Berlin, Bezirk Tempelhof-Schöneberg

Name der Stadt, der Gemeinde, des Landkreises: 
Berlin, Bezirk Tempelhof-Schöneberg
Typ: 
kreisfrei
Bundesland: 
Berlin
Einreichende Dienststelle: 
Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg von Berlin, Abteilung Gesundheit und Soziales in Kooperation mit der Fa
Name des Ansprechpartners: 
Dr. Sibyll Klotz (Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg von Berlin) / Inga Bensieck (Fachstelle für Suchtprävention im Land Berlin)
Funktion des Ansprechpartners: 
Stadträtin für Gesundheit und Soziales (Dr. Sibyll Klotz) / Referentin Suchtprävention (Inga Bensieck)
Straße/Postfach: 
Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg, Tempelhofer Damm 165, 12099 Berlin / Fachstelle für Suchtprävention im Land Berlin, Mainzer Str
Postleitzahl: 
s.o.
Ort: 
Berlin, Bezirk Tempelhof-Schöneberg
Telefon des Ansprechpartners: 
030 - 90 277-7250 (Dr. Sibyll Klotz) / 030 - 29 35 26 15 (Inga Bensieck)
Telefax des Ansprechpartners: 
030 - 90277 7256 (Dr. Klotz) / 030 - 29 35 26 16 (Inga Bensieck)
E-Mail des Ansprechpartners: 
Internetadresse der Kommune: 

Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags

Titel des Wettbewerbsbeitrags

PEaS – Peer Eltern an Schule

Kurzfassung des Wettbewerbsbeitrags

PEaS - Peer Eltern an Schule ist ein suchtpräventives Partnerschaftsprojekt des Bezirksamtes Tempelhof-Schöneberg von Berlin, der Fachstelle für Suchtprävention im Land Berlin und der AOK Berlin-Brandenburg - die Gesundheitskasse. Es wurde initiiert durch das bereichsübergreifende Aktionsforum "Unabhängig bleiben!" im Bezirk Tempelhof-Schöneberg. PEaS richtet sich in erster Linie an Eltern von Kindern der 5. bis 6. Klasse und unterstützt sie bei der suchtpräventiven Erziehung ihrer Kinder über die Grundschulzeit (in Berlin einschließlich 6. Klasse) hinaus. In einem Kurs werden Eltern zu Suchtgefahren und Hilfemöglichkeiten geschult und in ihrer Erziehungskompetenz gestärkt. Die PEaS-Eltern werden mit relevanten Fachkräften im Setting Schule vernetzt: Kontaktlehrer/innen für Suchtprophylaxe, Schulsozialarbeit etc. Ein Kernelement des Konzeptes ist der Peer-Eltern-Ansatz: Die Eltern wenden das Gelernte nicht nur "Zuhause" an, sondern geben es an andere Eltern weiter - auch an der weiterführenden Schule ihrer Kinder. Auf diese Weise werden auch Eltern angesprochen, die über die schulischen Angebote bislang nicht ausreichend erreicht werden, z. B. Eltern mit Migrationshintergrund oder sozial Benachteiligte.

Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags

Anlass und Ausgangssituation

Logo des ProjektsDer Berliner Bezirk Tempelhof-Schöneberg hat knapp 330.000 Einwohner. Der Ausländeranteil liegt bei 16%, mit einem enormen Nord/Süd-Gefälle von 48% gegenüber 6% - PEaS konzentriert sich auf Grundschulen im nördlichen Bezirk. Die Arbeitslosenquote beträgt 12,8%, die Armutsquote ca. 12,3%. Im Sozialindex verbesserte sich der Bezirk seit 2003 gegenüber den anderen 11 Bezirken des Landes von Platz 8 auf Platz 5, wobei es insbesondere Verbesserungen unter anderem in "Problemkiezen" des Quartiersmanagementgebietes im Schöneberger Norden gab.

Vor dem Hintergrund einer grundsätzlichen Zunahme des problematischen Konsums moderner Medien und einem Anstieg des Rauschtrinkens unter Jugendlichen wurde im Jahr 2007 im Bezirk Tempelhof-Schöneberg von der Bezirksstadträtin für Gesundheit und Soziales, Frau Dr. Sibyll Klotz, in Kooperation mit der Leiterin der Fachstelle für Suchtprävention im Land Berlin, Kerstin Jüngling, das Aktionsforum "Unabhängig bleiben!" gegründet. Ziel war und ist, jenseits von tagespolitischen Debatten im Netzwerk nachhaltige suchtpräventive Strategien für den Bezirk zu entwickeln und umzusetzen. Mitglieder des Aktionsforums sind Vertreter/innen des Jugend- und Ordnungsamtes des Bezirkes, der Schulen, des Job-Centers, der Polizei, der bezirklichen Sucht- und Selbsthilfeeinrichtungen sowie relevanter Kliniken. Ein Ergebnis der im Rahmen des Forums durchgeführten Bedarfsanalyse war die Erkenntnis, dass es eine Lücke im Bereich der universellen und selektiven Suchtprävention für Eltern und Familien zu schließen gilt. Hierfür hat die Fachstelle für Suchtprävention im Auftrag des Bezirks Tempelhof-Schöneberg von Berlin und in enger Abstimmung mit dem Aktionsforum "Unabhängig bleiben!" das Projekt "PEaS - Peer Eltern an Schule" konzipiert. Die Krankenkasse AOK konnte als Finanzier und fachlicher Unterstützer gewonnen werden.

Studien belegen, dass bei Eltern ein hoher Bedarf an Information sowie an Vermittlung von Handlungskompetenzen besteht, um ihre Kinder besser vor Sucht und süchtigen Verhaltensweisen schützen zu können. Die Untersuchung "Kultursensible Suchtprävention - wo stehen wir in Berlin?" (siehe Anlage) der Fachstelle für Suchtprävention im Land Berlin belegt zudem, dass knapp 50% der in Berlin lebenden Eltern mit Migrationshintergrund Informationen und Wissen über Suchtgefahren und Stärkung der Risikokompetenz ihrer Kinder benötigen.

Eltern spielen eine, wenn nicht die zentrale Rolle in der Gesundheitsförderung und Suchtprävention ihrer Kinder: "Eine gute Qualität der Eltern-Kind-Beziehung und positives Elternverhalten gehen nicht nur mit einer günstigen Entwicklung der Jugendlichen einher (…). Zudem führt eine hohe elterliche Unterstützung dazu, dass sich Jugendliche eher an die Eltern als an ihre Peers wenden (…), was wiederum den Eltern mehr Einfluss auf den Substanzkonsum ermöglicht." (Thomasius et al 2005). Die JAH - Studie (Jugendliche - Alkohol - Hintergründe 2009) der Fachstelle für Suchtprävention im Land Berlin zeigt jedoch auf: Ca. 50% der Eltern sprechen nicht mit ihren pubertierenden Kindern über Alkohol (siehe Anlage). Ergänzend stellt die AOK Familienstudie 2010 fest: Eine der wichtigsten Informationsquellen zu Fragen der Gesundheit oder zur Gesundheitserziehung von Kindern sind für Eltern die Gespräche mit anderen Eltern (Wolfgang Settertobulte AOK-Familienstudie 2010 Routinen und Rituale fördern die Gesundheit der Kinder S.15).

Wichtige Erkenntnis aus den Evaluationen präventiver Elternprojekte ist, dass sich gerade die Kommunikation über Schlüsselpersonen bewährt hat. Wie wichtig und erfolgversprechend der Ansatz des Peer-Konzepts für Eltern im Bereich der Suchtprävention sein kann, wurde jüngst durch die AOK Familienstudie 2010 bestätigt. Insbesondere auch die Informationen über bestehende Hilfesysteme werden auf diese Weise sozusagen im Schneeballsystem verbreitet und die Schwelle zur Inanspruchnahme gesenkt. Darüber hinaus wird eine allgemein größere Sensibilisierung gegenüber dem Thema Sucht und süchtige Verhaltensweisen erreicht, was zu Enttabuisierung beiträgt. Ein Aspekt, der z. B. auch hinsichtlich der Tatsache, dass jedes 6. Kind zumindest zeitweise in einem suchtbelasteten Elternhaus lebt, von Bedeutung ist, denn ein Großteil der Familien ist nicht in Hilfen eingebunden und ein verantwortungsvolles und aufmerksames Umfeld unterstützt ein gesundes Aufwachsen der Kinder.

Konzeption

Was brauchen Eltern - auch hinsichtlich Suchtvorbeugung - für ihre Kinder? (nach Patterson, Mockford u. Stewart-Brown 2005 und Tschöpe-Scheffler 2005):

  • Die Einladung, neue Strategien auszuprobieren
  • Forum zur Reflexion des Erziehungsalltages, auch und gerade mit anderen Eltern
  • Erweiterung von Handlungskompetenz sowie Wissen und Information
  • Selbstreflexion
  • Netzwerknutzung

Die beschriebenen Erkenntnisse bilden neben dem Erfahrungswissen die Basis für PEaS. Das Projekt ist konzipiert als eine Brücke zwischen Grund- und weiterführenden Schulen, in die die ausgebildeten Eltern ihr Wissen mitnehmen und einbringen. Begleitet wird dieser Prozess durch sogenannte "Elterntische", regelmäßige angeleitete Treffen der PEaS-Eltern. Eltern bekommen praxisnahe Unterstützung auch in der sensiblen Entwicklungsphase der (Vor-)Pubertät ihrer Kinder, in der zusätzlich der Schulwechsel zu bewältigen ist. Die Förderung des Zusammenwirkens von Eltern und Schule garantiert eine ganzheitlichere Herangehensweise und erhöht die Wirksamkeit des Projektes. Suchtprävention kann nur dann erfolgreich sein, wenn alle "an einem Strang ziehen". Durch die kommunale Verortung, die Einbindung komplementärer Bereiche und Information über sowie Motivierung zur Inanspruchnahme bestehender Hilfen leistet PEaS neben verhaltens- und verhältnispräventiver Suchtprävention einen wertvollen Beitrag zur Vernetzung, was angesichts der Tatsache, dass Suchtprävention eine gesellschaftliche Querschnittsaufgabe darstellt, besonders wichtig ist.

Ziele und Zielgruppen

Ziele:

  • Stärkung von Eltern in ihrer Vorbildfunktion und Erweiterung ihrer Erziehungs- und Handlungskompetenz
  • Aufklärung und Sensibilisierung für Risikofaktoren und Entstehungsbedingungen von Sucht und süchtigen Verhaltensweisen sowie Förderung einer möglichst frühzeitigen Inanspruchnahme von Hilfen
  • Stärkung der elterlichen Mitwirkung im Setting Schule und Förderung kommunaler Netzwerke
  • Erreichen und Einbindung von sogenannten schwer erreichbaren Familien
  • Förderung der Integration von Familien mit Migrationshintergrund

Zielgruppen:

Kern-Zielgruppe des Pilotprojektes PEaS - Peer-Eltern an Schule sind Mütter und Väter von Grundschüler/innen der 5. - 6. Klassen. Das Projekt steht allen Eltern unabhängig von Herkunft, Kultur, Religion, Sprache etc. offen. Ihre Kinder sind 10 bis 12 Jahre alt und damit genau in dem Alter, in dem zielgerichtete Prävention ansetzen sollte. Somit werden die Kinder indirekt über informierte und in ihrer Kompetenz gestärkte Eltern erreicht sowie in die anschließenden Peer-Aktivitäten der Eltern einbezogen und zur Teilnahme an z. B. Gesundheitstagen oder Präventionsprojekten motiviert.

Zweite wichtige Zielgruppe sind die Schulsozialarbeiter/innen, Kontaktlehrer/innen für Suchtprophylaxe und/oder Schulpsycholog/innen als Multiplikator/innen und Partner/innen der Eltern. (Anmerkung: Eine/n sogenannte/n Kontaktlehrer/in für Suchtprophylaxe gibt es an jeder Berliner Schule).

Vorgehen und Umsetzung:

PEaS wurde im Schuljahr 2009/2010 im Bezirk Tempelhof-Schöneberg als Pilotprojekt an 3 Grundschulen durchgeführt. Bei der Auswahl der Schulen wurde ein besonderes Augenmerk darauf gelegt, Schulen in Wohngebieten mit besonderen sozialen Problemlagen und mit einem hohen Anteil an Familien mit Migrationshintergrund auszuwählen (selektive Prävention). Durch mehrsprachige Informationsflyer, Kurs-Dolmetscher/innen und Einbindung bereits vorhandener Integrationsmaßnahmen wird der Zugang für Eltern mit Migrationshintergrund geebnet.
Das Pilotprojekt PEaS umfasste im Schuljahr 2009/2010 zwei Phasen:

PHASE 1: 01.07.2009 bis 31.12.2009

  • Konzeptphase mit allen Projektpartnern
  • Start des Projektes und Erstellung der Projektmaterialien
  • Bekanntmachung in 3 Grundschulen des Pilot-Bezirks Tempelhof-Schöneberg, Planungsgespräche mit Schulleitungen und Kontaktlehrer/innen für Suchtprophylaxe
  • Akquirierung von PEaS-Eltern

PHASE 2: 01.01.2010 bis 31.07.2010

  • Durchführung von einem PEaS-Elternkurs, 1-2 Elterntischen und einer Multiplikator/innen-Schulung an jeder der drei Grundschulen
  • Vernetzung der Eltern mit den Fachkräften an der Schule
  • Durchführung eines Gesamt-Elternabends "Pubertät? Wegen Umbau geschlossen!" für alle geschulten Eltern mit der PEaS-Schirmherrin Katharina Saalfrank (Pädagogin, Musiktherapeutin und Erziehungsberatung im RTL-Format "Die Super Nanny")
  • Erste Peer-Maßnahmen durch geschulte PEaS-Eltern an ihrer jeweiligen Grundschule (siehe "Erreichtes und Ausblick")
  • Evaluation des Projektes durch die Freie Universität Berlin

Projektbausteine:

PEaS-Elternkurse

Durchführung: Fachkraft der Fachstelle für Suchtprävention im Land Berlin in Zusammenarbeit mit einem Arzt der Hartmut-Spittler-Klinik und einer Mitarbeiterin der ambulanten Suchtberatungsstelle FAM (beides Einrichtungen im Bezirk Tempelhof-Schöneberg). Ein Kurs umfasst 3 aufeinander aufbauende Module á 3 Stunden:

Modul 1: Alkohol, Computer, Tabak - Wie spreche ich mit meinem Kind darüber?
Schwerpunkte: kultursensible Vermittlung von Wissen zu Suchtentstehung, Risiko- und Schutzfaktoren, Handlungsempfehlungen zu Regeln und zur Gesprächsführung

Modul 2: "Hilfe, mein Kind pubertiert" - Wie wirken Alkohol oder Computerspiele auf mein Kind?
Schwerpunkte: Wirkung von Suchtmitteln und süchtigen Verhaltensweisen, Entwicklungsaufgaben und Konsummotive von jungen Menschen unter Berücksichtigung genderspezifischer Aspekte

Modul 3: An wen kann ich mich wenden, wenn ich mir wegen Suchtgefahr Sorgen um mein Kind mache?
Schwerpunkte: relevante bezirkliche Hilfeeinrichtungen, z.B. Suchtberatung, Erziehungsberatung, Migrant/innenberatung, Abbau von Schwellenängsten

Kontinuierliches Thema in den Modulen ist die Umsetzung des Peer-Ansatzes. Die Eltern entwickeln Projekte und üben Gespräche mit anderen Eltern zu Themen der Suchtprävention. Besonderes Augenmerk wird darauf gelegt, über die Peer-Eltern Familien mit besonderen Problemlagen anzusprechen und zu erreichen - so werden die Eltern auch zum Thema "Kinder aus suchtbelasteten Familien" sensibilisiert.
Die Eltern erhalten ein Zertifikat und eine "PEaS"-Materialientasche. Diese enthält neben dem PEaS-Kurs-Handout umfangreiche Materialien des bezirklichen Hilfesystems sowie Materialien für Veranstaltungen und Gespräche an den Schulen.

Eltern-Tische

Diese werden nach Kursende begleitend für die Eltern angeboten, um einen regelmäßigen Austausch zwischen den Eltern und die Reflexion des Erziehungsalltages zu gewährleisten. Ein Gesamtelternabend unter Einbezug einer Expertin vernetzt die Eltern und Schulen untereinander, vermittelt weiteres Wissen und erhöht die Identifikation mit dem Projekt.

PEaS-Multiplikator/innenschulungen

Die Kontaktlehrer/innen für Suchtprophylaxe, Schulsozialarbeiter/innen und/oder Schulpsycholog/innen werden über das PEaS-Konzept informiert mit dem Ziel, die PEaS-Eltern an ihrer jeweiligen Schule zu unterstützen und zu fördern. Darüber hinaus werden den Schulen flankierende Schulungen angeboten, z.B. "Kind s/Sucht Familie" oder "MOVE - Motivierende Kurzintervention" (beides erprobte und bewährte Schulungscurriculae mit bundesweiter Verbreitung).

Ergebnisse, Erreichtes und Ausblick (siehe Anlage):

Bereits im Pilotjahr konnten für die Teilnahme am PEaS-Projekt Eltern gewonnen werden, die von unterschiedlichen Institutionen und schulischen Angeboten bisher nicht erreicht wurden, insbesondere Eltern mit Migrationshintergrund. An den PEaS-Elternkursen nahmen im Pilot-Schuljahr 17 Eltern kontinuierlich teil, 13 Eltern wiesen einen Migrationshintergrund auf (6 verschiedene Nationalitäten). An der Multiplikator/innenschulung nahmen Fachkräfte aller drei Schulen teil. 40 PEaS-Eltern und -Partner besuchten den Elternabend mit Schirmherrin Katharina Saalfrank.

Insgesamt ist das Projekt auf hohe Akzeptanz bei allen Beteiligten gestoßen. Kernergebnisse der Evaluation der Freien Universität sind sichtbare Effekte bezüglich der Sensibilisierung in den Themenbereichen Substanzkonsum, Computerspiele, Pubertät und Erziehungsfragen sowie in der Stärkung der Kommunikation (siehe Anhang). Die Eltern haben anschließend mit unterschiedlichsten Aktivitäten den Peer-Ansatz umgesetzt (Beispiele):

  • Durchführung eines Projekttages "Suchtprävention" gemeinsam mit Lehrer/innen, Schulsozialarbeiter/innen und Mitarbeiter/innen der Fachstelle für Suchtprävention
  • Informationsstand auf dem Sommerfest einer Schule
  • Initiierung von Elternabenden zum Thema Suchtprävention
  • Diskussion und Gespräche im privaten Umfeld zu Inhalten von PEaS

PEaS schafft im Bezirk Tempelhof-Schöneberg nachhaltig wirksame suchtpräventive Strukturen und kommuniziert sowie implementiert die Berliner Leitlinien sowie Standards der Suchtprävention. PEaS nutzt die bestehenden Netzwerke des Bezirkes (vor allem das Aktionsforum "Unabhängig bleiben") und der Fachstelle für Suchtprävention, geht aber weit über klassische Netzwerkstrukturen hinaus: PEaS - ein Gemeinschaftsprojekt des Bezirksamtes Tempelhof-Schöneberg, der Fachstelle für Suchtprävention im Land Berlin und der AOK Berlin-Brandenburg, in Kooperation mit der Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung, unterstützt durch die Hartmut-Spittler-Klinik des Vivantes Klinikums sowie die Suchtberatungsstelle fam, das Nachbarschaftsheim Kiezoase, den Gemeindedolmetschdienst u.v.m.

Das Projekt ist auch in der Öffentlichkeit auf großes Interesse gestoßen. Darüber hinaus wurde von der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen das Projekt PEaS als Modellprojekt für gute und nachhaltige Elternarbeit benannt. PEaS ist auch Beispielprojekt für das Setting Schule im Bericht 2010 des nationalen REITOX-Knotenpunktes für die Europäische Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht (EBDD).

Ausblick:

Um PEaS nachhaltig weiter im Bezirk zu implementieren wird ein weiteres Projektjahr an mittlerweile 6 Grundschulen durchgeführt. Bereits jetzt hat sich die Anmeldezahl der interessierten Eltern verfünffacht.

Ab dem Schuljahr 2010/2011 sind die Kinder einiger Peer-Eltern in den 7. Klassen an weiterführenden Schulen. Das erworbene Wissen der Eltern soll in die weiterführenden Schulen des Bezirks per "Schneeballsystem" weitergetragen werden. Die Weiterführung wird mit den suchtpräventiven Strukturen der weiterführenden Schulen verzahnt.
Die Fachstelle für Suchtprävention wird ein Trainer-Handbuch erstellen und die Kursdurchführung in Train-New-Trainer-Seminaren an Schulsozialarbeiter/innen multiplizieren.

Die AOK Berlin-Brandenburg möchte neben der weiteren Umsetzung im Bezirk Tempelhof-Schöneberg PEaS als Best-Practice-Projekt auch in andere Bundesländer transferieren.

Fragen zum Wettbewerbsbeitrag

C 1 Fragen zur gesamtkommunalen Einbindung des Wettbewerbsbeitrags

C 10 Gibt es zu den Suchtpräventionsaktivitäten in Ihrer Kommune eine schriftliche Gesamtkonzeption?: 
ja
nein
C 11 Ist Ihr Wettbewerbsbeitrag in diese Gesamtkonzeption eingebunden?: 
ja
nein
C 12 Hat sich der (Ober-)Bürgermeister bzw. Landrat öffentlich für Ihren Wettbewerbsbeitrag eingesetzt?: 
ja
nein

C 2 Fragen zur Konzeption und Ausrichtung des Wettbewerbsbeitrags

C 20 Gibt es zu Ihrem Wettbewerbsbeitrag ein schriftliches Konzept? : 
ja
nein
C 21 Sind die Präventionsziele Ihres Wettbewerbsbeitrags detailliert festgelegt?: 
ja
nein
C 22 Wurde vor der Zielfestlegung eine Ausgangs- und Bedarfsanalyse erstellt?: 
ja
nein
C 23 Welche Faktoren stehen in ihrem Wettbewerbsbeitrag im Mittelpunkt?: 
Familiensituation, z.B. suchtbelastete Familien, gewaltbelastete Familien,Teenager-Schwangerschaften/sehr junge Eltern
Armut und/oder besondere Finanz- und Einkommenssituation, z.B. Arbeitslosigkeit, Sozialhilfebezug und/oder Schulden in den Familien
Wohnverhältnisse und Wohnbedingungen, unter denen Kinder/Jugendliche aufwachsen, z.B. Wohnen in benachteiligten Stadtteilen
Bildungslagen, z.B. bildungsbenachteiligte/bildungsferne Kinder und Jugendliche/Familien
Integrationsbedingungen, z.B. Migrationshintergrund, Armut, fehlende soziale Kontakte
Weitere
C 24 An welche Altergruppe (der Kinder und Jugendlichen) richtet sich Ihr Wettbewerbsbeitrag?: 
0-6jährige
7-10jährige
11-14jährige
15-18jährige
C 25 Ist Ihr Wettbewerbsbeitrag geschlechtsspezifisch/geschlechtersensibel ausgerichtet?: 
ja
nein
C 26 An welche weiteren Zielgruppen (über Kinder und Jugendliche hinaus) richtet sich Ihr Wettbewerbsbeitrag?: 
Eltern
Familie
Multiplikatoren
Weitere
C 27 Welche Strategie der Suchtprävention verfolgt Ihr Wettbewerbsbeitrag?: 
Verhaltensprävention
Verhältnisprävention
Verhaltens- und Verhältnisprävention
C 28 An welche Settings und Einrichtungen knüpft Ihr Wettbewerbsbeitrag an?: 
Kindergarten/Kita
Grundschule / Primarbereich
Hauptschule
Realschule
Sekundarschule
Gymnasium/Fachoberschule
Gesamtschule
Gemeinschaftsschule
Berufsschule
Familienbildungsstätte
Kinder- und Jugendeinrichtung
Sportverein
Ausbildungsstätte
Diskotheken
Gaststätten/Restaurants
Fahrschulen
Einzelhandel
Strasse/Öffentlicher Raum
Spielplatz
Quartier/Stadtteil
Weitere
C 29 Auf welche Suchtstoffe und Suchtformen ist Ihr Wettbewerbsbeitrag ausgerichtet?: 
Tabak
Alkohol
Cannabis
Medikamente
Heroin, andere illegale Drogen
(Glücks-)Spielsucht
Online- und Internetsucht
Weitere
Welche?: 

suchtstoffübergreifend

C 30 Welche Akteure aus Kommunalpolitik und Kommunalverwaltung beteiligen sich wesentlich an der Umsetzung Ihres Bei: 
Gemeinde-, Stadt- bzw. Kreisrat
Bürgermeister bzw. Landrat
Suchtpräventionsstelle
Gesundheitsamt
Jugendamt
Erziehungs- und Familienberatungsstelle
Schulverwaltungsamt
Sportamt
Ordnungsamt
Polizei
Sozialamt
Weitere
Welche?: 

Senatsverwaltung für Bildung, Wis-senschaft und Forschung

C 3 Fragen zur Umsetzung des Wettbewerbsbeitrags

C 31 Welche verwaltungsexternen Akteure beteiligen sich wesentlich an der Umsetzung Ihres Wettbewerbsbeitrags?: 
Suchtberatungsstellen
Krankenkassen
Krankenhäuser
Niedergelassene Ärzte
Apotheken
Kindergärten/Kitas
Schulen
Einrichtungen der Jugendarbeit
Mobile Jugendarbeit
Sportvereine
Ausbildungsstätten
Kirchen
Wohlfahrtsverbände
Quartiersmanagement
Migrantenorganisationen
Selbsthilfeeinrichtungen
Ehrenamtliche Helfer
Einzelhandel
Tankstellen
Gaststätten
Diskotheken
Fahrschulen
Lokale Medien
Sponsoren
Stiftungen
Weitere
Welche?: 

Schirmherrschaft durch Katharina Saalfrank

C 32 Gibt es schriftliche und verbindliche Vereinbarungen zur Vernetzung und Kooperation der Akteure?: 
ja
nein
Wenn ja, welche?: 

Kooperationsvereinbarungen des Aktionsforums in Tempelhof-Schöneberg und Verträge mit der AOK Berlin-Brandenburg – die Gesundheitskasse

C 33 Welche Laufzeit hat Ihr Wettbewerbsbeitrag?: 
bis zu 2 Jahre
mehr als zwei Jahre (aber befristet)
Dauerangebot
C 34 Wie lange ist die Finanzierung des Wettbewerbsbeitrags gesichert?: 
offen
bis zu zwei Jahre
dauerhaft
C 35 Wird der Wettbewerbsbeitrag in seiner Qualität und Zielerreichung überprüft und bewertet bzw. evaluiert?: 
ja
geplant
nein
C 36 Werden im Rahmen der Umsetzung Ihres Wettbewerbsbeitrags von anderen entwickelte Projekte und Maßnahmen übernommen?: 
ja
nein
Wenn ja, welche?: 

Kind s/Sucht Familie, MOVE

C 37 Sind umgekehrt im Rahmen Ihres Wettbewerbsbeitrags entwickelte Projekte und Maßnahmen andernorts übernommen worden?: 
ja
Wenn ja, welche?: 

Verbreitung in andere Bezirke sowie in weitere Bundesländer in Planung

Anlagen