Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags
Titel des Wettbewerbsbeitrags
Kurzfassung des Wettbewerbsbeitrags
Das HaLT-Festival ist ein sehr zielgruppenorientierter Baustein im Bereich Alkohol-Prävention. HaLT steht für „hart am Limit“ und soll vor allem der
jugendlichen Zielgruppe eine alkoholfreie Feierkultur näher bringen. Das mittlerweile überregional umgesetzte HaLT-Konzept besteht aus unterschiedlichen Bausteinen, die sich gegenseitig ergänzen und verstärken. Dazu gehören die Auseinandersetzung mit dem riskanten Konsumverhalten, die Verantwortung und das Vorbildverhalten von Erwachsenen im Umgang mit Alkohol, die konsequente Einhaltung des Jugendschutzgesetzes an Festen, in der Gastronomie und im Einzelhandel sowie eine breite Sensibilisierung der Bevölkerung. Seit 2009 ist das Jugendamt Fürstenfeldbruck offizieller HaLT-Standort.
Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags
Wie kam es dazu?
In den Jahren ab 2005 gingen vermehrt Berichte durch die Presse, dass der Alkoholkonsum unter Jugendlichen bedenkliche Ausmaße angenommen habe. Schlagworte wie „Komasaufen“ und „Flatrateparties“ waren in aller Munde. Der Landkreis Fürstenfeldbruck nahm die besorgniserregende Situation zum Anlass, einen besonderen Schwerpunkt auf Alkoholprävention zu legen. Der Jugendschutz zertifizierte sich 2009 als offizieller HaLT-Stützpunkt und bildete eine Allianz mit der Caritas, der Polizei, allen Bürgermeistern und Gemeinden und dem fürstenfeldbrucker Krankenhaus, um flächendeckend und zielorientiert sowohl präventiv als auch reaktiv tätig werden zu können.
Was fehlte, was eine große und öffentlichkeitswirksame Maßnahme, die Jugendliche von sich ausansprechend finden und die von sich aus zu einer konsumüberdenkenden Reaktion bei der Zielgruppe führen kann. Es wurde beschlossen, einmal im Jahr ein Festival zu organisieren, das trotz alkoholfreier Durchführung attraktiv auf die Zielgruppe wirkt.
Innovationsgedanke
Der Landkreis wollte etwas Innovatives auf die Beine stellen, das Jugendliche anspricht und nicht den klassischen aufsuchenden Präventionscharakter hat. Nachdem es bereits zielgruppenorientierte Angebote an Schulen gab (Tom&Lisa, Discofieber, Saftbarmixtraining), sollte es etwas geben, was eine große Bandbreite anspricht und sich nicht allein auf eine Schulklasse beschränkt.
Zielgruppe
Frei nach dem Motto „Kenn dein Limit“ möchten wir mit diesem Festival Jugendlichen zwischen 15 und 25 Jahren einen verantwortungsvollen Konsum von Alkohol nahe bringen, ohne erhobenen Zeigefinger, sondern mit realistischer Aufklärungsarbeit, alltagspraktischen Tipps und zielgruppennahen Alternativen:
Feiern, Tanzen, neue Erfahrungen machen, einfach eine gute Zeit miteinander verbringen – und das ganz ohne Alkohol, dafür steht das HaLT-Festival. Ein alkoholfreies Festival mag auf den ersten Blick vielleicht unattraktiv für die Zielgruppe erscheinen – die Erfahrungswerte haben uns aber gezeigt, dass es wie kaum eine andere präventive Maßnahme zur Diskussion anregt, zum Nachdenken bringt und letztendlich unseren jugendlichen Besuchern eine unbezahlbare Erfahrung mit auf den Weg gibt: Wir können tatsächlich auch ohne Alkohol feiern und Spaß haben. Das Festival kostet 5 Euro Eintritt. Die unbegleiteten Minderjährigen im Landkreis erhalten kostenfreien Eintritt.
Umsetzung und Konzeption
- Buchen attraktiver Bands, DJs und Künstler, die dann ebenfalls alkoholfrei auf dem Festival auftreten und die Idee überzeugend vertreten
- Essensständestände, alkoholfreie Theke, alkoholfreie Cocktailbar zu fairen Preisen
- Andere Stände, die ebenfalls den alkoholfreien Grundgedanken unterstützen, z.B. Tanzschulen, Fahrschulen, Fitnessstudios Geschicklichkeitsspiele und gleichzeitig interessant und attraktiv für die Zielgruppe sind
- Vereine und Jugendorganisationen sind ebenfalls angehalten, mit Aktionen vertreten zu sein (Kreisjugendring, Sportvereine, Feuerwehr…)
- Organisation des Veranstaltungsgeländes (Open Air), der Absperrungen, der Bühne, des Kassenpersonals, eines Sicherheitsdienstes, des Caterings, der behördlichen Genehmigungen etc.
- Werbung und Marketing
- Pressearbeit
Ergebnisse und Erreichtes
Wohl kaum eine Veranstaltung wurde in den letzten Jahren so häufig belächelt und in Frage gestellt, wie das alkoholfreie HaLT-Festival vom Jugendamt Fürstenfeldbruck. Feiern? Ohne Alkohol? Da kommt doch keiner! So oder ähnlich reagierten die Kritiker. Trotz allen Zweifeln hat sich das jährliche HaLT-Festival mittlerweile zu einer festen Größe im Veranstaltungskalender der Jugend im fürstenfeldbrucker Landkreis etabliert. Aktuelle regionale und überregionale Bands und Künstler feiern nun schon seit vier Jahren gemeinsam mit ihrem jugendlichen Publikum – und das vollkommen alkoholfrei. Erstmals fragten mittlerweile Bands und Künstler von sich aus an, ob sie auftreten können. Mittlerweile haben sich viele landkreisinterne Vereine und Unternehmen angekündigt, um mit einen Stand auf dem HaLT-Festival vertreten sein zu dürfen.
Und damit nicht genug: der Jugendschutz des Landratsamts Fürstenfeldbruck ist mit dem Festival nun auch noch stolzer Gewinner beim „Good practice Wettbewerb 2015“ der Schöpflin Stiftung. Bundesweit konnten alle HaLT-Standorte ihre Projekte beim Service Center in Lörrach einreichen, die besten wurden mit einem „Genusspaket“ belohnt. Fürstenfeldbruck ging mit dem „HaLT- Festival“ an den Start und konnte sich damit als eines dieser besten Projekte behaupten.
Und auch im fünften Jahr bleibt das HaLT-Festival seinen Prinzipien treu: kein Alkohol, aber viel Spaß. Die Vorbereitungen für das 5. HaLT-Festival haben bereits begonnen. Man darf im Übrigen auch gespannt sein, was 2016 geboten sein wird, feiert das Festival doch immerhin seinen ersten runden Geburtstag. Ein Datum steht auch bereits: am 18. Juni 2016 darf wieder alkoholfrei getanzt und gefeiert werden.
Fragen zum Wettbewerbsbeitrag
C 1 Fragen zur gesamtkommunalen Einbindung des Wettbewerbsbeitrags
C 2 Fragen zur Konzeption und Ausrichtung des Wettbewerbsbeitrags
Jugendhilfeeinrichtungen unbegleitete minderjährige Flüchtlinge
C 3 Fragen zur Umsetzung des Wettbewerbsbeitrags
Kreisrätin Frau Kopp
Das Amt für Jugend und Familie Wolfratshausen interessiert sich für die Durchführung eines eigenen HaLT-Festivals