Renningen

Name der Stadt, der Gemeinde, des Landkreises: 
Renningen
Typ: 
kreisangehörig
Bundesland: 
Baden-Württemberg
Einreichende Dienststelle: 
Fachbereich Bürger und Recht
Name Ansprechpartner*in: 
Marcello Lallo
Funktion Ansprechpartner*in: 
Fachbereichsleiter Bürger und Recht
Straße/Postfach: 
Hauptstr. 1
Postleitzahl: 
71272
Ort: 
Renningen
Telefon: 
+49 7159 924-127

Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags

Titel des Wettbewerbsbeitrags

STABIL (S - Suchtmittel, T - Teufelskreis, A - Abhängig, B - Berauschend, I - Illegal, L - Legal)

Kurzfassung des Wettbewerbsbeitrags

Suchtmittel sind seit jeher ein immer präsentes Thema im Jugendalter. Das in den letzten Jahren so populäre „Komasaufen“ ist nach dem veröffentlichten „Alkoholsurvey 2018“ der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) rückläufig. Diese Tendenz ist auch in Renningen deutlich spürbar. Als neuer Trend zeichnet sich der Konsum anderer Drogen, insbesondere der Cannabiskonsum, ab. Des Weiteren sind der Medienkonsum sowie der Umgang mit Smartphones und Spielekonsolen ein immer präsentes Thema in der Jugend- und Gemeinwesenarbeit. Daher erachtet Renningen ein umfassendes Suchtpräventionsprogramm, welches verschiedene Suchtmittel – sowohl substanzspezifisch als auch substanzungebundene - thematisiert, als essentiell an. So sollen Schülerinnen und Schüler am Schulzentrum Renningen wie auch Bürgerinnen und Bürger möglichst umfassend aufgeklärt und unterstützt werden. Aufgrund dessen wurde ein jährlich stattfindender Suchtpräventionsmonat unter dem Namen „STABIL“ ins Leben gerufen. Dabei gehen wir von der Annahme aus, dass die meisten Kinder und Jugendlichen grundsätzlich gesund sind. Daher möchten wir unser Bestes geben, dass dies auch so bleibt, indem wir ihre Stärken fördern und ihnen aufzeigen, was ihnen gut tut.

Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags

Bisher war eine „Initiative Jugend & Alkohol“ in Renningen gut etabliert. Unter der Schirmherrschaft von Bürgermeister Wolfgang Faißt wurde ein Konzept zur Alkoholprävention erarbeitet.

Da jedoch, wie in Punkt B2 beschrieben, der Alkoholkonsum von Jugendlichen rückläufig ist, dafür aber andere Suchtmittel an Popularität gewonnen haben, hat es sich die Stadt Renningen zur Aufgabe gemacht, die „Initiative Jugend & Alkohol“ umzustrukturieren. Im November 2019 fand somit erstmals ein umfassender Suchtpräventionsmonat namens „STABIL“ statt. Unter enger Zusammenarbeit zwischen Kommune und den zuständigen Schul- und Jugendsozialarbeiter*innen wurden verschiedene Programmpunkte und Aktionen geplant und durchgeführt, welche ein breites Spektrum an Suchtmitteln in den Blick nehmen. Ziel der verschiedenen Angebote ist, eine möglichst breite Zielgruppe zu erreichen. Zum einen findet Suchtprävention, wie es in vielen Gemeinden der Fall ist, an den Renninger Schulen statt. Die Besonderheit ist hierbei, dass das kooperative Bildungszentrum Renningen eine Grund- und Werkrealschule, eine Realschule sowie ein Gymnasium umfasst. Insgesamt besuchen ca. 2.000 Schülerinnen und Schüler das Schulzentrum.
Ziel des Suchtpräventionsmonats „STABIL“ ist, nicht nur die Schülerinnen und Schüler an Renninger Schulen zu erreichen, sondern ebenfalls interessierte Bürgerinnen und Bürger. Für verschiedene Klassen wurden, in Kooperation mit dem Suchthilfezentrum Sindelfingen des Vereins für Jugendhilfe e.V., Klassenprojekte zum Thema Suchtmittel arrangiert. Dabei wurde das Wissen der Schülerinnen und Schüler zur Thematik abgefragt, aufgeklärt und informiert. Außerdem konnten die Jugendlichen jegliche Fragen stellen. Zusätzlich wurde für interessierte Eltern ein Elternabend als Informations- und Austauschplattform organisiert. Des Weiteren wurden Pausenhofaktionen, welche die Jugendlichen auf freiwilliger Basis erreichen sollten, durchgeführt. Hierbei konnten die Jugendlichen ihr Wissen rund um Suchtmittel anhand eines Quiz testen und die Ergebnisse ausführlich mit den Fachkräften besprechen. Zudem wurde ein Parcours aufgebaut, welchen die Jugendlichen mit „Promillebrillen“ und „Cannabisbrillen“ durchlaufen konnten. Hierbei müssen sie verschiedene Alltagsaufgaben bewältigen, wie beispielsweise Gegenstände vom Boden aufheben, Schuhe binden und auf einer Linie laufen. Auch der Parcours bietet eine hilfreiche Plattform für den Austausch zwischen Schülerinnen und Schülern sowie Fachkräften.
Im Rahmen von „STABIL“ fanden in diesem Jahr zusätzlich zwei Großveranstaltungen statt. In Absprache mit den Schulleitungen waren diese Veranstaltungen für alle Schülerinnen und Schüler jeder Schulform ab Klasse sieben verpflichtend. Eingeladen war ein Ex-Drogendealer und Ex-Junkie, welcher eine Haftstrafe absitzen musste. Er berichtete von seinen Erfahrungen mit Suchtmitteln. Durch die Begegnung auf Augenhöhe mit den Jugendlichen kam er bei diesen sehr gut an. Einige Klassen hatten zudem eines seiner zwei geschriebenen Bücher gelesen und im Unterricht behandelt. Zusätzlich wurde in Kooperation mit der Mediathek Renningen eine Lesung organisiert, welche sich an interessierte Bürgerinnen und Bürger richtete und sehr gut angenommen wurde. In Zukunft ist außerdem eine „polizeiliche Sprechstunde“ angedacht, bei der die Jugendlichen Fragen rund um die strafrechtliche Verfolgung stellen können.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass „STABIL“ aus verschiedenen Suchtpräventionsveranstaltungen besteht, welche sich nicht nur an Schülerinnen und Schüler richten, sondern sich ebenso am Gemeinwesen orientieren. Dies ermöglicht eine umfassende Behandlung der Thematik und ebenso Information und Aufklärung auf verschiedenen Ebenen. Die Rückmeldung zu „STABIL“ war positiv und wurde von den Fachkräften durchweg als gelungen wahrgenommen. Ein breiter Austausch zum Thema Suchtmittel in der Gemeinde wurde angeregt.
Im Jahr 2019 hat der Suchtpräventionsmonat erstmals stattgefunden, soll in Zukunft aber jährlich fortgeführt werden und somit nachhaltig wirken. Dabei werden die Großveranstaltungen wechseln, für 2020 ist beispielsweise theaterpädagogische Suchtprävention angedacht, insofern die Finanzierung geklärt werden kann. Das Rahmenprogramm wird definitiv fortgeführt. Jedes Jahr wird im Zeitraum von „STABIL“ außerdem ein anderes Suchtmittel als Schwerpunkt gesetzt. 2019 waren es Cannabis und Alkohol, für 2020 sollen substanzungebundene Suchtmittel in den Fokus genommen werden.

Fragen zum Wettbewerbsbeitrag

C 1 Fragen zur gesamtkommunalen Einbindung des Wettbewerbsbeitrags

C 10 Gibt es zur Suchtprävention in Ihrer Kommune eine schriftliche Gesamtkonzeption?: 
ja (bitte als Anlage beifügen)
nein
C 11 Ist der Wettbewerbsbeitrag in diese Gesamtkonzeption eingebunden?: 
ja
nein
C 12 Hat sich der/die (Ober-)Bürgermeister*in bzw. Landrat/-rätin öffentlich für den Wettbewerbsbeitrag eingesetzt?: 
ja
nein

C 2 Fragen zur Konzeption und Ausrichtung des Wettbewerbsbeitrags

C 20 Gibt es zum Wettbewerbsbeitrag ein schriftliches Konzept?: 
ja (bitte als Anlage beifügen)
nein
C 21 Sind die Präventionsziele des Wettbewerbsbeitrags detailliert festgelegt?: 
ja (bitte als Anlage beifügen)
nein
C 22 Wurde vor der Zielfestlegung eine Ausgangs- und Bedarfsanalyse erstellt?: 
ja (bitte als Anlage beifügen)
nein
C 23 An welche Zielgruppe richtet sich der Wettbewerbsbeitrag?: 
Kinder
Jugendliche
junge Erwachsene
Erwachsene
Senior*innen
Eltern/Erziehungsberechtigte
Familien
Personen mit Migrationshintergrund
sozial benachteiligte Personenkreise
suchtbelastete Familien
Multiplikator*innen
Veranstalter*innen von Festen u.ä.
Gastronomiebetreiber*innen
Betreiber*innen von Clubs/Diskotheken
Einzelhandel-/Tankstellenbetreiber*innen
Weitere (bitte nachfolgend benennen)
C 24 Ist der Wettbewerbsbeitrag geschlechtsspezifisch/geschlechtersensibel ausgerichtet?: 
ja
nein
C 25 Ist die Zielgruppe an der Konzeption und Umsetzung des Wettbewerbsbeitrags beteiligt?: 
ja
nein
C 26 Auf welche Suchtstoffe und Suchtformen ist der Wettbewerbsbeitrag ausgerichtet?: 
Alkohol
Tabak
Medikamente
Cannabis
Kokain
Amphetamine (u.a. Crystal Meth)
psychoaktive Substanzen („Legal Highs“)
pathologisches Glücksspiel
exzessive Computerspiel- und Internetnutzung
Weitere (bitte nachfolgend benennen)
C 27 Welche Ansätze wirkungsvoller Suchtprävention stehen im Wettbewerbsbeitrag im Mittelpunkt? Der Wettbewerbsbeitrag…: 
… trägt zur Reduzierung von Substanzkonsum und Verhaltenssüchten sowie ihrer Folgen bei.
… hat bereits in der Konzeptphase festgelegt, welche konkreten Wirkungen/Veränderungen erreicht und an Hand welcher Indikatoren diese überprüft werden sollen.
… umfasst ein Qualitätsmanagement.
… wird auf seine Wirksamkeit überprüft und z.B. durch eine interne oder externe Evaluierung begleitet.
… ist mittel- bis langfristig angelegt; es wurden nachhaltige Strukturen aufgebaut.
… verknüpft suchtspezifische Themen mit der Stärkung von Selbstwirksamkeit und der Förderung von Lebenskompetenzen.
… nutzt adäquate Zugangswege zur Zielgruppe.
… leistet einen Transfer in andere Kommunen.
Weitere (bitte nachfolgend benennen)
C 28 Welche Strategie der Suchtprävention verfolgt der Wettbewerbsbeitrag?: 
Verhaltensprävention
Verhältnisprävention
Verhaltens- und Verhältnisprävention
C 29 An welche Lebenswelten (Settings, Einrichtungen) knüpft der Wettbewerbsbeitrag an?: 
Kindergarten/Kita
Grundschule/Primarbereich
weiterführende Schule
Berufsschule
Betrieb/Ausbildungsstätte
Hochschule
Einrichtung der Jugendarbeit
Sportverein
Volkshochschulen/Bildungsstätten
Senioreneinrichtung
Gaststätten/Restaurants
Clubs/Diskotheken
Feste/Veranstaltungen
Straße/öffentlicher Raum
Stadtteil/Quartier
Weitere (bitte nachfolgend benennen)

C 3 Fragen zur Umsetzung des Wettbewerbsbeitrags

C 30 Welche Akteure aus Kommunalpolitik/-verwaltung beteiligen sich wesentlich an der Umsetzung des Wettbewerbsbeitrags?: 
Gemeinde-, Stadt- bzw. Kreisrat
Bürgermeister*in bzw. Landrat/-rätin
Suchtpräventionsstelle
Gesundheitsamt
Jugendamt
Sozialamt
Ordnungsamt
Weitere (bitte nachfolgend benennen)
C 31 Welche Akteure außerhalb von Kommunalpolitik/-verwaltung beteiligen sich wesentlich an der Umsetzung des Wettbewerbeitrags?: 
Suchtberatungsstellen/Fachstellen für Suchtprävention
Krankenkassen
Krankenhäuser
Arztpraxen
Apotheken
Schulen
Einrichtungen der Jugendarbeit
Mobile Jugendarbeit
Sportvereine
Betriebe/Ausbildungsstätten
Kirchen
Wohlfahrtsverbände
Migrantenorganisationen
Einrichtungen der Seniorenarbeit
Selbsthilfeeinrichtungen
Quartiermanagement
Polizei
Veranstalter*innen von Festen u.ä.
Gastronomiebetreiber*innen
Betreiber*innen von Clubs/Diskotheken
Einzelhandel
Tankstellenbetreiber*innen
Fahrschulen
Lokale Medien
Sponsor*innen
Stiftungen
Weitere (bitte nachfolgend benennen)
C 32 Gibt es schriftliche und verbindliche Vereinbarungen zur Vernetzung und Kooperation der Akteure?: 
ja
nein
C 33 Welche Laufzeit hat der Wettbewerbsbeitrag?: 
bis zu zwei Jahre
mehr als zwei Jahre (aber befristet)
Dauerangebot
C 34 Wie lange ist die Finanzierung des Wettbewerbsbeitrags gesichert?: 
offen
bis zu zwei Jahre
dauerhaft
C 35 Wird der Wettbewerbsbeitrag in seiner Qualität und Zielerreichung überprüft und bewertet bzw. evaluiert?: 
ja
geplant
nein
C 36 Sind im Rahmen des Wettbewerbsbeitrags entwickelte Projekte und Maßnahmen andernorts übernommen und eingesetzt worden?: 
ja
nein
Wenn ja, welche?: 
In Weil der Stadt wurde eine Suchtpräventionswoche durchgeführt, in Rutesheim soll es in Zukunft ebenfalls einen ganzen Suchtpräventionsmonat geben.

Einzelprojekte

Einzelprojekt Nr. 1

D 11 Welche Laufzeit hat das Projekt?: 
bis zu zwei Jahre
mehr als zwei Jahre (aber befristet)
Dauerangebot
D 12 Wie lange ist die Finanzierung des Projektes gesichert?: 
offen
bis zu zwei Jahre
dauerhaft
D 13 Wird das Projekt in seiner Qualität und Zielerreichung überprüft und bewertet bzw. evaluiert?: 
ja
geplant
nein

Einzelprojekt Nr. 2

D 21 Welche Laufzeit hat das Projekt?: 
bis zu zwei Jahre
mehr als zwei Jahre (aber befristet)
Dauerangebot
D 22 Wie lange ist die Finanzierung des Projektes gesichert?: 
offen
bis zu zwei Jahre
dauerhaft

Anlagen

Fotos

Schüler*innen bei dem Vortrag des Ex-Drogendealers in Renningen

Schüler*innen bei dem Vortrag des Ex-Drogendealers in Renningen

Interessierte Bürger*innen bei der Lesung des Ex-Drogendealers in Renningen

Interessierte Bürger*innen bei der Lesung des Ex-Drogendealers in Renningen

Schüler*innen bei der Teilnahme am Rauschbrillenparcours

Schüler*innen bei der Teilnahme am Rauschbrillenparcours

Schüler bindet sich seine Schuhe mit einer Rauschbrille

Schüler bindet sich seine Schuhe mit einer Rauschbrille

Schüler*innen beim Durchlaufen des Rauschbrillenparcours

Schüler*innen beim Durchlaufen des Rauschbrillenparcours