Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags
Titel des Wettbewerbsbeitrags
Kurzfassung des Wettbewerbsbeitrags
Projekttage zum Thema Alkohol und Nikotin an diversen Schulen unserer Stadt. Zielgruppe: Klassenstufe 8 und deren Eltern.
Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags
1. Einleitung
Der in Winsen (Luhe) ansässige und mit städtischen Mitteln ausgestattete "Arbeitskreis Prävention" führt seit Jahren Projektwochen zum Thema "Alkohol und Nikotin" in Schulen durch. Federführend sind die Diplom-Sozialarbeiterin Kirsten Lüders (Landkreis Harburg) Hauptkommissar Carsten Bünger, Beauftragter für Jugendsachen bei der Polizeiinspektion Harburg und Ralf Macke von der Stadtjugendpflege Winsen (Luhe).
Bei dem beschriebenen und seit Jahren erprobten Konzept "Alkoho(h)l - voll peinlich" handelt es sich um ein Projekt der Verhaltensprävention.
2. Zielsetzung
Ziel ist es, präventiv über Gefahren unkritischen Umgangs mit der Alltagsdroge Alkohol aufzuklären, Informationsdefizite zu beseitigen, Schwellenängste zu senken, junge Leute vor alkoholbedingten Folgeschäden (gesundheitliche Einschränkungen, strafrechtliche Folgen, finanzielle Verpflichtungen) zu bewahren sowie den oftmals unsicheren Eltern konkrete Handlungsstrategien im Umgang mit dem Nachwuchs zur Verfügung zu stellen.
Beteiligt sind immer Stadtjugendpflege, Suchtberatung des Landkreises, Polizei, die Beratungs- oder Vertrauenslehrer der jeweiligen Schule sowie Betroffene einer Therapie-Einrichtung aus der Umgebung. Weitere Projektpartner wie Krankenkassen, Theatergruppen oder Ärzte werden bei Bedarf hinzugezogen.
Neben einer Info-Einheit gehören ein Besuch der örtlichen Suchtberatungsstelle sowie der örtlichen Polizeiwache zum festen Bestandteil der Woche.
3. Bausteine
a) Jugendtheater (siehe Anlage 2: Foto2, Theaterstück)
b) Besuch bei der Suchtberatung
Wichtig ist uns, dass die Jugendlichen im Bedarfsfall wissen, wo konkret sie Hilfsangebote abrufen können. Zudem werden hier - in der Regel getrennt geschlechtlich - Informationen rund um Alkohol, Nikotin, Haschisch und Wasserpfeife sowie deren Wirkungsweisen und Folgen vermittelt.
c) Besuch bei der Polizei
Neben der Besichtigung einer Ausnüchterungszelle und einigen Selbstversuchen mit der Rauschbrille wird u.a. der Atemalkohol einer Alkoholpraline ermittelt sowie auf Gewalttaten unter Alkoholeinfluss hingewiesen.
Auf dem Gelände der Polizei ist häufig ein Unfallwagen ausgestellt, welcher von einem örtlichen Händler bereitgestellt wird. Dieses Fahrzeug stammt aus einem sogenannten "Discounfall", was bei den jungen Leuten immer für ein hohes Maß an Betroffenheit sorgt. Als wenig sinnvoll hat sich erwiesen, das Fahrzeug auf dem Schulgelände zu platzieren - dann nämlich ist fortschreitender Vandalismus zu erwarten …
d) Elternabend
Ebenso unverzichtbar für uns ist ein Elternabend für die Eltern aller beteiligter Schülerinnen und Schüler.
Hier klären Suchtberatung, Polizei und Jugendpflege gemeinsam auf, informieren, demonstrieren. Ziel ist darüber hinaus die Stärkung der Handlungskompetenz der Eltern.
Erfahrungsgemäß ist es sinnvoll, die Jugendlichen nicht zu dieser Veranstaltung einzuladen, da Eltern ansonsten doch häufig befangen sind und ihre vermeintlich "dummen" Fragen eher nicht stellen (vgl. Anlage 3: Infoflyer "Alkohohl - voll peinlich" für Eltern).
e) Gespräche mit Betroffenen
Für die Jugendlichen ist der Besuch von suchtabhängigen jungen Leuten aus einer Therapieeinrichtung immer ein Highlight der Projektwoche. Es scheint für junge Leute einfach authentischer zu sein, wenn Betroffene von ihren Drogenerfahrungen berichten, als wenn Fachleute (eher theoretisch) über etwas erzählen …
f) Infoblock
Sehr lebendig sind auch die Diskussionen, welche sich im Zusammenhang mit dem "Suchtbarometer" entwickeln. Hier geht es weniger um richtig oder falsch, sondern um Einschätzungen, Meinungen, so dass sich hier wirklich jede/r beteiligen kann. Wichtig ist, dass die angeführten Beispiele dicht an der Lebenswirklichkeit der jungen Leute angesiedelt sind (vgl. Einzelprojekt 2, Anlage 1: Suchtbarometer - Harmlos oder gefährlich? Beispielsituationen).
Natürlich kann man diese Beispiele auf die jeweilige Zielgruppe (Alter, Schulform) ausrichten. Bewährt hat sich verschiedentlich zudem der sogenannten "Sinnesparcour": An verschiedenen Stationen müssen die Schülerinnen und Schüler schmecken, tasten, fühlen - und sich ausmalen, wie schwierig es ist, diese durchaus kniffligen Aufgaben im "benebelten" Zustand auszuführen …
Zudem werden hier Medien und Infobroschüren eingesetzt.
g) Fachspezifische Angebote
Die beteiligte Schule steuert fachspezifisch eigene Präventionsbeiträge bei: In Chemie wird der Alkoholgehalt verschiedener Getränke ermittelt, in Deutsch gibt es Gedichte oder Songtexte, im Kunstunterricht werden Plakate entworfen, usw. Dieser Baustein ist von hoher Bedeutung, weil damit nicht nur schulexterne Akteure tätig werden - vielmehr bestimmt die Projektwoche das Schulleben; auch trägt diese Vorgehensweise zur Sensibilisierung der Lehrerschaft bei.
h) Abschlussdisco
Ausgesprochen gut kommt bei den Jugendlichen die abschließende Disco im örtlichen Jugendzentrum an. Hier werden Arbeitsergebnisse der Projektwoche präsentiert (und gegebenenfalls ausgezeichnet), die Eltern servieren alkoholfreie Cocktails und die Jugendlichen amüsieren sich ganz ohne legale und illegale Rauschmittel.
4. Evaluation
Im Zuge einer Qualitätssicherung werden alle beteiligten Jugendlichen vor der Projektwoche sowie vier Wochen danach anonym befragt. Auf diese Weise erfahren wir recht detailliert, welche Bausteine bei den Jugendlichen ankommen und welche nicht so sehr. Zudem lässt sich daran ablesen, dass insbesondere der Bekanntheitsgrad örtlicher Hilfsangebote durch die Projektwoche stark gefördert wird (vgl. Anlage 5: Fragebogen zum Konsumverhalten).
Fragen zum Wettbewerbsbeitrag
C 1 Fragen zur gesamtkommunalen Einbindung des Wettbewerbsbeitrags
C 2 Fragen zur Konzeption und Ausrichtung des Wettbewerbsbeitrags
Lehrerinnen und Lehrer
Wasserpfeife
C 3 Fragen zur Umsetzung des Wettbewerbsbeitrags
Polizei
"Wer ist hier die Flasche?"
Suchtbarometer, Besuch von Betroffenen