Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags
Titel des Wettbewerbsbeitrags
Kurzfassung des Wettbewerbsbeitrags
Für gelingende und innovative Suchtprävention an Schulen setzen wir auf drei Bausteine. Als primärpräventiven Ansatz bieten wir „Freizeit ist IN – Drogen Blödsinn“ im Grundschulbereich an. Ziel ist, Kinder für die Gefahren unserer Konsumgesellschaft zu sensibilisieren. Mit ihnen gemeinsam werden in diesem begeisterungsfähigen Alter alternative Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung gesammelt und sie zum „Nein“-Sagen-Können bestärkt.
In der „Sucht-Rallye“ geht es in weiterführenden Schulformen um interaktiv-nachhaltige Information und Aufklärung über legale und illegale Suchtmittel sowie problematisches Verhalten. Durch Schüler ab Klassenstufe 10 als Multiplikatoren wird den jüngeren Schülern ab der 7. Klasse ein Zugang zu spezifischer Suchtprävention eröffnet.
Eine weitere kritische Reflexion zum Thema Medien bietet ab Klasse 7 das Medienprojekt „Safer Surf“. Im abschließenden Elternabend wird den Jugendlichen zudem eine wichtige Diskussionsplattform für eine nachhaltig bessere Kommunikation geboten.
Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags
Junge Menschen zu erreichen ist nicht immer leicht – dies gilt insbesondere für die Arbeit in der Suchtprävention. Zwar lässt sich letztere sporadisch und wiederkehrend jährlich mit abschreckenden Bildern, etwas Stoffkunde und erhobenem Zeigefinger betreiben – gewinnbringend ist dies in vielerlei Hinsicht allerdings weder für uns, noch für die an solchen Veranstaltungen Teilnehmenden. Dies nahmen wir zum Anlass, um kreativ umzudenken und insbesondere hinsichtlich einer nachhaltigeren und interaktiveren Präventionsarbeit neue innovative Konzepte zu entwickeln.
Unsere Suchtpräventionsarbeit an Schulen setzt sich heute maßgeblich aus drei Bausteinen zusammen. Zum einen bieten wir mit „Freizeit ist IN – Drogen Blödsinn“ ein Programm im Bereich der primären Suchtprävention in Grundschulen für Kinder der Klassenstufe 4 an. Wir müssen es als gegeben hinnehmen, dass unsere heutigen Kinder bereits früh einer Flut von Informationen und Angeboten ausgesetzt sind. Die damit verbundenen Gefahren können von den Kindern nur bedingt ferngehalten werden. Allerdings ist es die Zielsetzung unserer Arbeit, junge Menschen für die Gefährlichkeit dieser Einflüsse zu sensibilisieren, damit sie ihre Risiken erkennen können. Ein weiteres Anliegen für uns besteht darin, die Kinder in der Entwicklung ihrer Persönlichkeit zu unterstützen und sie darin zu bestärken, „Nein“ zu sagen.
Die Sucht-Rallye ist ein Programmkomplex der Suchtpräventionsarbeit in weiterführenden Schulen von und für Schülerinnen und Schüler höherer Jahrgänge. Sie besteht aus zwei an unterschiedlichen Tagen stattfindenden Phasen, diese sind ein Vorbereitungs- und der Präsentationsteil. Mit der Sucht-Rallye gelingt es uns nunmehr bereits einige Jahre, mit einem verhältnismäßigen Aufwand eine Gesamtanzahl von mehr als 100 Schülern pro Veranstaltung zu erreichen. Das Bemerkenswerte daran ist, dass dieses Konzept auf eine interaktive Methodik setzt, bei der ältere Schüler zugleich Multiplikatoren für ihre jüngeren Mitschüler sind. Neben der Nutzung dieses neuen Zugangsweges bietet das Konzept umfassende suchtstoff- und verhaltensspezifische Suchtprävention. Der eigentliche Präventionstag wird hierbei an den Schulen von den zuvor über die Suchtberatung gebrieften Präsentationsgruppen veranstaltet. Je nach Schulform setzen sich die Präsentierenden aus Schülerinnen und Schülern der 10., bzw. 11. Klassenstufe zusammen. Die Präsentationsstationen werden im Schulstundentakt dann von wechselnden Schülergruppen der 7., bzw. 8. Klasse besucht. Für alle Projektteilnehmer lässt sich als ein wesentliches Ziel der Suchtpräventionsarbeit eine interaktiv-nachhaltige Information und Aufklärung über verschiedene legale und illegale Suchtmittel, wie auch über problematisches Verhalten bspw. bzgl. des Essens und des Medienkonsums formulieren. Auch am Präventionstag begleiten wir die Gruppen während ihrer Präsentationen und wir sind für weiterführende Fragen der Teilnehmenden als Ansprechpartner vor Ort.
Im Medienprojekt „Safer Surf“ setzen sich die Schüler ab der 7. Klassenstufe kritisch mit den Themen „Meine Daten gehören mir“, „Computer- und Internetspiele“, „Selbstdarstellung“ und „Cybermobbing“ auseinander. Der Umgang mit den Medien und die Mediennutzung sind für den überwiegenden Teil der Schülerinnen und Schüler „normal“. Das Projekt soll einen Kontrapunkt dazu setzen, dass sich viele Jugendliche über rechtliche wie persönliche Gefahren in diesem Alter keine Gedanken machen. Doch in vielen Familien bestehen zwischen Heranwachsenden und ihren Eltern Spannungen über ein von den Eltern als „exzessiv“ wahrgenommenes Medienkonsumverhalten. Den Projektabschluss bildet in dieser Konsequenz ein gemeinsam mit den Eltern und Jugendlichen stattfindender Abend. An diesem stellen die Schüler ihren Eltern die während der Projektzeit erarbeiteten Materialien vor. Hierbei sind der Kreativität der Projektteilnehmenden kaum Grenzen gesetzt und die Beiträge reichen von Plakaten über Präsentation bis hin zu szenischem Spiel. Überdies bietet der gemeinsame Abend sowohl für Eltern, als auch deren Kinder die Möglichkeit zum Austausch und zur Diskussion. Wiederholt konnten wir feststellen, dass über diese Verständigungsmaßnahme häusliche Spannungen durch entsprechende Aufklärung und mehr Verständnis füreinander nachhaltig entlastet werden konnten.
Mit der genannten Präventionsstrategie verfolgen wir in Kooperation mit verschiedenen Schulen des Landkreises bestmöglich eine Begleitung der Kinder in ihrer Entwicklung über mehrere Jahre. Wir zielen auf einen primärpräventiven Einstieg im Grundschulalter ab. Besonders die uns hier begegnende Neugierde und die Einlassungsbereitschaft dieser jungen Zielgruppe haben sich als starke Ressourcen für den Beginn einer gemeinsamen Präventionsarbeit mit den Kindern bewährt. Inzwischen neurobiologisch gut durch Studien belegt ist, dass Kinder u.a. durch eine hormonelle Umstrukturierung des Gehirns während der Pubertät größere Lern- und Verinnerlichungsschwierigkeiten haben. Auch aus diesem Grund ist es für uns wichtig, dass sie sich erste Erfahrungen und ebenso ein Grundwissen zu Suchtprävention bereits in diesem begeisterungsfähigen Alter und vor Beginn des Veränderungsprozesses aneignen können. Beruft man sich auf die Erste-Hilfe-Forschung, so bleibt dieses früh erlernte und praktizierte Wissen zudem auch noch lange für die Heranwachsenden abrufbar.
Im Idealfall können die Schülerinnen und Schüler jährlich in wechselnden Veranstaltungen und bei wiederkehrenden Thementagen das erlangte Wissen auffrischen. Ab der Klassenstufe 7 haben einige von ihnen dann die Möglichkeit zur Vertiefung, einerseits über das Medienprojekt „Safer Surf“ sowie andererseits über die Teilnahme an der „Sucht-Rallye“. Auch konzeptionell müssen wir uns hier den besonderen Herausforderungen von suchtstoffübergreifender, suchtstoffspezifischer Prävention und stoffungebundenen Süchten stellen. Strategisch sind wir dabei auf das Hinwirken und Unterstützen eines „Informed Consent“ angelegt. Wo Verbote (allein) keinen Präventionserfolg erzielen, müssen wir das umfassende Abwägen und freiwillige Entscheiden der Jugendlichen vor einem fachlich fundierten und verinnerlichten Hintergrund anvisieren. Exzessiver Mediengebrauch und unbedarfte Datenfreigabe mögen hierbei noch die vergleichsweise harmloseren Verfehlungen sein, während der riskante Umgang mit „Legal Highs“ oder dem regional besonders verbreiteten Crystal Meth, aber auch mit den übrigen legalen wie illegalen Suchtstoffen von deutlich lebensprägenderer Bedeutung sein können.
Den Abschluss der schulischen Präventionsprojekte bilden ab der 10. Klasse schließlich die „Sucht-Rallye“-Präventionstage. Zwar mussten einige der Jugendlichen bereits in den siebten Klassen medienspezifische Inhalte für einen gemeinsamen Abend mit ihren Eltern aufbereiten. Für den Präventionstag müssen sich die älteren Schülerinnen und Schüler aber zudem einen gewissen Grad an spezifischem Expertenwissen selbstständig erarbeiten. Hinsichtlich des an sie gestellten Anspruchs stellt dies nochmals eine deutliche Steigerung dar. Unter fachlicher Anleitung und Begleitung sind sie die Experten, die als Multiplikatoren das verarbeitete Wissen an die jüngeren Mitschüler weitergeben und ihnen hierdurch einen alternativen Zugang zum Bereich der vertiefenden Suchtprävention bieten. Sowohl bei Elternabenden, als auch bei den Präventionstagen haben wir dabei die Erfahrung gemacht, dass eine Vermittlungsleistung hinsichtlich einer besseren Zugänglichkeit zur Materie (einerseits zwischen Eltern und Kind sowie andererseits zwischen älteren und jüngeren Heranwachsenden) besonders gut über die Schüler erzielt werden kann.
Das Innovativste an unserem Teilnahmebeitrag ist dabei seine Ganzheitlichkeit. Wir möchten Suchtprävention frühzeitig beginnen und diese mit bekannten Gesichtern über mehrere Jahre und verschiedene Vertiefungs- bzw. Anforderungsgrade begleiten. Unsere Veranstaltungen werden stets durch die Teilnehmenden maßgeblich mitgestaltet. Die Zielgruppen sind sowohl in die Umsetzung einbezogen, wie auch in die Konzeption, welche an ihre konkreten und altersentsprechenden Lebenswelten anknüpft. Neben den regional und altersspezifischen verhältnispräventiven Maßnahmen liegt unser nicht minder wichtiges Augenmerk auf der individualen Persönlichkeitsentwicklung, bei der verhaltenspräventive Maßnahmen zur Förderung des Selbstwertes und der Eigenverantwortlichkeit besonders bedeutsam sind.
Eine gute Kooperation verschiedener Akteure wie Schülern unterschiedlicher Altersklassen, Suchtberatung und Lehrerschaft sowie mit Schulsozialarbeit und Eltern tragen bereits heute zu diesem Beitrag als festem Bestandteil in der Suchtpräventionslandschaft des Vogtlandkreises bei. Regelmäßig unterstützen uns bei den Veranstaltungen auch ehrenamtlich Mitarbeitende, die sich über eine langjährige Abstinenz stabilisieren konnten. Der Erfahrungsaustausch mit den Ehrenamtlichen bereichert über deren individuelle Betroffenenkompetenz die Veranstaltung nochmals um eine ganz andere Perspektive.
Im Rahmen einer Gesamtkonzeption im Vogtlandkreis sind die genannten Bausteine über eine entsprechende versorgungsvertragliche Regelung in die kommunale Suchtpräventionsstrategie eingebunden. Die Suchtprävention ist als Teilbereich der kommunalen Aufgabenübertragung an den Kooperationsverbund Sucht im Vogtlandkreis geregelt. Als federführender Teil dessen bauen wir das Angebot stetig aus und können hierdurch immer mehr Schulen und dadurch auch mehr Schülerinnen und Schüler mit unserem Suchtpräventionsangebot erreichen. Über Kontinuität und den weiteren Ausbau der suchtpräventiven Projektmaßnahmen ist sowohl die langfristige wie auch nachhaltige Implementation derer im Vogtlandkreis vorgesehen. Mit den kooperierenden Schulen wird dies schon überwiegend mehrjährig umgesetzt. Die Schulen mit den dort tätigen Lehrkräften für besondere Vertrauensaufgaben und die an diesen z.T. eingesetzten Schulsozialarbeiter bilden für uns die Grundlage dazu, unsere kommunalen Einflussmöglichkeiten bei der Suchtprävention optimal auszunutzen. Nach wie vor sind die Schulen für eine große Zahl der Kinder das lebensweltliche Setting, neben ihren Herkunftsfamilien und den späteren Peergroups, in dem maßgeblich deren Sozialisation stattfindet. Problemadäquat zu arbeiten heißt für uns, in diesen Sozialisationsprozess inkludiert zu sein. Zielführend möchten wir die jungen Menschen zu verantwortungsvollen Entscheidungen im Bereich der Drogen und Süchte befähigen und dabei inhaltlich wie systematisch starke Kinder bei ihrer Persönlichkeitsreifung unterstützen. Besonders in diesem Sozialisationsfeld lassen sich relativ gleiche Bedingungen aller als Ausgangslage für die Präventionsarbeit annehmen. Die Schule steht damit unter Einbindung kommunaler Schul- und Familiensozialarbeit zu Recht als Sinnbild für die kommunalen Aktivitäten der Suchtprävention.
Nicht zuletzt werden alle unsere Veranstaltungen sorgfältig zusammen mit den kooperierenden Akteuren geplant und abgestimmt. Die an diesen teilnehmenden Schülerinnen und Schüler erhalten regelmäßig die Möglichkeit zur Evaluation von Thema, Veranstaltung und z.T. der Referentenleistung. Die Evaluationsfragebögen werden, ebenso wie die erhaltenen Feedbacks, intern ausgewertet und im Rahmen des weiteren Qualitätsmanagements im Team und mit den Kooperationspartnern nachbesprochen. Um insbesondere für die Teilnehmer gewinnbringende und ansprechende Veranstaltungen anbieten zu können, werden unsere Programme anhand der durch die Rückmeldungen erlangten Erkenntnisse fortlaufend überprüft und optimiert. Durch die regelmäßige Fortbildung unserer Mitarbeiter arbeiten wir zudem nach aktuellem Stand wissenschaftlicher Forschung. Die Verfahrensabläufe sind über unser unternehmensinternes Qualitätsmanagement standardisiert und entsprechend zu dokumentieren. Ebenso sieht unser Qualitätshandbuch externe Supervision vor, die in regelmäßigen Abständen in Kleingruppen stattfindet und sich je nach Bedarf auch anteilig mit den Projektinhalten befassen kann.
Fragen zum Wettbewerbsbeitrag
C 1 Fragen zur gesamtkommunalen Einbindung des Wettbewerbsbeitrags
C 2 Fragen zur Konzeption und Ausrichtung des Wettbewerbsbeitrags
C 3 Fragen zur Umsetzung des Wettbewerbsbeitrags
keine Angabe
Betroffene, Ehrenamtliche MA des DKZS
Einzelprojekte
Einzelprojekts Nr. 1
Im Bereich der primären Suchtprävention bieten wir mit „Freizeit ist IN – Drogen Blödsinn“ einen Programmtag für Schüler der Klassenstufe 4 an. Wir müssen es als gegeben hinnehmen, dass unsere heutigen Kinder bereits früh einer Flut von Informationen und Angeboten ausgesetzt sind. Die damit verbundenen Gefahren können von den Kindern nur bedingt fern gehalten werden. Allerdings ist es die Zielsetzung unserer Arbeit, junge Menschen für die Gefährlichkeit der Einflüsse zu sensibilisieren, damit sie ihre Risiken erkennen können.
Aus unserem „Suchtsack“ zieht einführend jedes Kind ein kleines Stofftütchen. In jeder dieser Tütchen befindet sich eine (nachgestellte) Substanz oder ein mit einem bestimmten Verhalten in Zusammenhang stehender Gegenstand. Im Gesprächskreis wird gemeinsam geschaut, um was es sich bei den einzelnen Dingen handeln soll. Anschließend wird es je dem Bereich der „legalen“ oder „illegalen“ Suchtmittel zugeordnet und wir geben kindgerecht aufbereitete und kurze stoffkundliche Erläuterungen. Die Kinder erhalten auf diese Weise einen kleinen fachlichen Überblick über die Bandbreite von verschiedenen Substanzen und riskanten Verhaltensweisen. Aufgrund der medialen Verbreitung werden beim „Suchtsack“ auch bereits Stoffe wie die sog. „Legal Highs“ und aus regional besonderer Betroffenheit „Crystal Meth“ thematisiert.
Die anschließende Merkübung vermittelt den Kindern zugleich einen roten Faden der gesamten Veranstaltung. Sie wird mehrfach im Verlauf der Veranstaltung mit den Kindern wiederholt und ihnen wird am Ende der Veranstaltung ein farbiges Merkblatt zum Mitnehmen ausgehändigt.
Ein weiteres zentrales Anliegen für uns besteht darin, die Kinder mit verschiedenen Übungen in der Entwicklung ihrer eigenen Persönlichkeit zu unterstützen und sie darin zu bestärken, „Nein“ zu sagen. In einem kurzen Spiel verlassen zwei Schüler den Raum und es werden drei Linien an die Tafel gezeichnet. Die rückkehrenden Schüler sollen entscheiden, welche die längste Linie sei – allerdings unter Verunsicherung durch ihre Mitschüler, mit denen in Abwesenheit der beiden abgesprochen wurde, dass eine kürzere Linie die längste sei. Ziel ist, dass sich die zwei Schüler eben nicht besseren Wissens beirren lassen – was über die anschließende Diskussion auch ausgewertet wird.
Ebenso wichtig für die Kinder sind echte Alternativen zu einer sinnvollen Freizeitgestaltung. Hierzu haben die Kinder vorab eine Hausaufgabe für den Präventionstag erhalten. Jedes Kind hat sich vorab Gedanken darüber gemacht, wie es gern seine Freizeit verbringt und was es für Hobbies hat. Diese stellen sich die Kinder gegenseitig vor erwecken dadurch durchaus beim einen oder anderen Mitschüler Interesse.
Ablauf:
- Vorstellungsrunde
- „Suchtsack“ – Unterscheidung Illegale und legale Substanzen/Süchte
- Gedächtnis-/Merkübung als roter Faden der Veranstaltung (Genuss, Reden, Zuhören, Einmaligkeit, „Nein“-Sagen – für mich einstehen, Entspannung, Hobby – sinnvolle Freizeitbeschäftigung)
- Genusstraining: Bewusste Wahrnehmung (Obst/Gemüse)
- Suchtweg: Genuss - Missbrauch - Gewöhnung - Abhängigkeit/Sucht
- Tafelspiel zum „NEIN“-Sagen
- Bastelübung „Papier-Männlein“
- gemeinsames Singen: Lied zu Einmaligkeit („Vergiss es nie“ von J. Werth)
- Entspannungsübung
- (von den Kindern vorbereitete) Hobbyvorstellung und Kreativübung (Formy-Stempel)
- Feedback-Runde + Auswertung über Evaluationsfragebögen
Einzelprojekts Nr. 2
Die Sucht-Rallye ist ein Programmkomplex der Präventionsarbeit von und für Schülerinnen und Schüler höherer Jahrgangsstufen. Sie besteht aus zwei Phasen, die an unterschiedlichen Tagen stattfinden.
Die erste Phase des Projektes stellt den Vorbereitungsteil dar. Die veranstaltenden Schüler bilden Gruppen (die späteren Anlaufstellen als Stationen) zu verschiedenen Suchtthemen und werden über die Suchtberatungsstelle gebrieft und mit Materialien für die Ausarbeitung ihres Themas versorgt. Anschließend arbeiten die Gruppen ihr jeweiliges Thema präsentationsreif aus.
Die zweite Phase ist der eigentliche in der Schule veranstaltete Präventionstag. Hier stellen die Gruppen im Stationenbetrieb jüngeren Schülern die unter fachlicher Anleitung selbstständig erarbeiteten Referate und Präsentationen zu ihrem jeweiligen Thema vor.
Ziel der Projektarbeit ist eine interaktiv-nachhaltige Information und Aufklärung über verschiedene legale und illegale Suchtmittel, wie auch problematisches Verhalten bspw. bzgl. des Essens und des Medienkonsums.
Insgesamt sind in den Stationenbetrieb der Gruppen als Präsentierende zwischen 24 und 40 Schüler aktiv eingebunden (ca. 3-5 Teilnehmer je Station). Die Präsentationen an den einzelnen Stationen besuchen über den Veranstaltungstag verteilt zwischen 35 und 75 Schülerinnen, bzw. Schüler (ca. 5-10 Personen pro Durchgang je Station). Es ist uns derzeit durch dieses Präventionsprojekt somit möglich, mehr als 100 Schüler mit verhältnismäßigem Aufwand zu erreichen. Das dies zudem nicht im Lehrvortrag, sondern durch interaktive Gestaltung praktiziert wird, sichert aus unserer Erfahrung auch die Nachhaltigkeit des Erfolges einer guten Präventionsarbeit.
Zielgruppen | Gestaltung | Tätigkeitsprofil der Beratungsstelle |
SchülerInnen (10./11. Klasse) |
Workshop-Gruppen (Referenten)
...erarbeiten je Gruppe ein suchtspezifisches Thema (Tabak, Alkohol, illegale Drogen, Essstörungen, Medien/path. Glücksspiel, Medikamente, Hilfesystem Sachsen). ...setzen sich eigenverantwortlich mit den Materialien zu diesen Themen auseinander (Information u. Aufklärung I). ...bereiten die Themen auf, verarbeiten und reflektieren sie über die Gestaltung ihrer jeweiligen Station. ...verdichten durch wiederholte Präsentation die gewonnenen Erkenntnisse |
fach- und sachgerechte Anleitung; Vorbereitung, Begleitung und Betreuung des eigenverantwortlichen Arbeitens/Gestaltens der Gruppen; Bestellung und Bereitstellung von Infomaterial
Begleitung des Stationsbetriebs am Präsentationstag |
SchülerInnen (7./8. Klasse) |
Teilnehmer am Präventionstag
...erfahren am Veranstaltungstag Eindrücke zu verschiedenen suchtspezifischen Themen (Information u. Aufklärung II). ...durchlaufen 7 verschiedene Stationen. ...sind durch die Ausgestaltung als Work-shop interaktiv in den Ablauf eingebunden – werden nicht nur im Rahmen eines Fachvortrages „informiert“, sondern nehmen aktiv an den Informationen teil. |
Begleitung des Stationsbetriebs: Mitarbeiter der Beratungsstelle und Betroffene stehen den Teilnehmern an den Stationen für weitere Fragen als Ansprechpartner zur Verfügung |
Einzelprojekts Nr. 3
Unser Projekt „Safer Surf“ wird seit vergangenem Jahr regelmäßig der 7. Klassenstufe vorgestellt. Die Schüler müssen sich dabei kritisch mit den vier Themen: „Meine Daten gehören mir“, „Computer- und Internetspiele“, „Selbstdarstellung im Netz“ und „Cybermobbing“ auseinandersetzen. Nach Umfragen unter den Schülern nutzen nahezu alle Schüler in dieser Altersklasse Computer und Handy für unterschiedliche Anwendungen. Zudem sind sie täglich im Netz unterwegs. Der Umgang mit den Medien und die Mediennutzung sind für den überwiegenden Teil der Schülerinnen und Schüler „normal“. Das Projekt soll einen Kontrapunkt dazu setzen, dass sich viele Jugendliche über rechtliche wie persönliche Gefahren in diesem Alter keine Gedanken machen.
Gerne bieten wir daher dieses Programm für die gesamte Klassenstufe an und konnten so in der Vergangenheit für drei 7. Klassen auch drei Projekttage zu den unterschiedlichen Themen realisieren. Mit unseren Themen konnten wir die Teenager mitnehmen und begeistern. Die gemeinsame Zeit war damit informativ und kurzweilig zugleich. Auch wurde diese zur Erstellung von aussagekräftigem Präsentationsmaterial genutzt, um das Erarbeitete anderen Mitschülern und schließlich auch den Eltern vorstellen zu können.
Letzteres ist insbesondere notwendig, weil unserer Erfahrung nach zwischen den Heranwachsenden in diesem Alter und ihren Eltern häufig Spannungen über ein von den Eltern als „exzessiv“ wahrgenommenes Medienkonsumverhalten bestehen. Für die Präsentation der Ergebnisse sind der Kreativität der Projektteilnehmenden kaum Grenzen gesetzt und die Beiträge reichen von Plakaten über Präsentation bis hin zu szenischem Spiel. Das Vorstellen vor den Eltern bietet an dem gemeinsamen Abend einen guten Einstieg in einen häufig für beide Seiten sehr gewinnbringenden Austauschprozess. Insbesondere können den Eltern dabei durch ihre Kinder gute, teils unbekannte Informationen vermittelt werden. In der anschließenden Diskussion werden aber auch für die Heranwachsenden die Befürchtungen und Ängste ihrer Eltern in einem für sie anfangs befremdlichen Setting – auf Augenhöhe – deutlich. Wiederholt konnten wir feststellen, dass sich durch diesen für viele alternativen Impuls der Verständigung häusliche Spannungen entlasten ließen und neben einer adäquaten Aufklärungsarbeit bei den Schülern auch beide Parteien mehr Verständnis füreinander entwickeln konnten.