Stadt Bremerhaven

Typ: 
kreisfreie Stadt
Name der Stadt, der Gemeinde, des Landkreises: 
Stadt Bremerhaven
Bundesland: 
Bremen
Einreichende Dienststelle: 
Amt für Jugend und Familie (Amt 51)
Name des Ansprechpartners: 
Frau Apiarius
Funktion des Ansprechpartners: 
Leiterin Freizeittreff Leherheide
Straße/Postfach: 
Ferdinand-Lassalle Str. 68
Postleitzahl: 
27568
Ort: 
Bremerhaven
Telefon des Ansprechpartners: 
0471/65004
Telefax des Ansprechpartners: 
0471/3084679
E-Mail des Ansprechpartners: 
Internetadresse der Kommune: 

Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags

Kinder und Jugendliche in der Stadt

Alkohol- und Drogenprävention für Kinder und Jugendliche im Stadtteil Bremerhaven-Leherheide. Ein Kooperationsprojekt

1. Projekttitel / Projektthema
2. Projektverantwortung
3. Problemanalyse: Sozialräumlicher Kontext und Zielgruppe
4. Projektziele
5. Projektbeschreibung:

  • Besucher/innen des Freizeittreffs
  • Vorgeschichte
  • Projektbausteine
  • Methodisches Vorgehen

6. Vernetzung / Kooperation
7. Anlagen

1. Projekttitel / Projektthema

Kinder und Jugendliche in der Stadt. Alkohol- und Drogenprävention für Kinder und Jugendliche im Stadtteil Bremerhaven-Leherheide. Ein Kooperationsprojekt

2. Projektverantwortung

Das Projekt wird organisiert und durchgeführt vom Freizeittreff Leherheide.

Der Freizeittreff Leherheide ist eine Dienstleistung des Amtes für Jugend und Familie des Magistrats der Stadt Bremerhaven im Rahmen der kommunalen Jugendarbeit. Ziel der Arbeit ist, einen Beitrag zur „Gestaltung einer positiven Lebenswelt der Kinder und Jugendlichen in Bremerhaven zu erbringen". Dazu werden von den Mitarbeiter/innen des Freizeittreff Leherheide Angebote für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene aus dem Stadtteil Leherheide konzipiert und durchgeführt. Zusätzlich werden einige wenige Angebote für Erwachsene durchgeführt. Darüber hinaus werden Kindern, Jugendlichen und (jungen) Erwachsenen Räume zur Verfügung gestellt, die sie für ihre Interessen nutzen können. Diese Möglichkeit wird auch von vielen Erwachsenengruppen und Vereinen aus dem Stadtteil genutzt.

3. Problemanalyse: Sozialräumlicher Kontext und Zielgruppe

Der Freizeittreff Leherheide befindet sich im Stadtteil Bremerhaven-Leherheide.

Die Großwohnsiedlung Leherheide-West liegt an der Peripherie im Nordosten der Stadt Bremerhaven. Die Siedlung entstand in den 60er und 70er Jahren. Sie besteht überwiegend aus viergeschossigen Zeilenbauten. Stadtbildprägend sind insbesondere die 7- bis 13-geschossigen Wohnhochhäuser sowie ein 15-geschossigens Punkthochhaus.

Die Problemstruktur im Gebiet umfasst im Einzelnen:

  • Starke Schrumpfung des Ortsteils um 24% von 10.948 Einwohner im Jahr 1996 auf 8.274 Einwohner im Jahr 2004
  • Hoher Arbeitslosenanteil im Ortsteil von ca. 28%
  • Hoher Anteil an Spätaussiedlern aus den ehemaligen GUS-Staaten im Ortsteil (ca. 20% aller Haushalte), hingegen ein geringer Ausländeranteil von ca. 6%
  • Überdurchschnittlich hoher Kinder- und Jugendanteil unter 20 Jahren, darunter hoher Anteil mit Integrationsbedarf (Sprachenförderung, niederschwellige Ausbildungsangebote)
  • Hohe Leerstandsquote von ca. 12%, in einzelnen Straßen bis zu 30% Leerstand Ferdinand-Lasalle-Straße
  • Abwanderung besserverdienender Haushalte in der Vergangenheit durch Fehlbelegungsabgabe
  • Keine feste Mieterstruktur, das Quartier dient(e) als „Durchgangsstation" für amerikanische Soldaten, Asylbewerber und jetzt Aussiedlerfamilien. Die aktuellen Bevölkerungsverluste begründen sich u.a. durch den Wegzug von Spätaussiedlerfamilien in Eigenheime
  • Für den hohen Anteil an Mieterhaushalten ohne Auto ist die periphere Lage der Siedlung nachteilig
  • Negatives Außenimage der Siedlung durch die Konzentration von sozial schwachen Bevölkerungsgruppen

Der Freizeittreff Leherheide ist im Sommer 2003 nach „Leherheide West" (überwiegend Hochhäuser) verlegt worden und hat seine Konzeption den sozialräumlichen Bedingungen und zielgruppenspezifischen Anforderungen angepasst.

Zielgruppe:
Das Projekt wendet sich an Kinder und Jugendliche im Alter von 9-17 Jahren aus dem Stadtteil „Leherheide". Der Schwerpunkt liegt bei Kindern und Jugendlichen aus Aussiedlerfamilien sowie aus einkommensschwachen und bildungsfernen Schichten. Für Erwachsene besteht die Möglichkeit sich zu beteiligen.

4. Projektziele

Kurzfristige Ziele

  • Kommunikation und bewusste Auseinandersetzung mit dem Thema „Alkohol und Drogen“ im Rahmen von Freizeitgestaltung und Events
  • Vermittlung von Informationen und handlungsrelevantem Wissen an Kinder und Jugendliche zum Thema Alkohol, Rauchen und andere Süchte
  • Informations- und Beratungsressourcen (z.B. soziales Umfeld, Hilfesystem) bekannt machen
  • Konsumverhalten der Kinder und Jugendlichen beeinflussen; d.h. den Einstieg in den Konsum von Suchtmitteln zu verhindern bzw. hinauszuzögern
  • Ggf. Förderung des frühzeitigen Ausstiegs aus riskanten Konsummustern
  • Die Kinder und Jugendlichen sollen lernen, ihre Langeweile aus eigenem Antrieb zu überwinden und eigene Interessen zu entdecken und zu entwickeln. Die Nutzung alternativer Freizeitmöglichkeiten soll angeregt werden (Vermittlung von Handlungskompetenzen).
  • Bürger/Eltern im Stadtteil aktivieren, ihre Verantwortungsbereitschaft ansprechen und Veränderungsmöglichkeiten aufzeigen

Langfristige Ziele

  • Die Kinder und Jugendlichen sollen erkennen, dass sie die Verantwortung für sich und ihr Handeln tragen und lernen, lösungsorientiert zu denken und zu handeln
  • Kinder und Jugendliche sollen zum kritischen Reflektieren der eigenen Verhaltens- und Konsummuster fähig sein bzw.
  • Selbständigkeit, Selbstbehauptung und Selbstwertgefühl aufbauen
  • Verantwortlicher Umgang mit Suchtmitteln
  • Suchtprävention soll zum integrierten Bestandteil der Jugendarbeit werden
  • Einbindung der Jugendarbeit in das Präventionsnetzwerk und Mobilisierung von fachlicher Unterstützung für Projekte vor Ort

5. Projektbeschreibung

Besucher/innen des Freizeittreffs

Die Einrichtung wird überwiegend von Kindern und Jugendlichen aus Aussiedlerfamilien besucht. Jugendliche ohne Migrationshintergrund, die den Freizeittreff besuchen, kommen hauptsächlich, um an konkreten Angeboten teilzunehmen. Während sich im Musikübungs- und Aufnahmebereich fast ausschließlich Jungen ohne Migrationshintergrund aufhalten, nehmen an dem Angebot „Fußball", sowohl Jungen mit als auch ohne Migrationshintergrund teil.

Der sog. "Offene-Tür-Bereich", also der Bereich, in dem es keine Anforderungen gibt, d.h. man geht dorthin, um sich einfach dort aufzuhalten, wird überwiegend von Jugendlichen aus Aussiedlerfamilien besucht.

Ein Angebot des Freizeittreffs jedoch, die Jugenddisco, wird zeitweise bis zu 100% von Jugendlichen aus Aussiedlerfamilien besucht.

Bei den Kindern ist die soziale Zusammensetzung gemischter. Auch Kinder aus sozial benachteiligten Familien besuchen den Freizeittreff.

Vorgeschichte des Projekts

Mit dem Umzug der Einrichtung wurde ein neues Konzept Grundlage der Arbeit. Dazu gehört die Entscheidung keinen Alkohol mehr zu verkaufen. Am alten Standort wurden die gesetzlichen Altersregelungen für die Abgabe von Alkohol beachtet, aber es gab kein grundsätzliches Alkoholverbot. Zudem wurden alle Räume des Hauses am neuen Standort zu einer rauchfreien Zone erklärt.

Eine weitere Änderung des Konzeptes seit 2003 betrifft die Schwerpunktsetzung. Bisheriger Arbeitsschwerpunkt der Mitarbeiter/innen war der "Offene-Tür-Bereich". Die Priorität der Arbeit liegt jetzt bei der Durchführung von Angeboten für Kinder und Jugendliche. Diese Veränderung soll Besucher/innen für Aktivitäten begeistern und den Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit anbieten, ihre Potenziale und Interessen zu entdecken und zu entwickeln und der Langeweile zu entkommen.

Trotz Alkohol- und Rauchverbot müssen die Fachkräfte des Freizeittreffs sich immer wieder mit Jugendlichen auseinandersetzen, die Suchtmittel konsumieren und mit ihnen experimentieren, möglicherweise schon abhängig sind. Das trifft auf legale und illegale Suchtmittel zu. Vornehmlich spielt der Genuss von Alkohol eine Rolle. Für Suchtprävention und –beratung sind zwar andere kommunale Stellen verantwortlich, dennoch muss sich die Einrichtung dieser Problematik stellen.

Beispielsweise brüsten sich Jugendliche damit, wie viel sie am Wochenende getrunken haben. Findet im Freizeittreff eine Jugenddisco statt, dann gibt es jedoch immer wieder problematische Situationen. Den Jugendlichen ist bekannt, dass sie im Freizeittreff keinen Alkohol bekommen. Sie trinken jedoch vor dem Besuch der Disco oder finden Plätze und Orte außerhalb der Einrichtung und des Außengeländes, an denen sie dann den mitgebrachten Alkohol trinken.

In problematischen Situationen, z.B. während der Jugenddisco wird mit der Polizei zusammen gearbeitet. Wird bereits vor einer Veranstaltung deutlich, dass es Probleme geben könnte, dann wird der Kontaktpolizist, der den Jugendlichen bekannt ist, gebeten sporadisch bei der Einrichtung vorbeizuschauen. Durch diese Zusammenarbeit kann der eine oder andere Konflikt verhindert werden.

In der täglichen Arbeit wird den Jugendlichen der Standpunkt vermittelt, dass es nicht vom Alkohol- und Drogenkonsum abhängt, ob man Spaß oder Freude hat und auch Probleme damit nicht gelöst werden können, sondern eher entstehen. Solche Gespräche finden während der Arbeit im "Offenen-Tür-Bereich" statt oder in Verbindung mit Angeboten z.B. wenn im Sportbereich das Thema "Kondition" angesprochen wird.

Jugendliche, unabhängig vom familiären, sozialen oder kulturellen Hintergrund, suchen und probieren besonders in der Pubertät ihre Grenzen aus. Das ist bekannt. Alkohol ist dabei ein Feld, auf dem geprobt wird. Die Muster des Alkoholkonsums sind dagegen von dem familiären, sozialen und kulturellen Kontext beeinflusst. Die meisten Besucher/innen der Jugenddisco kennen von Zuhause durch ihre Eltern und deren Gäste eher den Genuss von Wodka, als den von Bier oder Wein. Es wird als "männlich" angesehen, möglichst viel Alkohol trinken zu können.

Die Mitarbeiter/innen haben sich vor dem Hintergrund der beschriebenen Erfahrungen eingehend damit beschäftigt, welche Möglichkeiten und Ressourcen mobilisiert werden können um intensiver präventiv tätig zu werden. Das Ergebnis dieser Überlegungen, ist das hier vorgestellte und seit September 2005 laufende Projekt mit 9 Projektbausteinen.

Projektbausteine

Neun Bausteine
1. Baustein seit September 2005

  • Kurs bis Ende April 2006 "Afrikanische Trommelmusik für Kinder u. Jugendliche ab neun Jahre", Auftritt beim Abschlussfest im April 2006

2. Baustein im Oktober 2005

  • Kunstprojekt in der ersten Woche der Herbstferien, Kinder und Jugendliche gestalten Plakate zum Thema Alkohol, Rauchen und Drogen, Präsentation bei der "Alkoholfreien Cocktailparty" im Dezember 2005 und beim Abschlussfest im April 2006

3. Baustein seit November 2005

  • zwei Sport/Tanzkurse für Mädchen, ein Angebot für Mädchen von 8-12 Jahre, ein Angebot für Mädchen von 13-17 Jahre, jeweils ein Auftritt ist für das Abschlussfest im April 2006 und das Sportfest im Mai 2006 geplant

Zusätzlicher Baustein am 11. November 2005
in der Leherheider Johann-Gutenberg-Schule in einer sechsten Klasse wurden 3 Projekttage vom 8.-10.11.05 zu dem Thema "Be smart - Don’t start. Rauchfrei - wir sind dabei" durchgeführt. Der vierte Projekttag wurde in Zusammenarbeit mit dem Freizeittreff durchgeführt. Nach Befragung der Schüler/innen wurde die Anfangszeit für die "Alkoholfreie Cocktailparty" im Dezember 2005 auf 16.00 Uhr festgelegt.

Zusätzlicher Baustein am 14.November 2005
Basteln für die Dekoration der Cocktailparty mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen

4. Baustein im Dezember 2005
im Dezember wird statt der Jugenddisco eine "Alkoholfreie Cocktailparty" durchgeführt. Die Party wird in Zusammenarbeit mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen geplant und durchgeführt. Während der Party können Jugendliche kleine Preise für Ihr Wissen über Gefahren des Alkohol- und Zigarettenkonsums gewinnen. Die Plakate des Kunstprojektes aus dem 2. Baustein werden vorgestellt und das Theaterstück daraus wird vorgeführt, außerdem werden auch die Collagen aus dem 3. Baustein, dem Projekttag mit der Schule, gezeigt. Die Cocktails werden von den Jugendlichen mit zubereitet und verkauft. Die Kooperationspartner werden eingeladen, davon z.T. die Schüler/innen und z.T. die Erwachsenen. Die Programmgestaltung wird sich zeitlich in zwei Blöcke teilen. Im ersten Block gibt es eine Gestaltung für die jüngeren Jugendlichen (11-13 Jahre) und im zweiten Block gibt es ein Programm für die 14-17jährigen Jugendlichen.

5. Baustein im Januar 2006
Im Januar finden Projekttage mit der "Heinrich-Heine-Schule", der "Johann-Gutenberg-Schule" und dem "Helene-Kaisen-Haus" statt. Wissens- und Informationsvermittlung in einem "nicht-schulischem" Rahmen im Freizeittreff Leherheide über Wirkungen, Folgen und Konsequenzen des Alkohol- und Zigarettenkonsums in Zusammenarbeit mit der "Suchtprävention Bremerhavener Schulen" und dem Gesundheitsamt.

6. Baustein im Februar 2006
Projekttage mit den vierten Klassen der "Karl-Marx-Schule" mit dem Titel "Coole Kids" zum Thema "Selbstbewusstsein, woher nehmen, wenn man es nicht hat?".

7. Baustein im März 2006
Es wird eine Broschüre/Ratgeber für Jugendliche zum Thema "Alkohol, Drogen und andere Süchte" angefertigt. Die Texte werden von Experten geschrieben und von Jugendlichen bei Bedarf in eine für Jugendliche verständliche Wortwahl übertragen. Das Layout wird auch von Schüler/innen voraussichtlich aus der "Johann-Gutenberg-Schule" gestaltet. Es ist geplant, die Broschüre in deutscher und russischer Sprache zu verfassen. Die Broschüre soll im April bei dem Abschlussfest vorgestellt werden.

8. Baustein im April 2006
Ein Fest mit allen Beteiligten des Projektes an einem Freitag im April 2006, es wird dabei angeboten:

  • Musik, Tanz, Getränke und Speisen
  • Auftritt der Trommelgruppe
  • Auftritt der Mädchensportgruppen
  • Ausstellung der Plakate des Kunstwettbewerbes
  • Die Ergebnisse der Projekttage mit den Schulen werden präsentiert
  • Die Broschüre wird vorgestellt
  • Sponsoren, Kooperationspartner und alle anderen Akteure werden eingeladen

9. Baustein im Mai 2006
Ein großes Sportfest auf dem umgestalteten Außengelände des Freizeittreffs unter dem Motto: "Ein Tag ohne Alkohol und Zigaretten" für Kinder und Jugendliche am Samstag den 20.05.06
Kinder und Jugendliche haben die Möglichkeit, unterschiedliche Sportarten auszuprobieren und auch vorzuführen: Fußball, Basketball, Beach-Volleyball und andere Sportarten. Kooperationspartner und alle Teilnehmer/innen werden eingeladen. Es ist eine Kooperation mit dem Sportverein aus Leherheide vorgesehen.

Methodisches Vorgehen: "Herz, Hand und Verstand"
Für eine langfristige Präventionsarbeit sehen es die Mitarbeiter/innen als erforderlich an, den Kindern und Jugendlichen kontinuierliche Erlebnisalternativen anzubieten, um nicht nur kurzfristige Einsichten zu fördern, sondern diese langfristig zu etablieren und Interessen, die geweckt wurden, nicht wieder verkümmern zu lassen. Im Bereich Musik ist deshalb die Entscheidung für das Angebot "Afrikanische Trommelmusik" getroffen worden. Damit wird dem bekundeten Interesse der Jugendlichen Rechnung getragen. Im Sportbereich wurden zwei Angebote für Mädchen ausgewählt. Die Angebote waren bereits von einem im Freizeittreff durchgeführten "Wellnesstag für Mädchen" bekannt und waren mit einer positiven Resonanz angenommen worden. Sportangebote für Jungen wurden bereits im Freizeittreff Leherheide durchgeführt. Für den Kunstbereich wurde von einer Kunstlehrerin mit ihren Kindern und Jugendlichen das Thema der Osterferien erarbeitet.

Um den sog. "Spaßfaktor" zu berücksichtigen, der bei Kindern und Jugendlichen eine sehr große Rolle spielt, wird eine "Alkoholfreie Cocktailparty" geplant. Die Kinder und Jugendlichen werden bei der Gestaltung der Räume, Festlegung des Programms auf der Bühne, Bestimmung der Anfangs- und Schlusszeit der Party, der Auswahl der Cocktails und bei der Durchführung der Party beteiligt.

Die Mitarbeiter/innen des Freizeittreffs stellten fest, dass es den Jugendlichen (und auch deren Eltern, insbesondere, wenn es sich um Aussiedlerfamilien handelt), an Informationen fehlt, sowohl über die Gefahren des Genusses von Alkohol und Drogen, als auch Informationen darüber, an wen sie sich wenden können, wenn sie Unterstützung benötigen. Da Jugendliche, wenn sie eine Freizeiteinrichtung besuchen, nicht unbedingt mit Problemen konfrontiert werden wollen, sondern ihre Freizeit genießen möchten, war klar, dass eine Form gewählt werden muss, die bei Jugendlichen ankommt. Daraus entwickelte sich der Plan, eine Broschüre für Jugendliche zu erstellen, die Grundlagen und wichtige Informationen zu dem Thema "Alkohol, Drogen und andere Süchte" enthält. Die Texte sollen von Experten/innen geschrieben und dann von Schülern/innen aus Leherheider Schulen evtl. in eine für Jugendliche ansprechende Sprache übersetzt werden. Das Layout soll auch durch Jugendliche gestaltet werden. Eine Lehrerin der "Johann-Gutenberg-Schule" hat schon Interesse bekundet, diese Aufgaben mit einer zehnten Klasse zu übernehmen.
Geplant ist, die Broschüre in deutscher und in russischer Sprache zu drucken.

Die Mitarbeiter/innen des Freizeittreffs versprechen sich von der Zusammenarbeit mit den Leherheider Schulen und dem "Helene-Kaisen-Haus" gute Möglichkeiten, das Thema den Jugendlichen näher zu bringen: Einerseits müssen sich die Schüler/innen mit diesen Themen in der Unterrichtszeit befassen, andererseits wird die Wissensvermittlung in einem anderen Rahmen und in anderen Räumen stattfinden. Da auf die "übliche" Unterrichtsatmosphäre und auf Leistungsdruck durch Notengebung verzichtet wird, besteht möglicherweise eine größere Offenheit für das Thema und eine größere Bereitschaft auch über das eigene Verhalten zu reflektieren.

Mit den jüngeren Schüler/innen der "Karl-Marx-Schule" und den Kindern des "Helene-Kaisen-Hauses" wird es um das Thema "Coole Kids" gehen. Sie sollen verstehen, dass "cool" erscheinen nicht heißen muss, auch selbstbewusst zu sein. Es wird darum gehen, dass sie Alternativen erarbeiten müssen, wie sie auch "cool" wirken können und vor allem selbstbewusst sein können, ohne z.B. dem Gruppendruck zu folgen und wie die anderen zu rauchen oder zu trinken.

Bei den älteren Schüler/innen der "Heinrich-Heine-Schule" und der "Johann-Gutenberg-Schule" werden die Themen "Alkohol, Drogen und andere Süchte" direkter bearbeitet. Es wird um kreative Bearbeitung, um Wettbewerbe und um das Arbeiten mit dem Internet gehen. Die "Suchtprävention Bremerhavener Schulen", die als Kooperationspartner/innen für die Projekttage zur Verfügung steht, haben einen Parcours für dieses Thema entwickelt, der mit genutzt werden soll.

Die Projekttage mit den Leherheider Schulen werden als Einstieg in die Zusammenarbeit von Freizeittreff und Leherheider Schulen gesehen.

Im April 2006 findet ein großes Abschlussfest statt, um alle Ergebnisse aus den einzelnen Bausteinen zu präsentieren und um Bilanz zu ziehen, wie weiter gearbeitet werden soll und gearbeitet werden kann... und natürlich soll bei diesem Fest auch das Vergnügen in Form von Speisen und Getränken und Gesang und Tanz nicht zu kurz kommen. Wie bei den anderen Bausteinen, wenn es nicht um Kurse geht, sind dabei auch immer die Eltern und andere Erwachsene willkommen. Eigentlich kann man das Fest nicht wirklich "Abschlussfest" nennen, da im Mai 2006 noch ein Sportfest folgt. Dieses Sportfest wurde in den Mai verlegt, um möglichst warme Temperaturen zu haben (z.B. um Beachvolleyball spielen zu können). Außerdem wird das große Außengelände der Freizeittreffs im Mai umgestaltet sein und alle Sportflächen werden zur Verfügung stehen. Insbesondere für die männlichen Jugendlichen bieten diese Außenflächen gute Möglichkeiten, sportlichen Stärken und Geschick beweisen und Energien sinnvoll ausleben zu können. Diese sportlichen Möglichkeiten auf dem Außengelände stehen auch nach Ablauf der neun Bausteine den Kindern und Jugendlichen weiter zur Verfügung.

6. Vernetzung/Kooperation: Kooperationspartner/innen und weitere Akteure

Bei der Zusammenarbeit mit Kooperationspartner/innen des Projektes geht es um ideelle, personelle, materielle und finanzielle Unterstützung des Projektes. D.h. es geht um die Unterstützung durch Ressourcen und um Unterstützung durch die Vermittlung des Themas an Gefährdete und Betroffene.

Den Mitarbeiter/innen ist bewusst, dass es nicht das Anliegen der Kinder und Jugendlichen ist, sich mit den Thema "Prävention" auseinanderzusetzen wenn sie den Freizeittreff Leherheide besuchen. Deshalb werden zwei erfolgversprechende Wege praktiziert:
1. Die Vermittlung des Themas soll auf eine andere Weise erfolgen als in der Schule. Wissensvermittlung mit Spaß und ohne Leistungsdruck soll im Vordergrund stehen.
2. Die Zusammenarbeit mit weiteren Einrichtungen, die mit Kindern und Jugendlichen arbeiten.

Folgende Einrichtungen arbeiten zusammen:

  • Freizeittreff Leherheide, Amt für Jugend und Familie, Abt. Jugendförderung (Projektdurchführung)
  • Rotary Club Bremerhaven (finanzielle Unterstützung durch Finanzierung dreier Kurse und weitere materielle Unterstützung wie beispielsweise Getränke und Deko für die Alkoholfreie Cocktailparty)
  • GEWOBA Bremerhaven (Übernahme der Kosten für die Faltblätter des Projektes und Werbung für das Projekt durch Anbringung des Projektplakates in allen ihren Hochhäusern im Stadtteil Leherheide)
  • Suchtprävention Bremerhavener Schulen (Mitdurchführung der Projekttage im Januar 2006, Teilnahme an der Abschlussfeier im April 2006)
  • Heinrich-Heine-Schule, Leherheide (Teilnahme an den Projekttagen im Januar und voraussichtlich a.d. Abschlussfeier im April 2006 und dem Sportfest im Mai 2006)
  • Johann-Gutenberg-Schule, Leherheide (Teilnahme an den Projekttagen im Januar und voraussichtlich a.d. Abschlussfeier im April 2006 und dem Sportfest im Mai 2006)
  • Karl-Marx-Schule, Leherheide (Teilnahme an den Projekttagen im Februar 2006 und voraussichtlich a. d. Abschlussfeier im April 2006 und dem Sportfest im Mai 2006)
  • Helene-Kaisen-Haus, Leherheide (Teilnahme an den Projekttagen im Januar und voraussichtlich a.d. Abschlussfeier im April 2006 und dem Sportfest im Mai 2006)
  • Geplant: SFL Sportverein aus Leherheide (Kooperation bei dem Abschlussfest im Mai 2006)
  • Gesundheitsamt Bremerhaven (Antragsstellung, Vernetzung)
  • Leherheider Chorvereinigung (Erwachsene) (Vorbereitung der Alkoholfreien Cocktailparty, Basteln für die Dekoration gemeinsam mit Kindern und Jugendlichen)
  • Landesvereinigung der Milchwirtschaft Niedersachsen e.V. (Materielle und personelle Unterstützung bei der "Alkoholfreien Cocktailparty" im Dezember 2005
  • Einzelne Erwachsene (Materielle Spenden für die Projekttage mit den Schulen und für die Feste, eine Theaterregisseurin hat Interesse bekundet, sich am Projekt zu beteiligen)

Auch nach Ablauf der neun Bausteine, ist geplant, das Projekt mit möglicherweise neuen und/oder den bisherigen Sponsoren und ggf. auch mit weiteren Kooperationspartner/innen fortzuführen.

7. Anlagen

  • Presseartikel und Fotos der bisherigen Bausteine (Eine fortlaufende Dokumentation des Projektes ist in Arbeit)
  • Konzeptbausteine zur Suchtprävention Bremerhaven

Fragen zum Wettbewerbsbeitrag

In welchen Bereichen der Suchtprävention ist die Kommune tätig?: 
Stoffunspezifische Prävention
Stoffspezifische Prävention
Alkohol
Tabak
Illegale Drogen
Medikamente
Gibt es zu den Präventionsaktivitäten in Ihrer Kommune eine Gesamtkonzeption?: 
ja
nein
Ist die Konzeption schriftlich festgelegt worden?: 
ja
nein
Aus welchem Jahr stammt die Konzeption?: 
vor 2000
2000 bis unter 2002
nach 2002
Gibt es in Ihrer Kommune eine eigene Konzeption zum Bereich Alkohol?: 
ja
Teil der Gesamtkonzeption
nein
Ist die Konzeption schriftlich festgelegt worden?: 
ja
nein
Von wem wurde die Konzeption beschlossen?: 

Bremische Bürgerschaft Drucksache 16/761 (vgl. Anlage)

Aus welchem Jahr stammt die Konzeption?: 
vor 2000
2000 bis unter 2002
nach 2002
Welche Strategie der Alkoholprävention wird in Ihrer Kommune verfolgt?: 
Überwiegend Verhaltensprävention
Überwiegend Verhältnisprävention
Verhaltens- und Verhältnisprävention
An welche Altersgruppe richtet sich die Prävention vor allem?: 
Kinder
Jugendliche
Erwachsene
Welche Maßnahmen werden im Bereich der Verhältnisprävention eingesetzt?: 
Kontrolle der Abgabebeschränkungen nach dem Jugendschutzgesetz
Kontrolle von Heranwachsenden bei Großveranstaltungen
Alkoholkontrollen im Straßenverkehr
Kontrolle der Einhaltung des "Apfelsaftgesetzes"
Kontrolle der Einhaltung der Verhaltensregeln des Deutschen Werberates
Keine Alkoholwerbung auf kommunalen Werbeflächen
Abgabebeschränkungen bei Sportveranstaltungen
Regelungen in Sportvereinen
Betriebsvereinbarungen in Kommunalverwaltungen und kommunalen Unternehmen
Betriebsvereinbarungen in privaten Unternehmen
Regelungen in (kommunalen) Jugendeinrichtungen
Werden alkoholfreie Jugendevents organisiert?
Welche Maßnahmen aus der Verhaltensprävention werden eingesetzt?: 
Gruppendiskussionen für Eltern, Kinder und Jugendliche
Unterricht/Schulung
Einzelberatung, motivierende Kurzberatung
Peer-Education
Multiplikatoren-Fortbildung
Arbeithilfen, Leitfäden
Bereitstellung von Info-Material
Kulturpädagogische Angebote
Weitere Maßnahmen? (Bitte benennen): 

Aktionstage

Welche Ziele gelten für die Zielgruppe Erwachsene?: 
Alkohol wird risikoarm und verantwortungsvoll konsumiert
Punktnüchernheit (z.B. Verkehr, Schwangerschaft, Arbeit)
Positives Vorbildverhalten gegenüber Kindern und Jugendlichen
Konsequentes erzieherisches Verhalten gegenüber dem Alkoholkonsum von Kindern und Jugendlichen
Bei Alkoholproblemen finden Früherkennung und Frühintervention statt
Welche Ziele gelten für die Zielgruppe Kinder und Jugendliche?: 
Probierkonsum wird zeitlich hinausgezögert bzw. Erhöhung des Einstiegsalters
Handlungsrelevantes Wissen zum Thema Alkohol ist vorhanden
Altersgrenzen des Jugendschutzgesetzes werden von Kindern und Jugendlichen akzeptiert
Kritisches Reflektieren der eigenen Konsummuster
Abnahme des Rauschtrinkens
Gibt es niedrigschwellige Beratungsangebote für Menschen mit Alkoholproblemen und deren Angehörige?: 
ja
nein
Welche Akteure aus der Kommunalverwaltung beteiligen sich wesentlich an der Alkoholprävention?: 
Politische Vertretungskörperschaft
Gesundheitsamt
Jugendamt
Personalamt
Suchtpräventionsstelle
Schulverwaltungsamt
Sportamt
Personalrat
Ordnungsamt
Präventionsbeauftragte(r)
Kommunale Betriebe
Sozialamt
Gibt es ein federführendes Amt?: 
ja
nein
Wenn ja, dann bitte benennen: 

Gesundheitsamt

Hat sich Ihr (Ober-) Bürgermeister bzw. Landrat öffentlich für Ihre Arbeit an der Alkoholprävention eingesetzt?: 
ja
nein
Gibt es ein Konzept für die Alkoholprävention bei Verwaltungsmitarbeitern?: 
ja
nein
Welches sind bei Ihnen wichtige örtliche Akteure der Alkoholprävention außerhalb der Kommunalverwaltung?: 
niedergelassene Ärzte
Suchtberatungsstellen
Krankenkassen
Apotheken
Schulen
Kirchen
Einzelhandel
Gaststätten
Krankenhäuser
Sportvereine
Fachstellen für Suchtprävention
Einrichtungen der offenen Jugendarbeit
Erziehungs-, Ehe- und Familienberatung
Polizei
Überbetriebliche Ausbildungsstätten
Gewerbeaufsicht
Selbsthilfeeinrichtungen
Lokale Medien
Fahrschulen
Gibt es eine Einrichtung zur Vernetzung der Akteure?: 

Koordinierungsausschuss Suchtprävention (Vorsitz: Gesundheitsdezernent; Ge-schäftsführung: Gesundheitsamt)

Arbeitet die Einrichtung regelmäßig?: 
ja
nein
Hat die Einrichtung eine eigene Geschäftsstelle?: 
ja
nein
Hat die Geschäftsstelle ein eigenes Budget?: 
ja
nein
Mit welchen überörtlichen Einrichtungen der Alkoholprävention wird kooperiert?: 

Koordinierungsausschuss Drogen beim Senator für Arbeit, Frauen, Gesundheit, Ju-gend, Soziales; Landesinstitut für Suchtprävention (LIS)

Gibt es geschlechtsspezifische Akzente bei der Alkoholprävention?: 
ja
nein
Wenn ja, welche?: 

Geschlechtsspezifische Beratungsansätze

Welche Maßnahmen (Projekte, Produkte, Aktionen) der Alkoholprävention gibt es bei Ihnen?: 

1. Kinder und Jugendliche in der Stadt. Alkohol und Drogenprävention für Kinder und Jugendliche im Stadtteil Bremerhaven-Leherheide. Ein Kooperationsprojekt (Wettbewerbsbeitrag)
2. Suchtprävention Bremerhavener Schulen
3. Bremerhavener Aktionsbündnis Sucht
4. "Voll im Blick" Frühintervention bei Drogenauffälligkeit (Start demnächst)
5. Koordinierung Suchtprävention
6. Junge ZuwanderInnen für ein selbstbewusstes Leben. Drogenprävention für junge und jugendliche nicht schulpflichtige AussiedlerInnen (Pädagogisches Zentrum e.V.)

Wird für sozial benachteiligte Zielgruppen gearbeitet?: 
ja
nein
Wenn ja, bitte benennen: 

Kinder/Jugendliche aus einkommensschwachen und bildungsfernen Schichten /HLU Empfänger; ALG II Empfänger; Migranten aus ehemal. GUS Staaten („Aussiedler“)

Gibt es eigene Projekte der Alkoholprävention für Arbeitslose?: 
ja
nein
Wenn ja, bitte benennen: 

• Kinder und Jugendliche in der Stadt. Alkohol und Drogenprävention für Kinder und Jugendliche im Stadtteil Bremerhaven-Leherheide. Ein Kooperationsprojekt (Wettbewerbsbeitrag)
• Schule für Eltern im Stadtteil Lehe (URBAN II Projektgebiet)
• Junge ZuwanderInnen für ein selbstbewusstes Leben. Drogenprävention für junge und jugendliche nicht schulpflichtige AussiedlerInnen (Pädagogisches Zent-rum e.V.)

Gibt es Angebote für Kinder und Jugendliche aus alkoholbelasteten Familien?: 
ja
nein
Wenn ja, welche?: 

Jungen-Telefon, Mädchen-Telefon, Evang. Beratungszentrum, Beratungsstelle für Kinder, Jugendliche und Familien, „Offene Tür“ (Pädagogisches

Anlagen