Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags
Titel des Wettbewerbsbeitrags
Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags
Der Rheinisch-Bergische Kreis ist ein Flächenkreis mit rund 280.000 Einwohnern im Süden von Nordrhein-Westfalen. Er grenzt im Westen an die kreisfreien Städte Köln und Leverkusen, im Norden an die kreisfreien Städte Solingen und Remscheid, im Osten an den Oberbergischen Kreis und im Süden an den Rhein-Sieg-Kreis. Kreisstadt ist Bergisch Gladbach. Weitere kreisangehörige Kommunen sind die Städte Burscheid, Leichlingen, Wermelskirchen, Rösrath und Overath und die Gemeinden Odenthal und Kürten.
Bis zum Jahr 1999 wurde die Präventionsarbeit von den verschiedensten Aufgabenträgern aus der Jugend- und Gesundheitshilfe wahrgenommen. Ziel der Träger war es bis dahin, die Präventionsangebote für die in ihrer Zuständigkeit liegenden Kommunen vorzuhalten.
Mit der Zustimmung des Kreistages und der Räte aller Kommunen wurde die Präventionsarbeit im Rheinisch-Bergischen Kreis ab dem 01.01.2000 unter der Federführung des Kreisjugendamtes neu strukturiert. Die bis dahin verschiedenen Aufgabenträger, die 8 kreisangehörigen Kommunen, -Jugendämter- , das Kreisgesundheitsamt, die freigemeinnützigen Träger der Suchthilfe und freigemeinnützige Träger der Jugendhilfe, der Kinderschutzbund, die Kreispolizeibehörde haben sich zu einem kreisweiten "Netzwerk (psychosozialer) Prävention" zusammengeschlossen. Die Suchtprävention bildet eines der wichtigsten Arbeitsfelder dieses Netzwerkes.
Grundüberlegung/Ausgangslage
Gerade die Vielfalt von Lebens- und Problemlagen der Menschen und die ausdifferenzierten Angebote und Formen der Präventionsarbeit machen ein Netzwerk sinnvoll und drängen sich auf. Es führt die Vielfalt zusammen, bündelt und nutzt die sich ergebenden Möglichkeiten für praxisnahe und bedarfsgerechte Angebote.
Ziele des Netzwerkes
- Wahrnehmung der Präventionsarbeit als gemeinsame Aufgabe mit den Schwerpunkten der Jugend- und Gesundheitshilfe
- Verbesserung der Zusammenarbeit/Vernetzung der Angebote
- Weiterentwicklung bestehender bzw. Entwicklung neuer/fehlender Angebote
- Feste Ansprechpartner und Festlegung regionaler Zuständigkeiten (Nord-/Südkreis)
Aufgabenschwerpunkte
- Entwicklung und Erprobung regionaler Konzepte zur Präventionsarbeit
- Weiterentwicklung der Multiplikatorenarbeit in Schule und Jugendhilfe
- Unterstützung bei der Planung und Durchführung sozialräumlicher präventiver Aktionen und pädagogisch begleitete Projektarbeit
- zielgruppen- und themenspezifische Informationsveranstaltungen sowie Projekte im Rahmen schulischer und außerschulischer Arbeit mit jungen Menschen
- Kurzberatung von Jugendlichen, Betroffenen und deren Bezugspersonen
- Kooperation mit Beratungsstellen
- Öffentlichkeitsarbeit
- Bereitstellung von Informations- und Unterrichtsmaterial sowie speziellen Medien
Finanzierung
Mit der Neustrukturierung wurden einvernehmliche und verbindliche Regelungen auch zur Finanzierung der Präventionsarbeit getroffen. Durch die finanzielle Beteiligung aller kreisangehörigen Kommunen (durch Jugendhilfemittel), der Gesundheitshilfe des Kreises (durch Kreismittel), des Landes und mit Eigenmitteln der Träger konnten dauerhaft zwei "Fachdienste Prävention" mit mindestens je 2 Fachkräften (Nord und Süd) eingerichtet und finanziert werden.
Arbeitsstruktur
Die grundlegende Zielplanung und Koordination findet in den regelmäßigen Plenumstreffen (4x jährlich) des Trägernetzwerkes statt. Zur weitergehende Konzept- bzw. Projektentwicklung werden Arbeitsgruppen gebildet.
Beispiel der weitergehenden Konzeptentwicklung ist die im Folgenden beschriebene Gemeinschaftsinitiative "Tanzen ist schöner als Torkeln" und die Entwicklung der Mitmachausstellung "Fühlfragen", die ebenfalls beschrieben wird.
Zielgruppen
Zielgruppe sind in erster Linie Kinder und junge Menschen im Alter bis zu 27 Jahren, aber auch Erziehungsberechtigte und Personensorgeberechtigte. Darüber hinaus richten sich die Angebote auch an Multiplikatoren, politisch Verantwortliche, Lehrer, Lehrerinnen, Vertreter von Gremien und Kommunen, Träger von Maßnahmen, relevante Kooperationspartner (z.B. Polizei, Gewerbetreibende).
Zusammenfassung
Mit dem Netzwerk Prävention ist es gelungen, eine flächendeckende, abgestimmte und kreisweit einheitliche Angebotsstruktur vorzuhalten, die gleichzeitig auch regionalen Besonderheiten berücksichtigt.
Das Netzwerk führt die Vielfalt der Angebote und die kommunalen kreativen Entwicklungen zusammen und bündelt diese.
Durch diese Bündelung besteht im gesamten Rheinisch-Bergischen Kreis ein praxisnahes und bedarfsgerechtes Angebot. Durch diese Angebote für alle Ziel- und Altersgruppen hat sich eine Präventionskette in der Suchtpräventionsarbeit vom Kindergarten über Grund- und weiterführende Schulen bis hin zu öffentlichkeitswirksamen Kampagnen etabliert.
Die gemeinsame Finanzierung gewährleistet eine optimale Steuerungs- und Beteiligungsmöglichkeit aller Kommunen.
Für die Träger bietet es eine breite Akzeptanz und feste Verankerung auf kommunalpolitischer Ebene.