Landau-Land

Typ: 
kreisangehörig
Name Stadt, der Gemeinde, des Landkreises: 
Landau-Land
Bundesland: 
Rheinland-Pfalz
Einreichende Dienststelle: 
Jugendpflege/Öffentlichkeitsarbeit
Name des Ansprechpartners: 
Manfred Simon
Funktion des Ansprechpartners: 
Jugendpfleger
Straße/Postfach: 
An 44 Nr. 31
Postleitzahl: 
76829
Ort: 
Landau
Telefon des Ansprechpartners: 
06341/14334
E-Mail des Ansprechpartners: 
Internetadresse der Kommune: 

Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags

Titel des Wettbewerbsbeitrags

Alles Alltag oder was? Die Super Wohngemeinschaft auf Zeit

Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags

Eine Präventions- und Bildungsfreizeit der Jugendpflege der Verbandsgemeinde Landau-Land

Dieses Angebot findet seit 2002 alle 2 Jahre statt und gilt als Höhepunkt, sowie gleichzeitig als Ausgangspunkt "kleinerer" Aktivitäten in den Jugendtreffs und Jugendgruppen in der Verbandsgemeinde Landau-Land.

14 Tage oder 3 Wochen leben - während der Schulzeit - 10 Mädchen und 10 Jungs im Alter von 13 bis 16 Jahren in einer Wohngemeinschaft zusammen.

In der Freizeitstätte Neuscharfeneck in Ramberg ca. 10 km von Landau weg geht es darum

  • mit Jugendlichen verschiedener sozialer Herkunft und Schultypen zusammen zu sein
  • und über verschiedene Angebote Horizonte und Einsichten zu schaffen,
  • die die Jugendlichen in ihrer Persönlichkeit stärken
  • ihre Neigungen fordern
  • und dadurch mehr Selbstsicherheit und Alternativen gegenüber latentem Suchtpotential zu geben bzw. bewusst aufzuzeigen.

Gefördert wird dieses "Stark machen" gegen "übermäßige Sehnsüchte" durch

  • verschiedene Rahmenbedingungen, wie z.B. eine überschaubare Gemeinschaft,
  • Angebote im direkten Suchtbereich (Ex-Junkie kommt zu Besuch u.a.)
  • Angebote im pädagogischen Bereich (AAT Training...)
  • Freizeitangebote, damit es nicht "überpädagogisiert" wird und die doch an Grenzen gehen können (klettern, flirten...)
  • Angebote, die einfach Spaß machen, wo man dabei ist, integriert

ist und sich einfach wohlfühlen kann (Schwimmbad, Spiele usw.)

Die Ziele

  • ergeben sich sowohl im Vorfeld aus der ganzjährigen Arbeit in den verschiedenen Jugendtreffs vor Ort mit verschiedenem Suchtgefährdungspotential
  • sowie im Nachklang mit den dabei gewesenen Jugendlichen, die dann wesentlich besser bekannt sind, eine ganz andere spezielle Einwirkung möglich ist, und denen wir oft mehr Verantwortung übertragen können.

während der Wohngemeinschaft

  • ohne PC auszukommen
  • ohne TV und PC Spiele trotzdem miteinander was Sinnvolles zu tun und dabei Spaß zu haben
  • Vorurteile abzubauen, weil viel verschiedene "Typen" aus allen Schichten dabei sind
  • ohne Alkohol, Tabak und Cannabis auszukommen
  • sich an feste Strukturen und Tagesabläufe zu gewöhnen, wie z.B. gemeinsames Frühstück, Hausaufgabenstunde, Schlafenszeiten u. a.
  • mit Gleichaltrigen reden, mit denen man sonst nie in Kontakt tritt, wie z.B. über Diskussionen in der Gruppe, gleiche Interessen entdecken oder über unsere "berühmten" Tischkärtchen.
  • mehr sich mit den verschiedenen Persönlichkeiten des anderen Geschlechts zu befassen, Umgangsformen zu erproben zu lernen
  • Unsicherheiten in den Griff zu kriegen, selbstsicherer zu werden und dadurch nicht gleich zu Alkohol zu greifen oder einen ordinären Spruch loszulassen, um jemanden kennen zu lernen
  • Jugendlichen Gelegenheit zu geben, ohne Geschwister (hallelujah) und Eltern (ääi) ihr "eigenes Ding" zu machen
  • WICHTIG Gelegenheit zu bekommen, die Rolle, die sie im privaten Bereich in der Clique und im Elternhaus haben ein Stück weit bewusst oder unbewusst verlassen zu können, sich ein kleines Stück weit neu zu definieren
  • UND durch unsere gemischten gezielten Angebote andere Stärken und Sicherheiten zu entdecken und damit weniger anfällig für "unmäßigen Ersatzkonsum" sprich Süchte zu sein.

Akteure und Helfer

Die Präventionsfreizeit selbst sieht im Normalfall 10 Jungs und 10 Mädchen vor, von denen die Jungs eher 14 bis 16 Jahre alt sind und die Mädchen wegen des doch meist früheren Entwicklungsstandes schon mal 13 bis 15 Jahre im Durchschnitt sind.
Dazu gibt es 2 hauptamtliche Betreuer. Die 4 Projekte von 2002 bis 2008 wurden von mir, dem Jugendpfleger der VG Landau-Land und von meiner jeweiligen Kollegin, ebenfalls Jugendpflegerin der VG, geleitet. Dazu kommen ein Koch bzw. Köchin und zwei ehrenamtliche ältere Jugendliche, die als Fahrer und Mitbetreuer eingesetzt werden.

Während unseres Aufenthalts kommen zahlreiche Referenten dazu.

+++ Anti Agressions Trainer Stefan Werner - eine Kapazität +++ Theater Trainerin Gudrun Liebnau vom Chawwerusch Theater +++
Immer dabei auch Helmut Dudenhöffer, Lehrer an der Pamina Schule in Herxheim für tägliche Hausaufgabenhilfe +++ Mitarbeiter der Drogenberatungsstelle aus Landau +++ Mitarbeiter von Pro Familia +++ Mitarbeiter von der Ludwigsmühle mit Probanten +++ ein älterer Ex Junkie, ein Super Typ, der alles durchgemacht hat und erzählt, wie er da rausgekommen ist +++ ein Jonglage Trainer für's Gleichgewicht +++ Vetreter vom Kreisjugendamt, Jugendschutz und der Jugendscout+++ Erlebnispädagogen +++ Landrätin, Verbandsbürgermeister, Beigeordnete

Externe Helfer sind:

  • Verschiedene Schulleiter, die uns in den Klassen unser Projekt vorstellen lassen und Lehrer, die mal vorbei schauen
  • Kreisjugendamt mit spezieller finanzieller Unterstützung und persönlich durch den 1. Kreisbeigeordneten, Kreisjugendpfleger und Jugendscout
  • Sparkasse SÜW mit Spenden
  • Landesjugendamt
  • Landeszentrale für Gesundheitsförderung in Rheinl.Pfalz mit Zuschuß
  • Drogenberatungsstelle Landau
  • Pro Familia
  • VG Landau-Land mit Bürgermeister, Geld und Fahrzeug
  • verschiedene Presseorgane (Die Rheinpfalz, Amtsblatt, Wochenblatt)
  • Jugendpflegerkollegen anderer Verbandsgemeinden durch spontane Aushilfe

Als Resümee

lässt sich über den Zeitraum von über 6 Jahren der 4 "Wohngemeinschaften auf Zeit" folgendes sagen:

Geil - Die geilsten Wochen meines Lebens - Hamma hart - Übelst gute Zeit -viel zu kurz - hab euch alle soo lieb ... die knappsten Ausdrücke unserer Jugendlichen.

Festzustellen bleibt, dass sich in dieser relativ kurzen, jedoch dichten und intensiven Zeit eine Gruppendynamik entwickelt, wie es im normalen Leben natürlich nicht sein kann.
Dieses WG Konzept, dass durch soziale Strukturen dem Einzelnen Sicherheit und Entfaltung bieten kann und durch Angebote im direkten und indirekten Präventionsbereich, sowie im gut gemischten Bildungs- und Freizeitbereich Stärke, Anerkennung und Selbstbewusstsein vermittelt, hat sich in meinen Augen sehr gut bewährt.

Die Nachgestaltung hinterher in den einzelnen Jugendtreffs, wo man diese Jugendlichen natürlich wieder trifft, bietet dann in einer neuen Form von Vertrautheit viele Möglichkeiten auf sie einzuwirken, gerade was verschiedene Suchtrichtungen angeht.
Diese Mitarbeit vor Ort geht von Aufgaben übernehmen bis zu multiplikatorischen Elementen.

Schön zu beobachten ist sozusagen eine Bewusstseinserweiterung und einfach mehr Horizont um zumindest zweifelhaft eingeschlagene Lebenswege zu überdenken.

Fragen zum Wettbewerbsbeitrag

C 11 Gibt es zu den Suchtpräventionsaktivitäten in Ihrer Kommune eine schriftliche Gesamtkonzeption?: 
ja
nein
C 12 Ist Ihr Wettbewerbsbeitrag in diese Gesamtkonzeption eingebunden?: 
ja
nein
C 13 Hat sich der (Ober-)Bürgermeister bzw. Landrat öffentlich für Ihren Wettbewerbsbeitrag eingesetzt?: 
ja
nein
C 21 Gibt es zu Ihrem Wettbewerbsbeitrag ein schriftliches Konzept?: 
ja
nein
C 22 Sind die Präventionsziele Ihres Wettbewerbsbeitrags detailliert festgelegt?: 
ja
nein
C 23 Wurde vor der Zielfestlegung eine Ausgangs- und Bedarfsanalyse erstellt?: 
ja
nein
C 24 Welche Strategie der Suchtprävention verfolgt Ihr Wettbewerbsbeitrag?: 
Verhaltensprävention
Verhältnisprävention
Verhaltens- und Verhältnisprävention
C 25 Auf welche Suchtstoffe und Suchtformen ist Ihr Wettbewerbsbeitrag ausgerichtet?: 
Tabak
Alkohol
Cannabis
Medikamente
Heroin und andere Drogen
(Glücks-)Spielsucht
Weitere
C 26 An welche Zielgruppe(n) richtet sich Ihr Wettbewerbsbeitrag?: 
3-6jährige
7-10jährige
11-14jährige
15-18jährige
Kinder und Jugendliche aus suchtbelasteten Familien
Sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche
Eltern
Familie
Multiplikatoren
Weitere
C 27 Ist Ihr Wettbewerbsbeitrag geschlechtsspezifisch/geschlechtersensibel ausgerichtet?: 
ja
nein
C 28 An welche Settings und Einrichtungen knüpft Ihr Wettbewerbsbeitrag an?: 
Kindergarten/Kita
Grundschule
Hauptschule
Realschule
Gymnasium/Fachoberschule
Gesamtschule
Berufsschule
Jugendeinrichtung
Sportverein
Ausbildungsstätte
Diskotheken
Gaststätten/Restaurants
Fahrschulen
Einzelhandel
Strasse/Öffentlicher Raum
Spielplatz
Quartier/Stadtteil
Weitere
C 31 Welche Akteure aus Kommunalpolitik und Kommunalverwaltung beteiligen sich?: 
Gemeinde-, Stadt- bzw. Kreisrat
(Ober-)Bürgermeister bzw. Landrat
Suchpräventionsstelle
Gesundheitsamt
Jugendamt
Sozialamt
Schulverwaltungsamt
Sportamt
Ordnungsamt
Polizei
Weitere
C 32 Welche verwaltungsexternen Akteure beteiligen sich wesentlich an der Umsetzung Ihres Wettbewerbsbeitrags?: 
Krankenkassen
Krankenhäuser
Niedergelassene Ärzte
Apotheken
Kindergärten/Kitas
Schulen
Einrichtungen der Jugendarbeit
Mobile Jugendarbeit
Ausbildungsstätten
Sportvereine
Wohlfahrtsverbände
Kirchen
Stadtteileinrichtungen/Quartiersmanagement
Selbsthilfeeinrichtungen
Ehrenamtliche Helfer
Einzelhandel
Tankstellen
Gaststätten
Diskotheken
Fahrschulen
Lokale Medien
Sponsoren
Stiftungen
Weitere
C 33 Gibt es schriftliche und verbindliche Vereinbarungen zur Vernetzung und Kooperation der Akteure?: 
ja
nein
C 34 Welche Laufzeit hat Ihr Wettbewerbsbeitrag?: 
bis zu 2 Jahre
mehr als 2 Jahre (aber befristet)
Dauerangebot
C 35 Wie lange ist die Finanzierung des Wettbewerbsbeitrags gesichert?: 
offen
bis zu 2 Jahre
dauerhaft
C 36 Wird der Wettbewerbsbeitrag in seiner Qualität und Zielerreichung überprüft und bewertet bzw. evaluiert?: 
ja
geplant
nein
C37 Werden bei der Umsetzung Ihres Wettbewerbsbeitrags von anderen entwickelte Projekte und Maßnahmen übernommen und eingesetzt?: 
ja
nein
C 38 Sind umgekehrt in Ihrem Wettbewerbsbeitrag entwickelte Projekte und Maßnahmen andernorts übernommen und eingesetzt worden?: 
ja
nein

Anlagen