Dresden

Name der Stadt, der Gemeinde, des Landkreises: 
Dresden
Typ: 
kreisfrei
Bundesland: 
Sachsen
Einreichende Dienststelle: 
Gesundheitsamt
Name Ansprechpartner*in: 
Dr. Ferse
Funktion Ansprechpartner*in: 
Koordinatorin – Suchthilfe/Suchtprävention
Straße/Postfach: 
Braunsdorfer Str. 13
Postleitzahl: 
01159
Ort: 
Dresden
Telefon: 
+49 351 488-5358

Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags

Titel des Wettbewerbsbeitrags

Vorbildliche Strategien kommunaler Suchtprävention - Kinder suchtkranker Eltern

Kurzfassung des Wettbewerbsbeitrags

Um Kindern aus suchtbelasteten Familien eine Stimme zu geben, hat sich die Stadt Dresden ein ineinandergreifendes Konzept erarbeitet. Das Auffangen von Kindern, die Hilfe benötigen, erfordert die Verfügbarkeit von erwachsenen, handlungsfähigen und leicht zugängigen Vertrauenspersonen für Kinder, um für suchtkranke, meist auf sich fixierte Eltern, einzuspringen. Dazu setzen wir auf die allgemeine Aufklärung der Bevölkerung zu dem Thema suchtbelastete Familien und auf die konkrete Hilfe für betroffene Kinder. Die Aufklärung der Öffentlichkeit und auch von Multiplikatoren in Lebensräumen, in denen sich Kinder aufhalten (z.B. Schule, Kindertagesstätten), ermöglicht durch Sensibilisierung das Entstehen von offenen Augen. Diese werden als Instrument zur Erkennung von Problemen genutzt, um Kindern aus suchtbelasteten Familien helfen zu können. Damit schaffen wir die Grundlage, um strukturiert zu handeln und Kinder mit spezifischen Hilfsangeboten vor Ort aufzufangen.

Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags

Anlass und Ausgangssituation

„Mein Lebenssinn bestand innerhalb der Familie darin, nach außen die heile Welt aufrechtzuerhalten. Egal was nachts passiert ist, ich bin ordentlich und pünktlich in die Schule. Ich hatte auch sehr gute Leistungen, war sehr ruhig und unauffällig.“ (Zitat: „Mein Lebenssinn vor, während und nach der Alkoholabhängigkeit“) schreibt Jacqueline Klieme vom Freundeskreis für Suchtkrankenhilfe e.V. Landesverband Sachsen, eine Frau, die unter der Erziehung von alkoholabhängigen Eltern aufwuchs und erst als Erwachsene nach eigener erfolgreicher Alkoholabstinenz mit 44 Jahren für sich selbst feststellte: „Du kannst nicht zurückgehen und den Anfang ändern, aber du kannst jetzt anfangen und das Ende ändern.“

In Deutschland wachsen über 2,5 Millionen Kindern unter 18 Jahren mit mindestens einem suchtkranken Elternteil auf. Das einleitende Zitat verdeutlicht, wie Kinder suchtbelasteter Eltern trotz ihres jungen Alters funktionieren müssen. Die Suchterkrankung ist oft ein Tabuthema, sowohl in der betroffenen Familie selbst als auch in deren sozialem Umfeld. Die betroffenen Kinder sind gezwungen, sich anzupassen. Durch das „Familiengeheimnis“ wirken sie nach außen oft unauffällig und angepasst. Sie übernehmen früh Verantwortung für sich selbst und die gesamte Familie. Die Abhängigkeitserkrankung der Eltern ist eine große Belastung für die betroffenen Kinder und hat Auswirkungen auf deren Entwicklung. Wie in unserem Beispiel besteht bei Kindern suchtbelasteter Eltern daher oft ein erhöhtes Risiko, selbst suchtkrank zu werden.
Eine Suchterkrankung hat auch pränatal Auswirkungen auf das Ungeborene. Alle psychotropen Substanzen haben Einfluss auf das ungeborene Kind und bringen entsprechende substanzspezifische Risiken für das Baby mit sich.
Suchtbelastete Eltern wollen trotzdem gute Eltern sein. Dennoch bestimmt Sucht ihr Leben und bindet sie damit an den oft beschränkten Blinkwinkel auf sich selbst und die damit verbundene Unfähigkeit zu Handeln oder gar Verantwortung für ihr Kind zu übernehmen. Deshalb ist es umso wichtiger, Kindern suchtbelasteter Eltern eine Stimme zu geben und frühzeitig Hilfestellung zu leisten. Der Aufbau von tragenden, vertrauensvollen Beziehungs- und Bindungsstrukturen außerhalb des familiären Umfelds stellt für die betroffenen Kinder eine wichtige Erfahrung dar.

Konzeption, Ziele und Zielgruppen

Die Stadt Dresden hat in den letzten Jahren bereits Strukturen geschaffen, die das Thema „Kinder suchtbelasteter Eltern“ in den Fokus rücken und hat damit Voraussetzungen für niederschwellige Hilfsangebote geschaffen. Arbeitsschwerpunkte sind hierbei einerseits die Sensibilisierung der Öffentlichkeit im Rahmen von Öffentlichkeitsarbeit und andererseits die Implementierung von Hilfsangeboten in geschützten Räumen für betroffene Kinder. Gemeinsam wurden in Dresden Konzepte erarbeitet, die Träger der freien und öffentlichen Jugendhilfe, der Suchthilfe, aber auch der Ämter involvieren.
Das „Strategiepapier zur Suchtprävention in Dresden“ wurde ämter-und trägerübergreifend erarbeitet und durch einen Stadtratsbeschluss im Jahr 2015 einstimmig beschlossen. Dort sind verhaltenspräventive Maßnahmen für die Zielgruppe der Kinder suchtbelasteter Eltern als Angebote der selektiven Prävention (Ansätze für Gruppen mit erhöhten Risiko für die Entwicklung einer Suchtproblematik) festgehalten. Darauf baut der Teilplan Hilfen zur Erziehung „Teilhabe zur Erziehung, Eingliederungshilfe, angrenzende Aufgaben“ (ebenfalls ein Stadtratsbeschluss) der Jugendhilfe, des Allgemeinen Sozialen Dienstes (ASD) und der Suchtberatungsstellen auf. Hieraus entstanden drei Handlungsorientierungen:

  • Suchthilfe: „Handlungsorientierung der Dresdner Suchtberatungsstellen zur Sicherung des Kindeswohls“
  • freie Träger der Jugendhilfe: „Fachliche Empfehlungen der AG Hilfen zur Erziehung für die Arbeit der freien und öffentlichen Träger der Jugendhilfe mit suchtbelasteten Familiensystemen im Kontext ambulanter Erziehungshilfen“
  • ASD des öffentlichen Trägers der Jugendhilfe: „Allgemeiner Sozialer Dienst zum Umgang mit suchtmittelkonsumierenden Eltern, werdenden Müttern und Vätern sowie Kindern und Jugendlichen“

Die Netzwerkpartner, insbesondere die freien Träger der Jugendhilfe im Leistungsfeld, die Abteilung Allgemeiner Sozialer Dienst und die Suchtberatungsstellen erarbeiteten und verschriftlichten fachliche Positionen, einschließlich der Erwartungen an die Netzwerkpartner, aus ihrer jeweiligen Perspektive.

Das Zusammenwirken aller drei Bereiche wurde zum Fachtag: „Dresden Sucht Haltung“ im November 2018 zur Diskussion gestellt und anhand einer Fallarbeit im Plenum überprüft. Darüber hinaus fanden ab Januar 2019 regelmäßige fallbezogene Workshops aller Beteiligten zur Qualifizierung der Schnittstelle Jugendhilfe/Suchthilfe unter dem Aspekt des Kinderschutzes statt. Mit den Workshops verband sich das Ziel, das Verständnis für die Sicht- und Arbeitsweisen des jeweils anderen Systems zu entwickeln und dieses zukünftig besser zu nutzen. Die Workshops wurden u.a. mit dem Ergebnis evaluiert, dass ein hohes gegenseitiges Interesse besteht, die fallbezogenen Workshops weiter fortzuführen.
Die Kinder erhalten eine Stimme, indem eine kontinuierliche politische und öffentliche Debatte über den Umgang mit psychotropen Substanzen geführt wird. Hier geht es um die Thematisierung und das Hinterfragen eines problematischen Substanzkonsums. Die Sensibilisierung von Fachkräften und Multiplikatoren (u.a. in Schulen und Kindertagesstätten) sowie eine aktiv betriebene Öffentlichkeitsarbeit stellen neben der Arbeit mit Kindern und Eltern einen Schwerpunkt dar.
Der sichere Raum für Kinder besteht vor allem in den zentralen, geschützten Lebensräumen der Kinder, den Schulen, Kindertagesstätten, Horts, etc.. Dies wird ergänzt durch die Konkretisierung in Maßnahmen ambulanter Erziehungshilfen, die für Kinder aus suchtbelasteten Familien einen zusätzlichen geschützten Raum schaffen. Hier geht es um die Stärkung des Selbstbewusstseins der Kinder und den Aufbau kognitiver Strategien, die ihnen im Umgang mit der elterlichen Sucht behilflich sein können.
Das Zusammenspiel der offenen, hinschauenden Gesellschaft, die Stabilisierung betroffener Kinder und deren Eltern sind für die Zukunft unerlässliche Instrumente, um die gesunde Entwicklung von suchtbelasteten Familiensystemen zu unterstützen.

Vorgehen und Umsetzung

In der Stadt Dresden werden durch den Bereich Suchtkoordination/Suchtprävention des Gesundheitsamts Projekte für Kinder und Eltern aus suchtbelasteten Familien innerhalb der Strukturen angeschoben und zusammengeführt. Der strukturelle Ansatz soll sich nicht auf Leuchttürme und modellhafte Einzelprojekte konzentrieren, sondern breitere Basisansätze schaffen. Im Vordergrund steht das Schaffen von Strukturen für Kommunikation an den Schnittstellen und Hilfsangebote für Kinder. Grundlage für die erfolgreiche Vermittlung und Inanspruchnahme von Maßnahmen für Klienten ist das Wissen des Vorhandenseins dieser Angebote an multiplen Schnittstellen der Stadt.
Als Beispiel: die Jugend- und Drogenberatungsstelle Dresden mit der Beratertätigkeit und das Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden als behandelnde medizinische Einrichtung. Hierbei ist die Schulung von Multiplikator*innen an den jeweiligen Einrichtungen eine Schlüsselaktion, weil es durch diese Vernetzung möglich ist, den Klient*innen das passende Angebot schnell zu vermitteln. Dadurch sind die Annahme und das Wissen um die Existenz der Maßnahmen in Dresden gefördert. Im Folgenden sind ausgewählte Beispiele von Maßnahmen für Kinder suchtkranker Eltern in Dresden aufgeführt, die durch die Arbeit an den Schnittstellen gut angenommen werden.
Ein kooperatives Angebot zwischen Suchthilfe und Jugendhilfeträger ist SHIFT. SHIFT ist ein Gruppenprogramm zur Förderung der Familienresilienz und Elternkompetenz, durchgeführt von der Jugend‐ und Drogenberatungsstelle Dresden in Kooperation mit den Radebeuler Sozialprojekten gGmbH. Das Angebot richtet sich an suchtbelastete Mütter oder Väter, unabhängig vom konsumierten Suchtmittel. Wöchentlich findet eine von insgesamt zehn (kostenfreien) Gruppensitzungen statt. Seit September 2019 wird auch das aktualisierte SHIFT-Programm „SHIFT-Plus“ angeboten.

Ab Anfang 2020 steht auch wieder der Kurs „Trampolin – Kinder aus suchtbelasteten Familien entdecken ihre Stärken. Ein Stressbewältigungsprogramm für Kinder“ als Angebot der Radebeuler Sozialprojekte gGmbH in Dresden zur Verfügung. Hierbei sind die Zielgruppe Kinder von acht bis zwölf Jahren. Sie lernen durch abwechslungsreiche Aktivitäten bei Gruppenterminen ihre Stärken kennen und entwickeln ein stabiles Selbstbewusstsein, immer im Kontext mit dem Umgang der Sucht der Eltern.
Das Universitätsklinikum Carl Gustav Carus in Dresden bietet seit 2015 das Versorgungsprojekt „Mama denk an mich“ an und stellt damit ein Hilfesystem für drogenkonsumierende Frauen mit Kinderwunsch, Schwangeren und Müttern. Hier steht die präventive Wegbereitung trotz Drogenkonsums für eine gute Mutter-Kind-Beziehung in einem begleitenden Rahmen durch geschultes Fachpersonal (Psychiatrie, Gynäkologie, Pädiatrie) im Vordergrund.
Um leichter mit Kindern ins Gespräch über die Sucht der Eltern zu kommen, haben der Dipl.-Psych. Sören Kuitunen-Paul des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus in Dresden und Paula Kuitunen das Kinderfachbuch über Alkoholprobleme in der Familie „Dani und die Dosenmonster“ gestaltet. Das Buch erzählt die Geschichte der Alkoholabhängigkeit des Vaters aus der Sicht des Kindes. Im Rahmen des „Kulturjahr Sucht“ fanden Lesungen in Kindertagesstätten/Schulen statt. Mit zusätzlichen Arbeitsmaterial wurde das Thema suchtabhängige Eltern pädagogisch nachhaltig aufgearbeitet. Schulsozialarbeiter*innen und Kindertagesstätten erhielten das Buch, um pädagogisch damit zu arbeiten.
Im Rahmen der Aktionswoche für Kinder aus Suchtfamilien 2020 (09.02.-15.02.2020) soll über sogenannte COA´s (Children of Addicts/Alcoholics) informiert werden und die Gesellschaft sensibilisiert werden, um aktiv zu werden. In dieser Woche sind in Dresden diverse Veranstaltungen mit Aktionen geplant, unter anderem durch die Abteilung „Kinder, Jugend und Familie“ der Diakonie Dresden. Die Jugend- und Drogenberatungsstelle Dresden stellt die frei zugängliche Ausstellung „Alltägliche Geschichten“ mit Fotos von Kindern, die auf Kindswohlgefährdung bei drogenkonsumierenden Eltern hinweisen, zur Verfügung. Diese wird als Wanderausstellung im Januar 2020 in der Frauenklinik des Universitätskli-nikums Carl Gustav Carus in Dresden ausgestellt. Über die Aktionswoche hinaus wird die Ausstellung im Februar 2020 im UFA Kristallpalast Kino Dresden aufgestellt sein, um ein möglichst breites Publikum zu erreichen.
Die Koordinatorin Suchthilfe/Suchtprävention der Stadt Dresden initiierte, dass allen kommunalen und freien Kindertagesstätten als auch Schulen in Dresden das Plakat „Kinder aus dem Schatten holen“ der Bundesdrogenbeauftragten für den öffentlichen Aushang zur Verfügung gestellt wird. Das Plakat gibt einen Überblick über Signale und Hinweise, die auf eine familiäre Suchtbelastung hinweisen können, gibt Tipps, was Lehrer*innen und Erzieher*innen in einem Verdachtsfall tun können und bietet Raum, eine Ansprechperson, für Dresden den Kinderschutzbeauftragten mit Kontaktdaten, für die Region zu benennen.
Die Landeshauptstadt/Gesundheitsamt Dresden leistet Aufklärungsarbeit zur generellen Thematisierung der Suchtgefahren und des Erkennens von Sucht. Beides ist unerlässlich, um sowohl Anlaufstellen für betroffene Erwachsene und als auch Aufklärung für Multiplikator*innen zu schaffen. Dazu ist die Broschüre „Suchtgefahren thematisieren“ (Angebote für die Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen) und die Broschüre „Sucht erkennen“ (Für Angehörige und Freunde suchtkranker Menschen) zu nennen. Um kulturübergreifend zu informieren gibt es die Broschüre „Sucht erkennen“ jetzt auch zusätzlich in den Sprachen arabisch, pasthu, englisch, persisch und tingrinisch.

Ergebnisse und Erreichtes/Wirkung

Als eine zentrale Notwendigkeit für den Erfolg des familienorientierten Ansatzes und der gezielten Arbeit mit Kindern und deren suchtbelasteten Eltern wird die Kooperation und Vernetzung verschiedener Professionen und Hilfesysteme angesehen. Das geschaffene, stabile Netzwerk in Dresden zur Hilfestellung der Kinder aus suchtbelasteten Familien ist vergleichbar mit einem einfachen Fangnetz: je enger und strukturierter die Maschen sind, umso effektiver kann alles abgefangen werden oder bleibt hängen. Dies ist auch für die Arbeit mit Betroffenen essentiell, da diese besser aufgefangen werden können, wenn Hilfe erforderlich ist.
Dieses Ergebnis ist wesentlich der Verbesserung der Kommunikation unter den einzelnen Schnittstellen, die in die Versorgung der Kinder aus suchtbelasteten Familien eingebunden sind, geschuldet. Die regelmäßige Zusammenarbeit in verschiedenen Kontexten schafft Beziehungen und eine Transparenz in der jeweiligen Arbeitsweise. Diese Beziehungen nehmen deutlich die Hemmschwelle auch der internen Beteiligten, eine zügige Vermittlung zu tätigen und dem Betroffenen schnell und sinnvoll zu helfen. Als Arbeitsgremien stehen in Dresden die UAG Elternschaft und Sucht der AG Hilfen zur Erziehung, der AK Suchtprävention, der AK Illegale Drogen, Qualitätszirkel der Suchtberatungs- und behandlungsstellen Dresden und Umland sowie das Treffen der Leiter der SBB zur Verfügung. Demnach könnte diese Arbeitsweise auch ein Vorbild für andere Städte und Kommunen sein.
Dresden wurde deshalb auch als Partner für das Forschungsprojekt „Steuerungswissen und Handlungsorientierung für den Aufbau effektiver interdisziplinärer Versorgungsnetzwerke für suchtbelastete Familien“ angefragt und wirkt mit dem IKJ Mainz, gefördert vom BMG, zusammen.
Gerade bei Kindern als Klient*innen ist besondere Sensibilität und Aufmerksamkeit geboten, um frühestmöglich das Problem zu erkennen und Lösungsansätze zu finden. Daher wird die Sensibilisierung des Umfeldes der Kinder durch Multiplikatoren-Schulungen (z.B. Schule und Kindertagesstätten, Haus- und Kinderärzt*innen) und Informationen in Form von Broschüren dankend angenommen, um einen Leitfaden zur Aktion im Umgang mit Kindern aus suchtbelasteten Familien zu haben. Ein Zeichen für die Funktionstüchtigkeit des Netzwerkes ist auch die gute Annahme der angebotenen Maßnahmen vor Ort. Dazu gehören unter anderem Trampolin, SHIFT, „Mama denk an mich“ und die Vorlesungen zu „Dani und die Dosenmonster“. Diese Angebote finden auch zukünftig aufgrund der hohen Nachfrage in verschiedenen Einrichtungen in Dresden statt.
Unser Fazit ist: Die enge Zusammenarbeit schafft Transparenz, die gemeinsam gestaltete Struktur vermittelt Sicherheit - nach innen für Akteure und nach außen für Betroffene.

Fragen zum Wettbewerbsbeitrag

C 1 Fragen zur gesamtkommunalen Einbindung des Wettbewerbsbeitrags

C 10 Gibt es zur Suchtprävention in Ihrer Kommune eine schriftliche Gesamtkonzeption?: 
ja (bitte als Anlage beifügen)
nein
C 11 Ist der Wettbewerbsbeitrag in diese Gesamtkonzeption eingebunden?: 
ja
nein
C 12 Hat sich der/die (Ober-)Bürgermeister*in bzw. Landrat/-rätin öffentlich für den Wettbewerbsbeitrag eingesetzt?: 
ja
nein

C 2 Fragen zur Konzeption und Ausrichtung des Wettbewerbsbeitrags

C 20 Gibt es zum Wettbewerbsbeitrag ein schriftliches Konzept?: 
ja (bitte als Anlage beifügen)
nein
C 21 Sind die Präventionsziele des Wettbewerbsbeitrags detailliert festgelegt?: 
ja (bitte als Anlage beifügen)
nein
C 22 Wurde vor der Zielfestlegung eine Ausgangs- und Bedarfsanalyse erstellt?: 
ja (bitte als Anlage beifügen)
nein
C 23 An welche Zielgruppe richtet sich der Wettbewerbsbeitrag?: 
Kinder
Jugendliche
junge Erwachsene
Erwachsene
Senior*innen
Eltern/Erziehungsberechtigte
Familien
Personen mit Migrationshintergrund
sozial benachteiligte Personenkreise
suchtbelastete Familien
Multiplikator*innen
Veranstalter*innen von Festen u.ä.
Gastronomiebetreiber*innen
Betreiber*innen von Clubs/Diskotheken
Einzelhandel-/Tankstellenbetreiber*innen
Weitere (bitte nachfolgend benennen)
C 24 Ist der Wettbewerbsbeitrag geschlechtsspezifisch/geschlechtersensibel ausgerichtet?: 
ja
nein
C 25 Ist die Zielgruppe an der Konzeption und Umsetzung des Wettbewerbsbeitrags beteiligt?: 
ja
nein
C 26 Auf welche Suchtstoffe und Suchtformen ist der Wettbewerbsbeitrag ausgerichtet?: 
Alkohol
Tabak
Medikamente
Cannabis
Kokain
Amphetamine (u.a. Crystal Meth)
psychoaktive Substanzen („Legal Highs“)
pathologisches Glücksspiel
exzessive Computerspiel- und Internetnutzung
Weitere (bitte nachfolgend benennen)
C 27 Welche Ansätze wirkungsvoller Suchtprävention stehen im Wettbewerbsbeitrag im Mittelpunkt? Der Wettbewerbsbeitrag…: 
… trägt zur Reduzierung von Substanzkonsum und Verhaltenssüchten sowie ihrer Folgen bei.
… hat bereits in der Konzeptphase festgelegt, welche konkreten Wirkungen/Veränderungen erreicht und an Hand welcher Indikatoren diese überprüft werden sollen.
… umfasst ein Qualitätsmanagement.
… wird auf seine Wirksamkeit überprüft und z.B. durch eine interne oder externe Evaluierung begleitet.
… ist mittel- bis langfristig angelegt; es wurden nachhaltige Strukturen aufgebaut.
… verknüpft suchtspezifische Themen mit der Stärkung von Selbstwirksamkeit und der Förderung von Lebenskompetenzen.
… nutzt adäquate Zugangswege zur Zielgruppe.
… leistet einen Transfer in andere Kommunen.
Weitere (bitte nachfolgend benennen)
C 28 Welche Strategie der Suchtprävention verfolgt der Wettbewerbsbeitrag?: 
Verhaltensprävention
Verhältnisprävention
Verhaltens- und Verhältnisprävention
C 29 An welche Lebenswelten (Settings, Einrichtungen) knüpft der Wettbewerbsbeitrag an?: 
Kindergarten/Kita
Grundschule/Primarbereich
weiterführende Schule
Berufsschule
Betrieb/Ausbildungsstätte
Hochschule
Einrichtung der Jugendarbeit
Sportverein
Volkshochschulen/Bildungsstätten
Senioreneinrichtung
Gaststätten/Restaurants
Clubs/Diskotheken
Feste/Veranstaltungen
Straße/öffentlicher Raum
Stadtteil/Quartier
Weitere (bitte nachfolgend benennen)

C 3 Fragen zur Umsetzung des Wettbewerbsbeitrags

C 30 Welche Akteure aus Kommunalpolitik/-verwaltung beteiligen sich wesentlich an der Umsetzung des Wettbewerbsbeitrags?: 
Gemeinde-, Stadt- bzw. Kreisrat
Bürgermeister*in bzw. Landrat/-rätin
Suchtpräventionsstelle
Gesundheitsamt
Jugendamt
Sozialamt
Ordnungsamt
Weitere (bitte nachfolgend benennen)
C 31 Welche Akteure außerhalb von Kommunalpolitik/-verwaltung beteiligen sich wesentlich an der Umsetzung des Wettbewerbeitrags?: 
Suchtberatungsstellen/Fachstellen für Suchtprävention
Krankenkassen
Krankenhäuser
Arztpraxen
Apotheken
Schulen
Einrichtungen der Jugendarbeit
Mobile Jugendarbeit
Sportvereine
Betriebe/Ausbildungsstätten
Kirchen
Wohlfahrtsverbände
Migrantenorganisationen
Einrichtungen der Seniorenarbeit
Selbsthilfeeinrichtungen
Quartiermanagement
Polizei
Veranstalter*innen von Festen u.ä.
Gastronomiebetreiber*innen
Betreiber*innen von Clubs/Diskotheken
Einzelhandel
Tankstellenbetreiber*innen
Fahrschulen
Lokale Medien
Sponsor*innen
Stiftungen
Weitere (bitte nachfolgend benennen)
C 32 Gibt es schriftliche und verbindliche Vereinbarungen zur Vernetzung und Kooperation der Akteure?: 
ja
nein
C 33 Welche Laufzeit hat der Wettbewerbsbeitrag?: 
bis zu zwei Jahre
mehr als zwei Jahre (aber befristet)
Dauerangebot
C 34 Wie lange ist die Finanzierung des Wettbewerbsbeitrags gesichert?: 
offen
bis zu zwei Jahre
dauerhaft
Wenn ja, welche?: 
Handlungsorientierungen, Stadtratsbeschlüsse
C 35 Wird der Wettbewerbsbeitrag in seiner Qualität und Zielerreichung überprüft und bewertet bzw. evaluiert?: 
ja
geplant
nein
C 36 Sind im Rahmen des Wettbewerbsbeitrags entwickelte Projekte und Maßnahmen andernorts übernommen und eingesetzt worden?: 
ja
nein
Wenn ja, welche?: 
Handlungsorientierung, Buch angefragt

Einzelprojekte

Einzelprojekt Nr. 1

D 10 Titel des Einzelprojekts Nr. 1: 
„Alltägliche Geschichten“ – Kindswohlgefährdung bei drogenkonsumierenden Eltern
D 11 Welche Laufzeit hat das Projekt?: 
bis zu zwei Jahre
mehr als zwei Jahre (aber befristet)
Dauerangebot
D 12 Wie lange ist die Finanzierung des Projektes gesichert?: 
offen
bis zu zwei Jahre
dauerhaft
D 13 Wird das Projekt in seiner Qualität und Zielerreichung überprüft und bewertet bzw. evaluiert?: 
ja
geplant
nein
D 14 Kurzbeschreibung des Projektes: 

Die Ausstellung „Alltägliche Geschichten“ entstand aus dem Arbeitskontext der Dresdner Jugend- und Drogenberatungsstelle mit suchtbelasteten Eltern und deren Kindern heraus. Weiterhin führte zum früheren Zeitpunkt eine Mitarbeiterin das modulare Präventionsprogramm für Kinder aus suchtbelasteten Familien "Trampolin" durch. Im Rahmen der Beratungsarbeit erfolgte ein Paradigmenwechsel hin zur familienorientierten Arbeit und eine Prioritätensetzung zum Wohle der Kinder. Es entstand der Gedanke, aus den Inhalten der Beratungsgespräche und dem von den Kindern Gesagtem eine Ausstellung mit Bildern und Wortgedanken zu gestallten. Die Bilder wurden von Kolleg*innen der Beratungsstelle zur Verfügung gestellt und verfremdet.
Die Ausstellung besteht aus einem zweiseitigen Aufsteller mit Informationen zur Ausstellung und der Ausstellung mit zehn stehenden Roll-Ups. Eine Seite des Aufstellers ist das Poster „Kinder aus dem Schatten holen“ der Drogenbeauftragten der Bundesregierung mit den Kontaktdaten einer Einrichtung der Jugend- und Sozialhilfe in Dresden. Dazu erklärt die Drogenbeauftragte der Bundesregierung: „Lehrer*innen und Erzieher*innen sind wichtige Bezugspersonen für Kinder – sie genießen bei ihnen mehr Vertrauen als die meisten anderen Erwachsenen. Wer die „versteckten Hilferufe“ erkennt, kann adäquat reagieren. Das Plakat gibt einen Überblick über Signale und Hinweise, die auf eine familiäre Suchtbelastung hinweisen können, gibt Tipps, was Lehrer*innen und Erzieher*innen in einem Verdachtsfall tun können und bietet Raum, eine Ansprechperson für die Region zu benennen.“ Die zweite Seite führt Zahlen zum Nachdenken rund um das Thema Kinder suchtkranker Eltern auf und entsprechende Kontaktstellen für Betroffene.

Die Ausstellung stellt leicht verfremdete Kinderbilder da und wird ergänzt durch Kommentare aus dem Alltag von Kindern suchtbelasteter Familien. Die Kombination aus verzerrten Kinderbildern und dem Beschreiben von für diese Kinder normalen Alltagssituationen mit ihren Eltern, sollen wachrütteln und regen zum Nachdenken an. Da die Ausstellung selbsterklärend und ohne Betreuung aufgestellt wird, kann man komplett anonym vor der Aus-stellung verweilen oder im Vorbeigehen die Bilder und kurzen Texte anschauen.

Einzelprojekt Nr. 2

D 20 Titel des Einzelprojekts Nr. 2: 
„Dani und die Dosenmonster“
D 21 Welche Laufzeit hat das Projekt?: 
bis zu zwei Jahre
mehr als zwei Jahre (aber befristet)
Dauerangebot
D 22 Wie lange ist die Finanzierung des Projektes gesichert?: 
offen
bis zu zwei Jahre
dauerhaft
D 23 Wird das Projekt in seiner Qualität und Zielerreichung überprüft und bewertet bzw. evaluiert?: 
nein
D 24 Kurzbeschreibung des Projektes: 

Das Buch „Dani und die Dosenmonster“ wurde im Rahmen des Kulturjahres Sucht des Gesundheitsamtes Dresden mit Förderung durch die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) entwickelt. Das Buch richtet sich insbesondere an Kinder im Alter von sechs bis elf Jahren und kann suchtpräventiv eingesetzt werden. Im Rahmen der Auftaktveranstaltung der „Dresdner Aktionstage zur seelischen Gesundheit“ wurden wir an-geregt, das Buch an die Dresdner Kindertagesstätten zu versenden, die an dem Programm „Kinder stärken“ (Kompetenz- und Beratungsstelle zur Unterstützung von Maßnahmen für Kinder mit besonderen Lern- und Lebenserschwernissen) beteiligt sind. Im Folgenden eine Zusammenfassung des Inhaltes:
Als Danis Papa arbeitslos wird, ziehen bald darauf seltsame Gestalten mit in die Wohnung ein. Erst ist es nur eine, doch schon bald sind sie überall: die Dosenmonster. Dani wird schnell klar, dass diese gemeinen Kreaturen es nicht gut mit Papa meinen. Aber wie kommt man gegen solche Gegner an? Das liebevoll illustrierte Kinderbuch erzählt die Geschichte eines Kindes mit alkoholabhängigem Vater. Aus dem Blickwinkel von Dani und ohne erhobenen Zeigefinger veranschaulicht “Dani und die Dosenmonster”, wie entstehende Alkoholprobleme erkannt und Kinder aus betroffenen Familien wirksam unterstützt werden können.
Das Buch „Dani und die Dosenmonster“ soll als Anregung für Gespräche zwischen Kita-SozialarbeiterInnen/ ErzieherInnen und Kindern in schwierigen Situationen dienen. Es beinhaltet auch einen Fachteil des Suchtexperten Dipl. –Psych. Sören Kuitunen-Paul. Es gibt Anregungen für die pädagogische Arbeit mit dem Buch einschließlich zusätzlicher Materialien (z.B. Ausmalbilder).

Anlagen