Trier-Saarburg

Name der Stadt, der Gemeinde, des Landkreises: 
Trier-Saarburg
Typ: 
Landkreis
Bundesland: 
Rheinland-Pfalz
Einreichende Dienststelle: 
Kreisverwaltung Trier-Saarburg/Jugendamt/Referat Jugendpflege und Sport
Name Ansprechpartner*in: 
Dipl. Päd. Bettina Krüdener/Dipl. Päd. Charlotte Beyer
Funktion Ansprechpartner*in: 
Referatsleitung Jugendpflege und Sport sowie Kreisjugendpflegerin/Fachstelle erzieherischer Jugendschutz sowie Fachkoordination Soziale Arbeit an Schulen
Straße/Postfach: 
Willy-Brandt-Platz 1
Postleitzahl: 
54290
Ort: 
Trier
Telefon: 
+49 651 715-386/+49 651 715-389

Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags

Titel des Wettbewerbsbeitrags

Dezentrales Bildungs- und Qualifizierungsprojekt der Suchthilfe und Suchtprävention im Landkreis Trier-Saarburg

Kurzfassung des Wettbewerbsbeitrags

Bestehende Projekte und Maßnahmen zur Suchtprävention bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen sind oft „Träger-zentriert“ und damit auch ortsspezifisch. In unserem dezentralen Ansatz der Suchtprävention wird denjenigen jungen Menschen in einer ländlichen Region ein Zugang zu wohnortsnahen Beratungsangeboten ermöglicht, für die aufgrund mangelnder Mobilität, sowie fehlender finanzielle Mittel, die Nutzung eines Beratungsangebotes in der Stadt Trier nicht möglich ist.
Unser Programm ist orientiert an den Bedarfen, ermittelt durch die dezentrale Jugendarbeit, im gesamten Landkreis Trier Saarburg entstanden und wirkt auch dort. Durch die dezentralen Angebote können die Jugendlichen, die Fachkräfte der Sozialen Arbeit, aber auch Ehrenamtliche als Multiplikator*innen aus Jugendvereinen- und verbänden erreicht werden. Die Angebote verfolgen alle einen niedrigschwelligen Ansatz und Jugendliche und junge Erwachsene werden in ihren Lebens- und Risikokompetenzen gestärkt. Es handelt sich um die Entwicklung einer nachhaltigen Suchtprävention in der ländlichen Region des Landkreises Trier-Saarburg. Ziele der Suchtprävention sind die mögliche Verhinderung eines riskanten Konsums oder eines Missbrauchs sowie die Frühintervention und Begleitung bei riskantem Suchtverhalten von Jugendlichen - das bedeutet das
frühe Erkennen einer Suchtentwicklung sowie, wenn notwendig, die Vermittlung in eine Suchtbehandlung.

Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags

Anlass und Ausgangssituation

Der Landkreis Trier-Saarburg hat derzeit 148.000 Einwohnerinnen und Einwohner. Hierzu zählen rund 24.966 Kinder und Jugendliche im Alter von 12 bis 27 Jahren. Gerade in der Jugendphase brechen Jugendliche und junge Erwachsene mehr oder weniger aus Normen aus, suchen Grenzerfahrungen und Bewältigungsformen. In dieser Phase ist es wichtig, Alkohol-, Drogen- und Medienkonsum in unterschiedlichen pädagogisch fundierten Angebotsformen zu thematisieren und den Jugendlichen, jungen Erwachsenen sowie deren Eltern qualifizierte Gesprächs- und Bildungsgelegenheiten zur Verfügung zu stellen.

Die aus der Struktur der Jugendpflege im Landkreis Trier-Saarburg zurückgemeldeten Bedarfe bildeten den Ausgangspunkt für die Erstellung des dezentralen Bildungs- und Qualifizierungskonzeptes. Viele Veranstaltungen, Beratungsstellen und Unterstützungsdienste für Jugendliche und junge Erwachsene sind häufig in der Stadt Trier angesiedelt, was die Erreichbarkeit aus dem Kreisgebiet erschwert oder zum Teil unmöglich macht. Den jungen Menschen aller sechs Verbandsgemeinden
wird mit dem dezentralen Bildungs- und Qualifizierungskonzept ein Zugang zu Beratungsangeboten ermöglicht, für die aufgrund mangelnder Mobilität, schlechter ÖPNV-Anbindungen sowie fehlender finanzielle Mittel für Fahrtkosten, die Nutzung eines Beratungsangebotes in der Stadt Trier nicht möglich ist.
In der dezentralen Jugendarbeit und auch der Jugendsozialarbeit im Landkreis Trier-Saarburg sind die Fachkräfte häufig mit Fragen der Suchtprävention konfrontiert und stehen vor der Herausforderung mit den Jugendlichen ihr Konsumverhalten
zu thematisieren, ohne dies mit erhobenem Zeigefinger zu tun. Dies setzt eine umfassende Information über neue Entwicklungen im Bereich Suchtmittel aber auch hinsichtlich eines stoffungebundenen Suchtverhaltens voraus. Ebenso ist eine umfassende Information der Eltern dringend erforderlich, um Vorurteilen entgegenzuwirken und ihnen einen Gesprächszugang zu ihren Kindern
zu ermöglichen und zu erhalten. Schnell hat sich herauskristallisiert, dass die Thematisierung von Genussmitteln wie Alkohol, Zigaretten sowie Drogen auch zu ergänzen ist, durch einen Baustein zum Thema Medien, da auch hier ein großer Bedarf an Angeboten im Landkreis besteht.

Konzeption, Ziele und Zielgruppen

Auf der Grundlage der Bedarfe aus der dezentralen Jugendarbeit wurde im Rahmen der Kooperation mit der „Suchtberatungsstelle Trier e.V.- Die Tür“ ein dezentrales Bildungs- und Qualifizierungskonzept erstellt. Da das Konzept Suchtprävention vor Ort innovativen Charakter hat, wurde eine Finanzierung durch die Aktion Mensch für die erste Projektphase bis 2020 mit bis zu 70 % sichergestellt. Am Ende der Laufzeit findet eine Evaluation des Programms statt, die Fortsetzung des Konzeptes ist angestrebt.
Die Zielgruppen der Maßnahmen sind sowohl die Jugendlichen und jungen Erwachsenen selbst, die Erziehungsberechtigten als auch die Akteurinnen und Akteure der dezentralen Jugendarbeit. Damit sind die ehrenamtlichen und hauptamtlichen
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Jugendtreffs und der Jugendvereine- und verbände sowie die Fachkräfte der Sozialen Arbeit aus den Bereichen der Jugendarbeit und Jugendsozialarbeit (SGB VIII §11-14) im Landkreis Trier-Saarburg gemeint. Es sind ganz bewusst die verschiedenen Ebenen als Zielgruppen gewählt, um das Konzept möglichst umfänglich in der Jugendarbeit und Jugendsozialarbeit mit deren Akteuren und Akteurinnen und deren Zielgruppen im Landkreis Trier-Saarburg zu etablieren.
Für die Zielgruppe der Jugendlichen und jungen Erwachsenen können im Rahmen verschiedener Veranstaltungsformate stoffliche sowie nicht-stoffliche Süchte mit unterschiedlicher Methodik aufgearbeitet werden. Neben einem individuellen Beratungsangebot können Workshops in Kooperation mit den Jugendpflegestellen sowie der Schulsozialarbeit organisiert werden. In diesem Zusammenhang ist es möglich, Angebote für Eltern zu organisieren, die deren Fragestellungen und aktuelle suchtpräventive Entwicklungen aufgreifen und zu diesen informieren. Die Qualifizierung der Fachkräfte der Sozialen Arbeit erfolgt auf der einen Seite durch die Möglichkeit von themenspezifischen aber auch methodischen Fortbildungen. Auf der anderen Seite kann von den Fachkräften eine Konzeptberatung in Anspruch genommen werden. Themen sind beispielsweise die Entwicklung einer
Festkultur in einer Verbandsgemeinde oder ein abgestimmtes Suchtpräventionskonzept für Jugendzentren. Die Konzeptberatung der Jugendpflegestellen hat zum Ziel, langfristig Strukturen aufzubauen und zu qualifizieren, um die Nachhaltigkeit
der Angebote sicherzustellen.
Das Hauptziel des Wettbewerbsbeitrages ist die Entwicklung einer nachhaltigen, dezentralen Suchtprävention im Landkreis Trier-Saarburg. Hierzu wird die Stärkung der Lebens- und Risikokompetenzen junger Menschen, das Erkennen und Verhindern eines riskanten Konsums oder Missbrauchs von Suchtmitteln bei jungen Menschen und in Jugendgruppen angestrebt. Wichtiges Ziel ist die qualifizierte Elternbildung durch die Informationen über aktuelle Entwicklungen und Trends im Bereich Suchtmittel sowie von Handlungssicherheit bei Erziehungsfragen rund um den Konsum im Jugendalter. Außerdem werden Ehrenamtliche in der Jugendvereins- und verbandsarbeit und Fachkräfte der Sozialen Arbeit in der Jugendarbeit und Jugendsozialarbeit zu aktuellen Entwicklungen und Trends im Bereich von Suchtmitteln informiert und im Umgang mit konsumierenden Jugendlichen qualifiziert.

Vorgehen und Umsetzung

Die Gespräche mit den hauptamtlichen Fachkräften der Sozialen Arbeit in den Jugendpflegestellen stellten den Ausgangspunkt des Programms dar, um den Bedarf von Maßnahmen der Suchtprävention zu erheben und weiter zu konkretisieren.
Durch die Betreuung von Jugendräumen, Jugendtreffs und Jugendzentren stehen die Jugendpfleger*innen in engem Kontakt mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen und können auch Bedarfe in der Elternarbeit wahrnehmen. Allen Angeboten liegt zugrunde, dass sie lebensweltorientiert und zielgruppenorientiert sind. Immer geht es um die Themen Ambivalenz (Abwägen der Vorteile und Nachteile eines Konsums oder eines Verhaltens) und Selbstverantwortung (unabhängig von Gesetzen, Verboten oder der sozialen Erwünschtheit und Gruppenzwang).
Das Programm besteht aus unterschiedlichen Einzelmaßnahmen, die unabhängig voneinander von und für die drei Zielgruppen nachgefragt werden können. In einem ersten Schritt wurden bereits evaluierte Programme der Suchtprävention, deren
Wirksamkeit nachgewiesen ist und in denen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Beratungsstelle geschult sind, ausgewählt und ins Programm aufgenommen.

Konkret handelt es sich hierbei um die Maßnahmen:

  • SKOLL: Selbstkontrolltraining (…für den verantwortungsbewussten Umgang mit Suchtstoffen und anderen Suchtphänomenen, ein Programm der Caritas für die Diözese Osnabrück e.V.).
  • Tom & Lisa: Präventionsworkshop zum Thema Alkohol für Schulklassen (für Klassenstufen sieben und acht, ein Programm der Villa Schöpflin gGmbH, Lörrach). Neben der Umsetzung in Schulklassen werden auch Fachkräfte der Jugendarbeit in der Umsetzung des Programms geschult.
  • MOVE: motivierende Kurzintervention bei konsumierenden Jugendlichen und jungen Erwachsenen (für Fachkräfte der Sozialen Arbeit und Ehrenamtliche, eine Methode, die von »ginko Landeskoordinierungsstelle für Suchtvorbeugung NRW« entwickelt wurde).

Die evaluierten Programme wurden aufgrund der geäußerten Bedarfe durch Bausteine
ergänzt, die sich aus der Praxis der Suchtberatung bereits bewährt haben:

  • Sprechstunde vor Ort: Jugendlichen und jungen Erwachsenen wird die Möglichkeit gegeben, ohne große Wege Beratung und Hilfe am Wohnort oder in direkter Wohnortnähe in Anspruch zu nehmen. Gerade im ländlichen Raum gibt es Hemmschwellen aufgrund großer Entfernungen sowie teilweise schlechter Busverbindungen (und hohen Preisen). Die Beratung soll zeitnah und niedrigschwellig im Jugendtreff oder Jugendzentrum stattfinden.
  • Expertenbefragung: bei dieser bewährten Methode bearbeiten Jugendliche und junge Erwachsene in einer festen Gruppe der außerschulischen Jugendarbeit zunächst das Thema Sucht oder einzelne Aspekte davon. Zum Abschluss sammeln die Jugendlichen Fragen, die durch eine Expertin der Suchtberatungsstelle beantwortet werden. Diese Methode erlaubt Fragen aus der Lebenswelt der jungen Menschen. Sie arbeitet mit hoher Eigenverantwortung der Jugendlichen und jungen Erwachsenen und fördert die kritische Auseinandersetzung mit eigenen Konsumgewohnheiten.

Außerdem wurden aufgrund des Bedarfs ganz neue Projekte durch die „Suchtberatungsstelle Trier e.V.- Die Tür“ entwickelt, um alle formulierten Themen zu bearbeiten:

  • Werkstatt Smartphone: kreative Nutzung des Smartphones - das Smartphone als Lerninstrument. Im eigens ausgearbeiteten Workshop „appgefahren
  • der "Medienworkshop“ lernen Jugendliche die Nutzung der digitalen Medien für kreative und bildungsorientierte Zweck. Dabei können sie ihre eigene Nutzung und die Eigenverantwortung im Umgang mit der Technik reflektieren. Im Workshop wird den Teilnehmenden jeweils ein Tablet zur Verfügung gestellt, das themenzentriert genutzt wird (z.B. kreative Apps, Berufswahl/Bewerbung, Freizeit und Entspannen, Schule und Lernen, Prävention, Sicherheit im Internet). Siehe u.a. dazu auch die Broschüre zum Workshop in der Anlage.
  • Gesprächsrunde Rauchen: In einer vertraulichen, akzeptierenden Stimmung wird mit Sachinformationen und im Austausch mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen zum Thema Rauchen sensibilisiert. Dabei wird die Auseinandersetzung mit dem eigenen Konsum und dessen Folgen sowie die Motivation zur Beendigung erhöht.
  • Konzeptentwicklung, Thema Suchtprävention in der Jugendarbeit: In einem offenen Angebot, das am Bedarf orientiert ist, begleiten und beraten die Fachkräfte der Suchtberatung Fachkräfte der Jugendarbeit und Ehrenamtliche, Jugendpolitiker sowie Kommunalpolitikerinnen bei der Entwicklung qualifizierter Präventionskonzepte. Hierbei geht es oft um sehr konkrete Fragen, zum Beispiel zum Umgang mit alkoholisierten oder unter Drogen stehenden Jugendlichen, Fragen der Verantwortung, Fürsorgepflicht für den Einzelnen sowie die Gesamtgruppe etc.
  • Fortbildungen zum Thema Sucht und Suchtprävention: Der Konsum und der Missbrauch von Rauschmitteln bzw. selbstschädigendes Verhalten sind in unserer Gesellschaft und besonders in der Jugendkultur dauerhaft präsent. Die Fachkräfte der Jugendarbeit stehen daher in der Pflicht, Fachwissen über die Entwicklung einer Suchterkrankung, die Abgrenzung gegenüber „Gewohnheiten oder Leidenschaften“, Kenntnisse über das Suchthilfesystem sowie rechtliches Wissen zu erwerben. Zu diesem Zweck finden regelmäßig Fortbildungen in unterschiedlichen Zeitumfängen vor Ort in den Verbandsgemeinden statt.
  • Wie stärke ich mein Kind, wenn…?: Im Sinne der Elternbildung informieren und beraten wir über illegale und legale, stoffliche und nicht stoffliche Rauschmittel. Ziel ist die Erhöhung der Erziehungskompetenz durch besseres Wissen und Erziehungsberatung der Personensorgeberechtigten. Um einen ganzheitlichen Ansatz zu verfolgen, ist es für das Konzept von besonderer Bedeutung, dass alle drei Zielgruppen, Jugendliche und junge Erwachsene, Fachkräfte und Ehrenamtliche sowie Eltern und Erziehungsberechtigte, passgenaue Angebote vorfinden. Durch die verschiedenen Zielgruppen, die unterschiedlichen Thematiken und die Partizipation der Zielgruppen in die Umsetzung der Angebote wird eine hohe Nachhaltigkeit angestrebt. Durch die enge Vernetzung mit den Akteur*innen vor Ort wird das Konzept stetig weiterentwickelt und kann auf neue Entwicklungen und auftretende Thematiken eingehen.

Ergebnisse und Erreichtes/Wirkung

Die besondere Wirksamkeit unseres Gesamtprogrammes basiert auf folgenden Merkmalen bzw. Tatsachen:

  • Die Themen Sucht und Suchtprävention werden flächendeckend durch die Fachkräfte der Jugendarbeit bearbeitet und vertieft. Neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden in nachfolgenden Schulungen, Workshops oder Fortbildungen weitergebildet.
  • Suchtprävention findet nicht mehr in einer „Kommstruktur“ (z.B. in der Beratungsstelle), sondern in einer „Gehstruktur“, „vor Ort“ in den Gemeinden, den Jugendtreffs, dem Jugendzentrum, den Bürger*innenhäusern statt.
  • Suchtprävention findet nicht mehr als „Aufklärung“ oder sogar „Verhinderung von Konsum“ statt. Stattdessen thematisiert sie stofflichen und nicht stofflichen Konsum, seine Funktionalität, seine Risiken und die Eigenverantwortung des jungen Menschen.

Es konnte festgestellt werden, dass eine erfolgreiche Veranstaltung auch Anfragen durch weitere Akteurinnen und Akteure mit sich bringt. Vor allem der Bedarf an Angeboten für die Zielgruppen der Jugendlichen und jungen Erwachsenen sowie für Fachkräfte und Ehrenamtliche werden stark nachgefragt. Aus der Struktur der Jugendpflege heraus hat sich ergeben, dass im Rahmen des Konzeptes auch Module angeboten werden, die Jugendliche und junge Erwachsene als Multiplikator*innen qualifizieren. Diese Jugendlichen und jungen Erwachsenen werden im Rahmen der Jugendleitercard- Schulungen (Juleica) erreicht und zu Themen der Sucht und Suchtprävention fortgebildet. Im Einzelnen führten wir in etwa 18 Monaten 74 Veranstaltungen durch und erreichten dabei 924 Teilnehmer*innen:

Titel der Veranstaltung Nummer Anzahl
Sprechstunde vor Ort 1.1 24
Expertenbefragung 1.2 8
Werkstatt Smartphone- „Appgefahren“ 1.3 10
SKOLL 1.4 0
Gesprächsrunde Rauchen 1.5 5
Tom und Lisa Workshop 1.6 17
Tom und Lisa Implementierung 2.1 0
Konzeptentwicklung 2.2 6
Juleica-Schulung 2.3 2
Sucht, Suchtprävention, Schulung für Fachkräfte 2.3 1
MOVE-Schulung 2.4 2
Wie stärke ich mein Kind, wenn...? 3.1 0

Das Angebot Werkstatt Smartphone - „Appgefahren“ wurde bereits zehn Mal durchgeführt. Der hohe Bedarf und die große Zufriedenheit mit der Umsetzung führten dazu, dass das singuläre Angebot nun auch in einer anderen Kommune außerhalb des Landkreises Trier-Saarburg umgesetzt wird. Zudem entwickelte sich eine hohe Nachfrage nach dem Alkohol-Workshop Tom & Lisa, den wir insgesamt 17 Mal durchführen konnten. Hier sehen wir eine besondere Wirksamkeit und Nachhaltigkeit, da eine Alltagsdroge thematisiert wird, mit der fast alle Jugendlichen und jungen Erwachsenen auf unterschiedliche Art und Weise konfrontiert werden. Die Wirksamkeit wird erhöht, da grundsätzlich zwei Termine im Abstand von einer Woche stattfinden. Durch die Sprechstunde vor Ort erreichen wir Jugendliche, die durch bestehende „Kommstrukturen“ nicht oder nur schlecht erreicht werden können. Dies sind Jugendliche, die zum Beispiel auch in Jugendzentren oder Jugendtreffs angebunden sind. Ihnen fällt ein Gespräch innerhalb der vertrauten Räumlichkeiten leichter als in der Beratungsstelle in einer anderen Stadt, u.a. auch aufgrund ungünstiger oder kostenintensiver ÖPNV-Anbindungen.
Außerdem werden Maßnahmen umgesetzt, welche bereits evaluiert und die Wirksamkeit bereits durch Studien nachgewiesen wurde. In unserem Programm der Suchtprävention sind dies die Maßnahmen Tom & Lisa sowie die MOVESchulung. Die Unterstützung bei der Konzeptentwicklung für Fachkräfte der Jugendarbeit hilft diesen, fachlich begründete Konzeptionen und Verhaltensweisen im Umgang mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen in ihren Settings zu entwickeln. Oft geht es hierbei um den Umgang mit Jugendlichen, die konsumieren. Fachkräfte stehen hier im Zwiespalt, ob sie diesen den Zugang zum Jugendraum erlauben oder verbieten sollen. Oft geht es auch um die Frage der Verantwortung gegenüber dem oder der einzelnen konsumierenden Jugendlichen und der Gruppe der nicht-konsumierenden Jugendlichen. Aufgrund dieser Thematik wurde eine Fachveranstaltung mit Vortrag des zuständigen Jugend-Staatsanwaltes durchgeführt, in der viele der oben g nannten Fragen beantwortet werden konnten.
In der ersten Projektphase war die Nachfrage nach dem Bildungs- und Qualifizierungsprojekt bereits so hoch, dass in einem ersten Schritt zunächst die im Raum stehenden Anfragen bzgl. der Zielgruppe der Jugendlichen und jungen Erwachsenen bearbeitet wurden. Die Angebote für Eltern werden in einem zweiten Schritt umgesetzt. Der Zugang zur Zielgruppe der Eltern ist häufig nur über Mittler*innen möglich, außerdem ist hier die Hemmschwelle hoch, an Angeboten teilzunehmen, da die Zuschreibung eines „Problems“ bei Inanspruchnahme von Veranstaltungen zum Thema Suchtprävention impliziert werden kann.

Fragen zum Wettbewerbsbeitrag

C 1 Fragen zur gesamtkommunalen Einbindung des Wettbewerbsbeitrags

C 10 Gibt es zur Suchtprävention in Ihrer Kommune eine schriftliche Gesamtkonzeption?: 
ja (bitte als Anlage beifügen)
nein
C 11 Ist der Wettbewerbsbeitrag in diese Gesamtkonzeption eingebunden?: 
ja
nein
C 12 Hat sich der/die (Ober-)Bürgermeister*in bzw. Landrat/-rätin öffentlich für den Wettbewerbsbeitrag eingesetzt?: 
ja
nein

C 2 Fragen zur Konzeption und Ausrichtung des Wettbewerbsbeitrags

C 20 Gibt es zum Wettbewerbsbeitrag ein schriftliches Konzept?: 
ja (bitte als Anlage beifügen)
nein
C 21 Sind die Präventionsziele des Wettbewerbsbeitrags detailliert festgelegt?: 
ja (bitte als Anlage beifügen)
nein
C 22 Wurde vor der Zielfestlegung eine Ausgangs- und Bedarfsanalyse erstellt?: 
ja (bitte als Anlage beifügen)
nein
C 23 An welche Zielgruppe richtet sich der Wettbewerbsbeitrag?: 
Kinder
Jugendliche
junge Erwachsene
Erwachsene
Senior*innen
Eltern/Erziehungsberechtigte
Familien
Personen mit Migrationshintergrund
sozial benachteiligte Personenkreise
suchtbelastete Familien
Multiplikator*innen
Veranstalter*innen von Festen u.ä.
Gastronomiebetreiber*innen
Betreiber*innen von Clubs/Diskotheken
Einzelhandel-/Tankstellenbetreiber*innen
Weitere (bitte nachfolgend benennen)
C 24 Ist der Wettbewerbsbeitrag geschlechtsspezifisch/geschlechtersensibel ausgerichtet?: 
ja
nein
C 25 Ist die Zielgruppe an der Konzeption und Umsetzung des Wettbewerbsbeitrags beteiligt?: 
ja
nein
C 26 Auf welche Suchtstoffe und Suchtformen ist der Wettbewerbsbeitrag ausgerichtet?: 
Alkohol
Tabak
Medikamente
Cannabis
Kokain
Amphetamine (u.a. Crystal Meth)
psychoaktive Substanzen („Legal Highs“)
pathologisches Glücksspiel
exzessive Computerspiel- und Internetnutzung
Weitere (bitte nachfolgend benennen)
C 27 Welche Ansätze wirkungsvoller Suchtprävention stehen im Wettbewerbsbeitrag im Mittelpunkt? Der Wettbewerbsbeitrag…: 
… trägt zur Reduzierung von Substanzkonsum und Verhaltenssüchten sowie ihrer Folgen bei.
… hat bereits in der Konzeptphase festgelegt, welche konkreten Wirkungen/Veränderungen erreicht und an Hand welcher Indikatoren diese überprüft werden sollen.
… umfasst ein Qualitätsmanagement.
… wird auf seine Wirksamkeit überprüft und z.B. durch eine interne oder externe Evaluierung begleitet.
… ist mittel- bis langfristig angelegt; es wurden nachhaltige Strukturen aufgebaut.
… verknüpft suchtspezifische Themen mit der Stärkung von Selbstwirksamkeit und der Förderung von Lebenskompetenzen.
… nutzt adäquate Zugangswege zur Zielgruppe.
… leistet einen Transfer in andere Kommunen.
Weitere (bitte nachfolgend benennen)
C 28 Welche Strategie der Suchtprävention verfolgt der Wettbewerbsbeitrag?: 
Verhaltensprävention
Verhältnisprävention
Verhaltens- und Verhältnisprävention
C 29 An welche Lebenswelten (Settings, Einrichtungen) knüpft der Wettbewerbsbeitrag an?: 
Kindergarten/Kita
Grundschule/Primarbereich
weiterführende Schule
Berufsschule
Betrieb/Ausbildungsstätte
Hochschule
Einrichtung der Jugendarbeit
Sportverein
Volkshochschulen/Bildungsstätten
Senioreneinrichtung
Gaststätten/Restaurants
Clubs/Diskotheken
Feste/Veranstaltungen
Straße/öffentlicher Raum
Stadtteil/Quartier
Weitere (bitte nachfolgend benennen)

C 3 Fragen zur Umsetzung des Wettbewerbsbeitrags

C 30 Welche Akteure aus Kommunalpolitik/-verwaltung beteiligen sich wesentlich an der Umsetzung des Wettbewerbsbeitrags?: 
Gemeinde-, Stadt- bzw. Kreisrat
Bürgermeister*in bzw. Landrat/-rätin
Suchtpräventionsstelle
Gesundheitsamt
Jugendamt
Sozialamt
Ordnungsamt
Weitere (bitte nachfolgend benennen)
C 31 Welche Akteure außerhalb von Kommunalpolitik/-verwaltung beteiligen sich wesentlich an der Umsetzung des Wettbewerbeitrags?: 
Suchtberatungsstellen/Fachstellen für Suchtprävention
Krankenkassen
Krankenhäuser
Arztpraxen
Apotheken
Schulen
Einrichtungen der Jugendarbeit
Mobile Jugendarbeit
Sportvereine
Betriebe/Ausbildungsstätten
Kirchen
Wohlfahrtsverbände
Migrantenorganisationen
Einrichtungen der Seniorenarbeit
Selbsthilfeeinrichtungen
Quartiermanagement
Polizei
Veranstalter*innen von Festen u.ä.
Gastronomiebetreiber*innen
Betreiber*innen von Clubs/Diskotheken
Einzelhandel
Tankstellenbetreiber*innen
Fahrschulen
Lokale Medien
Sponsor*innen
Stiftungen
Weitere (bitte nachfolgend benennen)
C 32 Gibt es schriftliche und verbindliche Vereinbarungen zur Vernetzung und Kooperation der Akteure?: 
ja
nein
C 33 Welche Laufzeit hat der Wettbewerbsbeitrag?: 
bis zu zwei Jahre
mehr als zwei Jahre (aber befristet)
Dauerangebot
C 34 Wie lange ist die Finanzierung des Wettbewerbsbeitrags gesichert?: 
offen
bis zu zwei Jahre
dauerhaft
Wenn ja, welche?: 
Beschluss des Jugendhilfeausschusses vom 14 31.08.2017
C 35 Wird der Wettbewerbsbeitrag in seiner Qualität und Zielerreichung überprüft und bewertet bzw. evaluiert?: 
ja
geplant
nein
C 36 Sind im Rahmen des Wettbewerbsbeitrags entwickelte Projekte und Maßnahmen andernorts übernommen und eingesetzt worden?: 
ja
nein
Wenn ja, welche?: 
Appgefahren

Einzelprojekte

Einzelprojekt Nr. 1

D 10 Titel des Einzelprojekts Nr. 1: 
Werkstatt Smartphone - „Appgefahren“
D 11 Welche Laufzeit hat das Projekt?: 
bis zu zwei Jahre
mehr als zwei Jahre (aber befristet)
Dauerangebot
D 12 Wie lange ist die Finanzierung des Projektes gesichert?: 
offen
bis zu zwei Jahre
dauerhaft
D 13 Wird das Projekt in seiner Qualität und Zielerreichung überprüft und bewertet bzw. evaluiert?: 
ja
geplant
nein
D 14 Kurzbeschreibung des Projektes: 

Die digitalen Medien wie Smartphone oder Tablet bieten vielfältige Chancen und Nutzungsmöglichkeiten, jedoch auch die Gefahr des Missbrauchs oder der Abhängigkeit. In der Werkstatt Smartphone- „Appgefahren“ werden Jugendliche und junge Erwachsene angeregt, ihr Smartphone kreativ zu nutzen und es zur Erreichung eigener Lebensziele einzusetzen wie bspw. als Lernhilfen, zur Rauchentwöhnung oder zur Kontrolle des Alkoholkonsums. Es geht im Workshop nicht darum, die Gefahren einseitig darzustellen - stattdessen werden die Teilnehmer*innen bei der kreativen Nutzung ihrer Geräte unterstützt. Gleichzeitig können die Jugendlichen ihr Konsumverhalten hinterfragen und verändern. Ziele des Angebotes sind das Kennenlernen der digitalen Medien und das Aufzeigen von kreativen und bildungsorientierten Nutzungsmöglichkeiten. Des Weiteren werden die Jugendlichen und jungen Erwachsenen in der Reflektion ihrer Techniknutzung unterstützt.

Einzelprojekt Nr. 2

D 20 Titel des Einzelprojekts Nr. 2: 
Baustein „Sucht“ im Rahmen der Juleica-Schulungen
D 21 Welche Laufzeit hat das Projekt?: 
bis zu zwei Jahre
mehr als zwei Jahre (aber befristet)
Dauerangebot
D 22 Wie lange ist die Finanzierung des Projektes gesichert?: 
offen
bis zu zwei Jahre
dauerhaft
D 23 Wird das Projekt in seiner Qualität und Zielerreichung überprüft und bewertet bzw. evaluiert?: 
ja
D 24 Kurzbeschreibung des Projektes: 

Im Baustein „Sucht“ im Rahmen der Jugendleitercard-Schulungen, werden Jugendliche und junge Erwachsene, die sich in der Kinder- und Jugendarbeit engagieren, ausgebildet. Dadurch werden sie nicht nur als Jugendliche und junge Erwachsene selbst in ihren Kompetenzen gestärkt, sondern fungieren auch als Multiplikator*innen im Kontakt mit anderen Jugendlichen und jungen Erwachsenen. In diesem Baustein lernen sie eigene Vorerfahrungen mit dem Konsum und auch mit Sucht zu reflektieren und eine Haltung zum Thema zu entwickeln. Es wird angeregt, Konsummotive zu reflektieren und dadurch ein besseres Verständnis für eine mögliche Suchtentwicklung zu entwickeln und die Ambivalenz zu verdeutlichen. Außerdem wird das örtliche Suchthilfesystem dargestellt, um die Hemmschwelle zu senken, sich im konkreten Fall Hilfe zu holen.

Anlagen