsum in den Familien, insbesondere den Kindern im Kindergarten- und Grundschulalter, nachhaltig beeinflussen kann.

Projektbeschreibung

Kinder haben oft einen unkontrollierten und zeitlich begrenzten Medienzugang (Fernsehen, DVD, Spielkonsolen, Internet). Beobachtbare Folgen sind

  • Reizüberflutung
  • Spracharmut
  • Fantasielosigkeit
  • Konzentrationsschwachen
  • diffuse Ängste
  • Müdigkeit
  • fehlende Ausdauer
  • geringe Anstrengungsbereitschaft
  • motorische St6rungen
  • mangelnde Sozialkompetenz und
  • aggressives Verhalten.

Eltern haben oft keine oder eine nur geringe Kenntnis vom tatsachlichen Medienkonsum ihrer Kinder. zudem mangelt es vielen Eltern an Problembewusstsein. Ziel des Projekts ist es daher, eine Veränderung des kindlichen Medienumgangs über die Qualifizierung der Eltern zu erreichen. Diese Qualifizierung hat zwei Richtungen:

  • Die Eltern müssen zur kritischen Beobachtung und Bewertung des Medienangebots befähigt werden.
  • Den Eltern müssen Hilfen an die Hand gegeben werden, mit denen sie im Rahmen ihrer Erziehungspflicht den Medienkonsum ihrer Kinder steuern und begleiten.

Die Projektbausteine sind:

  1. Referenten, die für die Thematik ausgewiesene Fachleute sind, referieren in Abendveranstaltungen vor der Elternschaft der Grundschule und der umliegenden sieben Kindertagesstatten zum Thema Medienkonsum.
  2. Mitglieder der Arbeitsgruppe "Kind und Medien" referieren wiederholt auf Klassenelternabenden zum o.g. Thema.
  3. Die Arbeitsgruppe produziert und verteilt "Fernsehwegweiser".
  4. Die Arbeitsgruppe erstellt einen Flyer mit vielfältigen Freizeitangeboten von musischen, kulturellen und sportlichen Einrichtungen.
  5. Die Arbeitsgruppe produziert und verteilt ein Merkblatt "TV-Regeln
  6. Die Arbeitsgruppe produziert Plakate in Anlehnung an die vorgenannten Informationsblätter.
  7. Die Arbeitsgruppe entwickelt Unterrichtssequenzen zum Thema Medienkonsum (darin verankert ein Rap-Song zum Thema).
  8. Die Arbeitsgruppe gibt den Schülern Zeitmesser an die Hand und übt das selbstständige Einstellen der Medienzeit.
  9. Ältere Schüler anderer Schulen referieren vor den Grundschülern zum Thema "Gefahren der Medien".

Die Planungsphase des Projekts startete im Herbst 2005. Die konkrete Projektdurchführung begann im Jahr 2006. Folgende Veranstaltungen, Schülerumfragen und Teilnahme an Wettbewerben wurden geplant und durchgeführt:

A) Veranstaltungen

  • 2006 Dr. John Coughland - "Achtung Bildschirm! Kinder und Medien"
  • 2008 Dipl. Psychologin Natalia Popp-Wilhelmy - "Ver(b)lödet Fernsehen?"
  • 2008 Schulinterne Lehrerfortbildung (DVD ,Achtung Bildschirm", Referat Prof. Manfred Spitzer, Hirnforscher an der Universität Ulm)
  • 2009 Frau Ingrid Wilsch, Beauftragte für Jugendsachen, Präventionsteam Hildesheim - "Fernsehen, Computer, Gameboy, Handy - Wie viele Medien braucht mein Kind?"
  • 2010 Schulinterne Lehrerfortbildung, Referent: Herr v. Lindeiner - "Gute und schlechte Videospiele"
  • Gesamtveranstaltung durch Herrn v. Lindeiner für Klassen 3 und 4 - "Sinnvoller Umgang mit Bildschirmmedien"

B) Schülerumfragen in den Klassen 3 und 4: "Welche Computer- und Videospiele werden zu Hause gespielt?"

  • 1. Umfrage April 2007
  • 2. Umfrage Juni 2008
  • 3. Umfrage 2011 (geplant)

Auswertung der Ergebnisse per Computer durch Herrn Martin Buchholz.

Die Projektgruppe erhält auf diese Weise eine direkte Rückmeldung über die geleistete Arbeit. Die Umfragen sollen die Grundlage für die Erarbeitung einer Positivliste von Video-und Computerspielen liefern, die Eltern und Schülern an die Hand gegeben wird.

C) Vorstellen des Projekts "Kind und Medien"

  • 2008 Beitrag zur Vorstellung des Projekts im Radiosender "Tonkuhle"
  • 2008 Artikel über das Projekt in der Hildesheimer Tageszeitung
  • Teilnahme am Suchtpräventionstag 2010

Baustein des Medienkonzepts wird von der Fachschule für Erziehung und Sozialpädagogik in den Fächerkanon aufgenommen.

D) Regelmäßiges Aufklären von Lehrern, Eltern und Schülern

  • durch das Verteilen von Zeitmessern, die Zeitschrift "Flimmo", "internet abc" und TV-Regeln,
  • durch Fortbildungen für Eltern und Lehrer.

E) Entwicklung eines "Fernsehwegweisers" und eines Merkblattes "TV-Regeln" bis zur Druckreife

Zusammenfassung:

Der kindliche Medienkonsum ist kein punktuelles, sondern ein permanentes Problem. Es liegt daher in der Natur der Sache, dass das Projekt Langzeitprojekt von unbefristeter Dauer ist. Projektentwickler und Projektbeteiligte sind nachfolgende Personen: Dorothea Westermann (zugleich Leiterin der Arbeitsgruppe), Beatrice Baier, Eva Breitenstein, Birgit Lampe, Alexandra Paul, Jorg Semmler, Ulrike Wolf (alles Lehrkräfte der Didrik-Pining-Schule), Martin Buchholz, Mathias Stichnoth, Marion Wesse (Elternvertreter).

Der Erfolg des Projekts ist nur schwer konkret messbar. Mögliche Kriterien, die auf einen Erfolg hinweisen, sind:

  • Rückmeldungen der Kinder und Eltern zu einem veränderten Medienkonsum (z.B. Dokumentation in einem TV-Tagebuch),
  • Optimierung der Lernvoraussetzungen (z.B. geringe Müdigkeit, stärkere Konzentrationsfähigkeit usw.),
  • erkennbare Leistungssteigerungen und Zuwachse in der sozialen Kompetenz,
  • Zunahme der Anfragehäufigkeit anderer Institutionen (außer den bereits eingebundenen Schulen und Kindertagesstatten).

Fragen zum Wettbewerbsbeitrag

C 1 Fragen zur gesamtkommunalen Einbindung des Wettbewerbsbeitrags

C 10 Gibt es zu den Suchtpräventionsaktivitäten in Ihrer Kommune eine schriftliche Gesamtkonzeption?: 
ja
nein
C 11 Ist Ihr Wettbewerbsbeitrag in diese Gesamtkonzeption eingebunden?: 
ja
nein
C 12 Hat sich der (Ober-)Bürgermeister bzw. Landrat öffentlich für Ihren Wettbewerbsbeitrag eingesetzt?: 
ja
nein

C 2 Fragen zur Konzeption und Ausrichtung des Wettbewerbsbeitrags

C 20 Gibt es zu Ihrem Wettbewerbsbeitrag ein schriftliches Konzept? : 
ja
nein
C 21 Sind die Präventionsziele Ihres Wettbewerbsbeitrags detailliert festgelegt?: 
ja
nein
C 22 Wurde vor der Zielfestlegung eine Ausgangs- und Bedarfsanalyse erstellt?: 
ja
nein
C 23 Welche Faktoren stehen in ihrem Wettbewerbsbeitrag im Mittelpunkt?: 
Familiensituation, z.B. suchtbelastete Familien, gewaltbelastete Familien,Teenager-Schwangerschaften/sehr junge Eltern
Armut und/oder besondere Finanz- und Einkommenssituation, z.B. Arbeitslosigkeit, Sozialhilfebezug und/oder Schulden in den Familien
Wohnverhältnisse und Wohnbedingungen, unter denen Kinder/Jugendliche aufwachsen, z.B. Wohnen in benachteiligten Stadtteilen
Bildungslagen, z.B. bildungsbenachteiligte/bildungsferne Kinder und Jugendliche/Familien
Integrationsbedingungen, z.B. Migrationshintergrund, Armut, fehlende soziale Kontakte
Weitere
C 24 An welche Altergruppe (der Kinder und Jugendlichen) richtet sich Ihr Wettbewerbsbeitrag?: 
0-6jährige
7-10jährige
11-14jährige
15-18jährige
C 25 Ist Ihr Wettbewerbsbeitrag geschlechtsspezifisch/geschlechtersensibel ausgerichtet?: 
ja
nein
C 26 An welche weiteren Zielgruppen (über Kinder und Jugendliche hinaus) richtet sich Ihr Wettbewerbsbeitrag?: 
Eltern
Familie
Multiplikatoren
Weitere
C 27 Welche Strategie der Suchtprävention verfolgt Ihr Wettbewerbsbeitrag?: 
Verhaltensprävention
Verhältnisprävention
Verhaltens- und Verhältnisprävention
C 28 An welche Settings und Einrichtungen knüpft Ihr Wettbewerbsbeitrag an?: 
Kindergarten/Kita
Grundschule / Primarbereich
Hauptschule
Realschule
Sekundarschule
Gymnasium/Fachoberschule
Gesamtschule
Gemeinschaftsschule
Berufsschule
Familienbildungsstätte
Kinder- und Jugendeinrichtung
Sportverein
Ausbildungsstätte
Diskotheken
Gaststätten/Restaurants
Fahrschulen
Einzelhandel
Strasse/Öffentlicher Raum
Spielplatz
Quartier/Stadtteil
Weitere
C 29 Auf welche Suchtstoffe und Suchtformen ist Ihr Wettbewerbsbeitrag ausgerichtet?: 
Tabak
Alkohol
Cannabis
Medikamente
Heroin, andere illegale Drogen
(Glücks-)Spielsucht
Online- und Internetsucht
Weitere
C 30 Welche Akteure aus Kommunalpolitik und Kommunalverwaltung beteiligen sich wesentlich an der Umsetzung Ihres Bei: 
Gemeinde-, Stadt- bzw. Kreisrat
Bürgermeister bzw. Landrat
Suchtpräventionsstelle
Gesundheitsamt
Jugendamt
Erziehungs- und Familienberatungsstelle
Schulverwaltungsamt
Sportamt
Ordnungsamt
Polizei
Sozialamt
Weitere
Welche?: 

Niko-Projekt

C 3 Fragen zur Umsetzung des Wettbewerbsbeitrags

C 31 Welche verwaltungsexternen Akteure beteiligen sich wesentlich an der Umsetzung Ihres Wettbewerbsbeitrags?: 
Suchtberatungsstellen
Krankenkassen
Krankenhäuser
Niedergelassene Ärzte
Apotheken
Kindergärten/Kitas
Schulen
Einrichtungen der Jugendarbeit
Mobile Jugendarbeit
Sportvereine
Ausbildungsstätten
Kirchen
Wohlfahrtsverbände
Quartiersmanagement
Migrantenorganisationen
Selbsthilfeeinrichtungen
Ehrenamtliche Helfer
Einzelhandel
Tankstellen
Gaststätten
Diskotheken
Fahrschulen
Lokale Medien
Sponsoren
Stiftungen
Weitere
C 32 Gibt es schriftliche und verbindliche Vereinbarungen zur Vernetzung und Kooperation der Akteure?: 
ja
nein
C 33 Welche Laufzeit hat Ihr Wettbewerbsbeitrag?: 
bis zu 2 Jahre
mehr als zwei Jahre (aber befristet)
Dauerangebot
C 34 Wie lange ist die Finanzierung des Wettbewerbsbeitrags gesichert?: 
offen
bis zu zwei Jahre
dauerhaft
C 35 Wird der Wettbewerbsbeitrag in seiner Qualität und Zielerreichung überprüft und bewertet bzw. evaluiert?: 
ja
geplant
nein
C 36 Werden im Rahmen der Umsetzung Ihres Wettbewerbsbeitrags von anderen entwickelte Projekte und Maßnahmen übernommen?: 
ja
nein
C 37 Sind umgekehrt im Rahmen Ihres Wettbewerbsbeitrags entwickelte Projekte und Maßnahmen andernorts übernommen worden?: 
ja
Wenn ja, welche?: 

1. Flyer mit Fernsehregeln
2. Flyer mit Freizeitangeboten
3. Materialien zur Förderung eines bewussten Umgangs mit Bildschirmmedien

Anlagen