Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags
Titel des Wettbewerbsbeitrags
Kurzfassung des Wettbewerbsbeitrags
Thematischer Schwerpunkt ist Tabakprävention in der Altersstufe zehn bis elf Jahre. In diesem Alter wird die Entscheidung getroffen, Tabak zu probieren oder nicht. NEVER SMOKE ist für Klasse sechs konzipiert. In drei Treffen (Modulen) wird im schulischen Setting mit den Kindern an vielfältigen Themen zum Rauchen/ Nichtrauchen gearbeitet.
Durch Themen wie Inhaltsstoffe, Werbung, Freunde, Nein-Sagen, Tabakpolitik, Umwelt und Unterstützersystem sollen die Kinder in ihrem ablehnenden Verhalten gestärkt werden.
Im Anschluss wird über ein Motivationspaket an das Vorhaben erinnert und in einem vierten Treffen, nach einem halben Jahr, besprochen, welche Skills geholfen haben, rauchfrei zu bleiben. Diese werden gesammelt und an einem Elternabend diskutiert.
Wichtigste Kooperationspartner*innen sind die Klassenleiter*innen, die in diesem Zusammenhang „Be smart don`t start“ nutzen oder motivieren können.
Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags
Anlass & Ausgangssituation
Sachsen-Anhalt gehört zu den Bundesländern mit den meisten Raucher*innen. 33% der Jugendlichen zwischen 15 und 25 Jahren sind Raucher*innen (durchschnittlich acht Raucher*innen pro Klasse ab Klasse acht).
31% der nichtrauchenden Kinder zwischen elf und 17 Jahren halten sich mit zumindest einem rauchenden Elternteil mehrmals in der Woche oder täglich in Räumen auf, in denen geraucht wird. Ein gesetzliches Rauchverbot im Auto in Anwesenheit von Kindern und Jugendlichen existiert nicht.
Präventionsprogramme, wie „Klasse 2000“ für das erste bis vierte Schuljahr, sowie der Wettbewerb „Be smart don`t start“ für das füfte bis achte Schuljahr sind für die Schulen föderal variabel, also nicht verpflichtend. Die Programme erreichen nur einen geringen Anteil der sechs bis 17jährigen Kinder und Jugendlichen. Im Jahr 2011/2012 wurden beispielsweise mit dem Programm „Be smart don`t start“ 9% aller Kinder und Jugendlichen erreicht.
Das Verhalten von Eltern und Erwachsenen im engeren sozialen Umfeld ist der wichtigste Prädiktor für einen Einstieg in das Tabakrauchen. Familien, in denen Eltern und andere Erwachsene aus dem engen Umfeld nicht rauchen, bringen weniger Raucher*innen hervor, als Familien, in denen geraucht wird.
Konzeption
Das Projekt startet mit einem Elternbrief, der u.a. auf die Rolle der Eltern im präventiven Kontext hinweist, zu einem Elternabend einlädt und das Projekt erläutert. Das Projekt selbst ist für die sechste Klasse konzipiert und besteht aus drei Modulen, a`90 Minuten im schulischen Kontext. Die Module haben einen zeitlichen Abstand von einer Woche.
In den drei Treffen wird an vielfältigen Themen zum Rauchen/ Nichtrauchen gearbeitet, z.B. Inhaltsstoffe, Werbung, Freunde, Nein-Sagen, Tabakpolitik, Umwelt und Unterstützersystem.
Im Anschluss wird über ein Motivationspaket an das Vorhaben erinnert und in einem vierten Treffen, nach einem halben Jahr, besprochen, welche Skills geholfen haben, rauchfrei zu bleiben. Diese werden gesammelt und im Elternabend diskutiert.
Ziele
Die Kinder sollen nachhaltig in ihrem ablehnenden Verhalten in Bezug auf Tabakkonsum gestärkt werden - es geht darum, den Raucheinstieg zu verhindern.
Nichtrauchen soll als Normalität angesehen werden.
Die Kinder werden befähigt, kritisch auf den Konsum von Mitschüler*innen und Lehrer*innen zu schauen.
Die Eltern sollen sensibilisiert werden und einerseits bestenfalls kritisch auf ihren eigenen Konsum schauen, andererseits in ihrem eigenen Nichtrauchen und ihrer Verantwortung bestärkt werden.
Die Klassenleiter*innen sollen sich als Partner*innen der Prävention verstehen und Möglichkeiten evaluierter Programme kennen und nutzen, um sich als Präventionsexpert*innen zu verstehen.
Zielgruppen
- Schüler*innen Klasse 6 (alle Schulformen)
- Eltern
- Klassenleiter*innen
- Schulsozialpädagog*innen
Vorgehen und Umsetzung
Voraussetzung für die Umsetzung ist die Bereitschaft der Schulen, Zeit zur Verfügung zu stellen. Mithilfe eines Factsheets werden die Schulen über das Angebot informiert und das Angebot eines Austauschs/ Informationsgesprächs der Klassenleiter*innen der Jahrgangsstufe sechs versendet. Bei Interesse der Schulen werden Termine der Umsetzung der Module und des Elternabends vereinbart. Nach der Umsetzung der Module erhält jedes Kind ein Motivationspaket, welches u.a. durch ein wiedererkennbares Logo an Vorhaben, Erlerntes und Haltungen erinnern soll. Im nachfolgenden Elternabend werden die Eltern über die Module und ihre eigene Rolle in Präventionsprozessen informiert.
1.Tag
Begrüßung, Konsumprofil, Meinungsmacher, Das Außerirdische, Körperumriss, Arbeit am Körperumriss, Auswertung
2.Tag
Begrüßung, Rückblick, Nicht-Raucher*innen- Quiz, Themenmix Zigarettenschachtel , Shisha/ E- Shisha/ E- Zigarette/ , Werbung, Passivrauchen, Auswertung
3.Tag
Begrüßung, Rückblick, Nein-Sagen, Gruppendynamik, Unterstützersysteme, Talkshow, Risikosituationen, Motivations-Paket, Auswertung
Ein halbes Jahr später werden die Kinder wieder aufgesucht. Im vierten Modul gibt es einen Austausch über Strategien und Skills, die geholfen haben, um rauchfrei zu bleiben (oder zu werden). Diese werden für alle visualisiert und zur Verfügung gestellt.
Bei Bedarf wird der Schule eine Multiplikator*innen-Schulung angeboten, durch die die Klassenleiter*innen und interessierte Lehrer*innen die Inhalte kennenlernen und selbst wiederkehrend umsetzen lernen. Für eine nachhaltige Tabakprävention ist es von Vorteil, wenn die Lehrer*innen eigenständig Methodiken anwenden können.
Wirkungen
Das Projekt wirkt im Setting Schule und darüber hinaus in den Elternhäusern.
Da im Nachhinein kaum festzuhalten ist, aus welchen Gründen Jugendliche nicht rauchen, ob ein Ansatz in der sechsten Klasse einen Beitrag zur kritischen Betrachtung geliefert hat, sind Wirkanalysen im Vorfeld kaum möglich.
Das Projekt orientiert sich auf eine bestimmte, kaum erreichte Zielgruppe und eine bestimmte Substanz, ist eingebunden in die prinzipiell suchtpräventive Arbeit des Landkreises, umfasst mehrere Zielgruppen, hat eine umfassende Ausrichtung, enthält verhaltens- und verhältnispräventive Maßnahmen und vernetzt Akteure.
Das Projekt forciert Informationen und Sensibilisierung für das Nichtrauchen, motiviert Tabakpräventionsexpert*innen, nutzt den Lebenskompetenzansatz.