Steinburg (Kreis)

Name der Stadt, der Gemeinde, des Landkreises: 
Steinburg (Kreis)
Typ: 
Landkreis
Bundesland : 
Schleswig-Holstein
Einreichende Dienststelle: 
Gesundheitsamt Kreis Steinburg
Name des Ansprechpartners: 
Lisann Ziegler
Funktion des Ansprechpartners: 
Suchtpräventionskraft/Gesundheitsförderin
Straße/Postfach: 
Viktoriastr. 17a
Postleitzahl: 
25524
Ort: 
Itzehoe
Ort_Zusatz: 
Kreis
Telefon des Ansprechpartners: 
+49 4821 69-531
Telefax des Ansprechpartners: 
+49 4821 69-403
E-Mail des Ansprechpartners: 
Internetadresse der Kommune: 

Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags

Titel des Wettbewerbsbeitrags

Spaß haben - auch ohne Alkohol

Kurzfassung des Wettbewerbsbeitrags

Die Kooperationspartner Barmer GEK und die Suchtprävention des Gesundheitsamtes Kreis Steinburg entwickelten erstmalig eine Idee zur Alkoholprävention, die aus zwei Ansätzen besteht: Auszubildende der Kreisverwaltung nutzten die Smartphone-Rallye-App Actionbound, um - mit Unterstützung des Gesundheitsamtes - eine Stadtrallye zu erstellen. Der Nutzer wird beim Gang durch Itzehoe Fragen zum Thema Alkohol beantworten, wichtige Adressen kennen lernen und auch kreativen Aufgaben erledigen.

Unter dem Motto "Spaß haben - auch ohne Akohol" sind Schülerinnen und Schüler (ab der 8. Klasse) im Kreisgebiet aufgerufen, einen Film zu drehen. Dabei sollen sie darstellen, wie eine Party ohne Alkohol gelingen kann oder wie man souverän mit dem Gruppendruck umgehen kann. Die Gewinnerfilme werden auf Youtube veröffentlicht und auf der Facebook-Seite der Barmer GEK und den Websites der Kooperationspartner "beworben". Bei entsprechenden Resultaten lassen sich die Filme auch in die Suchtpräventionsworkshops des Gesundheitsamtes einbauen.

Innovativ ist somit:

  • Nutzung von Actionbound - der Smartphonerallye - um Inhalte zu transportieren
  • kreative Beschäftigung der Jugendlichen mit dem Thema Spaß haben ohne Alkohol
  • Nutzung von social media (Facebook)
  • Nutzung von youtube

Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags

Hintergrund

„Auf Grundlage der Dual-Frame-Stichprobe mit Bildungsgewichtung zeigt sich für das Jahr 2014, dass fast siebzig Prozent der 12- bis 17-jährigen Jugendlichen schon einmal Alkohol getrunken haben (67,9 %). Bezogen auf die letzten zwölf Monate sind es rund sechzig Prozent (59,3 %) und mit Blick auf die letzten 30 Tage knapp vierzig Prozent (38,0 %). Regelmäßig – also mindestens einmal in der Woche – trinken 13,2 % dieser Altersgruppe. Bei etwa jedem sechsten Jugendlichen (15,4 %) gibt es in den letzten 30 Tagen vor der Befragung mindestens einen Tag mit Rauschtrinken, also dem Konsum großer Mengen Alkohol bei einer Gelegenheit.

Von den jungen Erwachsenen im Alter von 18 bis 25 Jahren haben 95,3 % schon einmal im Leben Alkohol getrunken, in den letzten zwölf Monaten neunzig (89,8 %) und in den letzten 30 Tagen gut siebzig Prozent (71,8 %). Ein Drittel (32,5 %) trinkt regelmäßig Alkohol und 37,5 % haben in den letzten 30 Tagen vor der Befragung Rauschtrinken praktiziert.

Männliche und weibliche Jugendliche im Alter von zwölf bis 15 Jahren unterscheiden sich im Alkoholkonsum kaum. Bei 16- und 17-jährigen Jugendlichen gibt es Geschlechtsunterschiede im regelmäßigen Konsum und in der subjektiven Alkoholrauscherfahrung in den letzten 30 Tagen. Die Geschlechtsunterschiede setzen sich ins Erwachsenenalter fort. Junge Männer im Alter von 18 bis 25 Jahren trinken häufiger, mehr größere Mengen und praktizieren eher Rauschtrinken als die weiblichen Befragten dieser Altersgruppen.

In der Gruppe mit türkischem und asiatischem Migrationshintergrund ist die Alkoholerfahrung am geringsten und die Abstinenz am höchsten. Im Alkoholkonsum zeigen sich nur geringe soziale Unterschiede bezogen auf Schulform, Ausbildung, Studium, Erwerbstätigkeit oder Arbeitslosigkeit.“ Repräsentativbefragung der BZgA: Der Alkoholkonsum Jugendlicher und junger Erwachsener in Deutschland 2014 (Seite 11)
 

Die Ergebnisse der Studie zu „Alkoholwerbung und häufiges Rauschtrinken im Jugendalter“, die vom IFT im Auftrag der DAK durchgeführt wurde, lassen vermuten, dass Jugendliche durch Werbung erreicht werden. „… der Kontakt mit Werbungen für alkoholische Getränke [….] sagt die Initiierung des häufigen Rauschtrinkens vorher.“ (in Sucht 2015: M. Morgenstern, B. Isensee, R. Hanewinkel)

Vor diesem Hintergrund stellten sich die Kooperationspartner die Frage, ob es mit einem Spot gelingen kann, Jugendliche für ein bewussteren Umgang zu sensibilisieren.

Konzeptidee

Das Projekt verfolgt das Ziel, Jugendliche (15-17 Jahre) für einen bewussten Umgang mit Alkohol zu sensibilisieren, um Binge drinking zu vermeiden. Darüber hinaus soll deutlich werden, dass man ohne Alkohol Spaß haben kann. Eine Studie zum Gesundheitsverhalten Jugendlicher zeigt, dass viele Alkohol tranken, um eine Party besser zu genießen, weil es Spaß macht und lustiger wird, wenn sie mit anderen zusammen sind. ( HBSC, SFA, 2006)

Hier setzt das Projekt an: Das Motto „Spaß haben ohne Alkohol“ findet sich in den zwei Elementen wieder.

1. Film fürs Web

Für Schülerinnen und Schüler im Kreis Steinburg (ab 8. Klasse) findet ein Filmwettbewerb statt, der unter der Schirmherrschaft vom Landrat des Kreises Steinburg steht. In einem maximal vierminütigen Film setzen die Schulklassen bzw. AGs ihre Ideen zu einer der folgenden Fragestellungen um: Wie gelingt eine Party ohne Alkohol? Wie kann man selbstsicher mit Gruppendruck umgehen? Dank der gewonnen Sponsoren (eine Bank und ein Pharma-Unternehmen) können Preisgewinne ausgezahlt werden. Eine Jury, die aus dem Landrat, Vertretern der Sponsoren, Barmer GEK und Gesundheitsamt, sowie zwei Auszubildenden der Kreisverwaltung besteht, wählt die drei besten Filme.

Die wichtige Öffentlichkeitsarbeit in form eines Pressegesprächs kann wegen der Abwesenheit des Landrates (Schirmherr) erst am 21. Januar stattfinden. Parallel findet dann der Versand des Wettbewerbflyers statt. Die Teilnahmeunterlagen wurden im Vorwege von der Rechtsabteilung geprüft, um u.a. Persönlichkeits- und Urheberrechte zu wahren.

Die Filme sollen bis 13.6.16 auf  DVD an das Gesundheitsamt geschickt werden. Eine Mitarbeiterin bündelt diese in einer Cloud und aktiviert die Jury nach Ablauf des Einsendeschlusses. Diese stimmen unabhängig von einander ab. Die drei Filme, die die meisten Stimmen haben, gewinnen die Geldpreise in Höhe von 500€/300€/200€. In einer offiziellen Veranstaltung vor den schleswig-holsteinischen Sommerferien werden die Gewinner bekanntgegeben und die Preise verliehen.

Im Anschluss findet die Veröffentlichung auf Youtube und die Bewerbung dieser Filme auf den Websites bzw. Facebookseite der Organisatoren statt. Die Barmer GEK nutzt ein Mailing, um auf die Filme aufmerksam zu machen. Die Suchtprävention des Gesundheitsamtes wird eigene Materialien mit einem QR Code (direkt zum Film auf Youtube) versehen.

2. Itzehoe-Rallye

Über die App „Actionbound“ wurde von 2 Auszubildenden der Kreisverwaltung mit Unterstützung der Suchtpräventionskraft eine Stadtrallye entwickelt. Die User werden durch Itzehoe geführt, kommen an Stationen vorbei, die mit dem Thema Alkohol zu tun haben (Suchtberatung Gesundheitsamt, Selbsthilfe.) Neben Rätsel zum Thema Alkohol finden sich auch kreative Elemente wie das Erstellen eines Selfies (Motto: wir haben Spaß – auch ohne Alkohol).  Motivierend ist, dass die Rallyegruppe an den Stationen Punkte sammelt, so dass sie sich mit anderen vergleichen können.

Nach einer Testung der Rallye wurden einige Elemente noch modifiziert.
 

Berücksichtigung der Bewertungskriterien des Wettbewerbs

Das Team der Suchtprävetion im Gesundheitsamt führt im Kreisgebiet schulische Suchtprävention durch.  Alkohol wird ab der 7. Klasse in den Workshops auf verschiedenen Wegen thematisiert. Somit sind die potenziellen Teilnahmer bereits erstmalig sensibilisert und können ihr Wissen mit der Rallye eigenständig sichern oder ggfs. vertiefen und kreativ im Film umsetzen. Somit ist der Beitrag in eine Gesamtkonzeption zur kommunalen Suchtprävention eingebunden.

Die operativen Ziele bezüglich des Ablaufs waren detailliert festgelegt.

Durch die Einbindung der Auszubildenden bei der Entwicklung der Rallye und aktive Teilnahme als Juroren im Filmwettbewerb ist die Zielgruppe partizipativ in Konzeption und Umsetzung einbezogen.

Eine verbindlich vereinbarte Vernetzung und Kooperation zwischen BARMER GEK und Gesundheitsamt findet statt.

Der Landrat wies die Suchtprävention gezielt auf diesen Wettbewerb hin. Durch die Einbindung des Landrates als Schirmherr und Mitglied der Jury zeigt sich die kommunalpolitischen Verankerung und Unterstützung.
 

Fragen zum Wettbewerbsbeitrag

C 1 Fragen zur gesamtkommunalen Einbindung des Wettbewerbsbeitrags

C 10 Gibt es zur Suchtprävention in Ihrer Kommune eine schriftliche Gesamtkonzeption? : 
ja (bitte als Anlage beifügen, siehe Abschnitt E)
nein
C 11 Ist Ihr Wettbewerbsbeitrag in diese Gesamtkonzeption eingebunden?: 
ja
nein
C 12 Hat sich der/die (Ober-)Bürgermeister/in bzw. Landrat/-rätin öffentlich für Ihren Wettbewerbsbeitrag eingesetzt?: 
ja
nein

C 2 Fragen zur Konzeption und Ausrichtung des Wettbewerbsbeitrags

C 20 Gibt es zu Ihrem Wettbewerbsbeitrag ein schriftliches Konzept? : 
ja (bitte als Anlage beifügen, siehe Abschnitt E)
nein
C 21 Sind die Präventionsziele Ihres Wettbewerbsbeitrags detailliert festgelegt?: 
ja
nein
C 22 Wurde vor der Zielfestlegung eine Ausgangs- und Bedarfsanalyse erstellt?: 
ja
nein
C 23 An welche Zielgruppen richtet sich Ihr Wettbewerbsbeitrag?: 
Kinder
Jugendliche
junge Erwachsene
Erwachsene
Senioren/Seniorinnen
Eltern/Erziehungsberechtigte
Familien
Personen mit Migrationshintergrund
sozial benachteiligte Personenkreise
suchtbelastete Familien
Multiplikatoren
Veranstalter
Gastronomie
Clubs/Diskotheken
Einzelhandel
Tankstellen
Weitere
C 24 Ist Ihr Wettbewerbsbeitrag geschlechtsspezifisch/geschlechtersensibel ausgerichtet?: 
ja
nein
C 25 Auf welche Suchtstoffe und Suchtformen ist Ihr Wettbewerbsbeitrag ausgerichtet?: 
Alkohol
Tabak
Medikamente
Cannabis
Kokain
Amphetamine (u.a. Crystal Meth)
neue psychoaktive Substanzen ("Legal Highs")
pathologisches Glücksspiel
exzessive Computernutzung
exzessive Internetnutzung
Weitere
C 26 Welche innovative Aktivitäten und Maßnahmen zur Suchtprävention stehen in Ihrem Wettbewerbsbeitrag im Mittelpunkt?: 
Verfolgung geschlechtersensibler Ansätze
Verfolgung kultursensibler Ansätze
Einbeziehen bisher nicht bzw. kaum angesprochener Zielgruppen
Einbeziehen von Zielgruppen in besonderen Lebenslagen (z.B. von Armut betroffene Familien)
Nutzen neuer Zugangswege zur Zielgruppe
Einsatz neuer Wege zur Beteiligungsförderung
Berücksichtigung bislang noch nicht einbezogener Suchtstoffe/Süchte (z.B. Crystal Meth u.a. neue psychoaktive Substanzen, pathologisches Glücksspiel, exzessive Computer- und Internetnutzung)
Nutzung "Sozialer Medien" (Facebook, Twitter u.a.)
Zusammenarbeit mit neuen, bislang eher selten eingebundenen Kooperationspartnern und Multiplikatoren
Weitere
C 27 Welche Strategie der Suchtprävention verfolgt Ihr Wettbewerbsbeitrag?: 
Verhaltensprävention
Verhältnisprävention
Verhaltens- und Verhältnisprävention
C 28 An welche Lebenswelten (Settings, Einrichtungen) knüpft Ihr Wettbewerbsbeitrag an?: 
Kindergarten/Kita
Grundschule/Primarbereich
weiterführende Schule
Berufsschule
Betrieb/Ausbildungsstätte
Einrichtung der Jugendarbeit
Sportverein
Volkshochschulen/Bildungsstätten
Senioreneinrichtung
Gaststätten/Restaurants
Clubs/Diskotheken
Feste/Veranstaltungen
Straße/öffentlicher Raum
Stadtteil/Quartier
Weitere

C 3 Fragen zur Umsetzung des Wettbewerbsbeitrags

C 30 Welche Akteure aus Kommunalpolitik und Kommunalverwaltung beteiligen sich wesentlich an der Umsetzung Ihres Beitrags?: 
Gemeinde-, Stadt- bzw. Kreisrat
Bürgermeister/in bzw. Landrat/-rätin
Suchtpräventionsstelle
Gesundheitsamt
Jugendamt
Sozialamt
Ordnungsamt
Weitere
C 31 Welche Akteure außerhalb von Kommunalpolitik und -verwaltung beteiligen sich wesentlich an der Umsetzung Ihres Beitrags?: 
Suchtberatungsstellen
Krankenkassen
Krankenhäuser
niedergelassene Ärzte/Ärztinnen
Apotheken
Schulen
Einrichtungen der Jugendarbeit
Mobile Jugendarbeit
Sportvereine
Betriebe/Ausbildungsstätten
Kirchen
Wohlfahrtsverbände
Migrantenorganisationen
Einrichtungen der Seniorenarbeit
Selbsthilfeeinrichtungen
Quartiermanagement
Polizei
Veranstalter
Gastronomie
Clubs/Diskotheken
Einzelhandel
Tankstellen
Fahrschulen
Lokale Medien
Sponsoren
Stiftungen
Weitere
C 32 Gibt es schriftliche und verbindliche Vereinbarungen zur Vernetzung und Kooperation der Akteure?: 
ja
nein
C 33 Welche Laufzeit hat Ihr Wettbewerbsbeitrag?: 
bis zu zwei Jahre
mehr als zwei Jahre (aber befristet)
Dauerangebot
C 34 Wie lange ist die Finanzierung des Wettbewerbsbeitrags gesichert?: 
offen
bis zu zwei Jahre
dauerhaft
C 35 Wird der Wettbewerbsbeitrag in seiner Qualität und Zielerreichung überprüft und bewertet bzw. evaluiert?: 
ja
geplant
nein
C 36 Sind im Rahmen Ihres Wettbewerbsbeitrags entwickelte Projekte und Maßnahmen andernorts übernommen und eingesetzt worden?: 
ja
nein

Einzelprojekte

Einzelprojekts Nr. 1

D 11 Welche Laufzeit hat das Projekt?: 
bis zu zwei Jahre
mehr als zwei Jahre (aber befristet)
Dauerangebot
D 12 Wie lange ist die Finanzierung des Projektes gesichert?: 
offen
bis zu zwei Jahre
dauerhaft
D 13 Wird das Projekt in seiner Qualität und Zielerreichung überprüft und bewertet bzw. evaluiert?: 
ja
geplant
nein

Einzelprojekts Nr. 2

D 21 Welche Laufzeit hat das Projekt?: 
bis zu zwei Jahre
mehr als zwei Jahre (aber befristet)
Dauerangebot
D 22 Wie lange ist die Finanzierung des Projektes gesichert?: 
offen
bis zu zwei Jahre
dauerhaft

Einzelprojekts Nr. 3

D 31 Welche Laufzeit hat das Projekt?: 
bis zu zwei Jahre
mehr als zwei Jahre (aber befristet)
Dauerangebot
D 32 Wie lange ist die Finanzierung des Projektes gesichert?: 
offen
bis zu zwei Jahre
dauerhaft

Anlagen

Fotos

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Azubis planen Stadtrallye

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Kooperationspartner Thomas Buschmann (Barmer GEK), Lisann Ziegler (Gesundheitsamt)

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Kooperationspartner Thomas Buschmann (Barmer GEK), Lisann Ziegler (Gesundheitsamt)

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Azubis testen die Rallye

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Filmklappe - Symbol des Filmwettbewerbs