Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags
Titel des Wettbewerbsbeitrags
Kurzfassung des Wettbewerbsbeitrags
Unser Wettbewerbsbeitrag „Junkies fit 4 job?!“ präsentiert das Projekt „Zwischenstopp“. Es leistet wirkungsvolle substanzspezifische Prävention vor Ort. Junge erwachsene Suchtabhängige werden gezielt dabei unterstützt, die Wartezeit zwischen qualifizierter Entzugsbehandlung im Krankenhaus und stationärer Entwöhnungsbehandlung in einer Reha-Klinik konstruktiv zu überbrücken. Schwerpunktmäßig geht es darum, den Rückfall der Projektteilnehmer in den bisherigen Substanzkonsum und Verhaltenssüchte sowie ihre Folgen zu reduzieren.
Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags
Seit dem Jahr 2010 erarbeiten wir jährlich die „Mittelsächsische Suchtstatistik“. Diese fungierte auch für das Projekt Zwischenstopp als Ausgangs- und Bedarfsanalyse. Auf dieser Grundlage beobachten wir seit Jahren eine signifikante Zunahme junger erwachsener Konsumenten von Alkohol, Cannabis und synthetischen Drogen. Diese Personen sind vergleichsweise weniger sozial integriert, häufig ohne Berufsausbildung, ohne festen Wohnsitz, ohne Einkommensbezüge und ohne Kontakte zu einem suchtmittelfreien Umfeld. Die Integration dieser Gruppe in das Suchthilfesystem ist sehr schwierig und mit bürokratischen Hindernissen behaftet, jedoch zum Erreichen eines suchtmittelfreien Lebens unabdingbar. Bereits in der Konzeptphase wurde deshalb festgelegt, mit Hilfe des Projekts „Zwischenstopp“ ganzheitlich auf die Abstinenzförderung und Arbeitsmarktintegration der unterschiedliche Substanzen konsumierenden Zielgruppe hinzuwirken. Dies wird mit den modular gestalteten Präventionsaktivitäten „Beratung, Aktivierung, Wohnen, Tagesstruktur und Arbeit“ erreicht und mit entsprechenden Indikatoren hinsichtlich der Wirksamkeit regelmäßig überprüft (Katamnese-Nachbefragungen). Über die gesamte Zeit der Projektteilnahme sind suchtspezifische Themen mit der Stärkung von Selbstwirksamkeit und der Förderung von Lebenskompetenzen eng verknüpft. Um dies zu gewährleisten, sind die Projektteilnehmer partizipativ in Konzeption und Umsetzung einbezogen. Das seit 2016 am Netz befindliche Projekt „Zwischenstopp“ ist mittel- bis langfristig angelegt und über den Kreispsychiatrieplan in nachhaltige gesamtkonzeptionelle Strukturen kommunaler Suchtprävention verankert. Es nutzt adäquate Zugangswege zur Zielgruppe, indem es diese direkt an der Basis abholt (z.B. vor oder während Entzug). Der Transfer in andere Kommunen ist durch die überregionale Ausgestaltung des Projekts gewährleistet. Bisher erreichte Ergebnisse und Wirkungen wurden im Rahmen eines von der Kreissparkasse Döbeln entwickelten Businessplans untersucht und dokumentiert sowie im Rahmen des am 16.10.2019 veranstalteten Fachforums „Junkies fit 4 Job?!“ präsentiert. Eine verbindlich vereinbarte Vernetzung und Kooperation von verschiedenen Akteur*innen ist mit der als Anlage beigefügten Konzeption nachgewiesen.