Esslingen (Landkreis)

Name der Stadt, der Gemeinde, des Landkreises: 
Esslingen (Landkreis)
Typ: 
Landkreis
Bundesland : 
Baden-Württemberg
Einreichende Dienststelle: 
Landratsamt Esslingen - Sozialdezernat
Name des Ansprechpartners: 
Elke Klös
Funktion des Ansprechpartners: 
Beauftragte für Suchtprophylaxe / Kommunale Suchtbeauftragte / Jugendhilfeplanung
Straße/Postfach: 
Pulverwiesen 11
Postleitzahl: 
73726
Ort: 
Esslingen am Neckar
Ort_Zusatz: 
Landkreis
Telefon des Ansprechpartners: 
+49 711 3902-2571
E-Mail des Ansprechpartners: 
Internetadresse der Kommune: 

Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags

Titel des Wettbewerbsbeitrags

„...weil wir etwas bewirken können!““ – Prävention bei Essstörungen, Glücksspiel und Legal Highs (NPS - Neue Psychoaktive Substanzen)

Kurzfassung des Wettbewerbsbeitrags

Ausgehend von Aktionskreis Suchtprophylaxe und Kommunalem Suchthilfenetzwerk im Landkreis Esslingen, unter Federführung der Beauftragten für Suchtprophylaxe, wurde als Schwerpunkt 2015/16 die Prävention von Essstörungen, Glücksspiel und Legal Highs (NPS) intensiviert.

Durch zwei Konzertierte Aktionen - zur Prävention von Essstörungen und zur Prävention problematischen Glücksspiels – sollten mehr Lehr- und Fachkräfte an Schulen und Jugendeinrichtungen qualifiziert werden, im Rahmen ihrer alltäglichen pädagogischen Arbeit suchtpräventiv aktiv zu werden. Über Präventionstheater, Fachvorträge, Methodenfortbildungen, ansprechende Materialien und Finanzierungshilfe sollten sie für ein persönliches Engagement motiviert werden. Damit sollte die Prävention „auf mehr Rücken verteilt“ und vor Ort in den Einrichtungen gestärkt werden.

Um Informationsmangel und Unsicherheit im Umgang mit Legal Highs bei Lehr- und Fachkräften und Jugendlichen abzubauen, wurde in alle Fortbildungs- und Präventionsangebote, die sich Multiplikatoren, Eltern und ältere, vor allem konsumierende Jugendliche richten, das Thema integriert bzw. spezifische Angebote entwickelt.

Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags

Schon 1992 wurde im Landkreis Esslingen ein Aktionskreis Suchtprophylaxe unter Federführung der Beauftragten für Suchtprophylaxe geschaffen. Sie ist angesiedelt als Stabstelle bei der Sozialdezernentin und finanziell getragen von Landratsamt, Sozialministerium und den Krankenkassen.

In den Fachgruppen des Aktionskreises Suchtprophylaxe mit über 150 verschiedenen Einrichtungen im Landkreis und über 350 engagierten Personen unterschiedlichster Berufsgruppen werden regelmäßig aktuelle Entwicklungen in den Einrichtungen und im Landkreis besprochen und spezifische Maßnahmen und Veranstaltungen zur Suchtprävention gemeinsam entwickelt und umgesetzt. In der Lenkungskonferenz des Kommunalen Suchthilfenetzwerks mit über 80 Einrichtungen werden geeignete Maßnahmen zur Suchthilfe und Prävention diskutiert und weiterentwickelt, geleitet von der Sozialdezernentin des Landkreises. Die Geschäftsführung für das Kommunale Suchthilfenetzwerk und den Aktionskreis Suchtprophylaxe mit seinen Fachgruppen für die Settingbereiche Kindergarten / Elternhaus, Schule, Jugendarbeit/ Vereine und Jugendhilfe, Betriebe, Straßenverkehr und Seniorenbereich liegt bei der Beauftragten für Suchtprophylaxe / Koordination Suchtprophylaxe des Landkreises. Jährlich werden über 450 Veranstaltungen in diesen multidisziplinär zusammen gesetzten Fachgruppen entwickelt und in enger Zusammenarbeit mit den Suchtberatungsstellen, überwiegend in eigener kommunaler Trägerschaft, umgesetzt. Dokumentiert werden sie über GESOMED (landesweit für die Beauftragten für Suchtprophylaxe – Suchthilfe und Suchtprävention) und Dot.sys.(bundesweit für die Suchtprävention).

Aktuell wurde verstärkt die Prävention im Bereich Essstörungen, Glücksspiel und Legal Highs (NPS) in den Blick genommen. Angebote und Maßnahmen zur Sucht-prävention im Bereich Essstörungen, Glücksspiel und Legal Highs werden in den Fachgruppen „Suchtvorbeugung in der Schule“, „Suchtvorbeugung in Jugendarbeit / Jugendhilfe“, „Sucht und Straßenverkehr“, „Betriebliche Suchtprävention“ und dem „Kooperationstreffen Essstörungen“ systematisch und kontinuierlich entwickelt.

Problemanalyse

Essstörungen

Im Landkreis Esslingen werden in der Anlaufstelle Essstörungen 100 Betroffene, in den fünf Psychologischen Beratungsstellen weitere 100 Betroffene jährlich unter-stützt. In den weiterführenden Schulen fallen Jugendliche mit problematischem Essverhalten/ Essstörungen auf, ebenso in den Einrichtungen der Jugendarbeit /Jugend-hilfe und im Ausbildungsbereich von Banken und Verwaltungen. Die Lehr- und Fach-kräfte fühlen sich oft unsicher und überfordert, darauf zu reagieren. Die Beratungs-stellen haben wenige Kapazitäten für präventive Angebote. Meist gibt es nur Anfragen aus den Gymnasien. Frühzeitiges Reagieren auf problematisches Essverhalten / Essstörungen erhöht die Chancen für eine wirkungsvolle Behandlung und hilft Chronifizierungen zu verhindern. Es fallen zunehmend jüngere Kinder und Jugendliche, zunehmend auch männliche auf. Im Kooperationstreffen Essstörungen aus über 50 Einrichtungen (Beratungsstellen, Kliniken, Wohngruppen, Ärzte, Therapeuten, Krankenkassen, Ernährungsberatung, Selbsthilfe) werden aktuelle Entwicklungen und Bedarfe zusammengetragen. Man bildet sich gegenseitig und mit Referenten fort, entwickelt Unterstützungsangebote (Beratung, Gruppen für Betroffene und Eltern),

unterstützt Selbsthilfeinitiativen und baut enge Kooperationen auf. Einzelne Fortbildungs- und Präventionsangebote und Elternabende in Kindergarten, Schule, Jugendarbeit/Jugendhilfe, Betrieben werden durchgeführt – in keiner Weise flächendeckend bei 400 Kindergärten, 225 Schulen u.a.

Glücksspiel

In beiden Psychosozialen Beratungsstellen Esslingen und Nürtingen wurden Ange-bote für Glücksspieler aufgebaut (Beratung, Orientierungs- und Motivationsgruppen, Ambulante Reha, Schulung für Mitarbeiter in Glücksspieleinrichtungen). Die Zahl der Betroffenen nimmt leicht zu, jährlich können 150 Betroffene erreicht werden, aller-dings kaum junge Menschen. Aus den Beruflichen Schulen, der Jugendarbeit/Jugendberufshilfe und dem Ausbildungsbereich kommen Problemanzeigen, dass Jugendliche viel Zeit an Glücksspielautomaten verbringen, ihr Geld verspielen, sich Geld leihen, Schulden machen. Die Lehr- und Fachkräfte fühlen sich überfordert, wie sie damit umgehen und was sie präventiv tun können. Einzelne Präventionsveranstaltungen wurden von den Psychosozialen Beratungsstellen erprobt.

Legal Highs (NPS)

In der Jugend- und Drogenberatung zeigt sich zunehmend der Konsum von Legal Highs begleitend zu Cannabis- und anderem Drogenkonsum. In den Führerschein-stellen wurde deutlich, dass bei jungen Menschen in Verbindung mit Auffälligkeiten im Straßenverkehr auch der Konsum von Legal Highs nachgewiesen werden konnte. In der präventiven Arbeit in Schulen und Jugendarbeit zeigt sich das Interesse von Jugendlichen bezüglich Informationen über Legal Highs. Lehr- und Fachkräfte zeigen sich verunsichert und suchen nach Informationen. In Frühinterventionsangeboten der Jugend- und Drogenberatung und im PAJ-Projekt – Prävention alkoholbedingter Jugendgewalt – werden Jugendliche deutlich, die Legal Highs konsumieren.

Maßnahmennetz

Essstörungen

Als Reaktion auf die aktuellen Entwicklungen werden gezielte Maßnahmen in enger Vernetzung/Kooperation mit allen ca. 50 ambulanten und stationären Einrichtungen des Kooperationstreffens Essstörungen unter Federführung der Beauftragten für Suchtprophylaxe entwickelt, durchgeführt, ausgewertet und entsprechend den Erfordernissen weiterentwickelt. Die Zuständigkeit für Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit problematischem Essverhalten/Essstörungen wurde gezielt den sechs Psychologischen Beratungsstellen mit einer Anlauf- und Beratungsstelle Ess-störungen zugeordnet, damit von einer Stelle aus spezifische Maßnahmen entwickelt werden und Betroffene leicht erkennbar erforderliche Unterstützung finden können. Bei weiteren Suchterkrankungen gibt es Ansprechpartner in der Suchtberatung, bei sexueller Gewalt in den speziellen Fachberatungsstellen. Neu wurde ein Flyer „Wegweiser Essstörungen“ für Betroffene und Einrichtungen entwickelt. Durch den Einsatz der Beauftragten für Suchtprophylaxe konnte eine Anlaufstelle Essstörungen aufgebaut und finanziert werden, ebenso wurde der Aufbau zweier Wohngruppen in der Jugendhilfe (Ariadne) unterstützt. Die Finanzierung der Anlaufstelle durch das Sozialministerium, dem Kreisdiakonieverband und dem Landkreis konnte langfristig sichergestellt werden. Im Kooperationstreffen Essstörungen wird regelmäßig zusammengetragen, wie sich die Zahl, die Formen und besondere Problematik im Bereich Essstörungen entwickeln und geeignete Maßnahmen angestoßen - im Bereich der Hilfen (Gruppenangebote für Betroffene, für Eltern, Selbsthilfegruppe) und im Bereich der Prävention, z.B. Fortbildungen für Erzieherinnen/Lehrkräfte, Grundlagenausbildung für (Sucht-)Präventions-/Lehrer, Elternabende durch ausgebildete

Volunteers oder Fachkräfte der Suchtprophylaxe, Entwicklung von Präventionstheater, Interaktive Thementafeln „Mädchen SUCHT Junge“, Durchführung von Work-shops durch den Referentenpool, Unterstützung bei der Konzeptions- und Projektentwicklung, bei Pädagogischen Tagen und Lehrerkonferenzen u.a. Essstörungen werden thematisiert bei Präventionsprojekten, wie dem Schülermultiplikatoren-seminar, Future for all, ebenso in Fortbildungen für Führungskräfte/Ausbilder. Für Multiplikatoren werden Fortbildungen zur Motivierenden Gesprächsführung mit konsumierenden Jugendlichen und Erwachsenen (MOVE) durchgeführt. Um die Präventionsarbeit im Bereich Essstörungen auf breitere Basis zu stellen, wurde eine Konzertierte Aktion 2015/16 erarbeitet, bei der die Lehr- und Fachkräfte der Schulen und Jugendarbeit/Jugendhilfe mit Präventionstheater-Sichtungen, Fachvorträgen und Grundlagen- und Methoden-Fortbildungen qualifiziert und motiviert werden sollten, selbst präventiv tätig zu werden. Sie werden in der praktischen Umsetzung unterstützt (mit Beratung, Konzeptionsentwicklung, Bausteinen, Finanzierung). Die Kreissparkasse Esslingen-Nürtingen trägt die Kosten für die Sichtungsveranstaltungen, Fortbildungen und die konkrete Umsetzung in einzelnen Schulen/ Jugendeinrichtungen, die AOK Neckar-Fils finanziert Präventionstheaterstücke. Beworben wird die Aktion über Presse, Rundbriefe über das Staatliche Schulamt an 225 Schulen, an über 150 Schulsozialarbeiter/-innen und 100 Einrichtungen der Jugendarbeit/ Jugendhilfe.

Glücksspiel

Als Reaktion auf die aktuellen Entwicklungen werden gezielte Maßnahmen in enger Vernetzung/Kooperation zwischen Einrichtungen der Jugendarbeit/Vereinen, Jugendmigrationsdienst, Beruflichen Schulen, Betrieben, Polizei, Staatsanwaltschaft, Jugendgerichten und den Suchtberatungsstellen/Jugend- und Drogenberatung unter Federführung der Beauftragten für Suchtprophylaxe entwickelt und durchgeführt, ausgewertet und entsprechend den Erfordernissen weiterentwickelt. Die Zuständigkeit für junge Menschen und Erwachsene mit problematischem Glücksspielverhalten/Glücksspielsucht wurde den beiden Psychosozialen zugeordnet, damit von einer Stelle aus spezifische Maßnahmen entwickelt werden und Betroffene leicht erkennbar erforderliche Unterstützung finden können. Von der Psychosozialen Beratungsstelle wurden auf einzelne Anfragen in den Beruflichen Schulen Workshops zur Prävention des Glücksspiels erprobt, in der Fachgruppe „Suchtvorbeugung in der Jugendarbeit/Vereinen“ mit einer Fachfrau der Evang. Gesellschaft Stuttgart Erfahrungen und Ansätze in der Prävention des Glücksspiels diskutiert. Das vom Sozialministerium empfohlene Präventionsstück ZOCKER wurde in drei Beruflichen Schulen in 8 Schulklassen mit guter Resonanz bei den Jugendlichen (18 -25 Jahre) erprobt. In einer Theatersichtung wurde es Lehr- und Fachkräften der Schulen und Jugendarbeit/Jugendhilfe vorgestellt, der praktische Einsatz gemeinsam überlegt. Der vom Sozialministerium zur Verfügung gestellte Präventionskoffer Glücksspiel wurde mit den Suchtberatungsstellen gesichtet, Methoden und Konzepte erarbeitet und wird den Lehr- und Fachkräften von Schule und Jugendarbeit/Jugendhilfe in Fortbildungen praktisch vermittelt. Es wurde ein Referentenpool geworben, der in Workshops mit diesen Materialien in den Schulen arbeitet, die Honorarkosten trägt die Kreissparkasse Esslingen-Nürtingen als Sponsor. Über Pressemitteilungen und Rundbriefe an die weiterführenden Schulen und Einrichtungen der Jugendarbeit/Jugendhilfe werden die Angebote beworben. In die Fortbildungen für Führungs-kräfte/Ausbilder ist das Thema Glücksspiel integriert. Schulen, Betriebe u.a. wer-den unterstützt bei der Konzeptions- und Projektentwicklung, bei Pädagogischen Tagen, Lehrerkonferenzen und Präventionswochen. Für Multiplikatoren werden Fortbildungen MOVE zur Motivierenden Gesprächsführung mit konsumierenden Jugendlichen und Erwachsenen durchgeführt. Bei Elternabenden in weiterführenden Schulen wird das Thema angesprochen. Die Projektausschreibung des Sozialministeriums im Rahmen des Zukunftsplans Jugend wurde genutzt, um für eine Konzertierte Aktion im Bereich der Prävention des Glücksspiels 20.000,-€ für den Landkreis einzuwerben. Unter dem Titel „Das Leben rocken ohne Zocken“ sollen in enger Ko-operation von Suchtprophylaxe/Suchtberatungsstellen und Jugendarbeit/Jugend-sozialarbeit Fachkräfte und Engagierte der Jugendarbeit/Jugendsozialarbeit/Jugendmigrationsdienste/Jugendberufshilfe, in den Vereinen, und Lehrkräfte der weiterführenden und beruflichen Schulen über Fortbildungen für die Prävention des Glücksspiels qualifiziert werden, selbst z.B. auch Workshops in ihren Einrichtungen und in Betrieben durchzuführen, und auch mit dem Präventionskoffer und dem Präventionstheater zu arbeiten. Wenn betroffene Jugendliche deutlich werden, sollen sie in ein Frühinterventions-Gruppenangebot vermittelt werden, auch von Schulen, Jugendarbeit, Jugendgerichtshilfe, Jugendgerichte, Staatsanwaltschaft und Polizei. Alle Angebote werden von Suchtprophylaxe/Suchtberatungsstellen und der Jugendarbeit/Jugendsozialarbeit konzeptionell entwickelt und gemeinsam durchgeführt, zusammen mit ehemaligen „Spielern“ (Betroffenenkompetenz).

Legal Highs (NPS)

Als Reaktion auf die aktuellen Entwicklungen werden gezielte Maßnahmen in enger Vernetzung/Kooperation zwischen Suchtberatungsstellen/der Suchtprophylaxe und Schulen, Einrichtungen der Jugendarbeit /Jugendhilfe, Führerscheinstelle, Betrieben, Polizei, Staatsanwaltschaft und Jugendgerichten entwickelt und durchgeführt, ausgewertet und entsprechend den Erfordernissen weiterentwickelt. Die Zuständigkeit für junge Menschen und Erwachsene, die Legal Highs konsumieren, ist der Jugend- und Drogenberatung in Trägerschaft des Landkreises zugeordnet, damit von einer Stelle aus spezifische Maßnahmen entwickelt werden und Betroffene leicht erkennbar erforderliche Unterstützung finden können. Legal Highs ist das Schwerpunktthema 2016 der Lenkungskonferenz des Kommunalen Suchthilfenetzwerks, verbunden mit einer Erhebung zur Einschätzung der Thematik bei den über 80 Einrichtungen, ihrer Hilfs- und Präventions-Angebote und der aktuellen Handlungsbedarfe. Die Jugend- und Drogenberatung, die sich fachlich über Fortbildungen qualifiziert hat, spricht die Thematik in ihren Beratungen an (jährlich ca. 7-800 Betroffene, davon 350 Substituierte). Eltern werden gezielt durch Einzelberatung, Gruppenangebote („Hilfe mein Kind pubertiert“, Elternkreis) und Onlineberatung ELSA unterstützt. Im Rahmen von Multiplikatorenschulungen als Schwer-punkt der Suchtprophylaxe werden alle Berufsgruppen, die mit Kindern und Jugendlichen arbeiten (Lehrkräfte, Mitarbeiter/innen in der Jugendarbeit/Jugendsozialarbeit/Jugendhilfe, in Vereinen, Führungskräfte /Ausbilder u.a.), informiert, sensibilisiert und mit geeigneten Methoden für die Arbeit mit Jugendlichen qualifiziert, z.B. auch in Fragen einer Motivierenden Gesprächsführung (MOVE). Legal Highs werden in Fortbildungen und Grundlagenschulungen, besonders für (Sucht-)Präventions-lehrkräfte, Schulsozialarbeiter/-innen und Mitarbeiter in Einrichtungen der Jugend-arbeit/Jugendhilfe thematisiert, zudem gibt es spezifische Fortbildungen zu Legal Highs, z.B. auch für die Führerscheinstellen, damit sie erforderliche Maßnahmen bei Auffälligkeiten im Bereich des Straßenverkehrs kompetent einschätzen können.

Bei Elternabenden und in allen suchtpräventiven Projekten, die sich an ältere Jugendliche richten, wird das Thema Legal Highs angesprochen, z.B. beim dreitägigen Schülermultiplikatorenseminar, bei dem Ideen für eine Prävention „von Schülern für Schüler“ in Schule und Freizeit entwickelt werden, in Workshops mit Schulklassen zur Auseinandersetzung über Suchtentwicklung und Umgang mit Suchtmitteln, in der Jugend- und Drogenberatung durchgeführt, ebenso bei Workshops für Auszubildende, bei „Future for all“ – ein Projekt zur Kriminalitäts- und Suchtprävention mit ehemaligen Drogenabhängigen für die 7. und neu 10. Schulklassen, jährlich ca. 125 Projekte mit Elternabenden. Über Biografiearbeit und Rollenspiel werden alternative Verhaltensweisen für schwierige Situationen in Freizeit, Schule und Elternhaus im Rollenspiel erarbeitet. Aktuell gibt es Anfragen aus Schulen zu Cannabis/Legal Highs und aus einer Kommune als Schulträger (Plochingen) für alle ihre Schulen.

Für die Arbeit mit (jungen) Flüchtlingen soll über Fortbildungen das Haupt- und Ehrenamt für die Betreuungsarbeit wichtiges Hintergrundwissen vermittelt bekommen, entsprechende Konzepte werden vorbereitet. Bei den Runden Tischen zur Kriminalprävention/Jugendschutz in den Kommunen wird das Thema Legal Highs von der Suchtprophylaxe eingebracht, z.B. auch beim vom Sozialministerium geförderten Projekt STARTHILFE in Nürtingen/Wernau (Alkoholmissbrauchsprävention im öffentlichen Raum). Im Frühinterventionsangebot FreD für erstauffällige Cannabiskonsumenten (70 junge Menschen) der Jugend- und Drogenberatung werden Legal Highs thematisiert, ebenso in den Auflagen-Gruppen/-Betreuungen für ca. 200 junge Menschen, die wegen Suchtmittelmissbrauch und einer Strafsache verurteilt wurden. Auch im Projekt „next Level“ zur Prävention alkoholbedingter Jugendgewalt (PAJ) zusammen mit Polizei, Staatsanwaltschaft, Jugendgerichten, Jugendgerichts- und Bewährungshilfe von der Jugend- und Drogenberatung durch-geführt, werden Jugendliche mit Konsum von Legal Highs deutlich und kann dort gut thematisiert werden (45 Std. mit Erlebnispädagogik, polizeilichem Baustein „straf-rechtliche Konsequenzen“, Auseinandersetzung mit Alkohol-/Drogenkonsum und Suchtentwicklung, Coolness-Training und Bogenschießen im Verein als alternative Freizeiterfahrung). Danach kann das Verfahren durch die Staatsanwaltschaft/das Gericht eingestellt werden. Beim von Sozialministeriums/Landesgesundheitsamt angeregten Peer-Projekt an Fahrschulen zum Thema Alkohol und Drogen im Straßenverkehr, als Modellprojekt erprobt und seither im Landkreis von der Sucht-prophylaxe an 15 Fahrschulen umgesetzt, werden Legal Highs in der zwei-tägigen Ausbildung der Peers zum Thema gemacht. Junge Leute mit Führerschein gehen zu zweit an Fahrschulen und setzen sich ergänzend zum Fahrschulunterricht mit den Fahrschülern über den Umgang mit Alkohol und Drogen, Feiern und Fahren, auseinander, jährlich ca. 35 Einsätze. Mit regelmäßiger Pressearbeit und Rundschreiben werden Thema und die Angebote landkreisweit bekannt gemacht.

Einschätzung/Wirkung

Durch die breite Palette an Maßnahmen und Unterstützungsangeboten können vor allem Jugendliche/Heranwachsende früh erreicht, gefördert und unterstützt werden, bevor sich Missbrauchs- und Suchtverhalten entwickelt. Die gut ausgebaute Struktur der Suchtprophylaxe im Landkreis (Aktionskreis, Kommunales Suchthilfenetzwerk) und die kontinuierlichen Maßnahmen seit vielen Jahren, begleitet mit Öffentlichkeitsarbeit und Multiplikatorenschulungen, fördert ein stärkeres Problembewusstsein, mehr Sensibilisierung und Information in den Einrichtungen, zudem Interesse und Lust, sich selbst in der Prävention zu engagieren. Die Ansprechpersonen und Hilfsangebote sind bekannter, die Presse greift die Artikel interessiert auf, Sponsoren unterstützen die Umsetzung. Die Einrichtungen erleben sich durch die breite Angebotspalette der Suchtprophylaxe unterstützt. Alle Sucht-formen/problematische Konsumverhalten können im Rahmen der bestehenden Strukturen und Maßnahmen aufgegriffen und wichtige Zielgruppen damit erreicht werden. Nach Möglichkeit werden bereits evaluierte Maßnahmen eingesetzt, die An-gebote regelmäßig ausgewertet und entsprechend fortgeschrieben.

Fragen zum Wettbewerbsbeitrag

C 1 Fragen zur gesamtkommunalen Einbindung des Wettbewerbsbeitrags

C 10 Gibt es zur Suchtprävention in Ihrer Kommune eine schriftliche Gesamtkonzeption? : 
ja (bitte als Anlage beifügen, siehe Abschnitt E)
nein
C 11 Ist Ihr Wettbewerbsbeitrag in diese Gesamtkonzeption eingebunden?: 
ja
nein
C 12 Hat sich der/die (Ober-)Bürgermeister/in bzw. Landrat/-rätin öffentlich für Ihren Wettbewerbsbeitrag eingesetzt?: 
ja
nein

C 2 Fragen zur Konzeption und Ausrichtung des Wettbewerbsbeitrags

C 20 Gibt es zu Ihrem Wettbewerbsbeitrag ein schriftliches Konzept? : 
ja (bitte als Anlage beifügen, siehe Abschnitt E)
nein
C 21 Sind die Präventionsziele Ihres Wettbewerbsbeitrags detailliert festgelegt?: 
ja
nein
C 22 Wurde vor der Zielfestlegung eine Ausgangs- und Bedarfsanalyse erstellt?: 
ja
nein
C 23 An welche Zielgruppen richtet sich Ihr Wettbewerbsbeitrag?: 
Kinder
Jugendliche
junge Erwachsene
Erwachsene
Senioren/Seniorinnen
Eltern/Erziehungsberechtigte
Familien
Personen mit Migrationshintergrund
sozial benachteiligte Personenkreise
suchtbelastete Familien
Multiplikatoren
Veranstalter
Gastronomie
Clubs/Diskotheken
Einzelhandel
Tankstellen
Weitere
C 24 Ist Ihr Wettbewerbsbeitrag geschlechtsspezifisch/geschlechtersensibel ausgerichtet?: 
ja
nein
C 25 Auf welche Suchtstoffe und Suchtformen ist Ihr Wettbewerbsbeitrag ausgerichtet?: 
Alkohol
Tabak
Medikamente
Cannabis
Kokain
Amphetamine (u.a. Crystal Meth)
neue psychoaktive Substanzen ("Legal Highs")
pathologisches Glücksspiel
exzessive Computernutzung
exzessive Internetnutzung
Weitere
C 25a Wenn "Weitere"... Welche?: 

Essstörungen

C 26 Welche innovative Aktivitäten und Maßnahmen zur Suchtprävention stehen in Ihrem Wettbewerbsbeitrag im Mittelpunkt?: 
Verfolgung geschlechtersensibler Ansätze
Verfolgung kultursensibler Ansätze
Einbeziehen bisher nicht bzw. kaum angesprochener Zielgruppen
Einbeziehen von Zielgruppen in besonderen Lebenslagen (z.B. von Armut betroffene Familien)
Nutzen neuer Zugangswege zur Zielgruppe
Einsatz neuer Wege zur Beteiligungsförderung
Berücksichtigung bislang noch nicht einbezogener Suchtstoffe/Süchte (z.B. Crystal Meth u.a. neue psychoaktive Substanzen, pathologisches Glücksspiel, exzessive Computer- und Internetnutzung)
Nutzung "Sozialer Medien" (Facebook, Twitter u.a.)
Zusammenarbeit mit neuen, bislang eher selten eingebundenen Kooperationspartnern und Multiplikatoren
Weitere
C 26a Wenn "Weitere"... Welche?: 

Niedrigschwelliger attraktiver Zugang über Präventionstheaterstücke zu den Multiplikatoren und Jugendlichen, attraktiven Methodenfortbildungen, Materialien, Finanzierungshilfe u.a.

C 27 Welche Strategie der Suchtprävention verfolgt Ihr Wettbewerbsbeitrag?: 
Verhaltensprävention
Verhältnisprävention
Verhaltens- und Verhältnisprävention
C 28 An welche Lebenswelten (Settings, Einrichtungen) knüpft Ihr Wettbewerbsbeitrag an?: 
Kindergarten/Kita
Grundschule/Primarbereich
weiterführende Schule
Berufsschule
Betrieb/Ausbildungsstätte
Einrichtung der Jugendarbeit
Sportverein
Volkshochschulen/Bildungsstätten
Senioreneinrichtung
Gaststätten/Restaurants
Clubs/Diskotheken
Feste/Veranstaltungen
Straße/öffentlicher Raum
Stadtteil/Quartier
Weitere

C 3 Fragen zur Umsetzung des Wettbewerbsbeitrags

C 30 Welche Akteure aus Kommunalpolitik und Kommunalverwaltung beteiligen sich wesentlich an der Umsetzung Ihres Beitrags?: 
Gemeinde-, Stadt- bzw. Kreisrat
Bürgermeister/in bzw. Landrat/-rätin
Suchtpräventionsstelle
Gesundheitsamt
Jugendamt
Sozialamt
Ordnungsamt
Weitere
C 30a Wenn "Weitere"... Welche?: 

Kommunal getragene Suchtberatung und Psychologische Beratungsstellen, Führerscheinstelle u.a.

C 31 Welche Akteure außerhalb von Kommunalpolitik und -verwaltung beteiligen sich wesentlich an der Umsetzung Ihres Beitrags?: 
Suchtberatungsstellen
Krankenkassen
Krankenhäuser
niedergelassene Ärzte/Ärztinnen
Apotheken
Schulen
Einrichtungen der Jugendarbeit
Mobile Jugendarbeit
Sportvereine
Betriebe/Ausbildungsstätten
Kirchen
Wohlfahrtsverbände
Migrantenorganisationen
Einrichtungen der Seniorenarbeit
Selbsthilfeeinrichtungen
Quartiermanagement
Polizei
Veranstalter
Gastronomie
Clubs/Diskotheken
Einzelhandel
Tankstellen
Fahrschulen
Lokale Medien
Sponsoren
Stiftungen
Weitere
C 32 Gibt es schriftliche und verbindliche Vereinbarungen zur Vernetzung und Kooperation der Akteure?: 
ja
nein
C 32a Wenn ja, welche?: 

Kommunales Suchthilfenetzwerk im Landkreis

C 33 Welche Laufzeit hat Ihr Wettbewerbsbeitrag?: 
bis zu zwei Jahre
mehr als zwei Jahre (aber befristet)
Dauerangebot
C 34 Wie lange ist die Finanzierung des Wettbewerbsbeitrags gesichert?: 
offen
bis zu zwei Jahre
dauerhaft
C 35 Wird der Wettbewerbsbeitrag in seiner Qualität und Zielerreichung überprüft und bewertet bzw. evaluiert?: 
ja
geplant
nein
C 36 Sind im Rahmen Ihres Wettbewerbsbeitrags entwickelte Projekte und Maßnahmen andernorts übernommen und eingesetzt worden?: 
ja
nein

Einzelprojekte

Einzelprojekts Nr. 1

D 10 Titel des Einzelprojekts Nr. 1: 
Konzertierte Aktion zur Prävention von Essstörungen in Schule und Jugendarbeit
D 11 Welche Laufzeit hat das Projekt?: 
bis zu zwei Jahre
mehr als zwei Jahre (aber befristet)
Dauerangebot
D 12 Wie lange ist die Finanzierung des Projektes gesichert?: 
offen
bis zu zwei Jahre
dauerhaft
D 13 Wird das Projekt in seiner Qualität und Zielerreichung überprüft und bewertet bzw. evaluiert?: 
ja
geplant
nein
D 14 Kurzbeschreibung des Projektes auf maximal einer DIN A 4 – Seite : 

Gestartet wurde die Aktion im Frühjahr 2015, nachdem es trotz zahlreicher Betroffener in den Beratungseinrichtungen wenige Anfragen nach Präventionsveranstaltungen aus den Schulen gab, meist aus Gymnasien, und die Beratungsstellen signalisierten, zu wenig Kapazitäten zu haben, sich in der Prävention in Schule/Jugendarbeit zu engagieren. Die Idee entstand, Prävention durch pädagogische Fach-kräfte vor Ort in Schule und Jugendarbeit/Jugendhilfe zu stärken. Multiplikatoren sollten informiert, sensibilisiert, motiviert und mit Fachwissen und Methoden für die praktische Präventionsarbeit ausgestattet werden. Sie sollten in ihrer Einrichtung unterstützt werden - konzeptionell, mit Bausteinen, finanziell. Die Kreissparkasse Esslingen-Nürtingen wurde als Sponsor geworben. (Baustein 1:) Es wurden drei Präventionstheater mit betroffenen Schauspielerinnen gewonnen („Nobody’s perfect“ – „Essgeschichten“ – „Püppchen“), mit ihnen sollten Multiplikatoren über Präventions-Theater-Sichtungsveranstaltungen zum Thema Essstörungen angesprochen wer-den, verbunden mit einem Kurzfachvortrag mit interessanten Referentinnen, in schönem Ambiente in einem Kulturzentrum in Esslingen. Die drei Sichtungsveranstaltungen waren mit über 40 Personen jeweils gut besucht. Die Nachbesprechungen mit den von Essstörungen und anderen Suchterkrankungen betroffenen Schauspielerinnen schufen eine hohe Intensität und Betroffenheit. Die Einsatzmöglichkeiten in Schule und Jugendarbeit wurden mit ihnen herausgearbeitet. Über Präventions-theater sollten die Fachkräfte und die Jugendlichen leichter erreicht und persönlich-emotional angesprochen werden, besonders gelungen z.B. über das FORUM-Theater der Wilden Bühne mit Betroffenen, bei dem sich die Zuschauer selbst erproben, mitwirken und Verhaltensalternativen spielerisch erproben konnten. Die Teil-nehmer/-innen kamen aus allen Schularten, der Jugendarbeit/Jugendhilfe, Beratungsstellen, Krankenkassen u.a. (Baustein 2:) Durch 4 Grundlagen- und Methoden-Fortbildungen sollen Lehr- und Fachkräfte für die eigene Präventionsarbeit gut vorbereitet werden, von Referenten, die seit Jahren engagiert in der Prävention von Ess-störungen tätig sind. Zu den Fortbildungen haben sich jeweils 20 – 30 Personen aus allen Schularten und Jugendeinrichtungen angemeldet. (Baustein 3:) Aktuell werden Schulen und Jugendeinrichtungen vom Kooperationstreffen Essstörungen und der Suchtprophylaxe bei der Konzeptions- und Projektentwicklung, Durchführung und Finanzierung unterstützt. Die Kreissparkasse wurde gewonnen, weitere finanzielle Mittel für die Umsetzung in Einrichtungen zur Verfügung zu stellen, die AOK Neckar-Fils finanziert für 10 Schulen je ein Präventionstheater und beteiligt sich bei weiteren Aufführungen mit je 100,-€. Fünf Schulen nehmen gerade das Angebot wahr. Im Rahmen der Kirchheimer Jugendtheatertage wird mit dem Pädagoginnen-Treff eine Präventionstheater-Aufführung mit Nachbereitung vorbereitet. Gewonnen wurden das Kulturzentrum Dieselstrasse Esslingen und Mehrgenerationenhaus LINDE Kirchheim, für interessierte Schulklassen die Theateraufführungen mit Nachbereitungen in ihren Räumen zu organisieren. Geworben wird regelmäßig über Presse, Flyer, Rundbriefe an die 225 Schulen ,150 Schulsozialarbeiter und über 100 Jugendeinrichtungen – die Erfahrungen werden dokumentiert und ausgewertet.

Einzelprojekts Nr. 2

D 20 Titel des Einzelprojekts Nr. 2: 
Konzertierte Aktion zur Prävention problematischen Glücksspiels (Automatenspiels, Sportwetten)
D 21 Welche Laufzeit hat das Projekt?: 
bis zu zwei Jahre
mehr als zwei Jahre (aber befristet)
Dauerangebot
D 22 Wie lange ist die Finanzierung des Projektes gesichert?: 
offen
bis zu zwei Jahre
dauerhaft
D 23 Wird das Projekt in seiner Qualität und Zielerreichung überprüft und bewertet bzw. evaluiert?: 
ja
D 24 Kurzbeschreibung des Projektes auf maximal einer DIN A 4 – Seite : 

In einem ersten Schritt wurden die Mitarbeiter der Suchtberatungsstellen/Suchtprophylaxe über Fortbildungen für die Thematik Glücksspiel und Ansätze der Glücksspiel-prävention qualifiziert. Mit einer Schulung wurden sie eingeführt in die Materialien des Glücksspielkoffers des Sozialministeriums (evaluierte Materialien des Landesinstituts für Lehrerfortbildung Hamburg). In Fortbildungen soll dieser Lehr-und Fachkräften vorgestellt und Ideen für den Einsatz bei Jugendlichen erarbeitet werden. Der Referentenpool zur Suchtvorbeugung, für den die Kreissparkasse Esslingen-Nürtingen als Sponsor gewonnen wurde, wird ausgebildet, mit dem Glücksspielkoffer Workshops in Schulen/Jugendeinrichtungen als niederschwelliges Unterstützungsangebot durchzuführen. Das Präventionsstück ZOCKER, empfohlen und für erste Aufführungen finanziert vom Sozial-ministerium, wurde in drei Beruflichen Schulen in 8 Schulklassen (mit 200 Azubis) erprobt -mit sehr guter Resonanz bei den Jugendlichen und Lehrkräften. Die Erfahrungen (Befragungen, schriftlich/mündlich) wurden für das Sozialministerium dokumentiert. In einer Sichtungsveranstaltung für Lehrkräfte, Schulsozialarbeit und Jugendarbeit mit ca. 40 Teilnehmern wurde das Präventionsstück ZOCKER vorgestellt und Ideen zum Einsatz in der eigenen pädagogischen  Arbeit erarbeitet (Rahmenbedingungen, Vor- und Nachbereitung, Teilnahme der Suchtberatung). Beworben wurden die Veranstaltungen über Presse und Rundbriefe über das Staatliche Schulamt (225 Schulen), an 150 Schulsozialarbeiter/-innen und 100 Jugendeinrichtungen, Sozialen Dienste und Erziehungshilfe-Einrichtungen.

Es wurde ein Projektantrag Glücksspielprävention in enger Zusammenarbeit von Jugendarbeit/Suchtberatung/Suchtprophylaxe beim Sozialministerium im Rahmen des Zukunftsplans Jugend gestellt und für 2015/16 positiv mit 20.000,-€ beschieden. Ziel ist es, Mitarbeiter/-innen in Jugendarbeit/Jugendsozialarbeit/Jugendberufshilfe/Jugendmigrationsdiensten über Präventionsansätze bei Glücksspiel zu informieren, sensibilisieren, motivieren und qualifizieren und mit ihnen zusammen Ideen für die Umsetzung von präventiven Angeboten und Veranstaltungen für die eigene Einrichtung zu erarbeiten. In drei-tägigen Fortbildungen MOVE zur Motivierenden Gesprächsführung mit konsumierenden Jugendlichen werden sie für den direkten Umgang mit den Jugendlichen vorbereitet. Haupt-und ehrenamtliche Mitarbeiter in Jugendeinrichtungen/Jugendhäusern und Vereinen werden geworben und in Fortbildungen selbst zu Referenten/Multiplikatoren ausgebildet. Es werden Konzepte für Workshops für Jugendliche in Beruflichen Schulen, Jugendarbeit und Ausbildungsbetrieben erarbeitet und von den ausgebildeten Referenten durchgeführt. Über Veranstaltungen mit dem Präventionsstück ZOCKER sollen Fachkräfte für die Thematik interessiert werden, begleitet von Rundbriefen, Flyern und Pressearbeit. Für die Umsetzung in der eigenen Einrichtung werden die Fachkräfte/Ehrenamt (z.B. Jugendleiter) neben Fortbildungen unterstützt bei der Konzeptions-entwicklung, Durchführung und Finanzierung. Ebenso wird aktuell ein Konzept für ein Gruppenangebot für problematisch spielende Jugendliche als Frühinterventionsangebot mit 5 Bausteinen entwickelt. Alle Konzepte und Maßnahmen werden gemeinsam von Jugendarbeit und Suchthilfe/Suchtprophylaxe, zusammen mit ehemaligen Glücks-spielern („Betroffenen“) entwickelt und umgesetzt. Jugendliche können aus den Schulen, Jugendeinrichtungen, über Jugendgerichtshilfe, Staatsanwaltschaft, Polizei und Jugend-gerichte vermittelt werden. Alle Maßnahmen werden dokumentiert und ausgewertet -als Grundlage für die Weiterentwicklung der  Angebote. Die Ergebnisse der Evaluation/Erfahrungen werden in Fortbildungen den Mitarbeiter/-innen in der Jugendarbeit vermittelt (Transfer der Ergebnisse). Wichtiger Kooperationspartner ist der Kreisjugendring Esslingen mit 31 Jugendhäusern und Dachverband der verbandlichen Jugendarbeit, mit 200 Mitarbeitern, die Jugendarbeit/Jugendsozialarbeit leisten und auch im Bereich der Jugendberufshilfe viele Projekte am Übergang Schule-Beruf umsetzen. Durch diesen Träger können landkreisweit fast flächendeckend die Jugendeinrichtungen erreicht werden.

Einzelprojekts Nr. 3

D 31 Welche Laufzeit hat das Projekt?: 
bis zu zwei Jahre
mehr als zwei Jahre (aber befristet)
Dauerangebot
D 32 Wie lange ist die Finanzierung des Projektes gesichert?: 
offen
bis zu zwei Jahre
dauerhaft

Anlagen

Fotos

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Nobody’s perfect – Wilde Bühne Stuttgart e.V., Präventionstheatersichtung Essstörungen

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Essgeschichten – Heidy de Blum, Präventionstheatersichtung Essstörungen

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Püppchen – Monika Wieder, Präventionstheatersichtung Essstörungen

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ZOCKER – Alexej Boris, Präventionstheatersichtung Glücksspiel

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ZOCKER – Alexej Boris, Präventionstheatersichtung Glücksspiel

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ZOCKER – Alexej Boris, Präventionstheatersichtung Glücksspiel