Kaufbeuren

Name der Stadt, der Gemeinde, des Landkreises: 
Kaufbeuren
Typ: 
kreisfrei
Bundesland : 
Bayern
Einreichende Dienststelle: 
Jugend- und Familienreferat
Name des Ansprechpartners: 
Getrud Gellings
Funktion des Ansprechpartners: 
Jugenbeauftragte der Stadt, Mitglied AK-Suchtprävention
Straße/Postfach: 
Schwabenstr. 18
Postleitzahl: 
87600
Ort: 
Kaufbeuren
Ort_Zusatz: 
Stadt
Telefon des Ansprechpartners: 
+49 8341 15678
E-Mail des Ansprechpartners: 
Internetadresse der Kommune: 

Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags

Titel des Wettbewerbsbeitrags

Vernetzungsinitiative "Vereint in Bewegung"

Kurzfassung des Wettbewerbsbeitrags

Die Stadt Kaufbeuren hatte in den vergangenen Jahren zahlreiche Projekte von Sport-, Kultur- und Sozialverbänden in den Bereichen der Sucht- und Gewaltprävention, der Gesundheitsförderung und der Integration. Bis 2011 gab es eine Verzahnung dieser Projekte  meist nur zufällig. Um dies zu ändern wurde auf Betreiben lokaler Vereine mit Unterstützung der Stadt die Vernetzungsinitiative „Vereint in Bewegung ins Leben gerufen.

Neben der Organisation größerer (Sport)Veranstaltungen widmet sich „Vereint in Bewegung“ kommunalgesellschaftlichen Aufgaben in eigenen Arbeitsgruppen, wie etwa dem „Arbeitskreis Suchtprävention“. In diesem AK arbeiten Vertreter von (Sport)vereinen, der kommunalen Gremien und Referate, der Schulen, Gesundheitsämter und weitere Persönlichkeiten der Stadt zusammen. Wie bei den Einzelprojekten dargelegt, hat der „AK Suchtprävention“ eine Vielzahl an unterschiedlichen Ideen und Projekten verwirklicht, die über jährliche Themenschwerpunkte in eine organisierte Gesamtstrategie eingebunden sind.

Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags

Wie viele andere Städte betreibt auch die Stadt Kaufbeuren eine Reihe von „konventionellen“ Projekten zur Suchtprävention, wie etwa Informationskampagnen oder Fortbildungen für Multiplikatoren. Das besondere an der Kaufbeurer Strategie ist jedoch, dass seit rund vier Jahr ein Bündnis verschiedener zivilgesellschaftlicher Akteure die kommunalen Bemühungen flankiert. Im Jahr 2011 fanden sich unter dem Namen „Vereint in Bewegung“ zunächst verschiedene Sportvereine zusammen. Ziel war es die zahlreichen bereits bestehenden Projekte und Ideen, die oft ähnliche Interessen betrafen, miteinander zu verknüpfen.

Ein Handlungsschwerpunkt der Initiative lag dabei von Anfang an auf der Gewalt- und Suchtprävention. In der Anfangszeit geschah dies vor Allem durch Schulung und Coaching-Maßnahmen von Trainern und Vertrauenspersonen. In der Suchtprävention war die Initiative dabei von Anfang an erfolgreich, da gerade die in Sportvereinen gelebte soziale Interaktion starke Verhaltensregeln und positive Normen für Jugendliche darstellt. Durch einen offenen Umgang und die Einbindung von Multiplikatoren konnte hier viel Jugendliche auch außerhalb der Sportvereine erreicht werden.

Dieses Vorgehen war so erfolgreich, dass bereits nach kurzer Zeit ein eigener Arbeitskreis für den Bereich Suchtprävention gegründet wurde. In diesem Kreis sind nicht nur Vertreter der Sportvereine, sondern auch der Kommunalpolitik, von Einrichtungen aus dem gesundheitlichen Bereich und Schulen, sowie weitere Persönlichkeiten engagiert. Die Arbeit des Vereins baute zunächst auf die allgemeinen Erfahrungen aus „Vereint in Bewegung“ auf, es wurden aber schnell spezifische Projekte entwickelt. Um bei einem derart breiten Feld wie der Suchtprävention nicht über verschiedene Einzelprojekte den Fokus zu verlieren, wurde es zur Praxis jedes Jahr mit einem Themenschwerpunkt zu versehen, an dem sich die einzelnen Projekte orientieren.

Eines der Projekte des „Arbeitskreises Suchtprävention“ war beispielsweise die Anschaffung mehrerer Aktionskoffer zum Thema Sucht. In diesem sind anschauliche Elemente, wie die DVD „Ich küsse keinen Aschenbecher“ oder sogenannte Rauschbrillen, mit welchen Jugendlichen verschiedene Promillegrade simuliert wird enthalten. Für ein längerfristiges Engagement zu diesem Thema enthält der Koffer auch pädagogisch niederschwellige Spiele, die über Gefahren und den richtigen Umgang mit Süchten erklären.

Zum Einsatz kommt der Aktionskoffer in den verschiedensten Bereichen, um ihn so einer größeren Menge an Jugendlichen zugänglich zu machen. So ist er etwa Bestandteil der Schulung für den Übungsleiterschein und wird regelmäßig auch an Gruppen und Initiativen weitergegeben. Der Aktionskoffer wird auch immer wieder öffentlich gezeigt und vorgeführt, so etwa bei größeren Veranstaltungen, die unter Anderem durch „Vereint in Bewegung“ initiiert werden. So organisiert die Initiative jedes Jahr Aktionen, wie die Kaufbeurer Stadtolympiade oder das Spielefest „Games for YOUth“. Diese Veranstaltungen sind auch eine sehr gute Plattform für die Anliegen des Arbeitskreises Suchtprävention, da man so leicht eine große Gruppe an sportbegeisterten Kindern und Jugendlichen für diese Themen sensibilisieren kann.

Bei seiner Arbeit kommt dem AK Suchtprävention ungemein von der Vielzahl an unterschiedlichen Persönlichkeiten und ihrer sich ergänzenden Erfahrungswelten. Über die Jugendbeauftragte der Stadt ist etwa die Vernetzung in die kommunalpolitische Ebene und den Kaufbeurer Stadtrat institutionell sichergestellt. Außerdem gibt es eine enge Kooperation mit den städtischen Referaten in vielen Punkten. Mit Herrn Hawel vom Gesundheitsamt und dem Allgemeinarzt Herrn Dr. Seifert, hat der Arbeitskreis zwei Mitglieder aus diesem Bereich im engeren Vorstand. Zudem gibt es eine starke projektbezogene Kooperation mit den Krankenkassen und anderen Institutionen aus dem Gesundheitswesen. Über die Zusammenarbeit auf persönlicher und Vereinsebene gibt es zudem einen engen Austausch mit dem Nachbarlandkreis Ostallgäu in Form von Anregungen, Materialien und tatkräftiger Unterstützung.

Durch die Zusammenarbeit führender Vertreter der Kaufbeurer zivilgesellschaft, der Kommunalpolitik, des Gesundheitswesens sowie der Vereine und Schulen konnte der Arbeitskreis Suchtprävention bisher eine äußerst effiziente Arbeitsweise sicherstellen, die Projekten dennoch die nötige Breitenwirkung ermöglicht.

Bei der ständigen Evaluierung und nachhaltigen Ausgestaltung von Projekten kommt dem Arbeitskreis die in Kaufbeuren eher kleinteilige Struktur zivilgesellschaftlicher Bereiche zugute. Durch eine schnelle und unkomplizierte Kommunikation ist es möglich gezielt auf Rückmeldungen der Teilnehmer einzugehen und ihre Anregungen in neue Projekte einfließen zu lassen. Auch lassen sich über die guten persönlichen Kontakte leicht Verstätigungsmöglichkeiten für Projekte finden, wie zum Beispiel die Tatsache, dass die Aktionskoffer zum Thema Sucht inzwischen fester Bestandteil der Übungsleiterschulungen wurden.

Schwerpunktjahr 2015: Gesundheit und gesundes Essen

2015 legte der AK Suchtprävention einen Schwerpunkt seiner Projekte auf die Themen Magersucht und Essstörungen. Ein Ansatzpunkt um Jugendliche für diese Themen zu sensibilisieren und zu immunisieren war der Bereich gesundes Essen und Gesundheit. Dazu veranstaltete der Arbeitskreis kulinarische Nachmittage mit den sechsten und siebten Klassen der Kaufbeurer Marienschule. Nach einem Inputreferat konnten sich die Schülerinnen der Mädchen-Realschule selbst ausprobieren und erhielten dabei Tipps und Anregungen, wie gesundes Essen schnell zubereitet wird und das Kochen auch noch Spaß macht. Unterstützung erhielt der Arbeitskreis bei diesem Projekt von Seiten der Schulen, Bürgerstiftung und der AOK.

Einige Wochen später fand das Interaktionsprojekt „Mut zu Mir“ statt. Dabei thematisierten die bekannten Künstlerinnen Sonja Welter und Susanne Bloß (Mutweltentheater, Icegirls) die manipulativen „Schönheitsideale“ der Medienwelt und den Schlankheitswahn, der gerade Mädchen und jungen Frauen zu schaffen macht. Mit Erzählungen aus eigenen Erlebnissen und retouchierten Bildern zeigten die Künstlerinnen auf, wie sehr diese vermeintlichen Ideale eigentlich nur einer Scheinwelt entsprechen. In der anschließenden Diskussion ging es ihnen zudem verstärkt darum den Schülerinnen Tipps zu geben, wie sie mit den eigenen Schwächen besser umgehen und eigene Stärken entdecken und entwickeln kann.

Fragen zum Wettbewerbsbeitrag

C 1 Fragen zur gesamtkommunalen Einbindung des Wettbewerbsbeitrags

C 10 Gibt es zur Suchtprävention in Ihrer Kommune eine schriftliche Gesamtkonzeption? : 
ja (bitte als Anlage beifügen, siehe Abschnitt E)
nein
C 11 Ist Ihr Wettbewerbsbeitrag in diese Gesamtkonzeption eingebunden?: 
ja
nein
C 12 Hat sich der/die (Ober-)Bürgermeister/in bzw. Landrat/-rätin öffentlich für Ihren Wettbewerbsbeitrag eingesetzt?: 
ja
nein

C 2 Fragen zur Konzeption und Ausrichtung des Wettbewerbsbeitrags

C 20 Gibt es zu Ihrem Wettbewerbsbeitrag ein schriftliches Konzept? : 
ja (bitte als Anlage beifügen, siehe Abschnitt E)
nein
C 21 Sind die Präventionsziele Ihres Wettbewerbsbeitrags detailliert festgelegt?: 
ja
nein
C 22 Wurde vor der Zielfestlegung eine Ausgangs- und Bedarfsanalyse erstellt?: 
ja
nein
C 23 An welche Zielgruppen richtet sich Ihr Wettbewerbsbeitrag?: 
Kinder
Jugendliche
junge Erwachsene
Erwachsene
Senioren/Seniorinnen
Eltern/Erziehungsberechtigte
Familien
Personen mit Migrationshintergrund
sozial benachteiligte Personenkreise
suchtbelastete Familien
Multiplikatoren
Veranstalter
Gastronomie
Clubs/Diskotheken
Einzelhandel
Tankstellen
Weitere
C 24 Ist Ihr Wettbewerbsbeitrag geschlechtsspezifisch/geschlechtersensibel ausgerichtet?: 
ja
nein
C 25 Auf welche Suchtstoffe und Suchtformen ist Ihr Wettbewerbsbeitrag ausgerichtet?: 
Alkohol
Tabak
Medikamente
Cannabis
Kokain
Amphetamine (u.a. Crystal Meth)
neue psychoaktive Substanzen ("Legal Highs")
pathologisches Glücksspiel
exzessive Computernutzung
exzessive Internetnutzung
Weitere
C 26 Welche innovative Aktivitäten und Maßnahmen zur Suchtprävention stehen in Ihrem Wettbewerbsbeitrag im Mittelpunkt?: 
Verfolgung geschlechtersensibler Ansätze
Verfolgung kultursensibler Ansätze
Einbeziehen bisher nicht bzw. kaum angesprochener Zielgruppen
Einbeziehen von Zielgruppen in besonderen Lebenslagen (z.B. von Armut betroffene Familien)
Nutzen neuer Zugangswege zur Zielgruppe
Einsatz neuer Wege zur Beteiligungsförderung
Berücksichtigung bislang noch nicht einbezogener Suchtstoffe/Süchte (z.B. Crystal Meth u.a. neue psychoaktive Substanzen, pathologisches Glücksspiel, exzessive Computer- und Internetnutzung)
Nutzung "Sozialer Medien" (Facebook, Twitter u.a.)
Zusammenarbeit mit neuen, bislang eher selten eingebundenen Kooperationspartnern und Multiplikatoren
Weitere
C 27 Welche Strategie der Suchtprävention verfolgt Ihr Wettbewerbsbeitrag?: 
Verhaltensprävention
Verhältnisprävention
Verhaltens- und Verhältnisprävention
C 28 An welche Lebenswelten (Settings, Einrichtungen) knüpft Ihr Wettbewerbsbeitrag an?: 
Kindergarten/Kita
Grundschule/Primarbereich
weiterführende Schule
Berufsschule
Betrieb/Ausbildungsstätte
Einrichtung der Jugendarbeit
Sportverein
Volkshochschulen/Bildungsstätten
Senioreneinrichtung
Gaststätten/Restaurants
Clubs/Diskotheken
Feste/Veranstaltungen
Straße/öffentlicher Raum
Stadtteil/Quartier
Weitere

C 3 Fragen zur Umsetzung des Wettbewerbsbeitrags

C 30 Welche Akteure aus Kommunalpolitik und Kommunalverwaltung beteiligen sich wesentlich an der Umsetzung Ihres Beitrags?: 
Gemeinde-, Stadt- bzw. Kreisrat
Bürgermeister/in bzw. Landrat/-rätin
Suchtpräventionsstelle
Gesundheitsamt
Jugendamt
Sozialamt
Ordnungsamt
Weitere
C 31 Welche Akteure außerhalb von Kommunalpolitik und -verwaltung beteiligen sich wesentlich an der Umsetzung Ihres Beitrags?: 
Suchtberatungsstellen
Krankenkassen
Krankenhäuser
niedergelassene Ärzte/Ärztinnen
Apotheken
Schulen
Einrichtungen der Jugendarbeit
Mobile Jugendarbeit
Sportvereine
Betriebe/Ausbildungsstätten
Kirchen
Wohlfahrtsverbände
Migrantenorganisationen
Einrichtungen der Seniorenarbeit
Selbsthilfeeinrichtungen
Quartiermanagement
Polizei
Veranstalter
Gastronomie
Clubs/Diskotheken
Einzelhandel
Tankstellen
Fahrschulen
Lokale Medien
Sponsoren
Stiftungen
Weitere
C 32 Gibt es schriftliche und verbindliche Vereinbarungen zur Vernetzung und Kooperation der Akteure?: 
ja
nein
C 32a Wenn ja, welche?: 

Agenda Vereint in Bewegung (siehe Anlage)

C 33 Welche Laufzeit hat Ihr Wettbewerbsbeitrag?: 
bis zu zwei Jahre
mehr als zwei Jahre (aber befristet)
Dauerangebot
C 34 Wie lange ist die Finanzierung des Wettbewerbsbeitrags gesichert?: 
offen
bis zu zwei Jahre
dauerhaft
C 35 Wird der Wettbewerbsbeitrag in seiner Qualität und Zielerreichung überprüft und bewertet bzw. evaluiert?: 
ja
geplant
nein
C 36 Sind im Rahmen Ihres Wettbewerbsbeitrags entwickelte Projekte und Maßnahmen andernorts übernommen und eingesetzt worden?: 
ja
nein
C 36a Wenn ja, welche?: 

Konkrete Projekte, wie der Suchtkoffer

Einzelprojekte

Einzelprojekts Nr. 1

D 10 Titel des Einzelprojekts Nr. 1: 
Schwerpunktjahr "Gesundheit und gesundes Essen"
D 11 Welche Laufzeit hat das Projekt?: 
bis zu zwei Jahre
mehr als zwei Jahre (aber befristet)
Dauerangebot
D 12 Wie lange ist die Finanzierung des Projektes gesichert?: 
offen
bis zu zwei Jahre
dauerhaft
D 13 Wird das Projekt in seiner Qualität und Zielerreichung überprüft und bewertet bzw. evaluiert?: 
ja
geplant
nein
D 14 Kurzbeschreibung des Projektes auf maximal einer DIN A 4 – Seite : 

siehe Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags

Einzelprojekts Nr. 2

D 21 Welche Laufzeit hat das Projekt?: 
bis zu zwei Jahre
mehr als zwei Jahre (aber befristet)
Dauerangebot
D 22 Wie lange ist die Finanzierung des Projektes gesichert?: 
offen
bis zu zwei Jahre
dauerhaft

Einzelprojekts Nr. 3

D 31 Welche Laufzeit hat das Projekt?: 
bis zu zwei Jahre
mehr als zwei Jahre (aber befristet)
Dauerangebot
D 32 Wie lange ist die Finanzierung des Projektes gesichert?: 
offen
bis zu zwei Jahre
dauerhaft

Anlagen

Fotos

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Interaktionsprojekt "Mut zu mir"

schwerpunktjahr_jahr_2015_-_gesundheit_und_essen.jpg

Schwerpunkt 2015 "Gesundheit und gesundes Essen"

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Arbeitskreis "Suchtprävention"

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Aktionskoffer

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Logo des Vereins "Vereint in Bewegung"