Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags
Titel des Wettbewerbsbeitrags
Kurzfassung des Wettbewerbsbeitrags
Ausgebildete Schülerinnen und Schüler vermitteln in diesem Projekt ihren Mitschüler/innen oder anderen Jugendlichen suchtpräventive Inhalte. Die Suchtpräventionsfachstelle der Stadt Würzburg bildet modellhaft seit 2005 Schülermultiplikatoren an weiterführenden Schulen aus. Bislang war es der Fachstelle für Suchtprävention möglich, zwei Würzburger Schulen mit diesem Projekt für jeweils zwei Jahre erreichen und betreuen zu können.
2013 wurde das Schülermultiplikator/innenprojekt zum Peer-Projekt „Kompetent.Stark.Vernetzt“ erweitert. Seitdem arbeiten von der Fachstelle ausgebildete und begleitete Studenten ehrenamtlich mit und betreuen selbst zusätzliche Schulen und die dortigen Schülermultiplikatoren.
Suchtprävention, als Teil der Gesundheitsförderung und ebenso als Bestandteil der bayerischen Schulordnung kann mit diesem Projekt möglichst flächendeckend in der Region für Kinder und Jugendliche umgesetzt werden. Durch die lange Laufzeit (zwei Jahre) entsteht die nötige Kontinuität zum Thema und erleichtert es den Schulen, das Ziel, Suchtprävention als Querschnittsaufgabe an Schulen umzusetzen, zu erreichen. Das Konzept ist nach den QM-Kriterien moderner Suchtprävention ausgelegt.
Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags
Hintergrund und Entstehung
Peer Ansatz
Peer Group, Peer Involvement, Peer Education - Begriffsbestimmungen und Herkunft
Peer Group wird definiert als ein „…Zusammenschluss von ´Gleichen´, v.a. von gleichaltrigen Kindern und Jugendlichen…, dessen pädagogische bzw. sozialisatorische Bedeutung darin liegt, dass sie als primäre soziale (Bezugs-) Gruppe zwischen Familie und Gesellschaft, bzw. Kindheit und Erwachsensein tritt…“ (aus: W. Böhm: Wörterbuch der Pädagogik.1994).
Der Ansatz geht zurück auf das Konzept der Primärgruppen, entwickelt vom Soziologen Charles H. Cooley (1864-1929).
„Peers… werden (ebenso) in Programmen der Prävention und der Gesundheitsförderung für junge Menschen (…) als Träger von personalkommunikativen Botschaften einbezogen. (…) Entsprechende Programme werden unter dem Begriff „Peer Involvement“ zusammengefasst.“ (aus: BZgA: Leitbegriffe der Gesundheitsförderung. 2003). „Peer Involvement meint den Einsatz von Jugendlichen für Jugendliche zur Aufklärung, Beratung oder Projektgestaltung“(Peer Education- ein Handbuch für die Praxis (BZgA): Seite 3, Köln, 2002).
Peer Involvement Ansätze finden in Deutschland bereits zu verschiedenen Thematiken der Prävention, wie z.B. in der Sexual- und Aidsaufklärung Anwendung. Dies gilt auch für das Konsumverhalten bzw. den Gebrauch und Missbrauch von psychoaktiver Substanzen wie Alkohol, Nikotin oder Cannabis. Auch die Vorbildfunktion gegenüber den Mitschülern, die sich durch das entwicklungspsychologische Konzept des Modelllernens erklären lässt, spielt eine entscheidende Rolle und betrifft in der Prävention hauptsächlich Phänomene der Verhaltenssüchte wie Essstörungen, Medien- oder Kaufsucht.
1993 führte die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) in Zusammenarbeit mit der WHO/Europa eine Tagung zu Peer Involvement Ansätzen - damals - im Bereich der HIV-Prävention durch. Diese Tagung gab die Impulse für ein mehrjähriges Modellprojekt der BZgA, das zusammen mit dem Landesamt für Gesundheit und Soziales Berlin durchgeführt wurde. "Peer Education. Ein Ansatz von Jugendlichen für Jugendliche zu Liebe, Sexualität und Schwangerschaftsverhütung". „Peer Education ... meint das Lehren oder Teilen von Informationen, Werten und Verhaltensweisen zur Gesundheit durch Mitglieder gleicher Alters- oder Statusgruppen“ (Peer Education- ein Handbuch für die Praxis (BZgA): Seite 3, Köln, 2002).
Peer Education ist in der Bundesrepublik Deutschland immer noch wenig verbreitet. In Großbritannien und in den USA hat sich dieser Ansatz seit den 1970-ern etabliert und gewinnt auch in anderen Ländern Europas mehr und mehr an Bedeutung. Im Bezug auf die europäische Diskussion fehlt es zu Peer Education derzeit noch an verbindlichen Qualitätsstandards. Praktische Anleitungen zur Durchführung von Peer Education Projekten sind in der Fachliteratur kaum zu finden. Die BZgA hat zum Thema Peer Education ein Handbuch für die Arbeit mit Multiplikatoren im schulischen und außerschulischen Kontext erstellt. Hierin finden sich die zusammengefassten Ergebnisse aus sechs Jahren Arbeit mit dem Peer Education Ansatz. Dennoch fehlt es derzeit in der europaweiten Diskussion an festgelegten, einheitlichen Standards im Hinblick auf Qualität und Methoden. Das Wissen und die Erfahrungen über wirksame Methoden verbleiben in der Regel im Erfahrungsschatz der Durchführenden (vgl.: Homepage BZgA).
Peer Education und Peer Projekte in der Suchtprävention
Die Clique, die Gleichaltrigen, die Peers, werden wichtigste Gesprächs- und Bezugspartner für Kinder und Jugendliche außerhalb der Familie. Sie sind „Träger personalkommunikativer Botschaften“ (nach BZgA) und deren Implementierung macht für die Arbeit und Zielerreichung der Suchtprävention großen Sinn.
Sie genießen in Ihrer Gruppe eine größere Glaubwürdigkeit, haben Zugang zu sonst schwer erreichbaren Kindern und Jugendlichen und wirken als Vorbilder - um hiermit nur einige besondere Eigenschaften zu nennen. Geschulte Multiplikatoren (Schülermultiplikatoren) tragen dazu bei, bereits vorhandenes Wissen und zentrale Anliegen zu „multiplizieren“ und somit den Adressatenkreis zu vergrößern. Sie geben ihrer Bezugsgruppe („Peergroup“, „Clique“) zusätzlich erworbenes Wissen und ihre Erfahrungen über Sucht und Abhängigkeit in einer jugendgemäßen, glaubwürdigen Art und Weise weiter. Es besteht ein gleichberechtigtes Verhältnis (Austausch auf Augenhöhe) und sachliche Informationen werden auf eine sehr persönliche Art vermittelt.
Der Einsatz von Peers in der Schule hat in diesem Kontext das zentrale Anliegen, wichtige Themen, Aufgaben und Kompetenzen aus dem Bereich Suchtprävention in der Schule zu unterstützen und zu erweitern.
Konzeptionelle Einbindung
Die Suchtpräventionsfachstelle der Stadt Würzburg
Die Suchtpräventionsfachstelle verfolgt einen ressourcenorientierten, lebensweltnahen Ansatz.
Hinter jeder Sucht, steckt eine „SehnSucht“ – die Suche nach Herausforderungen, an denen man wachsen kann und sich entwickelt, die Suche nach Anerkennung und dem Gefühl etwas wert zu sein.
Damit die Suche nicht zur Sucht wird, werden wir aktiv. Unser Ziel ist es, Kinder und Jugendliche für ein selbstbestimmtes und unabhängiges Leben stark zu machen.
Für uns stehen die Entwicklung von Persönlichkeit, Eigenverantwortlichkeit und der Erwerb sozialer Kompetenzen an erster Stelle. Unser suchtpräventives Handeln orientiert sich an der aktuellen Lebenssituation der jungen Menschen. Erfolgreiche Suchtprävention bedeutet für uns, so früh wie möglich mit der Präventionsarbeit zu beginnen, sie kontinuierlich und auf einen längeren Zeitraum auszulegen und dabei die Bedürfnisse der jeweiligen Zielgruppe zu berücksichtigen.
Suchtprävention versteht sich als wichtiger Bereich der Gesundheitsförderung, daher zielen unsere Maßnahmen und Konzepte grundsätzlich auf die Förderung einer positiven Einstellung zur Gesundheit und beugen damit riskantem und gesundheitsschädlichem Verhalten vor.
„Suchtpräventive Ansätze müssen sich an der Lebenswelt der Jugendlichen orientieren und auf die Funktionalität des Suchtmittelkonsums und des Risikoverhaltens einstellen. Angebote, die funktionale Äquivalente wie z.B. Risikoalternativen anbieten, können Jugendliche dazu animieren, sich mit Risikokompetenz auseinander zu setzen und auf der entwicklungsfunktionalen Seite des Risikoverhaltens zu bleiben“ (Jürgen Raithel: Die Bedeutung von Risikoverhalten im jugendlichen Entwicklungsprozess in: pro Jugend 4-2011, S.4-7).
Die Suchtpräventionsfachstelle des Diakonischen Werks Würzburg e.V. arbeitet modellhaft seit 2005 mit Schülermultiplikatoren an Würzburger Schulen. Zielgruppe sind hierbei vor allem Kinder und Jugendliche weiterführender Schulen, deren Eltern und das sie begleitende pädagogische Personal.
Schule hat den Auftrag, Bildung, Fähigkeiten und Werte gezielt zu vermitteln. Sie soll Kinder und Jugendliche auf Ihr späteres Leben vorbereiten. Neben der Wissensvermittlung und der Qualifizierung für Ausbildung und Beruf sind also auch Persönlichkeitsbildung und Vermittlung von Werten, als Ergänzung zur elterlichen Erziehung, grundlegend im schulischen Erziehungs- und Bildungsauftrag angelegt.
Zudem ist speziell die Suchtprävention an Schulen durch das Bayerische Staatsministerium für Unterricht, Kultus, Wissenschaft und Kunst fest verankert.
Die Suchtpräventionsfachstelle Würzburg ist zuständig für alle weiterführenden Schulen der Stadt und möchte diese Schulen möglichst flächendeckend unterstützen, suchtpräventive Projekte, Informations- und Aufklärungsaktionen durchzuführen und einen gesundheitsfördernden und suchtpräventiven Ansatz, bzw. Grundverständnis in das jeweilige Schulkonzept zu etablieren.
Die Instalation von Peer Projekten, bzw. Schülermultiplikatoren sind für den Einsatzort Schule hierzu besonders geeignet.
Die Unterstützung der Fachstelle durch eigens ausgebildete Honorarkräfte stellt eine weitere Möglichkeit dar, ein ressourcenorientiertes und flächendeckendes Arbeiten der Fachstelle zu ermöglichen.
Suchtbeauftragte Lehrkräfte unterstützen Ihrerseits an den jeweiligen Schulen die Arbeit und Projekte der Schülermultiplikatoren, Peers, werden zu Ansprechpartnern und zum Bindeglied zwischen Schule und Suchtpräventionsfachstelle (Kooperation, Vernetzung).
Zielgruppe
Peers und das Jugendalter
„Die Peers übernehmen […] soziale Unterstützungsaufgaben, die zuvor die Erwachsenen innehatten. Gleichzeitig werden vor allem auch in Freundschafts- und Peerbeziehungen grundlegende soziale Fähigkeiten und Regeln sozialer Beziehungen gelernt“ (Opp, Teichmann Kapitel 1, S. 19, in: Positive Peerkultur. Bad Heilbrunn 2008).
Jugendalter und Suchtprävention
Das Jugendalter stellt eine sehr sensible, eigenständige Phase/Zeitraum im Übergang von Kindheit und Erwachsensein dar. Man könnte auch von einem eigenständigen Lebensgefühl sprechen, das große Lebensthemen und Entwicklungsschritte oftmals sehr widersprüchlich und „kämpferisch“ behandelt. Es geht eben auch um viel: Identitätsbildung, Selbstbild, Ablösung von den Eltern, körperliche Entwicklung, Partnerschaft, Sexualität, Bildung eines eigenen Normen- und Wertesystems, Ausbildung und Beruf, Findung des eigenen Lebensstils-, bzw. Lebensentwurfs, Platz in der Peer Group, u.v.m. (frei nach: Hurrelmann und Bründel: Suchtprävention in der Schule, 1997).
In dieser Zeit werden auch die meisten Jugendlichen zum ersten Mal mit verschiedenen Suchtmitteln bewusst konfrontiert. Grenzen wollen ausgetestet werden und hierzu wird auch „das ein oder andere Konsumexperiment“ gestartet. Hier werden erste Einstellungen zu unterschiedlichen Stofflichkeiten und erste Konsummuster gebildet.
Die Peer findet auch hierzu Ihren besonderen Einfluss und kann, wenn sie noch dazu speziell geschult wurde, u.a. Einstellungen stark mit beeinflussen, Kompetenzen und Wissen fördern, einen verantwortungsvollen Umgang hervorheben, Verhalten modifizieren (Abstinenz, etc.) und ein Risikobewusstsein entwickeln helfen, insgesamt also Hilfe durch positive Orientierung und Stabilisierung geben.
Schüler/innen an weiterführenden Schulen
Wie bereits beschrieben, ist eine thematische Anbindung an die Zielgruppe der Jugendlichen, also Schüler/innen an weiterführenden Schulen aller Schulformen ab der 7./8. Jahrgangsstufe im Alter von 12-18 Jahren sinnvoll.
Ebenso ist der Themenkomplex Suchtprävention im Biologie-, Chemie-, Sozialkunde-, Erziehungskunde-, Sozialwesen-, Religions-, Ethik- und Deutschunterricht fest im Lehrplan eingebunden und es sind Möglichkeiten gegeben, diesen Themenkomplex mit einzubinden.
Zielsetzung
Rahmenziel
Wie bereits dargestellt, besteht das Hauptanliegen darin, Kinder und Jugendliche für ein selbstbestimmtes und unabhängiges Leben stark zu machen.
Dies bedeutet ebenso einen kritischen Umgang mit Genussmitteln, Alltagsdrogen und Suchtverhalten zu schulen, wie auch allgemein eine positive Einstellung zur Gesundheit und zum eigenen Körper zu fördern. Hierzu zählt u.a. auch die Stärkung eines selbstsicheren Auftretens, ein konstruktiver Umgang mit Konflikten und das Erkennen von Risiken.
Als Suchtpräventionsfachstelle der Stadt Würzburg sind wir für alle weiterführenden Schulen der Stadt zuständig. Wir möchten möglichst flächendeckend suchtpräventive Aufklärungs- und Projektarbeit leisten, sind aber natürlich auch an unsere eigenen, personellen Ressourcen gebunden.
Unsere Konzepte und Projekte sind in das Gesamtkonzept unserer Einrichtung, der Evangelischen Kinder-, Jugend- und Familienhilfe eingewoben und mit unseren gesetzten Schwerpunkten (Alkohol- und Tabakprävention, Prävention von Essstörungen und Internetsucht) abgeklärt.
Teilziele
Ziele Suchtpräventiver Maßnahmen
Neben dem Erwerb von Kenntnissen über Sucht, Suchtentstehung, Präventions- und Hilfsmöglichkeiten für Gleichaltrige, steht die Förderung und Stärkung von Lebenskompetenzen (u.a. des Selbstbewusstseins, der Kompetenzförderung und Ressourcenstärkung, der Genuss- und Konfliktfähigkeit, der Fähigkeit zur Kommunikation, etc.) und deren Umsetzung in der eigenen Schule an oberster Stelle auf der Zieleskala bei der Ausbildung und Begleitung von Schülermultiplikatoren an Schulen. Suchtprävention stellt somit „(…) eine Hilfe zur Entwicklung der Persönlichkeit (…)“ dar und ist „(…)Teil des Bildungs- und Erziehungsauftrag an Schulen“ (aus: Suchtprävention an Bayerischen Schulen. Bekanntmachung vom 02.09.1991 durch das Bayerische Staatsministerium für Unterricht, Kultus, Wissenschaft und Kunst).
Die Zunahme an Wissen, die Bildung und Stärkung eines Gesundheitsbewusstseins, die Stärkung und Förderung eines positiven Körpergefühls, die Selbstverantwortung, bzw. -bewusstsein, ebenso wie die Förderung einer kritischen Haltung gegenüber Gefahren und Probleme stellen Schwerpunkte in der Ausbildung und Betreuung dar.
Vor allem in Hinblick auf den Konsum von Alkohol, der in unserer Gesellschaft große Toleranz genießt, ist es wichtig, Jugendliche auf einen verantwortungsvollen Umgang vorzubereiten, auf Folgen und Gefahren eines riskanten Alkoholkonsums hinzuweisen und Alternativen zum Alkoholkonsum aufzuzeigen.
Die ausgebildeten Peers, die Schülermultiplikatoren, übernehmen für sich und ihre Schule Verantwortung. Sie helfen oben genannte Ziele durch Übernahme von Aufgaben umzusetzen, Strukturen zur Suchtprävention an der Schule zu festigen, bzw. weiter auszubauen. Ebenso leisten sie ihren Beitrag zur Sensibilisierung suchtpräventiver Themen in der Öffentlichkeit, unter anderem durch deren Teilnahme an verschiedenen Veranstaltungen, wie z.B. alkoholfreie Stadtteilfeste, Aktionsstand bei der Eisbahndisko.
Verhaltens- und Verhältnisprävention gehen in diesem Projektansatz gemeinsam miteinander einher.
Die Peers erwerben auch für ihre eigene Person durch zahlreiche, unterschiedliche Erfahrungen in Ausbildung, einzelnen Projekten, Ausstellungswochen, Gruppenführungen, etc. vielfältige Fähigkeiten und Kompetenzen (u.a. Verantwortungsbewusstsein, Selbstständigkeit, Gruppenfähigkeit, Kommunikationsfähigkeit, Verlässlichkeit, Redefähigkeit vor kleinen Gruppen, etc.).
Qualitätsmanagement in der Suchtprävention
Ressourcenorientierung
Die Arbeit mit Peers steht in doppelter Weise für ein ressourcenorientiertes Arbeiten der Suchtpräventionsfachstelle: Aufgaben werden nach Schulung und steter Begleitung auf die Peers übertragen und durch sie und mit Unterstützung der suchtbeauftragten Lehrkraft durchgeführt. Die Lehrkraft und Schulleitung vor Ort achten durch gemeinsame Absprachen auch mit den Erziehungsberechtigten auf die Ressourcen der Peers, vor allem in Hinblick auf die Zeitintensität und den damit verbundenen Unterrichtsausfall. Dies unterstützt und entlastet vor allem auch die Ressourcen der Fachstelle auf personeller Ebene.
Kontinuität, Settingorientierung, Vernetzung und Zusammenarbeit
Die Installierung des Projekts an einer Schule über einen Zeitraum für zwei Jahre und der gleichzeitige Austausch mit den suchtbeauftragten Lehrkräften gibt der Arbeit einen nachhaltigen, kontinuierlichen Charakter, der für die Suchtprävention unbedingt notwendig ist. Themen gewinnen auch dadurch an Glaubhaftigkeit, Vorbilder unter den Peers und den Fachkräften `bekommen ein Gesicht` und Einfluss. In Abstimmung mit dem Schulalltag und Unterricht stellt diese Arbeit eine ideale Ergänzung, Vernetzung und Zusammenarbeit für und mit der Schule dar. Durch die Anbindung an die verbindliche Einrichtung Schule erreichen wir flächendeckend für diese Schule alle Kinder und Jugendlichen der entsprechenden Jahrgangsstufe.
Öffentlichkeitswirksamkeit
Wir binden die Peers in möglichst viele öffentliche Veranstaltungen unserer Fachstelle mit ein. Sie bekommen hierbei die Möglichkeit und Chance, ihre Arbeit und Engagement einer größeren Öffentlichkeit zu zeigen und, um wiederum den Gedanken des Peer Ansatzes gerecht zu werden, sie können selbst Ihre eigenen Themen darstellen (Authentizität).
Strategie
Arbeitsfrage: Wie können wir möglichst flächendeckend an Würzburger Schulen Grundgedanken, Arbeitsweisen und Ziele der Suchtprävention mithilfe des Peer Education Konzepts implementieren und umsetzen?
Bedarfsanalyse:
Weiterführende Schulen in Würzburg, Stadt: 6 Mittelschulen; 6 Förderschulen; 5 Realschulen; 1 Wirtschaftsschule; 9 Gymnasien
Vorstellung im Fachbeirat Suchtprävention Würzburg
Der Fachbeirat hat die Aufgabe der Koordination und Vernetzung suchtpräventiver Arbeit für den Stadtteil Grombühl und die Stadt Würzburg.
Vorstellung im Gremium für suchtbeauftragte Lehrkräfte
In dem Arbeitskreis werden themenspezifische Fortbildungsveranstaltungen durchgeführt und dient der Vernetzung und dem Austausch.
Vorgehen an einer Schule:
- Bekanntmachung des Projekts an der Schule
- Ausgewählte Seminarinhalte an Klassen weitergeben
- Rolle und Aufgaben der Peers:
- Ansprechpartner für gefährdete Gleichaltrige und Bindeglied zu vertrauenswürdigen Erwachsenen
- Als Meinungsbildner im Alltag aktiv werden
- Vorbildrolle im Bezug auf verantwortungsvollen Umgang mit Sucht- und Genussmitteln
- Einsatz für aktive Formen der Freizeitgestaltung
- Vereinbarungen mit Schulleitung über das 2-Jahresprojekt und Begleitung durch suchtbeauftragte Lehrkraft
- Auswahl von Peers
- Multiplikatorenschulung
- Monatliche Treffen
- Aktionen und Projekte an der Schule und außerhalb
- Ausstellungen und jeweilige Schulung
Schulung und Übergabe des Peer Education Projekts an Honorarkräfte/ Peer Educator (bevorzugt Studenten/Studentinnen aus dem Bereich Pädagogik)
Durchführung und Ablauf
Setting: weiterführende Schule/anliegendes Jugendzentrum o.a.
Zielgruppe: 8-12 Schülerinnen und Schüler der 7. / 8. Jahrgangstufe
Dauer: 2 Jahre
Zeitplan:
- Auswahl geeigneter Honorarkräfte/Peer Educator
- Schulung der Honorarkräfte/Peer Educator
- Einführungsschulung der Schülermultiplikatoren an zwei Vor- oder Nachmittagen (insgesamt: 8 Stunden)
- Beginn: Monatliche Treffen mit Suchtpräventionsfachkraft, bzw. geschulter Honorarkraft/Peer Educator (durchschnittlich je 30min. für insgesamt 22 Monate, 11 Stunden)
- Durchführung einer Ausstellungswoche zu einem ausgewählten Thema der
- Suchtprävention pro Kalenderjahr (jeweils 25 Stunden) mit einer vorangehenden Schulung für die Schülermultiplikatoren (je 8 Stunden)
- Durchführung von mindestens 2 Kleinprojekten, z.B. Teilnahme an Eisbahndisko mit
- Informations- und Aktionsstand, Aktionen und Projekte an der Schule (Weihnachtsbazar, Schulfest, o.a.), weitere öffentliche Veranstaltungen
- Abschlusstreffen
Durchführung:
- Schulung Honorarkräfte zu Peer Educator:
- 2-tägige Schulung (2x 6-8 Stunden) und Einführung in die Suchtprävention;
Inhalte der Schülermultiplikatorenschulung und Arbeit und Betreuung mit Schüler/innen
- 1 Termin zur Nachbereitung (4 Stunden)
- Regelmäßige Teamsitzungen ( 2 bzw. 3 Teams) mit Besprechung, Dokumentationsnachweisen, Strukturplan, etc.
Fragen zum Wettbewerbsbeitrag
C 1 Fragen zur gesamtkommunalen Einbindung des Wettbewerbsbeitrags
C 2 Fragen zur Konzeption und Ausrichtung des Wettbewerbsbeitrags
Essstörungen
C 3 Fragen zur Umsetzung des Wettbewerbsbeitrags
Vereinbarung mit den Schulen zum Konzept