Fürstenfeldbruck (Landkreis)

Name der Stadt, der Gemeinde, des Landkreises: 
Fürstenfeldbruck (Landkreis)
Typ: 
Landkreis
Bundesland : 
Bayern
Einreichende Dienststelle: 
Amt für Jugend und Familie
Name des Ansprechpartners: 
Rita Friedrich
Funktion des Ansprechpartners: 
Fachkraft Jugendschutz und Prävention
Straße/Postfach: 
Münchnerstr. 32
Postleitzahl: 
82256
Ort: 
Fürstenfeldbruck
Ort_Zusatz: 
Landkreis
Telefon des Ansprechpartners: 
+49 8141 519-584
E-Mail des Ansprechpartners: 
Internetadresse der Kommune: 

Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags

Titel des Wettbewerbsbeitrags

HaLT Festival

Kurzfassung des Wettbewerbsbeitrags

Das HaLT-Festival ist ein sehr zielgruppenorientierter Baustein im Bereich Alkohol-Prävention. HaLT steht für „hart am Limit“ und soll vor allem der

jugendlichen Zielgruppe eine alkoholfreie Feierkultur näher bringen. Das mittlerweile überregional umgesetzte HaLT-Konzept  besteht aus unterschiedlichen Bausteinen, die sich gegenseitig ergänzen und verstärken. Dazu gehören die Auseinandersetzung mit dem riskanten Konsumverhalten, die Verantwortung und das Vorbildverhalten von Erwachsenen im Umgang mit Alkohol, die konsequente Einhaltung des Jugendschutzgesetzes an Festen, in der Gastronomie und im Einzelhandel sowie eine breite Sensibilisierung der Bevölkerung. Seit 2009 ist das Jugendamt Fürstenfeldbruck offizieller HaLT-Standort.

Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags

Wie kam es dazu?

In den Jahren ab 2005 gingen vermehrt Berichte durch die Presse, dass der Alkoholkonsum unter Jugendlichen bedenkliche Ausmaße angenommen habe. Schlagworte wie „Komasaufen“ und „Flatrateparties“ waren in aller Munde. Der Landkreis Fürstenfeldbruck nahm die besorgniserregende Situation zum Anlass, einen besonderen Schwerpunkt auf Alkoholprävention zu legen. Der Jugendschutz zertifizierte sich 2009 als offizieller HaLT-Stützpunkt und bildete eine Allianz mit der Caritas, der Polizei, allen Bürgermeistern und Gemeinden und dem fürstenfeldbrucker Krankenhaus, um flächendeckend und zielorientiert sowohl präventiv als auch reaktiv tätig werden zu können.

Was fehlte, was eine große und öffentlichkeitswirksame Maßnahme, die Jugendliche von sich ausansprechend finden und die von sich aus zu einer konsumüberdenkenden Reaktion bei der Zielgruppe führen kann. Es wurde beschlossen, einmal im Jahr ein Festival zu organisieren, das trotz alkoholfreier Durchführung attraktiv auf die Zielgruppe wirkt.

Innovationsgedanke

Der Landkreis wollte etwas Innovatives auf die Beine stellen, das Jugendliche anspricht und nicht den klassischen aufsuchenden Präventionscharakter hat. Nachdem es bereits zielgruppenorientierte Angebote an Schulen gab (Tom&Lisa, Discofieber, Saftbarmixtraining), sollte es etwas geben, was eine große Bandbreite anspricht und sich nicht allein auf eine Schulklasse beschränkt.

Zielgruppe

Frei nach dem Motto „Kenn dein Limit“ möchten wir mit diesem Festival Jugendlichen zwischen 15 und 25 Jahren einen verantwortungsvollen Konsum von Alkohol nahe bringen, ohne erhobenen Zeigefinger, sondern mit realistischer Aufklärungsarbeit, alltagspraktischen Tipps und zielgruppennahen Alternativen:

Feiern, Tanzen, neue Erfahrungen machen, einfach eine gute Zeit miteinander verbringen – und das ganz ohne Alkohol, dafür steht das HaLT-Festival. Ein alkoholfreies Festival mag auf den ersten Blick vielleicht unattraktiv für die Zielgruppe erscheinen – die Erfahrungswerte haben uns aber gezeigt, dass es wie kaum eine andere präventive Maßnahme zur Diskussion anregt, zum Nachdenken bringt und letztendlich unseren jugendlichen Besuchern eine unbezahlbare Erfahrung mit auf den Weg gibt: Wir können tatsächlich auch ohne Alkohol feiern und Spaß haben. Das Festival kostet 5 Euro Eintritt. Die unbegleiteten Minderjährigen im Landkreis erhalten kostenfreien Eintritt.

Umsetzung und Konzeption

  • Buchen attraktiver Bands, DJs und Künstler, die dann ebenfalls alkoholfrei auf dem Festival auftreten und die Idee überzeugend vertreten
  • Essensständestände, alkoholfreie Theke, alkoholfreie Cocktailbar zu fairen Preisen
  • Andere Stände, die ebenfalls den alkoholfreien Grundgedanken unterstützen, z.B. Tanzschulen, Fahrschulen, Fitnessstudios Geschicklichkeitsspiele und gleichzeitig interessant und attraktiv für die Zielgruppe sind
  • Vereine und Jugendorganisationen sind ebenfalls angehalten, mit Aktionen vertreten zu sein (Kreisjugendring, Sportvereine, Feuerwehr…)
  • Organisation des Veranstaltungsgeländes (Open Air), der Absperrungen, der Bühne, des Kassenpersonals, eines Sicherheitsdienstes, des Caterings, der behördlichen Genehmigungen etc.
  • Werbung und Marketing
  • Pressearbeit

Ergebnisse und Erreichtes

Wohl kaum eine Veranstaltung wurde in den letzten Jahren so häufig belächelt und in Frage gestellt, wie das alkoholfreie HaLT-Festival vom Jugendamt Fürstenfeldbruck. Feiern? Ohne Alkohol? Da kommt doch keiner! So oder ähnlich reagierten die Kritiker. Trotz allen Zweifeln hat sich das jährliche HaLT-Festival mittlerweile zu einer festen Größe im Veranstaltungskalender der Jugend im fürstenfeldbrucker Landkreis etabliert. Aktuelle regionale und überregionale Bands und Künstler feiern nun schon seit vier Jahren gemeinsam mit ihrem jugendlichen Publikum – und das vollkommen alkoholfrei. Erstmals fragten mittlerweile Bands und Künstler von sich aus an, ob sie auftreten können. Mittlerweile haben sich viele landkreisinterne Vereine und Unternehmen angekündigt, um mit einen Stand auf dem HaLT-Festival vertreten sein zu dürfen.

Und damit nicht genug: der Jugendschutz des Landratsamts Fürstenfeldbruck ist mit dem Festival nun auch noch stolzer Gewinner beim „Good practice Wettbewerb 2015“ der Schöpflin Stiftung. Bundesweit konnten alle HaLT-Standorte ihre Projekte beim Service Center in Lörrach einreichen, die besten wurden mit einem „Genusspaket“ belohnt. Fürstenfeldbruck ging mit dem „HaLT- Festival“ an den Start und konnte sich damit als eines dieser besten Projekte behaupten.

Und auch im fünften Jahr bleibt das HaLT-Festival seinen Prinzipien treu: kein Alkohol, aber viel Spaß. Die Vorbereitungen für das 5. HaLT-Festival haben bereits begonnen. Man darf im Übrigen auch gespannt sein, was 2016 geboten sein wird, feiert das Festival doch immerhin seinen ersten runden Geburtstag. Ein Datum steht auch bereits: am 18. Juni 2016 darf wieder alkoholfrei getanzt und gefeiert werden.

Fragen zum Wettbewerbsbeitrag

C 1 Fragen zur gesamtkommunalen Einbindung des Wettbewerbsbeitrags

C 10 Gibt es zur Suchtprävention in Ihrer Kommune eine schriftliche Gesamtkonzeption? : 
ja (bitte als Anlage beifügen, siehe Abschnitt E)
nein
C 11 Ist Ihr Wettbewerbsbeitrag in diese Gesamtkonzeption eingebunden?: 
ja
nein
C 12 Hat sich der/die (Ober-)Bürgermeister/in bzw. Landrat/-rätin öffentlich für Ihren Wettbewerbsbeitrag eingesetzt?: 
ja
nein

C 2 Fragen zur Konzeption und Ausrichtung des Wettbewerbsbeitrags

C 20 Gibt es zu Ihrem Wettbewerbsbeitrag ein schriftliches Konzept? : 
ja (bitte als Anlage beifügen, siehe Abschnitt E)
nein
C 21 Sind die Präventionsziele Ihres Wettbewerbsbeitrags detailliert festgelegt?: 
ja
nein
C 22 Wurde vor der Zielfestlegung eine Ausgangs- und Bedarfsanalyse erstellt?: 
ja
nein
C 23 An welche Zielgruppen richtet sich Ihr Wettbewerbsbeitrag?: 
Kinder
Jugendliche
junge Erwachsene
Erwachsene
Senioren/Seniorinnen
Eltern/Erziehungsberechtigte
Familien
Personen mit Migrationshintergrund
sozial benachteiligte Personenkreise
suchtbelastete Familien
Multiplikatoren
Veranstalter
Gastronomie
Clubs/Diskotheken
Einzelhandel
Tankstellen
Weitere
C 23a Wenn "Weitere"... Welche?: 

Jugendhilfeeinrichtungen unbegleitete minderjährige Flüchtlinge

C 24 Ist Ihr Wettbewerbsbeitrag geschlechtsspezifisch/geschlechtersensibel ausgerichtet?: 
ja
nein
C 25 Auf welche Suchtstoffe und Suchtformen ist Ihr Wettbewerbsbeitrag ausgerichtet?: 
Alkohol
Tabak
Medikamente
Cannabis
Kokain
Amphetamine (u.a. Crystal Meth)
neue psychoaktive Substanzen ("Legal Highs")
pathologisches Glücksspiel
exzessive Computernutzung
exzessive Internetnutzung
Weitere
C 26 Welche innovative Aktivitäten und Maßnahmen zur Suchtprävention stehen in Ihrem Wettbewerbsbeitrag im Mittelpunkt?: 
Verfolgung geschlechtersensibler Ansätze
Verfolgung kultursensibler Ansätze
Einbeziehen bisher nicht bzw. kaum angesprochener Zielgruppen
Einbeziehen von Zielgruppen in besonderen Lebenslagen (z.B. von Armut betroffene Familien)
Nutzen neuer Zugangswege zur Zielgruppe
Einsatz neuer Wege zur Beteiligungsförderung
Berücksichtigung bislang noch nicht einbezogener Suchtstoffe/Süchte (z.B. Crystal Meth u.a. neue psychoaktive Substanzen, pathologisches Glücksspiel, exzessive Computer- und Internetnutzung)
Nutzung "Sozialer Medien" (Facebook, Twitter u.a.)
Zusammenarbeit mit neuen, bislang eher selten eingebundenen Kooperationspartnern und Multiplikatoren
Weitere
C 27 Welche Strategie der Suchtprävention verfolgt Ihr Wettbewerbsbeitrag?: 
Verhaltensprävention
Verhältnisprävention
Verhaltens- und Verhältnisprävention
C 28 An welche Lebenswelten (Settings, Einrichtungen) knüpft Ihr Wettbewerbsbeitrag an?: 
Kindergarten/Kita
Grundschule/Primarbereich
weiterführende Schule
Berufsschule
Betrieb/Ausbildungsstätte
Einrichtung der Jugendarbeit
Sportverein
Volkshochschulen/Bildungsstätten
Senioreneinrichtung
Gaststätten/Restaurants
Clubs/Diskotheken
Feste/Veranstaltungen
Straße/öffentlicher Raum
Stadtteil/Quartier
Weitere

C 3 Fragen zur Umsetzung des Wettbewerbsbeitrags

C 30 Welche Akteure aus Kommunalpolitik und Kommunalverwaltung beteiligen sich wesentlich an der Umsetzung Ihres Beitrags?: 
Gemeinde-, Stadt- bzw. Kreisrat
Bürgermeister/in bzw. Landrat/-rätin
Suchtpräventionsstelle
Gesundheitsamt
Jugendamt
Sozialamt
Ordnungsamt
Weitere
C 30a Wenn "Weitere"... Welche?: 

Kreisrätin Frau Kopp

C 31 Welche Akteure außerhalb von Kommunalpolitik und -verwaltung beteiligen sich wesentlich an der Umsetzung Ihres Beitrags?: 
Suchtberatungsstellen
Krankenkassen
Krankenhäuser
niedergelassene Ärzte/Ärztinnen
Apotheken
Schulen
Einrichtungen der Jugendarbeit
Mobile Jugendarbeit
Sportvereine
Betriebe/Ausbildungsstätten
Kirchen
Wohlfahrtsverbände
Migrantenorganisationen
Einrichtungen der Seniorenarbeit
Selbsthilfeeinrichtungen
Quartiermanagement
Polizei
Veranstalter
Gastronomie
Clubs/Diskotheken
Einzelhandel
Tankstellen
Fahrschulen
Lokale Medien
Sponsoren
Stiftungen
Weitere
C 32 Gibt es schriftliche und verbindliche Vereinbarungen zur Vernetzung und Kooperation der Akteure?: 
ja
nein
C 33 Welche Laufzeit hat Ihr Wettbewerbsbeitrag?: 
bis zu zwei Jahre
mehr als zwei Jahre (aber befristet)
Dauerangebot
C 34 Wie lange ist die Finanzierung des Wettbewerbsbeitrags gesichert?: 
offen
bis zu zwei Jahre
dauerhaft
C 35 Wird der Wettbewerbsbeitrag in seiner Qualität und Zielerreichung überprüft und bewertet bzw. evaluiert?: 
ja
geplant
nein
C 36 Sind im Rahmen Ihres Wettbewerbsbeitrags entwickelte Projekte und Maßnahmen andernorts übernommen und eingesetzt worden?: 
ja
nein
C 36a Wenn ja, welche?: 

Das Amt für Jugend und Familie Wolfratshausen interessiert sich für die Durchführung eines eigenen HaLT-Festivals

Einzelprojekte

Einzelprojekts Nr. 1

D 11 Welche Laufzeit hat das Projekt?: 
bis zu zwei Jahre
mehr als zwei Jahre (aber befristet)
Dauerangebot
D 12 Wie lange ist die Finanzierung des Projektes gesichert?: 
offen
bis zu zwei Jahre
dauerhaft
D 13 Wird das Projekt in seiner Qualität und Zielerreichung überprüft und bewertet bzw. evaluiert?: 
ja
geplant
nein

Einzelprojekts Nr. 2

D 21 Welche Laufzeit hat das Projekt?: 
bis zu zwei Jahre
mehr als zwei Jahre (aber befristet)
Dauerangebot
D 22 Wie lange ist die Finanzierung des Projektes gesichert?: 
offen
bis zu zwei Jahre
dauerhaft

Einzelprojekts Nr. 3

D 31 Welche Laufzeit hat das Projekt?: 
bis zu zwei Jahre
mehr als zwei Jahre (aber befristet)
Dauerangebot
D 32 Wie lange ist die Finanzierung des Projektes gesichert?: 
offen
bis zu zwei Jahre
dauerhaft

Anlagen

Fotos

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Impressionen vom HaLT-Festival (c) Elena Meier

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Impressionen vom HaLT-Festival (c) Elena Meier

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Impressionen vom HaLT-Festival (c) Elena Meier

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Impressionen vom HaLT-Festival (c) Elena Meier