Görlitz (Landkreis)

Name der Stadt, der Gemeinde, des Landkreises: 
Görlitz (Landkreis)
Typ: 
Landkreis
Bundesland : 
Sachsen
Einreichende Dienststelle: 
Landratsamt, Jugendamt
Name des Ansprechpartners: 
Marlen Heinze
Funktion des Ansprechpartners: 
Sachgebietsleiterin
Straße/Postfach: 
Postfach 300152
Postleitzahl: 
02806
Ort: 
Görlitz
Ort_Zusatz: 
Landkreis
Telefon des Ansprechpartners: 
+49 3581 663-2853
E-Mail des Ansprechpartners: 
Internetadresse der Kommune: 

Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags

Titel des Wettbewerbsbeitrags

PiT - Prävention im Team Ostsachsen

Kurzfassung des Wettbewerbsbeitrags

Der Arbeitsansatz „Prävention im Team“ (PiT) wurde in einem Modellprojekt des Landespräventionsrates Sachsen (LPR SN) und seiner Arbeitsgruppe „Schulische Prävention“ entwickelt.

Ziel der Präventionsarbeit ist, Kindertageseinrichtungen (Kita´s) und Schulen bei der Erfüllung ihres Erziehungsauftrages bei der Entwicklung von fachlichen, emotionalen als auch sozialen Kompetenzen zu unterstützen sowie Kinder und Jugendliche frühzeitig zu fördern. Der Anspruch von PiT ist dabei, Präventionsarbeit stärker an die Belange und Bedürfnisse der einzelnen Kita und Schule anzupassen. Darüber hinaus soll die Präventionsarbeit an der einzelnen Schule koordiniert, aufeinander abgestimmt organisiert und mit Verankerung in das Schulprogramm nachhaltiger gestaltet werden. All diese Anstrengungen verfolgen das Ziel, mittelfristig gesellschaftlichen Phänomenen wie Sucht, Gefahren und Risiken mit digitalen Medien und vor allem Gewalt an Schulen präventiv zu begegnen.

Der Arbeitsansatz PiT kann unabhängig von Schulform und –fach umgesetzt werden. Schwerpunktthemen sind derzeit „Kommunikation und Gesprächsführung“, „Gefahren und Risiken im Umgang mit digitalen Medien“, „Gewaltprävention“, Drogenprävention“ und „Jugendkriminalität“. Die Themen können je nach Bedarf modifiziert, erweitert bzw. verändert werden. Unter besonderer Berücksichtigung des Lehrplanes kann dann mit allen Präventionspartnern abgestimmt werden, wann genau das jeweilige Thema in der vorschulischen Erziehungsarbeit, in der schulinternen  Lehrerfortbildung, im und nach dem Unterricht behandelt wird und wie die einzelnen Akteure vor Ort das Pädagogen-Team unterstützen und damit nicht zuletzt bereichern können. Prinzipien der gemeinsamen Arbeit sind Freiwilligkeit und Flexibilität in Planung und Organisation.

Es geht nicht um mit den pädagogischen „Zeigefinger“, sondern vielmehr darum, einen Beitrag zur Erziehung der Kinder und Jugendlichen zu selbstbewussten Persönlichkeiten zu leisten und sie in ihren Entscheidungs- und Handlungskompetenzen zu stärken. Dazu gehören:

  • Selbstvertrauen
  • Selbstwirksamkeit
  • Eigenverantwortung
  • Empathie
  • Toleranz
  • Kommunikationsfähigkeit
  • Engagement und
  • Zivilcourage.

Das Fördern und Fordern von gewaltfreiem Lösen von Konflikten oder der Verzicht auf Drogen kennzeichnen sowohl die vorschulischen und schulischen Erziehungsziele, die außerschulischen Bildungsziele als auch das Anliegen der polizeilichen Präventionsarbeit. Mit dem PIT-Ansatz haben alle im Vorschul- und Schulkontext beteiligten Präventionspartner die Chance und auch die Aufgabe, ihre eigenen Präventionsansätze zu schärfen und ihre Maßnahmen sowie themenspezifischen Angebote besser abzustimmen.

Um dieses gemeinsame Anliegen verbindlich und dauerhaft mit Leben zu füllen, haben sich die Landratsämter der Landkreise Bautzen und Görlitz, der Polizeipräsident und der Leiter der Sächsischen Bildungsagentur Regionalstelle Bautzen dazu positioniert, dieses gemeinsame Anliegen in einer Kooperationsvereinbarung festzuhalten. Diese wurde am 04.09.2012 unterzeichnet. Seit Beginn des Schuljahres 2012/13 wurde vorschulische und schulische Prävention/Gesundheitsförderung in den Landkreisen Görlitz und Bautzen nach dem Arbeitsansatz PiT gestaltet.

Gemäß dem Arbeitsansatz PiT werden die Veranstaltungen bedarfsgerecht, schülerzentriert, vor allem aber gemeinsam mit den Präventionspartnern vor Ort geplant und durchgeführt. Das Elternhaus ist für den Erfolg von Prävention in Kita´s und Schulen mit verantwortlich und muss nachdrücklich in die Präventionsarbeit eingebunden werden. Die Eltern werden damit an den Belangen der vorschulischen und schulischen Prävention beteiligt und so in ihrer erziehenden Rolle gestärkt. Hierzu werden vor allem Informationsveranstaltungen, z. B. in Form von Elternabenden zu den genannten Präventionsthemen eingesetzt.

Bei der Umsetzung des Erziehungsauftrages in Kita´s und Schulen wirken als Grundlage etablierte und evaluierte Lebenskompetenzprogramme, für die Fortbildungen und Materialien vorliegen. Unterstützend werden thematische Angebote von Partnern aus der Jugendhilfe oder der Polizei eingesetzt.

Zur konkreten Vernetzungsarbeit von PiT-Ostsachsen wurde eine Umsetzungsstrategie erstellt, die eine einheitliche, wirkungsorientierte und begleitende Präventionsarbeit an Kindertagesstätten und Schulen ermöglicht.

Die Präventionsangebote der Partner von PiT-Ostsachsen wurden auf der Internetseite www.pit-ostsachsen.de digital erfasst und mit dem Bildungsserver der Sächsischen Bildungsagentur, Regionalstelle Bautzen verlinkt.

Der Zugang zur aktiven Präventionsarbeit an Schulen erfolgt in Eigenverantwortung der Schule. Die angebotene Unterstützung wird unter Berücksichtigung der individuellen Gegebenheiten konzipiert. Zumeist sind es schulinterne Lehrerfortbildungen zur Qualifizierung des Lehrer-Teams, um im Unterricht und in der Elternarbeit den präventiven Ansatz bedarfsgerecht umzusetzen. Es wurde festgestellt, dass der Beziehungsebene zwischen Pädagogen, Eltern und Kindern/Jugendlichen besondere Aufmerksamkeit zukommen muss.

Der Schwerpunkt der schulischen Präventionsarbeit liegt im Bereich der schulinternen Lehrerfortbildung zur Schul- und Unterrichtsentwicklung. Zu diesem Zweck wurde das Themenspektrum bedarfsgerecht erweitert. Dazu nutzen die Schulen die Angebote zur Umsetzung der Fortbildungsleitlinie des Kultusministeriums „Prävention und Gesundheitsförderung“.

In den Kindertageseinrichtungen sind viele Voraussetzungen schon geschaffen, da gesetzliche Anforderungen enger formuliert sind, z.B. ist Qualitätsmanagement sowie Beteiligungs- und Beschwerdemanagement Voraussetzung für die Erteilung einer Betriebserlaubnis. Kindertageseinrichtungen werden bei der Implementierung von Lebenskompetenzprogrammen, wie z.B. „FREUNDE“ personell durch die Landratsämter unterstützt. Durch die Landkreise wurden außerdem regionalspezifische Fortbildungsmodule für ErzieherInnen zum Aufbau und zur Vertiefung von Erziehungs- und Bildungspartnerschaften mit Eltern erarbeitet.

Durch die Kooperation der institutionellen Präventionspartner und deren Kompetenzen im fachgerechten Umgang mit Notfällen, Krisen oder bei Gewaltvorkommnissen konnten straf-fälligen Handlungen vorgebeugt und die pädagogischen Einrichtungen durch den Präven-tionsansatz PiT-Ostsachsen unterstützt werden.

Die am 04. September 2012 unterzeichnete Kooperationsvereinbarung ist auch als Modell für weitere regionale Kooperationsvereinbarungen unter Beachtung des Arbeitsansatzes „Prävention im Team“ (PiT) in das Konzept zur Umsetzung der KMK-Empfehlung in Sachsen aufgenommen worden.

Der Landespräventionsrat Sachsen und insbesondere die dort ansässige Arbeitsgruppe "Schulische Prävention" begleitet, aufbauend auf den bereits vorhandenen Strukturen durch den erfolgreich praktizierten Modellversuch "Prävention im Team (PiT)", die Präventionsarbeit in den Landkreisen Görlitz und Bautzen. Unterstützt wird die weitere Vertiefung der Präventionsarbeit durch die Implementierung des Ansatzes "Communities That Care (CTC)" zur Erstellung einer kommunalen Gesamtstrategie im Bereich der Prävention.

Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags

Anlass und Ausgangssituation

Nach dem Achten Buch Sozialgesetzbuch (SGB VIII) sind Kinder und Jugendliche eine Hauptzielgruppe des staatlichen sowie gesamtgesellschaftlichen Engagements in der Prävention. Die Veränderung gesellschaftlicher Rahmenbedingungen, der Wandel der Familie als Sozialisationsinstanz und die sich hieraus ergebenen neuen Anforderungen an die Bildung, Erziehung und Betreuung von Kindern, Jugendlichen und jungen Menschen stellen Schule, Polizei und die öffentlichen Träger der Jugendhilfe in ihrer Verantwortung vor neue Herausforderungen.

Mit dem Wissen über den bisherigen Lebensweg sowie frühzeitigen Erkenntnissen fördern die Kindertageseinrichtungen und Schulen im besonderen Maße den weiteren persönlichen und sozialen Entwicklungsprozess junger Menschen. Damit werden diese in die Lage versetzt, später eigenverantwortlich und sachgerecht mit Konflikten sowie Problemen umzugehen und Lebensaufgaben konstruktiv zu lösen. Außerdem können Einstellungs- bzw. Verhaltensänderungen bewirkt werden oder eintreten, bevor auf Fehlentwicklungen repressiv reagiert werden muss.

Die Anforderungen an eine bedarfsgerechte Präventionsarbeit in den Planungs- bzw. Sozialräumen der Landkreise Bautzen und Görlitz setzen insbesondere eine enge Kooperation der Systeme Schule und Jugendhilfe voraus und sind mit dem Präventionsauftrag der Polizei eng verknüpft. Um dieses gemeinsame Anliegen verbindlich und dauerhaft mit Leben zu füllen, haben sich die Landratsämter der Landkreise Bautzen und Görlitz, der Polizeipräsident und der Leiter der Sächsischen Bildungsagentur Regionalstelle Bautzen dazu positioniert, dieses gemeinsame Anliegen in einer Kooperationsvereinbarung festzuhalten. Diese wurde am 04.09.2012 unterzeichnet. Seit Beginn des Schuljahres 2012/13 wurde vorschulische und schulische Prävention/Gesundheitsförderung in den Landkreisen Görlitz und Bautzen nach dem Arbeitsansatz PiT gestaltet.

Diese Form der Kooperation zwischen Schule, den öffentlichen und freien Trägern der Jugendhilfe und der Polizei ermöglicht durch besondere fachliche und methodische Kenntnisse der Akteure, soziale Kompetenzen bei Kindern und Jugendlichen zu entwickeln.

Gemäß dem Arbeitsansatz PIT werden die Veranstaltungen bedarfsgerecht, schülerzentriert, vor allem aber gemeinsam mit den Präventionspartnern vor Ort geplant und durchgeführt. Das Elternhaus ist für den Erfolg von Prävention in Kita´s und Schulen mit verantwortlich und muss nachdrücklich in die Präventionsarbeit eingebunden werden. Die Eltern werden damit an den Belangen der vorschulischen und schulischen Prävention beteiligt und so in ihrer Erzieherrolle gestärkt.

Der Anspruch von PIT ist dabei, Präventionsarbeit stärker an die Belange und Bedürfnisse der einzelnen Kita und Schule anzupassen. Darüber hinaus soll die Präventionsarbeit an der einzelnen Kita/Schule koordiniert, aufeinander abgestimmt organisiert und mit Verankerung in das Schulprogramm nachhaltiger gestaltet werden. All diese Anstrengungen verfolgen das Ziel, mittelfristig gesellschaftlichen Phänomenen wie Sucht, Gefahren und Risiken mit Neuen Medien und vor allem Gewalt präventiv zu begegnen.

Es geht darum, Kinder und Jugendliche dabei zu unterstützen, sich zu selbstbewussten Persönlichkeiten zu entwickeln und sie in ihren Entscheidungs- und Handlungskompetenzen zu stärken. Dazu gehören:

  • Selbstvertrauen
  • Selbstwirksamkeit
  • Eigenverantwortung
  • Empathie
  • Toleranz
  • Kommunikationsfähigkeit
  • Engagement und
  • Zivilcourage.

Bei der Umsetzung des Erziehungsauftrages in Kita´s und Schulen wirken unterstützend etablierte und evaluierte Lebenskompetenzprogramme, für die Fortbildungen und Materialien vorliegen.

Konzeption, Ziele und Zielgruppen

Die Konzeption liegt den Bewerbungsunterlagen bei. Hier werden nur Ausschnitte betrachtet.

Was wollen wir erreichen?

  • Sichtweise der Zielgruppe
    • Präventionsangebote wurden aufgrund von Gesprächen mit Sozialpädagogen, Schulleitern, Lehrern, Bürgermeistern, Erzieherinnen geplant, aber wie sich die Kinder und Jugendlichen selbst sehen, war nicht bekannt.
  • Wissenschaftliche Begründung für eingesetzte Programme/Angebote/Maßnahmen
    • durch den Einsatz evaluierter Lebenskompetenzprogramme lassen sich nachhaltige Effekte bei der Zielgruppe erreichen
    • die individuellen Angebote und Maßnahmen an Schulen erfolgen auf Grundlage der Ergebnisse aus der Schülerbefragung und lassen sich in künftigen Wiederholungsbefragungen überprüfen
  • Erreichen einer höheren Qualitätsstufe in der Prävention
    • das Wissen um Problemverhalten, Risiko- und Schutzfaktoren an einer Schule ermöglichen den gezielten und effektiven Einsatz von Präventionsmaßnahmen
    • durch den Einsatz evaluierter Lebenskompetenzprogramme sind positive Effekte bereits nachgewiesen
    • durch den Planungsraumbericht ist die Schule ein Akteur der Prävention und verfolgt mit Jugendhilfe, Polizei und Gemeinwesen die gleichen Ziele
    • regelmäßige Überprüfung der Präventionsarbeit durch Wiederholungsbefragungen
  • bessere Begründung für eingesetzte Gelder
    • alle professionellen Akteure in der Prävention (Polizei, Jugendhilfe, Bildungssystem, Gemeinwesen) verfolgen auf Grundlage einer wissenschaftlichen Befragung die gleichen Zieledie Arbeit ist transparent, abgestimmt und orientiert sich an den tatsächlichen Bedürfnissen der Kinder- und Jugendlichen

Wie können wir uns diesen Zielen nähern ? - CTC-Trainerausbildung

CTC ist eine langfristige Präventionsstrategie. Dabei wird der Fokus auf die Verringerung und Vermeidung von Problemverhaltensweisen und negativen Entwicklungsverläufen von Jugendlichen gerichtet.

CTC konzentriert sich auf die wichtigsten Problemverhaltensformen, die für die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen und für die Gebiete, in denen sie leben, nachteilig und schädigend wirken: dies sind Gewalt, Jugendkriminalität, problematischer Umgang mit Alkohol und Drogen, Schulabbruch, Teenagerschwangerschaften sowie Depressionen und Ängste.

CTC ermöglicht es Kommunen, Pläne zu entwickeln und auszuführen, die schon hinsichtlich der frühen Anzeichen für Problemverhalten intervenieren. Es wird also nicht gewartet und erst dann eingeschritten, wenn Jugendliche dieses Problemverhalten bereits zum Ausdruck bringen.

CTC nutzt abgesicherte wissenschaftliche Erkenntnisse über die Faktoren, welche die Wahrscheinlichkeit für Problemverhalten erhöhen (Risikofaktoren) und die Faktoren, welche die Wahrscheinlichkeit für Problemverhalten reduzieren (Schutzfaktoren).

Das Langzeitziel von CTC ist es, eine sichere und lebenswerte Umgebung zu schaffen, in der Kinder ermutigt werden, ihre Fähigkeiten zu nutzen und sich optimal zu entwickeln.

Vier wesentliche Ausgangspunkte bilden das Fundament der CTC-Strategie:

  • ein integrierter Handlungsansatz;
  • das Modell der Risikofaktoren;
  • die Schutzfaktoren und die Soziale Entwicklungsstrategie;
  • der Einsatz von erfolgversprechenden und effektiven Programmen.

1. Ermittlung von Risiko- und Schutzfaktoren durch Schülerbefragung

Mit der flächendeckenden Schülerbefragung liegen umfangreiche Daten zu Problemverhaltensweisen, Risiko- und Schutzfaktoren aus den Bereichen Familie, Peer-group, Schule, Wohngegend vor.

Der Einfluss, der auf Risikofaktoren ausgeübt werden kann, ist ein weiterer Ausgangspunkt, auf dem die CTC-Methode aufbaut. Ein Risikofaktor ist ein Umstand oder eine Gegebenheit, der die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass eine ihm ausgesetzte Person später ein Problemverhalten entwickelt.

Im Rahmen von CTC wurde dafür ein Risikofaktoren-Modell ausgearbeitet. CTC geht von 19 Risikofaktoren aus, welche die Entstehung von Problemverhalten von Jugendlichen relativ genau voraussagen können. Diese Risikofaktoren sind es, die in Angriff genommen werden müssen, um Problemverhalten langfristig reduzieren zu können.

Das CTC-Modell der Risikofaktoren basiert auf den Ergebnissen von über 30 Jahren internationaler wissenschaftlicher Studien. In wissenschaftlichen longitudinalen (Längsschnitt-) Studien wurde ein Zusammenhang zwischen dem Risikofaktor und dem Problemverhalten festgestellt. Das Wissen über Risikofaktoren schafft Einsichten in die Möglichkeiten zur Verhinderung einer Entwicklung von Problemverhalten.

Neben der gezielten Zurückdrängung der Risikofaktoren bieten Einblicke in und das Wissen über Schutzfaktoren die Möglichkeit, positiven Einfluss auf die soziale Entwicklung von Kindern und Jugendlichen auszuüben. Verschiedene Studien zeigen, dass es manchen Kindern, die mehreren Risikofaktoren ausgesetzt sind, dennoch gelingt, aufzuwachsen, ohne ein Problemverhalten zu entwickeln. Bestimmte Schutzfaktoren haben bei diesen Kindern eine Pufferwirkung.

2. Lebenskompetenzprogramme

Ein weiterer Ausgangspunkt von CTC besteht darin, möglichst viel mit Programmen, Projekten und Methoden zu arbeiten, die sich als effektiv in der Bekämpfung von Risikofaktoren und in der Verstärkung von Schutzfaktoren erwiesen haben.

Die Datenbank „Grüne Liste Prävention“ umfasst die wichtigsten Interventionen, die sich beim Zurückdrängen von Problemverhalten als erfolgreich erwiesen haben. Diese – auf Basis bestimmter Kriterien festgestellten – effektiven und erfolgversprechenden Programme sind in Deutschland verfügbar und können auf lokaler Ebene angewandt werden. Die Beschreibungen informieren über die Art und Weise, wie diese Interventionen in die Praxis umgesetzt werden. Gebiete können die CTC-Datenbanken mit effektiven und erfolgversprechenden Programmen bei der Auswahl zurate ziehen. Das eigene, lokale Angebot in einem Gebiet kann mit Programmen aus der CTC-Datenbank verglichen werden. So kann die Diskussion über das eigene Angebot, die evtl. Umorientierung des bestehenden Angebots und die Erneuerung und Weiterentwicklung des Angebots immer wieder neu belebt werden.

3. Einbindung von Regeleinrichtungen, Eltern und Gemeinwesen

Mit den Daten der Schülerbefragung ist es möglich, in den Regeleinrichtungen (Kita, Schule) die passenden Präventionsangebote zu installieren. Durch Kenntnis der Risiko- und Schutzfaktoren in den Bereichen Familie, Schule, peer-group und Wohnumfeld können die Partner aus Schule, Jugendhilfe, Polizei und Kommunen in ihren Verantwortungsbereichen effektiv wirksam werden und die Einbeziehung der Eltern zielführend gestalten.

Nutzung weiterer regionaler Quellen und Statistiken um ein möglichst vollständiges und mehrdimensionales Bild zu erhalten auf dessen Grundlage eine gemeinsame (kommunalen) Präventionsstrategie erstellt wird.

4. Prozess begleitende Ausbildung

Unterstützung durch ausgebildete und im Prozess erfahrene Trainer aus Niedersachsen ist  in jeder Phase möglich. Partizipation und Reflexion ist durch unterschiedliche Arbeitsstände anderer Standorten gegeben.

Bewertung der bestehenden Präventionslandschaft nach Vorliegen der Befragungsergebnisse.

Innovationsgehalt

  • bundesweit einmalige Behörden übergreifende Kooperation
  • Verzahnung der Präventionsaktivitäten der kooperierenden Behörden durch Zuordnung von Themen und Zielgruppen
  • flächendeckende Befragung von Kindern und Jugendlichen mit standardisiertem Fragebogen
  • komplexe Rückmeldungen der Kinder und Jugendlichen in den 4 Bereichen Familie, Schule, peer-group, Wohnumfeld
  • Informationen zu Problemverhaltensweisen sowie verstärkende Risikofaktoren und Schutzfaktoren in den 4 Bereichen
  • gemeinsame Arbeit an Schwerpunkten zwischen Schule, Jugendhilfe, Kommunen (als Schul- bzw. Kitaträger und Verantwortliche für außerschulische Jugendhilfe)

Ergebnisse und Erreichtes

  • Unterzeichnung einer behördenübergreifenden Kooperationsvereinbarung zwischen Landkreis, Polizei und Sächsischer Bildungsagentur, Regionalstelle Bautzen
  • Aufbau einer Internetplattform zur praxistauglichen Unterstützung der Präventionsarbeit an Regeleinrichtungen
  • Schülerbefragung an 91 weiterführenden Schulen
    • Befragung von Schüler_innen im Rahmen des Unterrichts
    • in den Klassenstufen 5 - 12 und an Berufsschulzentren
    • erreicht wurden 19.092 Schüler_innen
    • entspricht einer Teilnahmequote von 55 %
  • Erstellung von Auswertungsberichten für jede Schule, die Planungsräume des Landkreises, den Landkreis gesamt
    • die Auswertung für den Landkreis Görlitz ist als Anlage beigefügt
  • Übertragung des Arbeitsansatzes PiT-Ostsachsen in andere sächsische Landkreise
  • Übertragung der Methode CTC in ländliche Regionen
  • Aufnahme des Arbeitsansatzes PiT-Ostsachsen in die Empfehlung der Kultusministerkonferenz zur Umsetzung der schulischen Prävention und Gesundheitsförderung
  • Nennung des Arbeitsansatzes PiT-Ostsachsen als best-practice-Beispiel für Sachsen im Drogen- und Suchtbericht des Bundes

Fragen zum Wettbewerbsbeitrag

C 1 Fragen zur gesamtkommunalen Einbindung des Wettbewerbsbeitrags

C 10 Gibt es zur Suchtprävention in Ihrer Kommune eine schriftliche Gesamtkonzeption? : 
ja (bitte als Anlage beifügen, siehe Abschnitt E)
nein
C 11 Ist Ihr Wettbewerbsbeitrag in diese Gesamtkonzeption eingebunden?: 
ja
nein
C 12 Hat sich der/die (Ober-)Bürgermeister/in bzw. Landrat/-rätin öffentlich für Ihren Wettbewerbsbeitrag eingesetzt?: 
ja
nein

C 2 Fragen zur Konzeption und Ausrichtung des Wettbewerbsbeitrags

C 20 Gibt es zu Ihrem Wettbewerbsbeitrag ein schriftliches Konzept? : 
ja (bitte als Anlage beifügen, siehe Abschnitt E)
nein
C 21 Sind die Präventionsziele Ihres Wettbewerbsbeitrags detailliert festgelegt?: 
ja
nein
C 22 Wurde vor der Zielfestlegung eine Ausgangs- und Bedarfsanalyse erstellt?: 
ja
nein
C 23 An welche Zielgruppen richtet sich Ihr Wettbewerbsbeitrag?: 
Kinder
Jugendliche
junge Erwachsene
Erwachsene
Senioren/Seniorinnen
Eltern/Erziehungsberechtigte
Familien
Personen mit Migrationshintergrund
sozial benachteiligte Personenkreise
suchtbelastete Familien
Multiplikatoren
Veranstalter
Gastronomie
Clubs/Diskotheken
Einzelhandel
Tankstellen
Weitere
C 24 Ist Ihr Wettbewerbsbeitrag geschlechtsspezifisch/geschlechtersensibel ausgerichtet?: 
ja
nein
C 25 Auf welche Suchtstoffe und Suchtformen ist Ihr Wettbewerbsbeitrag ausgerichtet?: 
Alkohol
Tabak
Medikamente
Cannabis
Kokain
Amphetamine (u.a. Crystal Meth)
neue psychoaktive Substanzen ("Legal Highs")
pathologisches Glücksspiel
exzessive Computernutzung
exzessive Internetnutzung
Weitere
C 26 Welche innovative Aktivitäten und Maßnahmen zur Suchtprävention stehen in Ihrem Wettbewerbsbeitrag im Mittelpunkt?: 
Verfolgung geschlechtersensibler Ansätze
Verfolgung kultursensibler Ansätze
Einbeziehen bisher nicht bzw. kaum angesprochener Zielgruppen
Einbeziehen von Zielgruppen in besonderen Lebenslagen (z.B. von Armut betroffene Familien)
Nutzen neuer Zugangswege zur Zielgruppe
Einsatz neuer Wege zur Beteiligungsförderung
Berücksichtigung bislang noch nicht einbezogener Suchtstoffe/Süchte (z.B. Crystal Meth u.a. neue psychoaktive Substanzen, pathologisches Glücksspiel, exzessive Computer- und Internetnutzung)
Nutzung "Sozialer Medien" (Facebook, Twitter u.a.)
Zusammenarbeit mit neuen, bislang eher selten eingebundenen Kooperationspartnern und Multiplikatoren
Weitere
C 27 Welche Strategie der Suchtprävention verfolgt Ihr Wettbewerbsbeitrag?: 
Verhaltensprävention
Verhältnisprävention
Verhaltens- und Verhältnisprävention
C 28 An welche Lebenswelten (Settings, Einrichtungen) knüpft Ihr Wettbewerbsbeitrag an?: 
Kindergarten/Kita
Grundschule/Primarbereich
weiterführende Schule
Berufsschule
Betrieb/Ausbildungsstätte
Einrichtung der Jugendarbeit
Sportverein
Volkshochschulen/Bildungsstätten
Senioreneinrichtung
Gaststätten/Restaurants
Clubs/Diskotheken
Feste/Veranstaltungen
Straße/öffentlicher Raum
Stadtteil/Quartier
Weitere

C 3 Fragen zur Umsetzung des Wettbewerbsbeitrags

C 30 Welche Akteure aus Kommunalpolitik und Kommunalverwaltung beteiligen sich wesentlich an der Umsetzung Ihres Beitrags?: 
Gemeinde-, Stadt- bzw. Kreisrat
Bürgermeister/in bzw. Landrat/-rätin
Suchtpräventionsstelle
Gesundheitsamt
Jugendamt
Sozialamt
Ordnungsamt
Weitere
C 30a Wenn "Weitere"... Welche?: 

Polizei, Bildungsagentur

C 31 Welche Akteure außerhalb von Kommunalpolitik und -verwaltung beteiligen sich wesentlich an der Umsetzung Ihres Beitrags?: 
Suchtberatungsstellen
Krankenkassen
Krankenhäuser
niedergelassene Ärzte/Ärztinnen
Apotheken
Schulen
Einrichtungen der Jugendarbeit
Mobile Jugendarbeit
Sportvereine
Betriebe/Ausbildungsstätten
Kirchen
Wohlfahrtsverbände
Migrantenorganisationen
Einrichtungen der Seniorenarbeit
Selbsthilfeeinrichtungen
Quartiermanagement
Polizei
Veranstalter
Gastronomie
Clubs/Diskotheken
Einzelhandel
Tankstellen
Fahrschulen
Lokale Medien
Sponsoren
Stiftungen
Weitere
C 32 Gibt es schriftliche und verbindliche Vereinbarungen zur Vernetzung und Kooperation der Akteure?: 
ja
nein
C 32a Wenn ja, welche?: 

Kooperationsvereinbarungen vom 04.09.2012

C 33 Welche Laufzeit hat Ihr Wettbewerbsbeitrag?: 
bis zu zwei Jahre
mehr als zwei Jahre (aber befristet)
Dauerangebot
C 34 Wie lange ist die Finanzierung des Wettbewerbsbeitrags gesichert?: 
offen
bis zu zwei Jahre
dauerhaft
C 35 Wird der Wettbewerbsbeitrag in seiner Qualität und Zielerreichung überprüft und bewertet bzw. evaluiert?: 
ja
geplant
nein
C 36 Sind im Rahmen Ihres Wettbewerbsbeitrags entwickelte Projekte und Maßnahmen andernorts übernommen und eingesetzt worden?: 
ja
nein
C 36a Wenn ja, welche?: 

Elemente des Arbeitsansatz PiT-Ostsachsen

Einzelprojekte

Einzelprojekts Nr. 1

D 10 Titel des Einzelprojekts Nr. 1: 
www.pit-ostsachsen.de
D 11 Welche Laufzeit hat das Projekt?: 
bis zu zwei Jahre
mehr als zwei Jahre (aber befristet)
Dauerangebot
D 12 Wie lange ist die Finanzierung des Projektes gesichert?: 
offen
bis zu zwei Jahre
dauerhaft
D 13 Wird das Projekt in seiner Qualität und Zielerreichung überprüft und bewertet bzw. evaluiert?: 
ja
geplant
nein
D 14 Kurzbeschreibung des Projektes auf maximal einer DIN A 4 – Seite : 

Bitte rufen Sie die Homepage www.pit-ostsachsen.de auf, um Näheres zu erfahren.

Einzelprojekts Nr. 2

D 20 Titel des Einzelprojekts Nr. 2: 
CTC-Schülerbefragung
D 21 Welche Laufzeit hat das Projekt?: 
bis zu zwei Jahre
mehr als zwei Jahre (aber befristet)
Dauerangebot
D 22 Wie lange ist die Finanzierung des Projektes gesichert?: 
offen
bis zu zwei Jahre
dauerhaft
D 23 Wird das Projekt in seiner Qualität und Zielerreichung überprüft und bewertet bzw. evaluiert?: 
ja
D 24 Kurzbeschreibung des Projektes auf maximal einer DIN A 4 – Seite : 

Ein zentrales Instrument in der CTC-Strategie ist die vorliegende CTC-Schülerbefragung. Ziel der Befragung ist es, mittels einer repräsentativen Befragung von Schülerinnen und Schülern den Status Quo unterschiedlicher  Problemverhaltensweisen zu ermitteln sowie Risiko- und Schutzfaktoren zu erheben und diese über verschiedene Schülergruppen zu vergleichen. Anhand dieser Daten sollen alle relevanten Akteure im Befragungsgebiet in die Lage versetzt werden, ihre Aktivitäten besser aufeinander abzustimmen, zu koordinieren und bestehende Lücken zu schließen, um effektiv Risikofaktoren zu mindern und Schutzfaktoren zu stärken. Die Schülerbefragung ist Teil der Präventionsstrategie CTC. Die Studie ist vom Sächsischen Staatsministerium des Innern in Auftrag gegeben worden. Die Durchführung und Auswertung der Studie wurde von der INFO GmbH Markt- und Meinungsforschung realisiert.

Der US-amerikanische CTC-Fragebogen wurde vom Landespräventionsrat Niedersachsen im Rahmen des Modellprojektes „SPIN – Sozialräumliche Prävention in Netzwerken“ (2009-2012) ins Deutsche übersetzt und angepasst. In Kooperation mit der Universität Hildesheim, Institut für Psychologie, wurde der Fragebogen Anfang 2013 weiter überarbeitet und ergänzt.

Der LPR Niedersachsen stellte dem Sächsischen Staatsministerium des Innern sowie der INFO GmbH seine Instrumente und Methoden von CTC zur Verfügung. Für die Befragung in Sachsen konnte daher der bestehende CTC-Fragebogen weitestgehend übernommen werden. In Absprache wurden einzelne Fragen und Antwortmöglichkeiten in geringem Maße angepasst und abgeändert.

Die Befragung wurde als Online-Befragung im Rahmen des normalen Schulunterrichts in den PC-Räumen der jeweiligen Schulen durchgeführt. Jede Schule bekam im Vorfeld der Studie entsprechend der aktuellen Schüleranzahl eine Liste mit Passwörtern. Den Lehrern wurden ausführliche Hinweise zur Studie und der Bearbeitung des Fragebogens ausgehändigt. Die Schüler erhielten von ihren Lehrern den Link zum Fragebogen zusammen mit einem individuellen Passwort. Die Links wurden so generiert, dass eine eindeutige Zuordnung der Schüler zur jeweiligen Schulen möglich war.

Vor Studienbeginn fanden Informationsveranstaltungen statt. Auf diesen wurden Schulleiter, Beratungslehrer und Elternsprecher der Schulen über Inhalt und Ablauf der Schülerbefragung informiert.

Um die Akzeptanz für die Befragung zu erhöhen und Konflikte zu vermeiden, wurden die Eltern aller zu befragenden Schülerinnen und Schüler mittels Elternbrief über die Befragung informiert. Kinder bis einschließlich Klassenstufe 8 durften sich nur mit dem Einverständnis der Eltern an der Befragung beteiligen. Die Teilnahme an der Befragung war für alle Schüler freiwillig.

Zielgruppe der Befragung waren alle Schüler von Gymnasien, Oberschulen, Förderschulen und berufsbildenden Schulen ab der 5. Klasse bis zum Alter von 25 Jahren.

Befragungsgebiet waren die beiden Landkreise Görlitz und Bautzen.

Einzelprojekts Nr. 3

D 31 Welche Laufzeit hat das Projekt?: 
bis zu zwei Jahre
mehr als zwei Jahre (aber befristet)
Dauerangebot
D 32 Wie lange ist die Finanzierung des Projektes gesichert?: 
offen
bis zu zwei Jahre
dauerhaft

Anlagen

Fotos

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Teilnehmer_innen der Steuergruppe PiT-Ostsachsen an der Beccaria-Qualifizierung "Fachkraft für Kriminalprävention"

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Ausbildung zu CTC-Trainern unter Leitung von Frederick Gröger-Roth

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Behördenleitertreffen

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Behördenleitertreffen

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Behördenleitertreffen