Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags
Titel des Wettbewerbsbeitrags
Kurzfassung des Wettbewerbsbeitrags
Seit 2007 Jahren gibt es in Dinslaken den Runden Tisch Kommunale Jugendalkoholprävention. Die Mitglieder des Runden Tisches setzen sich aus unterschiedlichen Institutionen und Verbänden zusammen; zu ihnen zählen u.a.:
Stadt Dinslaken, Stadtsportverband, Städtische Schulen, Aufsuchende Jugendarbeit, Polizei Dinslaken, Krankenkassen, DEHOGA Nordrhein, Einzelhandelsverband Niederrhein, Drogenberatung im Diakonischen Werk, Kinder- und Jugendparlament.
Das Gremium hat sich zur Aufgabe gemacht, dem problematischen Konsumverhalten vieler Jugendlichen auf regionaler Ebene gemeinschaftlich alkoholpräventiv entgegenzuwirken. Das Anliegen der Mitglieder besteht darin, mit der Kampagne ‚KLAR IS‘ COOL‘ einem missbräuchlichen und riskanten Alkoholkonsum vorzubeugen.
Mit Unterstützung der Mitglieder des Rundes Tisches werden regelmäßige Maßnahmen Veranstaltungen angeboten, bei dem die Zielgruppe für einen verantwortungsvollen Umgang mit Alkohol sensibilisiert werden soll.
Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags
Ausgangssituation
Alkoholkonsum ist in unserer Gesellschaft verbreitet, weitestgehend akzeptiert und toleriert. Das Angebot an Alkoholika ist vielfältig und für Jugendliche - trotz Einschränkungen durch das Jugendschutzgesetz - oftmals leicht zugänglich. Überdies wird jugendlicher Alkoholkonsum häufig verharmlost, sowohl in seinem Risiko als auch im Suchtpotential unterschätzt.
„Erwachsen werden“ verbindet sich für Jugendliche in der Regel auch damit, Alkohol zu probieren und mit dem Trinken zu experimentieren. Dies ist ein alterstypisches Verhalten, das nicht zwangsläufig problematisch zu bewerten ist. Es gilt in diesem Zusammenhang, einen genussvollen und kompetenten Umgang mit der legalen Droge zu entwickeln. Für manche Jugendliche machen diese ersten Erfahrungen allerdings den Einstieg in riskante Konsummuster aus. Insbesondere dann, wenn sich der Alkoholkonsum zur Bewältigungsstrategie für Konflikt- und Belastungssituationen entwickelt, oder die einzige Möglichkeit darstellt, „Spaß“ zu erleben und Freizeit zu gestalten. Diese Tendenzen spiegeln sich in der hiesigen Region wieder. Trinkexzesse, z.B. auf Stadtfesten und bei Großveranstaltungen (DIN-Tage, Maifest, Kirmes, u.a.) sind ein wiederkehrendes Problem, mit dem man sich auf kommunaler Ebene seit Jahren auseinandersetzt. Auch in Dinslaken wird bei einem Teil der Jugendlichen und jungen Erwachsenen ein besorgniserregender Alkoholkonsum konstatiert. Ein zusätzliches kommunales Problem stellen diejenigen Jugendlichen dar, die mit ihrer Clique informelle Treffpunkte aufsuchen (Spielplätze, Grünflächen o.ä.), um sich der Einflussnahme Erwachsener zu entziehen. Sie nutzen den unkontrollierten Raum, um Alkohol zu konsumieren oder sich zu betrinken.
Angesicht dieser Situation wird auch auf kommunaler Ebene offensichtlich, dass bestehende präventive Maßnahmen nicht ausreichen, sondern durch zusätzliche Aktionen, Projekte und Mittel ergänzt werden müssen.
Voraussetzung für eine wirksame Präventionsarbeit - und somit auch Alkoholprävention - ist, dass sie
- frühzeitig ansetzt
- Kinder und Jugendliche in ihrer Lebenswelt anspricht
- Heranwachsende kontinuierlich in allen Altersstufen begleitet.
Um dies gewährleisten zu können, sind alle Verantwortlichen, die sich mit der Zielgruppe Kinder und Jugendlicher befassen, gefordert, im Sinne der Suchtprävention zusammenzuarbeiten.
Darüber hinaus bedarf es der Unterstützung und Mitwirkung der Vertreter*innen der wirtschaftlichen und politischen Gremien und Interessensverbände. Nur auf dieser Basis kann eine perspektivische, kontinuierliche und flächendeckende Präventionsarbeit umgesetzt werden, vorhandene Ressourcen und Netzwerke können nachhaltig zusammenwirken.
Ziele
Der kommunalen Alkoholprävention liegt die Prämisse zugrunde, dass sie sich weniger auf ein Abstinenzgebot- und verhalten richtet, als auf folgende Zielsetzungen:
- Sensibilisierung der Gesamtgesellschaft! Alkoholismus stellt eine altersübergreifende Problematik dar!
- Vermeidung bzw. Verzögerung eines frühzeitigen Einstiegs in den Alkoholkonsum
- Vermittlung eines selbstverantwortlichen, problembewussten und mäßigen Umgangs mit der Genussdroge Alkohol
- Verhinderung von riskanten Konsumformen, Abhängigkeit und Sucht
Zielgruppe
Die Zielsetzungen der Kampagne „KLAR IS´ COOL“ richten sich auf Kinder und Jugendliche sowie junge Erwachsene. Sowohl diejenigen, die noch keine Trinkerfahrung haben, als auch Heranwachsende, die bereits konsumieren, sollen mit vorbeugenden Maßnahmen angesprochen werden. Darüber hinaus sollen auch diejenigen Jugendlichen erreicht werden, deren Trinkverhalten bereits riskante oder missbräuchliche Konsummuster aufzeigt, um einer Suchtentwicklung frühzeitig entgegenzuwirken.
Umsetzung
Zur Umsetzung der Ziele werden im Rahmen der Kampagne „KLAR IS´ COOL“ regelmäßig verschiedene Maßnahmen und Veranstaltungen umgesetzt: Seit 2013 wird jährlich in der Woche vor Karneval die Veranstaltung „Klar is´ cool macht Schule“ durchgeführt. Die Veranstaltung richtet sich an die Jahrgänge sieben und acht und wird im Wechsel an einer von sechs weiterführenden Schulen in Dinslaken durchgeführt. In der als Parcours angelegten Schülermesse durchlaufen die Schülerinnen und Schüler sechs bis acht Stationen, an denen die Mitglieder des Rundes Tisches verschiedene Mitmach-Aktionen anbieten, um die Jugendlichen für das Thema Alkohol zu sensibilisieren.
Des Weiteren finden immer wieder größere Einzelaktionen statt, wie etwa 2017 die Aktion „Fahren wie im Rausch“, welche mit Unterstützung der lokalen Fahrschulen angeboten wurde. Auf einem abgesperrten Areal hatten die Teilnehmer die Möglichkeit, unter Aufsicht eines Fahrlehrers, mit einer Rauschbrille einen vorgegebenen Parcours zu durchfahren. Die Aktion fand an einem Freitagabend in unmittelbarer Nähe zu einer Großraumdisco statt und richtete sich vor allem an Fahranfänger.
Die Kampagne „KLAR IS´ COOL“ wird ganzjährig öffentlichkeitswirksam beworben. Seit 2013 ist mit Unterstützung der Niederrheinischen Verkehrsbetriebe NIAG, ein Linienbus im Stadtgebiet eingesetzt, welcher mit dem Logo der Kampagne beklebt ist.
Seit 2009 sind insgesamt durchgeführt worden:
- neun Schulmessen
- sieben Teilnahmen am Stadtfest DIN-Tage
- sechs Einzelaktionen
- Diverse Angebote auf Sportveranstaltungen und Stadtteilfesten