Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags
Titel des Wettbewerbsbeitrags
Kurzfassung des Wettbewerbsbeitrags
Der projektbezogene Arbeitskreis hat auch in diesem Jahr seine Aktionen rund ums Thema Nichtrauchen erweitert. Die Kooperationspartner reagierten auf den aktuellen Trend des E-Shisha-Konsums bei Kindern und Jugendlichen. Rückmeldungen aus den Bereichen der Jugendarbeit und Schule zeigten die Notwendigkeit einer umfassenden Information zu diesem Themenkomplex. Es wurden Aktionen an Schulen sowie im öffentlichen Raum konzipiert und durchgeführt. So konnten neben den Jugendlichen auch die Erwachsenen im Sinne ihrer Vorbild- und Erziehungsfunktion angesprochen werden. Zur Thematik E-Shisha und E-Zigarette hat der Arbeitskreis neben den neuen Materialien und interaktiven Methoden einen umfangreichen Forderungskatalog zur Problematik erarbeitet. Die gesammelten Unterschriften sollen der Ministerin überreicht werden, um auf die Notwendigkeit der Ergänzung landesweiter gesetzlicher Regelungen hinzuweisen.
Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags
Die gute Zusammenarbeit der beteiligten Akteure besteht seit Jahren und in jedem Jahr wird das Programm ergänzt und erweitert. Es gab Rückmeldungen hinsichtlich des Bedarfes zu den Themen E-Shisha und E-Zigarette der Multiplikatoren aus dem Kontext Jugendarbeit und Schule. Dort wurde die Notwendigkeit einer umfassenden Information zu diesen Dampfgeräten aufgezeigt, da die Unwissenheit über Zusammensetzung und Gesundheitsgefahren dieser relativ neuen Produkte überwiegen. Entsprechend waren diese Informationsdefizite Anlass für die Projektgruppe sich dem Thema zu widmen.
Konzipiert wurden niedrigschwellige interaktive Angebote:
- Pausenhofaktionen an Schulen im Landkreis
Zielgruppe: Schüler
Ziele: Informationsvermittlung rund ums Thema Nichtrauchen mit Schwerpunkt E-Shisha und E-Zigarette, Risikobewusstsein schaffen, Förderung eigener Entscheidungen und des Selbstwertes, Ausgabe von Informationsmaterial, Hinweis auf weiterführende Internetseiten der BZgA, Information über Raucherentwöhnungskurse der Beratungsstelle und Ansprechpartner vor Ort
Von den Jugendpflegern wurden Informationen zum E-Konsum in die Jugendzentren getragen.
- Informationsstände im Öffentlichen Raum
Zielgruppen: Jugendliche, Erwachsene
Ziele: Informationsvermittlung rund ums Thema Nichtrauchen mit Schwerpunkt E-Shisha und E-Zigarette, Risikobewusstsein schaffen, Förderung eigener Entscheidungen und des Selbstwertes, Thematisierung von Erziehungsaufgaben und der Vorbildfunktion, Information über Forderungen des AK, Ausgabe von Informationsmaterial, Hinweis auf weiterführende Internetseiten der BZgA, Verteilung von Rauchfrei-Startersets, Information über Raucherentwöhnungskurse der Beratungsstelle und Ansprechpartner vor Ort
- Forderungskatalog zum Thema E-Shisha und E-Zigarette
Zielgruppen: Lehrer, Multiplikatoren, Eltern, breite Öffentlichkeit
Ziele: niedrigschwellige Vermittlung des wissenschaftlichen aktuellen Kenntnisstandes, Schaffung von Risikobewusstsein und Förderung von kritischen Einstellungen, Hinweis auf Ergänzungsbedarf bei gesetzlichen Regelungen, Sammeln von Unterschriften zur Weitergabe ans saarländische Ministerium für Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie
Es war zu Beginn auch eine Befragung der Schüler zur Evaluation des E-Konsums geplant. Diese wurde seitens des Ministeriums für Bildung und Kultur abgelehnt und konnte daher nicht stattfinden. Auch durch das Nachreichen von ausführlichen Ergänzungen zum Antrag konnte die Einschätzung, dass die gegenständlichen Themen nicht der „Erziehungswirklichkeit der Schule entsprechen“ nicht revidiert werden. (Trotzdem haben wir zur Info den Antrag in Anlage "Antrag auf Zulassung" beigefügt).
An Schulen wurde in den Pausen eine Mitmachaktion gestartet. Zuvor als Durchsage angekündigt waren die Kooperationspartner mit einem Statement-Spiel vor Ort. Mit Megafon wurden Aussagen zu Aspekten des E-Rauchens präsentiert und die Schüler platzierten sich neben der Bodenmatte auf den Seiten „grün/richtig“ und „rot/falsch“. Über die Verteilung und unterschiedlichen Meinungen wurde sich dann ausgetauscht. Die Aktion fand großen Anklang. Ergänzend dazu gab es einen Stand mit den erstellten Informationspostkarten, weiterführenden Broschüren und Anschauungsmodellen (Raucherlunge, Teerglas, verstopfte Arterie, Schauzigarette mit Inhaltsstoffen). Mitarbeiter erklärten die Ausstellungsstücke und standen für Fragen zur Verfügung. Suchtpräventive Poster der BZgA wurden in der Schule aufgehängt und sorgten für Nachhaltigkeit der Aktion. Im Lehrerzimmer wurde der Forderungskatalog vorgestellt und Fragen beantwortet.
Im öffentlichen Raum wurde der Aktionsstand um Informationen für Erwachsene und Eltern ergänzt. Passanten wurden bezüglich des Forderungskataloges angesprochen. Das Glücksrad mit Fragen rund ums Nichtrauchen, E-Shishas und E-Zigaretten diente der niedrigschwelligen Kontaktaufnahme. Die Messung des Co-Gehaltes in der Atemluft wurde eingesetzt, um die Veränderungen durch das Rauchen sichtbar zu machen. Rauchfrei-Startersets wurden verteilt. Die große Pappmaché-Zigarette, das Zigarettenkostüm und der Aufsteller waren gut sichtbar aufgestellt und weckten Interesse. Begleitet wurden die Aktionen von Presseartikeln in Gemeindeblättern, um die breite Öffentlichkeit zu erreichen.
Die Aktionen sind innovativ konzipiert, da auf aktuelle Entwicklungen reagiert wurde. Die Recherche im Vorfeld hat ergeben, dass keine Infomaterialien für Jugendliche zum Thema E-rauchen zu finden sind. Die Materialien der BZgA und weiterer Anbieter haben Erwachsene und Multiplikatoren zur Zielgruppe. Gleichzeitig gab es die Hinweise aus der Praxis auf den Bedarf der Informationsvermittlung hinsichtlich dieser neuen Produkte. Entsprechend wurde eigens eine Postkarte in ansprechendem Design mit kompakten Informationen erstellt. Die Methode des Statement-Spiels wurde ergänzt um Aussagen zum Thema E-Konsum und die Bodenmatte und das Megafon ermöglichten die Umsetzung für eine große Teilnehmerzahl. Hier wurde auf den Wiedererkennungswert der Initiative geachtet.
Aufgabe der Suchtprävention wird von der Fachstelle des Caritasverbandes Schaumberg-Blies e.V. für den Landkreis Neunkirchen übernommen. Im Landesarbeitskreis Suchtprävention, einem Unterausschuss der Landesstelle für Suchtfragen, sind die in diesem Feld tätigen Professionellen landesweit organisiert. Die beteiligten Akteure vor Ort arbeiten in langjährig bestehenden Netzwerken zusammen. Der Arbeitskreis Gemeindenahe Suchtprävention unter Federführung des Gesundheitsamtes ist ein solches Forum. Projekte und Initiativen werden häufig gemeinsam umgesetzt. Suchtmittel übergreifend wird thematisch gearbeitet. Es werden sich unterschiedlicher evaluierter Projekte bedient (HaLT, FreD, Elsa) und auch individuelle Maßnahmen konzipiert und umgesetzt. Umfassende Konzeptionen der Fachstelle für Suchtprävention liegen vor. Außerdem wurden z.B. an Schulen Präventionskonzepte erstellt.
Vor Projektbeginn wurde der Bedarf hinsichtlich E-Rauchens in unterschiedlichen professionellen Kreisen diskutiert. Im Rahmen von schulischen Präventionsangeboten haben die Mitarbeiter der Fachstelle für Suchtprävention die Jugendlichen selbst befragt. Resümierend kann festgehalten werden, dass 5. Und 6.-Klässler nach Angaben der Schuler E-Shishas kaufen und rauchen. Diese Altersgruppe findet E-Shishas cool und probiert sich damit aus. Nach Angaben der älteren Schüler gäbe es wenig Raucher unter ihnen, die auf E-Geräte umstiegen. Gleichzeitig hatten fast alle das „Dampfen“ schon probiert. Der Arbeitskreis hat eine ausführliche Erhebung konzeptionell erarbeitet und beantragt. Leider wurde die statistische Erfassung trotz Anonymität der Befragten nicht genehmigt.
Es wurden bei den vorliegenden Aktionen verhaltenspräventive Maßnahmen bei Schülern initiiert. Im öffentlichen Raum, mit Hilfe des Forderungskataloges sowie der begleitenden Pressearbeit wurden verhältnispräventive Aspekte bearbeitet. Die Übergabe der mehreren Hundert Unterschriften an die saarländische Ministerin steht noch aus.
Beteiligte Akteure waren Jugendpfleger, Schoolworker, Streetworker und Präventionsfachkräfte im Landkreis Neunkirchen. In mehreren Arbeitskreissitzungen wurden die Aktionen konzipiert und die Umsetzung geplant. In den entsprechenden Protokollen wurde die Beteiligung der Einzelnen festgehalten.
Der Forderungskatalog wurde mit Bürgermeistern und Amtsleitern abgestimmt, um eine breite Rückendeckung der Praktiker vor Ort zu gewährleisten und die Thematik auf kommunalpolitischer Ebene zu verankern.
Die lokalen Bündnisse mit suchtpräventiven Aspekten bestehen seit Jahren – meist unter Koordination des Beratungs- und Behandlungszentrums- und werden weiter fortgeführt und ausgebaut.
Fragen zum Wettbewerbsbeitrag
C 1 Fragen zur gesamtkommunalen Einbindung des Wettbewerbsbeitrags
C 2 Fragen zur Konzeption und Ausrichtung des Wettbewerbsbeitrags
E-Zoigarette, E-Shisha
Reaktion auf neue Entwicklungen der Tabakindustrie und Erstellung von fehlenden Materialien zum E-Rauchen für Jugendliche, Weiterentwicklung bestehender interaktiver Methoden, Erstellung eines umfangreichen Forderungskataloges
C 3 Fragen zur Umsetzung des Wettbewerbsbeitrags
Protokolle der Planungstreffen, Einsatzplanung, Auswertungstreffen
Postkarten für Jugendliche werden systematisch bei Präventionsveranstaltungen eingesetzt.
Die Materialien (z.B. Bodenmatte) werden im Rahmen der Suchtpräventionsfachstelle weiter verwendet.
Die gesammelten Unterschriften zum Forderungskatalog sollen der Gesundheitsministerin des Saarlandes überreicht werden.