Bamberg

Name der Stadt, der Gemeinde, des Landkreises: 
Bamberg
Typ: 
kreisfrei
Bundesland: 
Bayern
Einreichende Dienststelle: 
Stadtjugendamt Bamberg
Name des Ansprechpartners: 
Andreas Heidt
Funktion des Ansprechpartners: 
Sachbearbeiter für Jugendschutz
Straße/Postfach: 
Geyerswörthstr. 1
Postleitzahl: 
96049
Ort: 
Bamberg
Telefon des Ansprechpartners: 
0951/87-1542
Telefax des Ansprechpartners: 
0951/87-1962
E-Mail des Ansprechpartners: 
Internetadresse der Kommune: 

Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags

Titel des Wettbewerbsbeitrags

Alkoholprävention Stadtjugendamt Bamberg

Kurzfassung des Wettbewerbsbeitrags

Die im Wettbewerbsbeitrag ausgeführten Maßnahmen sollen dazu beitragen, in Bamberg eine Feierkultur zu schaffen, die sich durch einen verantwortungsvollen und sensiblen Umgang mit Alkohol auszeichnet.

Im Mittelpunkt stehen die Einzelprojekte Präventive Party-Events und Anti-Katertüte mit der Zielgruppe Kinder und Jugendliche, sowie die Maßnahme Führerscheinampel, die sich an Eltern und Jugendliche richtet.

Der Unterschied zu ähnlichen Bemühungen von Kommunen liegt u.a. darin, dass auch kommerzielle Veranstalter und Betreiber in die Aktivitäten eingebunden sind.

Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags

Auch wenn suchtpräventive Maßnahmen dem sozialen Wandel unterworfen sind, gleichen sie sich durch die zunehmende mediale Vernetzung der Kommunen untereinander immer mehr an. Dies ist eine durchaus positive Entwicklung. Allerdings hängt die Intensität der Umsetzung auch von der Ausstattung mit Fachpersonal ab, die in den Kommunen vorhanden ist.

Alkoholpräventive Maßnahmen werden im Stadtjugendamt Bamberg vor allem innerhalb der Abteilung Jugendarbeit umgesetzt. Tangiert sind hier insbesondere die Arbeitsfelder offene Jugendarbeit, Streetwork und ordnungsrechtlicher/erzieherischer Jugendschutz.

Eingebunden sind die Maßnahmen in die Strukturen des kommunalen Suchtarbeitskreises. Bamberg ist außerdem Standort des Projekts HaLT in Bayern.
Aus dem bestehenden ordnungsrechtlichen und präventiven Maßnahmen-Mix sollen drei aktuelle, verhaltens- bzw. verhältnispräventive Basisprojekte mit verschiedenen Adressaten vorgestellt werden

  1. Präventive Party Events
  2. Anti-Katertüte
  3. Führerscheinampel

Ausgangslage:

Wachsendes Autonomiestreben hat bei Jugendlichen in den letzten Jahren dazu geführt, dass immer mehr junge Leute unter 16 Jahren ausgehen und an Freizeitangeboten partizipieren wollen.
Das Jugendschutzgesetz schreibt jedoch vor, dass unter 16-Jährige nicht alleine in Gaststätten bzw. Diskotheken feiern dürfen. Ebenso ist der Konsum von jeglichem Alkohol für diese Altersgruppe in der Öffentlichkeit verboten. Viele Gastronomiebetriebe sind in Bamberg sogar dazu übergegangen den Zutritt erst ab 18 Jahren zu gestatten.

Als Folge steigt die Zahl nichtöffentlicher Partys in privaten oder angemieteten Räumen auch in Bamberg stetig. Derartige Feten können Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren ohne weiteres besuchen. Negative Vorfälle durch die meist unterschätzte Wirkung des Alkohols sind dabei ständige Begleiterscheinungen. Parallel dazu nimmt die Anzahl von Jugendlichen zu, die Alkohol auf der Straße bzw. öffentlichen Flächen konsumieren.

Bedarfsanalyse:

Zentrale Frage bei der Umsetzung dieser präventiven Maßnahmen war für uns: "Wie erreichen wir Jugendliche und Eltern an der Basis am besten?".

In Auftrag gegeben wurde die Durchführung einer professionell angelegten Jugendbefragung, mit dem Ziel die aktuellen Interessen und Bedürfnisse der Bamberger Jugendlichen zu eruieren. Daneben erfolgte eine Bestandserhebung der vorhandenen alkoholpräventiven Angebote in Bamberg.

Bei der Frage was im Freizeitbereich verbessert werden sollte, stand für die Jugendlichen die Förderung von öffentlichen Sport-/Skateranlagen und das vermehrte Anbieten von Disco- und Konzertveranstaltungen an erster Stelle.

Umsetzung:

Organisiert wurde ein runder Tisch, an dem sowohl Vertreter/innen von offenen Jugendfreizeiteinrichtungen als auch Diskotheken-/Clubbetreiber/innen teilnahmen. Das Einbinden von kommerziellen Veranstaltern in die präventive Angebotsstruktur konnte somit erreicht werden.

Ergebnis war die Initiierung der Veranstaltungsreihe U 16 Partys in Diskotheken und Jugendfreizeiteinrichtungen.

Die alkoholfreien Partys weisen inzwischen eine hohe Besucherzahl auf, was den Bedarf eindeutig widerspiegelt. So wurden 2010 bei 12 Veranstaltungen insgesamt über 4000 Jugendliche erreicht.

Ein Schlüssel für den Erfolg ist sicherlich die intensive Zusammenarbeit mit kommerziellen Veranstaltern und Gastronomen. Gerade auf diesem Gebiet besteht bei vielen präventiv Tätigen unserer Meinung nach noch enormer Nachholbedarf. Um präventive Effekte im Jugendschutz zu erzielen, ist neben der Durchführung strukturell angelegter Projekte ein ständiger, persönlicher Kontakt mit den "potentiellen Gefährdern" (Gewerbetreibenden) unerlässlich. Diese sehr zeit- und personalintensive Vorgehensweise scheuen jedoch viele Kommunalverwaltungen.

Mit den Anti-Katertüten wurde zudem ein Instrument geschaffen, suchtpräventive Inhalte niederschwellig und wenig etiketthaft an Kinder und Jugendliche heranzutragen. Dies geschieht inzwischen bei den unterschiedlichen Veranstaltungen und auf der Straße vorwiegend durch geschulte Peers.

Um die gesamte Partyszene in Bamberg noch intensiver zu prägen, ist geplant eine zusätzliche Veranstaltungsreihe (U 18 Partys) mit kontrollierter Alkoholabgabe zu etablieren.

Grundsätzlich verfolgt das Party-Projekt folgende Intentionen:

  • Erreichen einer großen Zahl von Jugendlichen.
  • Zusammenführung von Jugendlichen unterschiedlicher Kulturen und sozialen Schichten.
  • Verbesserung der Kommunikation und Kooperation zwischen Gewerbe-treibenden und Präventionsstellen.
  • Förderung des Engagements von Peers.
  • Schaffung einer alternativen Party-Kultur in Bamberg.

Die Aktionen sind Bestandteil des dreigliedrigen Jugendschutzansatzes im Bereich der Alkoholprävention:

  1. Punktuelle Kontrollen von Gewerbetreibenden / Testkäufe
  2. Jugendschutzvereinbarungen / Erklärungen
  3. Ständige Kommunikation und Kooperation mit kommerziellen Anbietern.

Eine weitere Zielgruppe sind Eltern von Kindern und Jugendlichen, die einen problematischen Alkoholkonsum aufweisen. In vielen Familien ist die erforderliche Sorgfalt hinsichtlich des Umgangs mit Alkohol immer noch zu wenig ausgeprägt. Gerade Eltern von verhaltensauffälligen Minderjährigen erweisen sich in der Praxis zu dieser Problematik häufig als regelrecht "beratungsresistent".

Die Maßnahme "Führerscheinampel" soll dazu beitragen, in den Familien eine Auseinandersetzung mit dem Thema Alkohol zu fördern. Ziel ist darüber hinaus, durch den sanften Druck der Anschreiben, betroffene Eltern zu animieren Beratungsangebote in Anspruch zu nehmen.

Eine Auswertung der erfolgten Rückmeldungen wird zum Jahresende hin vorgenommen.

Fragen zum Wettbewerbsbeitrag

C 1 Fragen zur gesamtkommunalen Einbindung des Wettbewerbsbeitrags

C 10 Gibt es zu den Suchtpräventionsaktivitäten in Ihrer Kommune eine schriftliche Gesamtkonzeption?: 
ja
nein
C 11 Ist Ihr Wettbewerbsbeitrag in diese Gesamtkonzeption eingebunden?: 
ja
nein
C 12 Hat sich der (Ober-)Bürgermeister bzw. Landrat öffentlich für Ihren Wettbewerbsbeitrag eingesetzt?: 
ja
nein

C 2 Fragen zur Konzeption und Ausrichtung des Wettbewerbsbeitrags

C 20 Gibt es zu Ihrem Wettbewerbsbeitrag ein schriftliches Konzept? : 
ja
nein
C 21 Sind die Präventionsziele Ihres Wettbewerbsbeitrags detailliert festgelegt?: 
ja
nein
C 22 Wurde vor der Zielfestlegung eine Ausgangs- und Bedarfsanalyse erstellt?: 
ja
nein
C 23 Welche Faktoren stehen in ihrem Wettbewerbsbeitrag im Mittelpunkt?: 
Familiensituation, z.B. suchtbelastete Familien, gewaltbelastete Familien,Teenager-Schwangerschaften/sehr junge Eltern
Armut und/oder besondere Finanz- und Einkommenssituation, z.B. Arbeitslosigkeit, Sozialhilfebezug und/oder Schulden in den Familien
Wohnverhältnisse und Wohnbedingungen, unter denen Kinder/Jugendliche aufwachsen, z.B. Wohnen in benachteiligten Stadtteilen
Bildungslagen, z.B. bildungsbenachteiligte/bildungsferne Kinder und Jugendliche/Familien
Integrationsbedingungen, z.B. Migrationshintergrund, Armut, fehlende soziale Kontakte
Weitere
C 24 An welche Altergruppe (der Kinder und Jugendlichen) richtet sich Ihr Wettbewerbsbeitrag?: 
0-6jährige
7-10jährige
11-14jährige
15-18jährige
C 25 Ist Ihr Wettbewerbsbeitrag geschlechtsspezifisch/geschlechtersensibel ausgerichtet?: 
ja
nein
C 26 An welche weiteren Zielgruppen (über Kinder und Jugendliche hinaus) richtet sich Ihr Wettbewerbsbeitrag?: 
Eltern
Familie
Multiplikatoren
Weitere
C 27 Welche Strategie der Suchtprävention verfolgt Ihr Wettbewerbsbeitrag?: 
Verhaltensprävention
Verhältnisprävention
Verhaltens- und Verhältnisprävention
C 28 An welche Settings und Einrichtungen knüpft Ihr Wettbewerbsbeitrag an?: 
Kindergarten/Kita
Grundschule / Primarbereich
Hauptschule
Realschule
Sekundarschule
Gymnasium/Fachoberschule
Gesamtschule
Gemeinschaftsschule
Berufsschule
Familienbildungsstätte
Kinder- und Jugendeinrichtung
Sportverein
Ausbildungsstätte
Diskotheken
Gaststätten/Restaurants
Fahrschulen
Einzelhandel
Strasse/Öffentlicher Raum
Spielplatz
Quartier/Stadtteil
Weitere
C 29 Auf welche Suchtstoffe und Suchtformen ist Ihr Wettbewerbsbeitrag ausgerichtet?: 
Tabak
Alkohol
Cannabis
Medikamente
Heroin, andere illegale Drogen
(Glücks-)Spielsucht
Online- und Internetsucht
Weitere
C 30 Welche Akteure aus Kommunalpolitik und Kommunalverwaltung beteiligen sich wesentlich an der Umsetzung Ihres Bei: 
Gemeinde-, Stadt- bzw. Kreisrat
Bürgermeister bzw. Landrat
Suchtpräventionsstelle
Gesundheitsamt
Jugendamt
Erziehungs- und Familienberatungsstelle
Schulverwaltungsamt
Sportamt
Ordnungsamt
Polizei
Sozialamt
Weitere

C 3 Fragen zur Umsetzung des Wettbewerbsbeitrags

C 31 Welche verwaltungsexternen Akteure beteiligen sich wesentlich an der Umsetzung Ihres Wettbewerbsbeitrags?: 
Suchtberatungsstellen
Krankenkassen
Krankenhäuser
Niedergelassene Ärzte
Apotheken
Kindergärten/Kitas
Schulen
Einrichtungen der Jugendarbeit
Mobile Jugendarbeit
Sportvereine
Ausbildungsstätten
Kirchen
Wohlfahrtsverbände
Quartiersmanagement
Migrantenorganisationen
Selbsthilfeeinrichtungen
Ehrenamtliche Helfer
Einzelhandel
Tankstellen
Gaststätten
Diskotheken
Fahrschulen
Lokale Medien
Sponsoren
Stiftungen
Weitere
C 32 Gibt es schriftliche und verbindliche Vereinbarungen zur Vernetzung und Kooperation der Akteure?: 
ja
nein
C 33 Welche Laufzeit hat Ihr Wettbewerbsbeitrag?: 
bis zu 2 Jahre
mehr als zwei Jahre (aber befristet)
Dauerangebot
C 34 Wie lange ist die Finanzierung des Wettbewerbsbeitrags gesichert?: 
offen
bis zu zwei Jahre
dauerhaft
C 35 Wird der Wettbewerbsbeitrag in seiner Qualität und Zielerreichung überprüft und bewertet bzw. evaluiert?: 
ja
geplant
nein
C 36 Werden im Rahmen der Umsetzung Ihres Wettbewerbsbeitrags von anderen entwickelte Projekte und Maßnahmen übernommen?: 
ja
nein
C 37 Sind umgekehrt im Rahmen Ihres Wettbewerbsbeitrags entwickelte Projekte und Maßnahmen andernorts übernommen worden?: 
nein

Einzelprojekte