Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags
Titel des Wettbewerbsbeitrags
Kurzfassung des Wettbewerbsbeitrags
Die Stadt Zeitz stemmt sich mit einem vielseitigen Netzwerk gegen den Missbrauch von Drogen und die damit einhergehenden sozialen und gesamtgesellschaftlichen Verwerfungen in der Region. Die strukturellen Umbrüche nach dem Jahr 1989 kennzeichnen die Stadt noch immer, die unter diesem Niedergang leidet. Als strukturschwache Region verfügt die Stadt Zeitz selbst nicht über strukturelle oder finanzielle Ressourcen, um dem Problem entschieden gegenübertreten zu können. Den Netzwerkpartnern war klar, dass es nur gemeinsam gehen kann und dazu auch die Zielgruppen aktiv in das Konzept eingebunden und angesprochen werden müssen. Das Projekt "Stark statt Breit" erfährt einen hohen Zuspruch, wird gut bewertet und erhält im politischen und bürgerschaftlichen Engagement eine hohe Unterstützung.
Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags
In seinen Beratungen im Laufe des Jahres 2017 hatte der Sicherheitsrat der Stadt Zeitz festgestellt, dass die Notwendigkeit einer verstärkten Drogen- und Gewaltpräventionsarbeit besteht. Die dem Sicherheitsrat zu diesem Zeitpunkt vorliegenden Informationen legten den Entschluss nahe, ein diesbezügliches Projekt zu beauftragen. In seiner Sitzung vom Februar 2018 hat sich der Zeitzer Sicherheitsrat noch einmal mit der Thematik befasst. Eine Projektgruppe, bestehend aus Vertreter*innen der Stadt Zeitz sowie des Polizeireviers Burgenlandkreis wurde beauftragt, eine Konzeption für ein derartiges Projekt zu erarbeiten. An der Erarbeitung des Konzeptes wurden neben den Beauftragten auch Bildungseinrichtungen und die Suchtberatungsstelle beteiligt. Das Konzept wurde zur Beschlussfassung dem Kriminalpräventiven Beirat vorgelegt, in den städtischen Ausschüssen beraten und danach im Stadtrat bestätigt. Ein finanzieller Rahmen zur Unterstützung wurde beschlossen. Die Netzwerkstelle zur Umsetzung des Projektes wurde seitens der Stadtverwaltung Zeitz im Haus der Jugend verortet. Die territorialen Schwerpunkte der Rauschgiftkriminalität in Sachsen-Anhalt lagen im Jahr 2016 (in Klammern 2015) in den Polizeirevieren:
- Halle/Saale mit 1.220 (1.017) Fällen,
- Magdeburg mit 893 (908) Fällen,
- Harz mit 754 (534) Fällen,
- Burgenlandkreis mit 967 in 2017 und 565 in 2016 (718) Fällen.
Die Cannabisdelikte liegen mit einem Anteil von 48 % (43 %) an der Gesamtzahl der Rauschgiftdelikte erheblich über dem Vorjahreswert. Der Anteil der Amphetamin- und Metamphetamindelikte hingegen verringerte sich auf 42 % (47 %). Die Rauschgiftarten Heroin, LSD und Kokain spielen im Gesamtvergleich weiter eine untergeordnete Rolle. Im Burgenlandkreis wurden mit 316 (432) Fällen die meisten Methamfetamindelikte im Vergleich aller PRev bearbeitet. Die Häufigkeitszahl (HZ) für den Bereich der Rauschgiftkriminalität in Sachsen-Anhalt betrug im Berichtsjahr 327 (331). Über der Häufigkeitszahl des Landes lagen die Stadt Halle/Saale sowie der Burgenlandkreis mit der HZ 330 (PD Sachsen-Anhalt Süd).
Auszug aus dem Sachbericht der Suchtberatungsstelle Zeitz 2017
In Zeitz suchten im Berichtszeitraum 246 Klienten (144 Zugänge/Erstkontakte) mit 1883 Gesamtkontakten die Suchtberatungsstelle auf. Genderspezifisch betrachtet teilen sich die Kontakte in 174 Männer (70,7 %) mit 1342 Kontakten und 72 Frauen (29,3 %) mit 541 Kontakten. Der größte Anteil hinsichtlich der Konsumentengruppen (knapp 47 % aller Klient*innen) lag in Zeitz 2017 bei Alkohol. Genderspezifisch betrachtet konsumierten hier 53 % aller beratenen Männer und 32 % aller beratenen Frauen Alkohol in problematischer Weise. Ein Viertel aller Klient*innen (25,2 %) hatte die Hauptdiagnose Stimulanzien- bzw. Crystalabhängigkeit. Insgesamt konsumierten am Standort Zeitz knapp 14 % aller beratenen Männer und 53 % aller beratenen Frauen Crystal. Der genderspezifische Unterschied im Bereich der Stimulanzienabhängigkeit hat sich im Vorjahresvergleich im Gegensatz zum Standort Naumburg nochmals zugespitzt (2016: 21 % Männer, 42 % Frauen). 12 % der Klient*innen wiesen die Hauptdiagose Polytoxikomanie auf. Dabei ist zu bemerken, dass diese in den meisten Fällen u.a. Crystal konsumierten (14 % aller Männer und 7 % aller Frauen).
Im Vorfeld der Erstellung dieser Konzeption wurde ein Erhebungsbogen zur Ermittlung des IST Standes als Bedarfsanalyse an alle weiterführenden Schulen in und um Zeitz versandt. Alle Schulen haben sich an dieser Erhebung beteiligt. Grundsätzlich sollten fünf Pädagog*innen, fünf Eltern und fünf Schüler*innen je Schule diesen Erhebungsbogen ausfüllen. Teilweise sind auch mehr Erhebungsbögen eingegangen. Insgesamt haben sich mehr als 150 Personen beteiligt. Davon entfielen ca. 50 Erhebungsbögen Pädagog*innen, ca. 40 Erhebungsbögen Eltern und ca. 60 Erhebungsbögen Schüler*innen.
Die Zusammenfassung der Ergebnisse liegt als Anlage (Auswertung Fragebogen.pdf) dieser Bewerbung bei. Folgende Grundaussagen lassen sich treffen:
Über 60 % aller Befragten stimmen der Aussage zu, dass legale und illegale Drogen in Schulen angekommen sind. Lediglich 12 % sehen dies als nicht zutreffend an. Die Zustimmung zu dieser Aussage war bei den Eltern am höchsten und bei den Schüler*innen am niedrigsten. Die Notwendigkeit zu mehr Informations- und Aufklärungsveranstaltungen bejahten 74 %. Die Zustimmungsquote war auch bei dieser Aussage bei den Schüler*innen am niedrigsten. Die Fragen nach der Bekanntheit von Hilfsangeboten sowie Ort und Arbeitsweise einer Drogenberatungsstelle wurde uneinheitlich beantwortet. Die Mehrheit der Eltern und Schüler*innen machte erhebliche Defizite deutlich. Lehrer*innen geben an, hier besser informiert zu sein. Warum dieses Wissen noch nicht bei Eltern und Schüler*innen angekommen ist, bleibt offen. Über 77 % der Befragten wollen ganz oder teilweise wissen, wie Drogenabhängigkeit entsteht und wie man eine solche verhindern kann. Mehr als 1/3 der Befragten zeigt sich mit den schulischen Angeboten und deren Qualität zufrieden. 2/3 sind hier teilweise oder gänzlich unzufrieden. Auffällig war hier, dass sich sogar 77 % der Lehrer*innen teilweise oder gänzlich unzufrieden äußerten. Hinsichtlich der zugänglichen Informationsmöglichkeiten zum befragten Handlungsfeld sahen sich 53 % der Lehrer*innen ausreichend versorgt. 72 % der Eltern sehen sich teilweise oder unzureichend mit Informationsangeboten versorgt. Bei den Schüler*innen traf dies sogar auf 81 % zu. Mit der Fachfrage nach dem „Fetalen Alkoholsyndrom“ konnten 74 % der Befragten entweder nichts oder nur teilweise etwas anfangen. Bei der Fachfrage nach „Legal High“ bescheinigten sich immerhin 52 % der Befragten ein Wissen hierzu. Bei etwas mehr als der Hälfte der Befragten spielt das Thema Drogen und Sucht auch im sozialen Umfeld eine Rolle. Hier wird über solche Themen zumindest kommuniziert. Allerdings ist dies bei knapp 50 % auch nur teilweise oder gar nicht der Fall. Bei den Freizeitangeboten ohne Drogen oder Suchtrisiko konnten immerhin 40 % angeben, solche in der eigenen Nähe zu kennen. Ungefähr genauso viele Befragte gaben aber auch an, solche Möglichkeiten nicht zu kennen. Bei den Lehrern entfielen gleich viele Nennungen auf beide Bereiche. Die Eltern kennen solche Freizeitangebote in der Mehrheit nicht. Die Schüler*innen wiederum gaben in mehr als 55 % an, solche Freizeitangebote zu kennen. Die Zusammenstellung der IST Stand Analyse (Datei zur Bedarfserhebung: auswertung fragebogend.pdf) liegt dieser Bewerbung als Anlage bei.
Die Gesamtkonzeption zu diesem Wettbewerbsbeitrag liegt dieser Bewerbung bei. Auszugsweise sollen hier die Ziele und Zielgruppen aufgeführt werden.
Ziele
- Sensibilisierung der Zielgruppen zu den Themen: Alkohol, illegale Drogen, Einstieg in die Sucht, Sozialschädlichkeit
- Wissen zum verantwortungsbewussten Umgang mit Alkohol
- Einhaltung der jugendschutzrechtlichen Maßgaben
- Wissen um Suchtverhalten und Abhängigkeit, illegale Drogen
- Rechtliche Aspekte
- Entwicklung und Ausprägung einer Kultur des Hinschauens und des zivilcouragierten Handelns, auch hinsichtlich eines Peer-Gruppen-Ansatzes
- Unterstützung der Schulen bei der Implementierung eines schulischen Interventionsmanagements
- Schaffung/Stärkung nachhaltiger struktureller Elemente zur dauerhaften Einbindung der Themen
- Öffentlichkeitsarbeit zur problemorientierten Wahrnehmung
Zielgruppen
- Kinder, Jugendliche und Jungerwachsene im Alter ab 13 Jahre
- Mitarbeiter*innen der Polizei, städtisches Ordnungsamt, Jugendschutzbehörde, Jugendamt Burgenlandkreis
- Eltern, Mitbürger*innen, interessierte Einwohner*innen, Öffentlichkeit
- Lehrer*innen, Schulleitungen, nichtunterrichtendes Personal an Schulen, Schulsozialarbeiter*innen
Hinsichtlich der Ergebnisse und der qualitativen Bewertung der Veranstaltungsformate liegt dieser Bewerbung eine Zusammenstellung als Anlage bei (Evaluierungsstatistik.pdf mit Feedbackauswertung). Grundsätzlich kann bereits hier im Fazit festgestellt werden, dass die verschiedenen Formate sehr gut und gut bewertet wurden. Im zweiten Projektjahr haben sich die beteiligten Schulen und Akteure um weit mehr Veranstaltungen beworben. Während im ersten Jahr noch 54 Bewerbungen für Veranstaltungen vorlagen, gab es im zweiten Projektjahr schon über 80 Anmeldungen.
Das gesamte Spektrum der verhaltens- und verhältnispräventiven Maßnahmen ist im Netz auf der Plattform www.starkstattbreit.com transparent und umfänglich einsehbar. Diese Plattform, insbesonders die Video-Arbeitsgemeinschaft "Warum nicht" sowie weitere Formate, wie zum Beispiel die Sportnacht oder der Workshop zum Thema "FASD", sind maßgeblich unter Einbeziehung von Jugendlichen oder eigenständig von den Jugendlichen erarbeitet oder umgesetzt worden. Hier hat sich die Netzwerkstelle vornehmlich auf die materielle, finanzielle oder organsiatorische Unterstützung beschränkt.
Durch die Netzwerkpartner wurden diverse Veranstaltungsformate allein oder im Teamwork umgesetzt. Ein Pharmakologe gestaltete aus seiner Apotherkerpraxis Workshops zu "(il)Legal High". Ein Mitarbeiter der Polizei gestaltete die Workshops "Kiffen, Saufen, Crystaltrip - damit der Führerschein keine Flügel bekommt". Die Mitarbeiter*innen der Polizei und der Suchtberatungsstelle gestalteten gemeinsam Projekte wie "Sei der Pilot deines Lebens" oder "Die Rauchmelder" (www.dierauchmelder.de ). Gemeinsam mit den Ärzt*innen des Saale-Unstrut Klinikums Burgenlandkreis, einem Vertreter der Staatsanwaltschaft, des Jugendamtes, der Polizei, der Drogenberatungsstelle, der Beratungsstelle "ProFamilia" und der Fachstelle für Suchtprävention fanden öffentliche Symposien statt. Der Autor Sebastian Caspar kam zu Buchlesungen aus seinem Roman "Zone C" in die Schulen und diskutierte dort mit den Schüler*innengruppen. Ein Mitarbeiter der Polizei kam zu Lesungen in den achten Klassen, mit dem Buch "Sauf ruhig weiter, wenn du meinst". Dort wurde gelesen, diskutiert und im Deutschunterricht nachgearbeitet. Die Sportnacht 2018 (Night of baskets) brachte allen beteiligten Teams eine Begegnung mit dem Mitteldeutschen Basketballclub (1. Bundesliga). Dabei wurde im gemeinsamen Training mit anschließendem Turnierspiel auch eine alternative Freizeitmöglichkeit nahegebracht und durch Vertreter*innen des Netzwerkes wurde eine Sucht- und Drogenstation angeboten, die alle Teams durchliefen. Die thematischen Elternversammlungen in den einzelnen Klassen- und Jahrgangsstufen wurden jeweils im Team gestaltet, je nach Schulwunsch mit Mitarbeiter*innen der Polizei und Mitarbeiter*innen der Drogenberatungsstelle oder mit Vertreter*innen der Polizei und Ärzt*innen aus der Psychiatrie. Für die Mitarbeiter*innen an Schulen gab es in Zusammenarbeit mit der Fachstelle für Suchtprävention themengebundene Weiterbildungen mit dem Schwerpunkt, das Management an den Schulen im Handlungsfeld Drogen und Drogenmissbrauch aufzustellen oder zu verbessern. Die Veranstaltungen "Crystal - eine Droge mit Geschichte" wurde unter Nutzung des BZgA Materials in Kooperation von Polizei und Suchtberatungsstelle im Chemie- und Geschichtsunterricht durchgeführt. Durch Vertreter*innen der Selbsthilfegruppe des "Blauen Kreuz Zeitz" wurden Gesprächsrunden mit Ex-Usern durchgeführt. Die interaktive "blu:app" sowie die Internetseite www.vollfrei.de des Blauen Kreuzes konnten erfolgreich in den verschiedensten Formaten eingesetzt werden. Zahlreiche Teilnehmer*innen aus den verschiedenen Zielgruppen greifen nach wie vor auf diese Inhalte zu.
Für das laufende Projektjahr ist das Abschließen einer Kooperationsvereinbarung mit allen Beteiligten vorgesehen.
Fragen zum Wettbewerbsbeitrag
C 1 Fragen zur gesamtkommunalen Einbindung des Wettbewerbsbeitrags
C 2 Fragen zur Konzeption und Ausrichtung des Wettbewerbsbeitrags
C 3 Fragen zur Umsetzung des Wettbewerbsbeitrags
Einzelprojekte
Einzelprojekt Nr. 1
Durch die spezielle Anfrage zur Drogenprävention einer Schüler*innengruppe aus dem Geschwister Scholl Gymnasium Zeitz kam es zum Kontakt mit der Gruppe und der Idee, gemeinsam Videoclips zum Thema "Drogen und soziale Folgen" zu drehen und zu veröffentlichen. Mit der Medienagentur "Transmedial" fand sich ein Unternehmen vor Ort, welches die Gruppe logistisch und fachlich unterstützte. Im laufenden Schuljahr 2018/2019 wurden durch die Arbeitsgruppe (Schüler*innen aus den Klassenstufen neun bis elf) unter dem selbst erarbeiteten Kampagnennamen "Warum nicht?" mehrere Videos gedreht und über einen Instagramkanal viral verbreitet. Als Nachfolgeprojekt wird die Schüler*innengruppe nunmehr unter veränderter Besetzung die neue Internetplattform www.starkstattbreit.com erarbeiten (unter fortgeführter fachlicher Anleitung der Medienagentur aus Zeitz). Auf der neuen Website werden neben den Clips auch Informationen zum Projekt, Veranstaltungsformate, Ansprechpartner*innen, Hilfsangebote und News veröffentlicht. Damit kann das Projektangebot einer breiten Öffentlichkeit und auch einer digital affinen Zielgruppe zugänglich gemacht werden. Die weiterführende Schule unterstützt die Gruppe vorbildlich und stellt ihrerseits Ressourcen zur Verfügung. Durch die intensive Auseinandersetzung der Schüler*innengruppe mit dem Handlungsfeld Drogenprävention in der Schul-AG ist es gelungen, in der Zielgruppe Diskussionen, Reaktionen sowie eine Auseinandersetzung mit dem eigenen Verhalten hervorzurufen und auch das Verhalten in Gruppenprozessen differenziert zu betrachten. Die Plattform im Netz soll als nachhaltiges Element die Ergebnisse festhalten und auch weiterhin als Kommunikationsmittel genutzt werden. Nachfolgende Schüler*innengruppen sollen an den Inhalten weiterarbeiten können und sich dabei auch mit eigenen Ansichten digital in Szene setzen. Die fortwährende Diskussion um die Inhalte gewährleistet eine dauerhafte Präsenz des Themas innerhalb der Zielgruppe.
Einzelprojekt Nr. 2
Im Rahmen schulischer Kontakte hatte der Schüler Jonas Schmidt aus dem Gymnasium der Christopherusschulen Droyßig eine fachliche Begleitung bei der Erstellung einer schulischen Facharbeit zum Thema Alkohol im Polizeirevier nachgefragt. Im Erstgespräch wurde dann der Themenschwerpunkt auf das Feld "FASD" (Fetale Alkoholspektrumsstörung) abgestimmt. Diese Themenwahl berücksichtigte auch eine Schwerpunktsetzung im Bericht der Drogenbeauftragten der Bundesregierung zu "FASD". Die Facharbeit fand am Gymnasium mehr als anerkennende Beachtung. Sie wurde mit großem Interesse aufgenommen und von den Ärzt*innen im Netzwerk als sehr anspruchsvoll eingeschätzt. Das Engagement des Schülers und die fachliche Begleitung wurden fortgestetzt, um die bisher erarbeiteten Kenntnisse und Zusammenhänge nicht zu verlieren. In seinem letzten Schuljahr wurde so aus der Facharbeit ein "Workshop für Mädchen und junge Frauen" erarbeitet. Diese Workshops wurden anschließend durch den Jungerwachsenen Jonas Schmidt selbst im Rahmen eines Freiwilligendienstes im Präventionsprojekt "Stark statt breit" realisiert. Die FSJ Einsatzstelle "Kampfsportgemeinschaft Jodan Kamae Zeitz e.V." unterstützte hierbei Jonas Schmidt mit Freistellungen und Workshopmaterialien. Für diese Workshops stellt ein Pharmakologe im Netzwerk die Sachmittel für die Denaturierungsexperimente in jedem Workshop bereit. Durch die Koordinierungsstelle wurden speziell für die Workshops zwei Demonstrationspuppen ("FASI-Puppen") angeschafft. Durch die Ansprache der Zielgruppe über einen Jugendlichen fast gleichen Alters (beispielsweise in Berufsschulklassen) und der langfristigen Auseinandersetzung mit dem Thema, waren die Workshops außergewöhnlich erfolgreich. Das hier vermittelte Grundwissen im Zusammenhang von Alkohol und Schwangerschaft (sowie Alkohol generell) ist nachhaltig, da es hier erfrischend anders dargeboten wird. In diversen Schuljahrbüchern äußerten sich Schülerinnen noch Monate nach diesen Workshops hoch anerkennend: "Hier haben wir echt für's Leben gelernt".