Saarlouis

Name der Stadt, der Gemeinde, des Landkreises: 
Saarlouis
Typ: 
kreisangehörig
Bundesland: 
Saarland
Einreichende Dienststelle: 
Abteilung für Jugend und Soziales
Name des Ansprechpartners: 
Michael Leinenbach/ Mark Rottländer
Funktion des Ansprechpartners: 
Abteilungsleiter/ Mobile Jugendarbeit
Straße/Postfach: 
Rathaus- Großer Markt
Postleitzahl: 
66740
Ort: 
Saarlouis
Telefon des Ansprechpartners: 
06831- 443 341/ 435
Telefax des Ansprechpartners: 
06831- 443 410
E-Mail des Ansprechpartners: 
Internetadresse der Kommune: 

Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags

Titel des Wettbewerbsbeitrags

Streetwork und Mobile Jugendarbeit – aufsuchende Prävention in Saarlouis

Kurzfassung des Wettbewerbsbeitrags

Ziel des Präventionsmodells der Kreisstadt Saarlouis ist es, die Bürgerinnen und Bürger in ihrer Persönlichkeit zu stärken, die jeweilige Lebenswirklichkeit des Einzelnen zu berücksichtigen, entsprechende Hilfsangebote im Sinne der "Hilfe zur Selbsthilfe“ anzubieten, im Rahmen der Subsidiarität möglichst viele gesellschaft-liche Gruppen und Gruppierungen zu beteiligen, um auf diesem Weg die Wahr-scheinlichkeit des risikoreichen Konsums von Suchtstoffen sowie das Suchtver-halten des Einzelnen zu vermindern/vermeiden und präventiv im Vorfeld zu wirken.

Für Kinder und Jugendliche in besonderen Lebenslagen bietet die Kreisstadt Saarlouis mit dem Projekten Streetwork/ Mobile Jugendarbeit, den Mobilen Jugend-treffs und den Jugendeinrichtungen niedrigschwellige Angebote welche Prävention an und in der Lebenswelt der Betroffenen ansetzen.

 

Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags

0. Einleitung

Bei der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen in besonderen Lebenslagen stellt sich grundsätzlich immer zuerst die Frage, wie eine solche Klientel überhaupt zu erreichen ist. Die Kreisstadt Saarlouis verbindet in ihrer Präventionsarbeit hier diverse Ansätze zu einem Stimmigen Gesamtkonzept.

In der Kreisstadt Saarlouis wird ein Schwerpunkt auf den Bereich "Suchprävention" gelegt. In der Anhörung vom 04.12.2002 im Ausschuss für Inneres und Sport des Saarländischen Landtages zum Thema "Ächtung von Gewalt" wurde das Präventionsmodell seitens der Kreisstadt Saarlouis vorgestellt. Hierbei wurde ein Schwerpunkt im Bereich der Suchprävention hervorgehoben.

Seitens der Verwaltung der Kreisstadt Saarlouis wird ein Augenmerk auf die Notwendigkeit familienunterstützender Maßnahmen gelegt. Aus diesem Grund wurde in Kooperation mit Freien Trägern eine Angebotsvielfalt geschaffen für Kinder, Jugendliche und Familien.

Einerseits dienen sie als Ansprechpartner der unterschiedlichen Interessengruppen im Gemeinwesen, arbeiten vor Ort mit den Bewohnern bzw. deren Vertretern eng zusammen und übernehmen andererseits oftmals Beratungsaufgaben für Familien, Multiplikatoren und Interessenvertreter und gewährleisten so die Weiterentwicklung im Rahmen von gruppendynamischen Prozessen. Gerade in unserer heutigen Gesellschaft, in der ein lebenslanges Lernen einen immer wichtigeren Part einnimmt, können diese Plattformen unterstützend wirken, aber auch die wichtige Rolle der Wertevermittlung übernehmen.

Gerade die aktuelle öffentliche Diskussion zum Thema "Bindge-Drinking", aber auch Themen wie Drogenkonsum oder Spielsucht, können nach Meinung der Kreisstadt Saarlouis vor allem über den Bereich der Familienbildung im weitesten Sinne behandelt werden.
In diesem Zusammenhang muss daher die Persönlichkeitsentwicklung nach Meinung der Kreisstadt Saarlouis als wichtiger Grundpfeiler berücksichtigt werden. Hierzu zählt auch, dass Leistungen vom Einzelnen erbracht werden müssen, ob in der Familie, der Schule oder dem Beruf, was sich letztlich auch in volkswirtschaftlichen Entwicklungen zeigen wird.

1. Kinder- und Jugendbüro der Kreisstadt Saarlouis

Als Grundlage für die Aktivitäten im Bereich der Kinder- und Jugendarbeit, Jugendsozialarbeit sowie im erzieherischen Kinder- und Jugendschutz dienen hier die auf Vorschlag der Verwaltung vom Ausschuss für Sozialwesen und Jugendpflege im Jahre 1991 beschlossenen Schwerpunkte zur Gestaltung der Kinder-, Jugend- und Gemeinwesenarbeit in Saarlouis. Demnach soll u. a. eine Schwerpunktverlagerung der Aufgaben weg von einem alleinigen zentralen Jugendzentrum, hin in eine wohnortnahe Betreuung als Schwerpunktaufgabe erfolgen. Aus diesem Grund soll der städt. Kinder- und Jugendbereich verstärkt mit Freien Trägern vor Ort sowie Vereinen und Verbänden zusammenarbeiten.

Zu den Aufgaben des Kinder- und Jugendbüros zählen

  • die Zusammenarbeit, Beratung und Unterstützung der in der Stadt
  • tätigen Verbände, Vereine, Projekte, Initiativen und Einrichtungen,
  • gemeinwesenorientierte Kinder- und Jugendarbeit, Jugendsozialarbeit,
  • Beratung für Kinder, Jugendliche und Erwachsene,
  • Zielgruppenorientierte Arbeit für Kinder und Jugendliche (Gruppen-, Freizeit, Beratungs- und Treffangebote)
  • Geschlechtsspezifische Jugend(sozial)arbeit
  • Aufsuchende Jugendsozialarbeit
  • Partizipation von Kindern und Jugendlichen in sie betreffenden Fragen
  • Kinder- und Jugendkulturarbeit
  • Ferienmaßnahmen/-programme
  • Bildungsmaßnahmen
  • Projektentwicklung
  • sowie die Vernetzung der in der Stadt Saarlouis ansässigen Verbände, Vereine, Einrichtungen etc.

Innerhalb der Verwaltung wurden in der Jugendabteilung für die Kinder- und Jugendarbeit/Jugendsozialarbeit 3 JugendpflegerInnenstellen, eine Sozialpädagogenstelle speziell für den Bereich Streetwork, zwei halbe Erzieherstellen, eine Kinderbeauftragte (halbtags), sowie eine Verwaltungsstelle geschaffen.
Durch das Abschließen diverser Kooperationsverträge mit Freien Trägern in der Kreisstadt Saarlouis kann auf vielfältige Weise präventiv gearbeitet werden. Ein Zusammenschluss, um gemeinsame Veranstaltungen zu planen sowie sich inhaltlich auszutauschen, erfolgt in verschiedensten Arbeitskreisen:

  • AK Kinder, Jugend und Familie des Kriminalitätsbeirates
  • AK Mädchen (Stadt und Landkreis)
  • AK Sucht vom Gesundheitsamt im Landkreis Saarlouis
  • AK gegen Gewalt und Ausgrenzung
  • Netzwerk Lokales Bündnis für Familie in Saarlouis
  • Netzwerk SOS – Sicherheit, Ordnung, Sauberkeit in Saarlouis

In den mit den Freien Trägern abgeschlossenen Kooperationsverträgen wurden als Controllinginstrumente so genannte konkrete und strategische Ebenen eingeführt. In regelmäßig stattfindenden Sitzungen kann so eine Evaluation der angebotenen Maßnahmen erfolgen und schnellstmöglich auf Veränderungen reagiert werden.

2. Kinder / Kinderbetreuungseinrichtungen

Ein Augenmerk wurde auch auf Kinderbetreuungseinrichtungen gelegt. Neben einem großen Angebot an Kindertagesstätten, einer Ganztagsgrundschule, "Hausaufgabenbetreuungen mit freizeitpädagogischem Angebot" für Kinder aus sozial benachteiligten Familien in Kooperation mit dem Kreisjugendamt seien auch exemplarisch die offenen Einrichtungen wie z.B. die Kinder- und Jugendfarm (ein erlebnispädagogischer Spielplatz) oder auch der Kinder- und Jugendtreff in Picard benannt.

Durch Einzelaktionen, wie z.B. Coolnesstrainings oder Maßnahmen im erlebnispädagogischen Bereich werden die Kinder zu einer aktiven Form der Freizeitgestaltung angeregt und möglichen Entwicklungsdefiziten und Sozialisationsproblemen entgegengewirkt.
Alle Angebote arbeiten präventiv, entwicklungsbegleitend, integrativ und wirken auf die Persönlichkeitsentwicklungen ein. Da der Bedarf bzgl. der Betreuung von Kindern in den Ferien gewachsen ist, bietet die Kreisstadt Saarlouis in Kooperation mit der Kath. Familienbildungsstätte während der Ferien eine Halbtagsbetreuung an. Ganztagsbetreuungen finden darüber hinaus in der Ganztagsgrundschule, der Freien Kunstschule sowie auf der Kinder- und Jugendfarm statt.
Seitens der Jugendabteilung der Kreisstadt Saarlouis werden des Weiteren Ferienprogramme erstellt, die ein umfangreiches Programm für Kinder und Jugendliche beinhaltet.
Auch wurde von der Verwaltung die Stelle einer Kinderbeauftragten geschaffen, die sich intensiv für die Belange der Kinder einsetzt und entsprechende Beteiligungsverfahren durchführt.

3. Geschlechtsspezifischer Ansatz

Im Rahmen des geschlechtsspezifischen Ansatzes wurde bei der Katholischen Familienbildungsstätte Saarlouis e.V. eine Koordinationsstelle für Mädchen und Jungenarbeit in der Kreisstadt Saarlouis eingerichtet. Es wurden bereits mehrere Fortbildungen für PädagogInnen sowie für Multiplikatoren für Kinder-, Jugend- und Familienarbeit zu verschiedenen Themen angeboten, wie z.B. Sehnsüchte und Abhängigkeiten mit/und ohne Drogen.
Des Weiteren werden Mädchen- und Jungengruppen für Kinder ab 6 Jahren angeboten.

4. Jugendarbeit / Jugendsozialarbeit

Die Kreisstadt Saarlouis hat ein so genanntes "Drei Säulenmodell" entwickelt. Dieses "Drei Säulenmodell" beinhaltet zentral ein selbstverwaltetes Jugendzentrum, dezentrale Kinder- und Jugendtreffs/-einrichtungen, sowie Streetwork/ Mobile Jugendarbeit und "Mobile Teams".

Die Kreisstadt Saarlouis hat, um den Präventionsansatz im gesamten Stadtgebiet und den verschiedenen Bereichen des sozialen und kulturellen Lebens umzusetzen, mit verschiedenen Verbänden und Einrichtungen Kooperationsverträge für spezielle Projekte und Aktivitäten abgeschlossen oder zahlt Zuschüsse zum Betrieb der jeweiligen Einrichtung.

Zu diesen bezuschussten Einrichtungen und Organisationen zählen die Kinder- und Jugendfarm Saarlouis, die Freie Kunstschule Saarlouis, Streetwork- und Jugendsozialarbeitsprojekte sowie Beschäftigungs- und Qualifikationsprojekte des Diakonischen Werkes an der Saar (u. a. der Frauenladen Lisdorf, die Fahrrad-Service-Station Roden, das Sozialkaufhaus), das Projekt "Miteinander der Geberationen" zusammen mit der evangelischen Kirchengemeinde auf dem Steinrausch, die Kath. Familienbildungsstätte Saarlouis, das Selbstverwaltete Jugendkulturzentrum Saarlouis (JuZ e.V.) in der Lisdorfer Straße, das Kulturzentrum Selbstverwalteter Betriebshof Saarlouis, das Sozialbüro Christkönig und die "Oase" (Tagesaufenthalt für Obdachlose und Nichtsesshafte) des Caritasverbandes Saarlouis, das Frauenhaus der Arbeiterwohlfahrt, das Sozialzentrum der Arbeiterwohlfahrt sowie Familienkreise und Spiel- und Krabbelgruppen.

Im Bereich der Jugendtreffs wird durch Gesprächsrunden, Einzelberatungen, das Bereitstellen von Informationsmaterialien, kulturpädagogischen und sportlichen Angeboten, präventiv mit dem Thema Sucht gearbeitet. Es wird bedarfsorientiert gearbeitet. Um diesem Ansatz gerecht zu werden, werden die Ideen der Jugendlichen nach Möglichkeit aufgegriffen und die jeweilige Zielgruppe in Planungen z.B. von Konzerten und Einzelaktionen frühzeitig involviert. Die Förderung der Ich-Kompetenzen und der ressourcenorientierten Arbeit mit dem Klientel soll die Jugendlichen befähigen, eine gestärkte Persönlichkeit zu entwickeln und so ihren Lebensweg ohne Drogen zu meistern. Innerhalb der kommunalen Jugendtreffs gilt ein absolutes Alkoholverbot.

5. "Mobile Teams"

In den Stadtteilen, in denen keine Kinder- und Jugendeinrichtungen vorgehalten werden, sind seitens der Kreisstadt Saarlouis "Mobile Teams" eingesetzt. Sie bieten in den Stadtteilen den Jugendlichen zu festen Terminen die Möglichkeit, sich an informellen Treffpunkten mit Mitarbeitern der Jugendabteilung zu treffen. Die eingesetzten Honorar- und Fachkräfte sind Ansprechpartner für deren Alltagsprobleme. Darüber hinaus werden gemeinsam mit den Jugendlichen Aktionen geplant. Schwerpunkte liegen hierbei in den Bereichen Erlebnispädagogik sowie sportliche Aktivitäten. Durch Grenzerfahrungen, die die Jugendlichen insbesondere bei erlebnispädagogischen Angeboten erfahren, stärken sie ihr Selbstbewusstsein. Des Weiteren werden beispielsweise regelmäßig Sporttreffs angeboten, die den Jugendlichen die Möglichkeit geben, Aggressionen zu kanalisieren und Sport ohne Vereinsdruck zu erleben. Sie erlernen spielerisch, sich in eine Gruppe einzufügen.

6. Projekt "Streetwork/ Mobile Jugendarbeit Saarlouis"

Um präventiv mit Jugendlichen zu arbeiten, wurde seitens der Kreisstadt Saarlouis unter anderem das Projekt "Streetwork Saarlouis" initiiert. Mit dem Diakonischen Werk an der Saar und der Ev. Kirche Saarlouis Wurde 2002 ein entsprechender Kooperationsvertrag abgeschlossen. Inzwischen wird Streetwork in der Kreisstadt Saarlouis von zwei städtischen Sozialpädagogen in Vollzeit abgedeckt. Die Streetworker des Diakonischen Werkes unterstützen die Arbeit zu Stoßzeiten und bei besonderen Events.

Im Bereich Streetwork werden die Jugendlichen da aufgesucht, wo sie sich Treffen und richtet sich insbesondere an Kinder und Jugendliche in besonderen Lebenslagen. Das Projekt will mit seiner Arbeit Ausgrenzungen und Stigmatisierungen von Jugendlichen verhindern oder verringern. Deshalb werden von Seiten des Projektes Gelegenheitsstrukturen angeboten, die eine soziale Integration fördern sollen. Das Projekt bietet demzufolge eine Angebotsstruktur, bei der die Unterstützung und Förderung sowohl in der Alltags- als auch Lebensbewältigung der AdressatInnen im Vordergrund stehen. Ein Schwerpunkt der Arbeit ist hier die Beratung und Thematisierung von Suchtproblematiken, vor allem im Bereich Alkoholismus.

Weiterhin setzt sich das Projekt für positive Lebensbedingungen im öffentlichen Raum ein. Die MitarbeiterInnen im Projekt orientieren sich an der Entwicklungs- und Erziehungstatsache (d.h. auch an den personalen Ressourcen) der jungen Menschen und wollen deren Selbsttätigkeit bzw. Kompetenzen stärken bzw. ihnen diese vermitteln. Zu den institutionellen Zielen gehört die Interessenvertretung der Zielgruppe auf allen Ebenen. Z.B. in der Entwicklung fachlicher und politischer Einmischungsstrategien im kommunalen Kontext auf lokaler und Landesebene, z.B. im Kontext von ordnungspolitischen Diskussionen, in Fragen der Menschenrechte und der Verhinderung von Marginalisierungsprozessen der betroffenen Zielgruppen bzw. Szenen.

Seitens des Projektes wird ressourcenorientiert gearbeitet. Die Jugendlichen sollen bestärkt werden, ihren Lebensweg zu finden. Mit ihnen werden Handlungsstrategien erarbeitet, um so in ihrer Lebenskompetenz gefördert zu werden. Entsprechend der jeweiligen Problematik werden die Jugendlichen an Beratungseinrichtungen weitervermittelt. Hier findet eine enge Zusammenarbeit mit den Hilfeeinrichtungen statt.

Im Rahmen des so genannten FreitagsEventes, einem losen Zusammenschluss junger Leute am Freitagabend in der Saarlouiser Altstadt, das durch die MitarbeiterInnen des Streetworkprojektes begleitet wird, sei die Zusammenarbeit mit der Polizeibezirksinspektion Saarlouis erwähnt. Hier wird vor Ort gemeinsam präventiv mit den Jugendlichen gearbeitet.

Als Administrative des Arbeitskreises "Street Soccer", an dem Mitarbeiter der Polizei, des Diakonischen Werkes Saar, der Caritas, sowie der evangelischen und katholischen Kirchengemeinden teilnehmen, werden von den Streetworkern der Stadt Saarlouis regelmäßig sogenannte "Street Soccer Turniere" für Jugendliche in besonderen Lebenslagen veranstaltet. Zielgruppe sind bei diesen Veranstaltungen Jugendliche, die aus der Streetworkarbeit bekannt sind. Sie werden in die Planungen partizipiert.

Gemeinsam mit der hiesigen Polizei, der Verkehrswacht und Vertretern des Gesundheitsamtes und des Landkreises Saarlouis wurde darüber hinaus das Projekt "BOB" unterstützt, welches sich an junge Autofahrer richtet, und das Fahren unter Alkoholeinfluss Thematisiert und aktiv angehen soll.

In Kooperation mit dem Gesundheitsamt Saarlouis werden an den Saarlouiser Schulen Theaterstücke zum Thema Sucht und Prävention angeboten (z.B. TILT" und "Süchtig- relativ komischer Stoff"). Diese Veranstaltungen werden von einer Fachkraft der Jugendarbeit begleitet und durch den Oberbürgermeister der Kreisstadt Saarlouis im Rahmen des Projektes "Dialog mit dem OB" eröffnet. Es werden hierbei aktuelle Problematiken angesprochen und offen diskutiert.

Die Angebote werden niedrigschwellig angesiedelt, um so allen Jugendlichen die Möglichkeit zu geben, sich zu beteiligen und ihre Anliegen zu thematisieren. In Zusammenarbeit mit der Polizei und dem Ordnungsamt werden regelmäßige Jugendschutzkontrollen durchgeführt.

7. Familien

Im Rahmen der konkreten Angebote für Kinder und Jugendliche werden in Zusammenarbeit mit den Kooperationspartnern spezielle Angebote für Eltern und Familien durchgeführt. Neben Informationsveranstaltungen, einem Familienservice der Kinderbeauftragten, Seminaren und Schulungen, werden die Eltern aber auch konkret in erziehungsrelevanten Fragen in Form von Elterngesprächen beraten und unterstützt.

Ein weiterer Schwerpunkt im Rahmen der Einzelfallhilfe wird durch die Kooperationspartner der Kreisstadt Saarlouis angeboten. Im Rahmen der z.B. Qualifizierungs- und Beschäftigungsprojekte wird auf die jeweilige individuelle Lebenswirklichkeit des Einzelnen eingegangen.

8. Saarlouiser Dialog der Generationen

Auf Anregung des Oberbürgermeisters Roland Henz legt die Jugendabteilung der Kreisstadt Saarlouis einen Schwerpunkt ihrer Arbeit in das Projekt "Saarlouiser Dialog der Generationen". Aufgrund der demographischen Entwicklung müssen für die wichtige Frage, wie die zukünftigen Generationen miteinander leben wollen, Antworten gefunden werden. Mit dem Projekt "Saarlouiser Dialog der Generationen" wollen wir versuchen, den gegenseitigen Respekt der Generationen als Bereicherung für alle Beteiligten zu vermitteln und Brücken im täglichen Miteinander zu bauen.

Familien, die früher das wesentliche Modell des Zusammenlebens bildeten, verlieren durch den demographischen Wandel ihre Bedeutung. Dort, wo familiäre Netzwerke zusammenbrechen oder in Gänze wegfallen, wird u. a. die Kinderbetreuung und Kindererziehung aber auch die Versorgung der älteren Bevölkerung zum Problem. Lösungsmöglichkeiten werden hier sowohl im professionellen als auch im semiprofessionellen Bereich gesucht. Durch die Modernisierung unserer Gesellschaft lösen sich aber auch Nachbarschaften sowie soziale und berufliche Milieus auf oder geraten in starke Fluktuation.

Gemeinsam mit Partnern ist die Kreisstadt Saarlouis dabei, den "Saarlouiser Dialog der Generationen" auszubauen und Möglichkeiten der Kommunikation zu eröffnen. Hierbei arbeitet die Jugendabteilung sowohl mit professionellen Institutionen als auch mit engagierten Bürgern zusammen. Dem "Bürgerlichen Engagement" wird gerade in diesem Projekt eine wesentliche Bedeutung zukommen.

Ein erfolgreiches Ergebnis dieses Ansatzes ist das neue Projekt "Miteinander der Generationen" in dem Saarlouiser Stadtteil Steinrausch. Zur Förderung, Stärkung und damit Verwirklichung von Projekten, die das Miteinander der Generationen zum Ziel haben, wurde der Verein "Miteinander der Generationen Saarlouis" ins Leben gerufen. Leitmaxime ist, Möglichkeiten der Begegnung in der Kommunikation zwischen verschiedenen Generationen zu eröffnen. Der Verein übernimmt hierbei für Teilbereiche der Projekte, wie z.B. der Anstellung von Personal, die Trägerschaft.

Eine wichtige Aufgabe des Vereins ist hierbei, die Kooperation und die Vernetzung mit zahlreichen Partnern - Vereine, Verbände, Kirchen, etc. - sowie die Mitarbeit von ehrenamtlichen Bürgerinnen und Bürgern in den Projekten unter dem Dach des Vereins zu ermöglichen.

Resümee :

Ziel des Präventionsmodells der Kreisstadt Saarlouis ist es, die Bürgerinnen und Bürger in ihrer Persönlichkeit zu stärken, die jeweilige Lebenswirklichkeit des Einzelnen zu berücksichtigen, entsprechende Hilfsangebote im Sinne der "Hilfe zur Selbsthilfe" anzubieten, im Rahmen der Subsidiarität möglichst viele gesellschaftliche Gruppen und Gruppierungen zu beteiligen, um auf diesem Weg die Wahrscheinlichkeit des risikoreichen Konsums von Suchtstoffen sowie das Suchtverhalten des Einzelnen zu vermindern/vermeiden und präventiv im Vorfeld zu wirken.

Für Kinder und Jugendliche in besonderen Lebenslagen bietet die Kreisstadt Saarlouis mit dem Projekten Streetwork/ Mobile Jugendarbeit, den Mobilen Jugendtreffs und den Jugendeinrichtungen niedrigschwellige Angebote welche Prävention an und in der Lebenswelt der Betroffenen ansetzen.

Fragen zum Wettbewerbsbeitrag

C 1 Fragen zur gesamtkommunalen Einbindung des Wettbewerbsbeitrags

C 10 Gibt es zu den Suchtpräventionsaktivitäten in Ihrer Kommune eine schriftliche Gesamtkonzeption?: 
ja
nein
C 11 Ist Ihr Wettbewerbsbeitrag in diese Gesamtkonzeption eingebunden?: 
ja
nein
C 12 Hat sich der (Ober-)Bürgermeister bzw. Landrat öffentlich für Ihren Wettbewerbsbeitrag eingesetzt?: 
ja
nein

C 2 Fragen zur Konzeption und Ausrichtung des Wettbewerbsbeitrags

C 20 Gibt es zu Ihrem Wettbewerbsbeitrag ein schriftliches Konzept? : 
ja
nein
C 21 Sind die Präventionsziele Ihres Wettbewerbsbeitrags detailliert festgelegt?: 
ja
nein
C 22 Wurde vor der Zielfestlegung eine Ausgangs- und Bedarfsanalyse erstellt?: 
ja
nein
C 23 Welche Faktoren stehen in ihrem Wettbewerbsbeitrag im Mittelpunkt?: 
Familiensituation, z.B. suchtbelastete Familien, gewaltbelastete Familien,Teenager-Schwangerschaften/sehr junge Eltern
Armut und/oder besondere Finanz- und Einkommenssituation, z.B. Arbeitslosigkeit, Sozialhilfebezug und/oder Schulden in den Familien
Wohnverhältnisse und Wohnbedingungen, unter denen Kinder/Jugendliche aufwachsen, z.B. Wohnen in benachteiligten Stadtteilen
Bildungslagen, z.B. bildungsbenachteiligte/bildungsferne Kinder und Jugendliche/Familien
Integrationsbedingungen, z.B. Migrationshintergrund, Armut, fehlende soziale Kontakte
Weitere
C 24 An welche Altergruppe (der Kinder und Jugendlichen) richtet sich Ihr Wettbewerbsbeitrag?: 
0-6jährige
7-10jährige
11-14jährige
15-18jährige
C 25 Ist Ihr Wettbewerbsbeitrag geschlechtsspezifisch/geschlechtersensibel ausgerichtet?: 
ja
nein
C 26 An welche weiteren Zielgruppen (über Kinder und Jugendliche hinaus) richtet sich Ihr Wettbewerbsbeitrag?: 
Eltern
Familie
Multiplikatoren
Weitere
C 27 Welche Strategie der Suchtprävention verfolgt Ihr Wettbewerbsbeitrag?: 
Verhaltensprävention
Verhältnisprävention
Verhaltens- und Verhältnisprävention
C 28 An welche Settings und Einrichtungen knüpft Ihr Wettbewerbsbeitrag an?: 
Kindergarten/Kita
Grundschule / Primarbereich
Hauptschule
Realschule
Sekundarschule
Gymnasium/Fachoberschule
Gesamtschule
Gemeinschaftsschule
Berufsschule
Familienbildungsstätte
Kinder- und Jugendeinrichtung
Sportverein
Ausbildungsstätte
Diskotheken
Gaststätten/Restaurants
Fahrschulen
Einzelhandel
Strasse/Öffentlicher Raum
Spielplatz
Quartier/Stadtteil
Weitere
C 29 Auf welche Suchtstoffe und Suchtformen ist Ihr Wettbewerbsbeitrag ausgerichtet?: 
Tabak
Alkohol
Cannabis
Medikamente
Heroin, andere illegale Drogen
(Glücks-)Spielsucht
Online- und Internetsucht
Weitere
C 30 Welche Akteure aus Kommunalpolitik und Kommunalverwaltung beteiligen sich wesentlich an der Umsetzung Ihres Bei: 
Gemeinde-, Stadt- bzw. Kreisrat
Bürgermeister bzw. Landrat
Suchtpräventionsstelle
Gesundheitsamt
Jugendamt
Erziehungs- und Familienberatungsstelle
Schulverwaltungsamt
Sportamt
Ordnungsamt
Polizei
Sozialamt
Weitere

C 3 Fragen zur Umsetzung des Wettbewerbsbeitrags

C 31 Welche verwaltungsexternen Akteure beteiligen sich wesentlich an der Umsetzung Ihres Wettbewerbsbeitrags?: 
Suchtberatungsstellen
Krankenkassen
Krankenhäuser
Niedergelassene Ärzte
Apotheken
Kindergärten/Kitas
Schulen
Einrichtungen der Jugendarbeit
Mobile Jugendarbeit
Sportvereine
Ausbildungsstätten
Kirchen
Wohlfahrtsverbände
Quartiersmanagement
Migrantenorganisationen
Selbsthilfeeinrichtungen
Ehrenamtliche Helfer
Einzelhandel
Tankstellen
Gaststätten
Diskotheken
Fahrschulen
Lokale Medien
Sponsoren
Stiftungen
Weitere
C 32 Gibt es schriftliche und verbindliche Vereinbarungen zur Vernetzung und Kooperation der Akteure?: 
ja
nein
Wenn ja, welche?: 

Lokales Bündnis für Familie in Saarlouis, Netzwerk SOS Saarlouis, Konferenz der Fachkräfte der kom-munalen Jugendarbeit im LK Saarlouis, LAG Streetwork Saar

C 33 Welche Laufzeit hat Ihr Wettbewerbsbeitrag?: 
bis zu 2 Jahre
mehr als zwei Jahre (aber befristet)
Dauerangebot
C 34 Wie lange ist die Finanzierung des Wettbewerbsbeitrags gesichert?: 
offen
bis zu zwei Jahre
dauerhaft
C 35 Wird der Wettbewerbsbeitrag in seiner Qualität und Zielerreichung überprüft und bewertet bzw. evaluiert?: 
ja
geplant
nein
C 36 Werden im Rahmen der Umsetzung Ihres Wettbewerbsbeitrags von anderen entwickelte Projekte und Maßnahmen übernommen?: 
ja
nein
C 37 Sind umgekehrt im Rahmen Ihres Wettbewerbsbeitrags entwickelte Projekte und Maßnahmen andernorts übernommen worden?: 
nein

Einzelprojekte

Anlagen