Dinslaken

Name der Stadt, der Gemeinde, des Landkreises: 
Dinslaken
Typ: 
kreisangehörig
Bundesland: 
Nordrhein-Westfalen
Einreichende Dienststelle: 
Stadt Dinslaken, Fachdienst Kinder- und Jugendförderung
Name Ansprechpartner*in: 
Lisa Brandenberg
Funktion Ansprechpartner*in: 
Fachkraft für Jugendschutz
Straße/Postfach: 
Wilhelm-Lantermann-Str. 65
Postleitzahl: 
46535
Ort: 
Dinslaken
Telefon: 
+49 2064 66407

Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags

Titel des Wettbewerbsbeitrags

Runder Tisch kommunale Jugendalkoholprävention Dinslaken - KLAR IS´ COOL

Kurzfassung des Wettbewerbsbeitrags

Seit 2007 Jahren gibt es in Dinslaken den Runden Tisch Kommunale Jugendalkoholprävention. Die Mitglieder des Runden Tisches setzen sich aus unterschiedlichen Institutionen und Verbänden zusammen; zu ihnen zählen u.a.:

Stadt Dinslaken, Stadtsportverband, Städtische Schulen, Aufsuchende Jugendarbeit, Polizei Dinslaken, Krankenkassen, DEHOGA Nordrhein, Einzelhandelsverband Niederrhein, Drogenberatung im Diakonischen Werk, Kinder- und Jugendparlament.

Das Gremium hat sich zur Aufgabe gemacht, dem problematischen Konsumverhalten vieler Jugendlichen auf regionaler Ebene gemeinschaftlich alkoholpräventiv entgegenzuwirken. Das Anliegen der Mitglieder besteht darin, mit der Kampagne ‚KLAR IS‘ COOL‘ einem missbräuchlichen und riskanten Alkoholkonsum vorzubeugen.

Mit Unterstützung der Mitglieder des Rundes Tisches werden regelmäßige Maßnahmen Veranstaltungen angeboten, bei dem die Zielgruppe für einen verantwortungsvollen Umgang mit Alkohol sensibilisiert werden soll.

Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags

Ausgangssituation

Alkoholkonsum ist in unserer Gesellschaft verbreitet, weitestgehend akzeptiert und toleriert. Das Angebot an Alkoholika ist vielfältig und für Jugendliche - trotz Einschränkungen durch das Jugendschutzgesetz - oftmals leicht zugänglich. Überdies wird jugendlicher Alkoholkonsum häufig verharmlost, sowohl in seinem Risiko als auch im Suchtpotential unterschätzt.

„Erwachsen werden“ verbindet sich für Jugendliche in der Regel auch damit, Alkohol zu probieren und mit dem Trinken zu experimentieren. Dies ist ein alterstypisches Verhalten, das nicht zwangsläufig problematisch zu bewerten ist. Es gilt in diesem Zusammenhang, einen genussvollen und kompetenten Umgang mit der legalen Droge zu entwickeln. Für manche Jugendliche machen diese ersten Erfahrungen allerdings den Einstieg in riskante Konsummuster aus. Insbesondere dann, wenn sich der Alkoholkonsum zur Bewältigungsstrategie für Konflikt- und Belastungssituationen entwickelt, oder die einzige Möglichkeit darstellt, „Spaß“ zu erleben und Freizeit zu gestalten. Diese Tendenzen spiegeln sich in der hiesigen Region wieder. Trinkexzesse, z.B. auf Stadtfesten und bei Großveranstaltungen (DIN-Tage, Maifest, Kirmes, u.a.) sind ein wiederkehrendes Problem, mit dem man sich auf kommunaler Ebene seit Jahren auseinandersetzt. Auch in Dinslaken wird bei einem Teil der Jugendlichen und jungen Erwachsenen ein besorgniserregender Alkoholkonsum konstatiert. Ein zusätzliches kommunales Problem stellen diejenigen Jugendlichen dar, die mit ihrer Clique informelle Treffpunkte aufsuchen (Spielplätze, Grünflächen o.ä.), um sich der Einflussnahme Erwachsener zu entziehen. Sie nutzen den unkontrollierten Raum, um Alkohol zu konsumieren oder sich zu betrinken.

Angesicht dieser Situation wird auch auf kommunaler Ebene offensichtlich, dass bestehende präventive Maßnahmen nicht ausreichen, sondern durch zusätzliche Aktionen, Projekte und Mittel ergänzt werden müssen.

Voraussetzung für eine wirksame Präventionsarbeit - und somit auch Alkoholprävention -  ist, dass sie

  • frühzeitig ansetzt
  • Kinder und Jugendliche in ihrer Lebenswelt anspricht
  • Heranwachsende kontinuierlich in allen Altersstufen begleitet.

Um dies gewährleisten zu können, sind alle Verantwortlichen, die sich mit der Ziel­gruppe Kinder und Jugendlicher befassen, gefordert, im Sinne der Suchtprävention zusammenzuarbeiten.

Darüber hinaus bedarf es der Unterstützung und Mitwirkung der Vertreter*innen der wirt­schaftlichen und politischen Gremien und Interessensverbände. Nur auf dieser Basis kann eine perspektivische, kontinuierliche und flächendeckende Präventionsarbeit umgesetzt werden, vorhandene Ressourcen und Netzwerke können nachhaltig zusammenwirken.

Ziele 

Der kommunalen Alkoholprävention liegt die Prämisse zugrunde, dass sie sich weniger auf ein Abstinenzgebot- und verhalten richtet, als auf folgende Zielsetzungen:

  • Sensibilisierung der Gesamtgesellschaft! Alkoholismus stellt eine altersübergreifende Problematik dar!
  • Vermeidung bzw. Verzögerung eines frühzeitigen Einstiegs in den Alkohol­konsum
  • Vermittlung eines selbstverantwortlichen, problembewussten und mäßigen Umgangs mit der Genussdroge Alkohol
  • Verhinderung von riskanten Konsumformen, Abhängigkeit und Sucht

Zielgruppe 

Die Zielsetzungen der Kampagne „KLAR IS´ COOL“ richten sich auf Kinder und Jugendliche sowie junge Erwachsene. Sowohl diejenigen, die noch keine Trinkerfahrung haben, als auch Heranwachsende, die bereits konsumieren, sollen mit vorbeugenden Maßnahmen angesprochen werden. Darüber hinaus sollen auch diejenigen Jugendlichen erreicht werden, deren Trinkverhalten bereits riskante oder missbräuchliche Konsummuster aufzeigt, um einer Suchtentwicklung frühzeitig entgegenzuwirken.

Umsetzung

Zur Umsetzung der Ziele werden im Rahmen der Kampagne „KLAR IS´ COOL“ regelmäßig verschiedene Maßnahmen und Veranstaltungen umgesetzt: Seit 2013 wird jährlich in der Woche vor Karneval die Veranstaltung „Klar is´ cool macht Schule“ durchgeführt. Die Veranstaltung richtet sich an die Jahrgänge sieben und acht und wird im Wechsel an einer von sechs weiterführenden Schulen in Dinslaken durchgeführt. In der als Parcours angelegten Schülermesse durchlaufen die Schülerinnen und Schüler sechs bis acht Stationen, an denen die Mitglieder des Rundes Tisches verschiedene Mitmach-Aktionen anbieten, um die Jugendlichen für das Thema Alkohol zu sensibilisieren.

Des Weiteren finden immer wieder größere Einzelaktionen statt, wie etwa 2017 die Aktion „Fahren wie im Rausch“, welche mit Unterstützung der lokalen Fahrschulen angeboten wurde. Auf einem abgesperrten Areal hatten die Teilnehmer die Möglichkeit, unter Aufsicht eines Fahrlehrers, mit einer Rauschbrille einen vorgegebenen Parcours zu durchfahren. Die Aktion fand an einem Freitagabend in unmittelbarer Nähe zu einer Großraumdisco statt und richtete sich vor allem an Fahranfänger.

Die Kampagne „KLAR IS´ COOL“ wird ganzjährig öffentlichkeitswirksam beworben. Seit 2013 ist mit Unterstützung der Niederrheinischen Verkehrsbetriebe NIAG, ein Linienbus im Stadtgebiet eingesetzt, welcher mit dem Logo der Kampagne beklebt ist.

Seit 2009 sind insgesamt durchgeführt worden:

  • neun Schulmessen
  • sieben Teilnahmen am Stadtfest DIN-Tage
  • sechs Einzelaktionen
  • Diverse Angebote auf Sportveranstaltungen und Stadtteilfesten

Fragen zum Wettbewerbsbeitrag

C 1 Fragen zur gesamtkommunalen Einbindung des Wettbewerbsbeitrags

C 10 Gibt es zur Suchtprävention in Ihrer Kommune eine schriftliche Gesamtkonzeption?: 
ja (bitte als Anlage beifügen)
nein
C 11 Ist der Wettbewerbsbeitrag in diese Gesamtkonzeption eingebunden?: 
ja
nein
C 12 Hat sich der/die (Ober-)Bürgermeister*in bzw. Landrat/-rätin öffentlich für den Wettbewerbsbeitrag eingesetzt?: 
ja
nein

C 2 Fragen zur Konzeption und Ausrichtung des Wettbewerbsbeitrags

C 20 Gibt es zum Wettbewerbsbeitrag ein schriftliches Konzept?: 
ja (bitte als Anlage beifügen)
nein
C 21 Sind die Präventionsziele des Wettbewerbsbeitrags detailliert festgelegt?: 
ja (bitte als Anlage beifügen)
nein
C 22 Wurde vor der Zielfestlegung eine Ausgangs- und Bedarfsanalyse erstellt?: 
ja (bitte als Anlage beifügen)
nein
C 23 An welche Zielgruppe richtet sich der Wettbewerbsbeitrag?: 
Kinder
Jugendliche
junge Erwachsene
Erwachsene
Senior*innen
Eltern/Erziehungsberechtigte
Familien
Personen mit Migrationshintergrund
sozial benachteiligte Personenkreise
suchtbelastete Familien
Multiplikator*innen
Veranstalter*innen von Festen u.ä.
Gastronomiebetreiber*innen
Betreiber*innen von Clubs/Diskotheken
Einzelhandel-/Tankstellenbetreiber*innen
Weitere (bitte nachfolgend benennen)
C 24 Ist der Wettbewerbsbeitrag geschlechtsspezifisch/geschlechtersensibel ausgerichtet?: 
ja
nein
C 25 Ist die Zielgruppe an der Konzeption und Umsetzung des Wettbewerbsbeitrags beteiligt?: 
ja
nein
C 26 Auf welche Suchtstoffe und Suchtformen ist der Wettbewerbsbeitrag ausgerichtet?: 
Alkohol
Tabak
Medikamente
Cannabis
Kokain
Amphetamine (u.a. Crystal Meth)
psychoaktive Substanzen („Legal Highs“)
pathologisches Glücksspiel
exzessive Computerspiel- und Internetnutzung
Weitere (bitte nachfolgend benennen)
C 27 Welche Ansätze wirkungsvoller Suchtprävention stehen im Wettbewerbsbeitrag im Mittelpunkt? Der Wettbewerbsbeitrag…: 
… trägt zur Reduzierung von Substanzkonsum und Verhaltenssüchten sowie ihrer Folgen bei.
… hat bereits in der Konzeptphase festgelegt, welche konkreten Wirkungen/Veränderungen erreicht und an Hand welcher Indikatoren diese überprüft werden sollen.
… umfasst ein Qualitätsmanagement.
… wird auf seine Wirksamkeit überprüft und z.B. durch eine interne oder externe Evaluierung begleitet.
… ist mittel- bis langfristig angelegt; es wurden nachhaltige Strukturen aufgebaut.
… verknüpft suchtspezifische Themen mit der Stärkung von Selbstwirksamkeit und der Förderung von Lebenskompetenzen.
… nutzt adäquate Zugangswege zur Zielgruppe.
… leistet einen Transfer in andere Kommunen.
Weitere (bitte nachfolgend benennen)
C 28 Welche Strategie der Suchtprävention verfolgt der Wettbewerbsbeitrag?: 
Verhaltensprävention
Verhältnisprävention
Verhaltens- und Verhältnisprävention
C 29 An welche Lebenswelten (Settings, Einrichtungen) knüpft der Wettbewerbsbeitrag an?: 
Kindergarten/Kita
Grundschule/Primarbereich
weiterführende Schule
Berufsschule
Betrieb/Ausbildungsstätte
Hochschule
Einrichtung der Jugendarbeit
Sportverein
Volkshochschulen/Bildungsstätten
Senioreneinrichtung
Gaststätten/Restaurants
Clubs/Diskotheken
Feste/Veranstaltungen
Straße/öffentlicher Raum
Stadtteil/Quartier
Weitere (bitte nachfolgend benennen)

C 3 Fragen zur Umsetzung des Wettbewerbsbeitrags

C 30 Welche Akteure aus Kommunalpolitik/-verwaltung beteiligen sich wesentlich an der Umsetzung des Wettbewerbsbeitrags?: 
Gemeinde-, Stadt- bzw. Kreisrat
Bürgermeister*in bzw. Landrat/-rätin
Suchtpräventionsstelle
Gesundheitsamt
Jugendamt
Sozialamt
Ordnungsamt
Weitere (bitte nachfolgend benennen)
C 31 Welche Akteure außerhalb von Kommunalpolitik/-verwaltung beteiligen sich wesentlich an der Umsetzung des Wettbewerbeitrags?: 
Suchtberatungsstellen/Fachstellen für Suchtprävention
Krankenkassen
Krankenhäuser
Arztpraxen
Apotheken
Schulen
Einrichtungen der Jugendarbeit
Mobile Jugendarbeit
Sportvereine
Betriebe/Ausbildungsstätten
Kirchen
Wohlfahrtsverbände
Migrantenorganisationen
Einrichtungen der Seniorenarbeit
Selbsthilfeeinrichtungen
Quartiermanagement
Polizei
Veranstalter*innen von Festen u.ä.
Gastronomiebetreiber*innen
Betreiber*innen von Clubs/Diskotheken
Einzelhandel
Tankstellenbetreiber*innen
Fahrschulen
Lokale Medien
Sponsor*innen
Stiftungen
Weitere (bitte nachfolgend benennen)
Welche?: 
Kinder- und Jugendparlament
C 32 Gibt es schriftliche und verbindliche Vereinbarungen zur Vernetzung und Kooperation der Akteure?: 
ja
nein
C 33 Welche Laufzeit hat der Wettbewerbsbeitrag?: 
bis zu zwei Jahre
mehr als zwei Jahre (aber befristet)
Dauerangebot
C 34 Wie lange ist die Finanzierung des Wettbewerbsbeitrags gesichert?: 
offen
bis zu zwei Jahre
dauerhaft
C 35 Wird der Wettbewerbsbeitrag in seiner Qualität und Zielerreichung überprüft und bewertet bzw. evaluiert?: 
ja
geplant
nein
C 36 Sind im Rahmen des Wettbewerbsbeitrags entwickelte Projekte und Maßnahmen andernorts übernommen und eingesetzt worden?: 
ja
nein

Einzelprojekte

Einzelprojekt Nr. 1

D 11 Welche Laufzeit hat das Projekt?: 
bis zu zwei Jahre
mehr als zwei Jahre (aber befristet)
Dauerangebot
D 12 Wie lange ist die Finanzierung des Projektes gesichert?: 
offen
bis zu zwei Jahre
dauerhaft
D 13 Wird das Projekt in seiner Qualität und Zielerreichung überprüft und bewertet bzw. evaluiert?: 
ja
geplant
nein

Einzelprojekt Nr. 2

D 21 Welche Laufzeit hat das Projekt?: 
bis zu zwei Jahre
mehr als zwei Jahre (aber befristet)
Dauerangebot
D 22 Wie lange ist die Finanzierung des Projektes gesichert?: 
offen
bis zu zwei Jahre
dauerhaft

Anlagen

Fotos

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Linienbus mit dem Logo der Kampagne

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Einweihung des Linienbusses mit dem Logo der Kampagne

03_aktion_fahren_wie_im_rausch.jpg

Jugendliche fahren mit Rauschbrillen durch einen Parcours

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Verkehrswacht und Polizei bei der Aktion "Fahren wie im Rausch"

05_alk-freie_cocktails_stand_auf_stadtfest.jpg

Stand von 'KLAR IS' COOL" mit alkoholfreien Cocktails auf einem Stadtfest

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Stand mit Rauschbrillen auf einer Schulmesse