Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags
Titel des Wettbewerbsbeitrags
Kurzfassung des Wettbewerbsbeitrags
Die Stadt Lörrach ist bereits seit vielen Jahren im Bereich der Kommunalen Kriminalprävention aktiv. In verschiedenen Arbeitsgruppen werden Bedarfe für die Stadt festgestellt und Projekte initiiert.
Riskanter Alkoholkonsum sowie das geänderte Trinkverhalten im öffentlichen Raum werden durch verschiedenste Faktoren verursacht, die nicht allein repressiv bekämpft werden sollten. Insbesondere bei Jugendlichen spielen Motive wie Zugehörigkeitsgefühl, Neugier und "sich enthemmen wollen" oft eine große Rolle, auch Konfliktfähigkeit und die Erhältlichkeit sind Gründe für schädliches Konsumverhalten.
Aus diesem Grund setzt die Stadt Lörrach im Rahmen der Kommunalen Kriminalprävention mit unterschiedlichen Projektbausteinen an den verschiedenen Ursachen an:
- 2002 Präventionskonzept HaLT – Hart am Limit, Beschreibung; s. Einzelprojekt D 30
- 2007 Aufenthaltsverbote für Veranstaltungen nach Gewalt mit Alkoholkonsum
- 2010 Durchführung von Alkoholtestkäufen
- 2010 Konzept "Wir kümmern uns …" – SIP; s. Einzelprojekt D 10
- 2011 Forumtheater "keine Angst mit Zivilcourrage"
- 2012 Einrichtung einer Schwerpunktpraxis
Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags
Das Innenministerium Baden-Württemberg rief 1993 das Pilotprojekt Kommunale Kriminalprävention in Leben. Aufgrund der positiven Erfahrungen im Rahmen der Pilotphase gab das Innenministerium Baden-Württemberg im März 1997 eine landesweite Umsetzungsempfehlung zur Kommunalen Kriminalprävention (KKP).
Die Stadt Lörrach hat die Gelegenheit ergriffen und praktiziert seit dem 11. März 1998 die KKP.
Die KKP umfasst alle Maßnahmen und Projekte auf kommunaler Ebene, die geeignet sind, das Begehen von Straftagen zu erschweren, die Anzahl und Schwere von Straftaten zu vermindern oder das subjektive Sicherheitsempfinden zu verbessern.
Mittlerweile hat sich in Lörrach ein engagiertes Netzwerk entwickelt, dass sich aus folgenden Ausschüssen und Arbeitskreisen zusammensetzt:
Der Koordinierungsausschuss, dem der Bürgermeister sowie der Leiter des Polizeireviers, der Staatsanwaltschaft und des Amtsgerichts angehören, legen jährlich Ziele fest, mit denen sich die einzelnen Arbeitsgruppen im Folgejahr beschäftigen.
Die Information aus dem Koordinierungsausschuss, aber auch aus den Arbeitsgruppen, werden an den Arbeitsausschuss weitergegeben, der sich aus jeweils einem Vertreter der Arbeitskreise zusammensetzt. Themenüberschneidungen mit den anderen Arbeitsgruppen werden dort nochmals beraten und ggf. an den Koordinierungsausschuss zur Entscheidung vorgelegt.
Im Arbeitskreis Such sind diejenigen Akteure vernetzt, die sich in Lörrach speziell mit dem Thema Sucht beschäftigen. In diesem Expertenteam sind der Arbeitskreis Rauschmittel, das blaue Kreuz, der Baden-Württembergische Landesverband für Prävention und Rehabilitation (bw-IV), die Drogenhilfe Drehscheibe, das Zentrum für Suchtprävention Villa Schöpflin, Landratsamt, Polizei und bei Bedarf weitere Sachkundige vertreten.
Der Arbeitskreis Sucht geht das Thema Sucht auf kommunaler Ebene im Hinblick auf die Prävention von Kriminalität an. Es werden für Lörrach spezifische Probleme aller Suchtproblematiken wie illegale Drogen, Alkohol, Tabak, Spielsucht, Kleptomanie u.a. behandelt. Anstehende Probleme werden vorberaten und bearbeitet. Insbesondere der Informationsaustausch der verschiedenen Einrichtungen und Institutionen ist dabei sehr wichtig. Synergien können genutzt werden, Themenüberschneidungen können frühzeitig erkannt und so vermieden werden. Auch Gemeinden im Landkreis können hiervon profitieren.
Alle Mitglieder der Arbeitsgruppe Sucht sind sich einig, dass Suchtproblematiken vielfältige Ursachen haben. Sie können ihre Ursache in der Kindheit, im familiären oder Umgebungsverhalten haben oder aufgrund von Alltagsproblemen auftreten. Speziell Alkoholabhängigkeit beginnt zudem oft sehr früh. Aus diesem Grund sind unterschiedliche Herangehensweisen notwendig.
Nach einer Bestandsaufnahme der Angebote in Lörrach, wurden verschiedene Maßnahmen festgelegt. So wurde z.B. eine Veranstaltung mit dem Kreisärzteverein organisiert, um die Ärzte in einer Fortbildung zum Thema Sucht zu sensibilisieren.
Um möglichst frühzeitig das Verhalten von Jugendlichen zu beeinflussen, wurde gemeinsam mit der Theatergruppe Tempus Fugit das Forumtheater "Keine Angst mit Zivilcourage" konzipiert, das seit 2011 alle siebten Klassen der Lörracher Schulen erhalten. Ziel dieses Projektes ist die Stärkung des Selbstbewusstseins durch das Üben von Verhaltensweisen in heiklen Alltagssituationen, z.B. zu Themen wie Sachbeschädigung, Mobbing und Alkoholmissbrauch.
Die verschiedenen Bausteine, vgl. auch Abschnitt D, sollen alle langfristig in Lörrach umgesetzt werden, um so dauerhafte Verhaltensänderungen zu erreichen.
Durch die regelmäßigen Treffen der Arbeitsgruppen, des Ausschusses sowie des Koordinierungsausschusses können die Ergebnisse und Erfolge bzw. Misserfolge schnell erkannt und ggf. modifiziert werden. Auffälligkeiten in der Stadt, z.B. auf bestimmten Plätzen werden durch die Teilnahme der Polizei von Streetworkern frühzeitig erkannt.
Durch die Alkoholtestkäufe und die Möglichkeit der Schulung des Personals in Einzelhandel und Gaststätten werden auch die Verkaufsstellen sensibilisiert und somit die Verfügbarkeit von Alkohol zumindest für Jugendliche reduziert.
Fragen zum Wettbewerbsbeitrag
C 1 Fragen zur gesamtkommunalen Einbindung des Wettbewerbsbeitrags
C 2 Fragen zur Konzeption und Ausrichtung des Wettbewerbsbeitrags
C3 Fragen zur Umsetzung des Wettbewerbsbeitrags
SIP Sicherheit Intervention Prävention Zürich