Dresden

Name der Stadt, der Gemeinde, des Landkreises: 
Dresden
Typ: 
kreisfrei
Bundesland : 
Sachsen
Einreichende Dienststelle: 
Gesundheitsamt Dresden
Name des Ansprechpartners: 
Dr. Kristin Ferse
Funktion des Ansprechpartners: 
Suchtbeauftragte der Stadt Dresden
Straße/Postfach: 
Richard-Wagner-Str. 17
Postleitzahl: 
01219
Ort: 
Dresden
Ort_Zusatz: 
Landeshauptstadt
Telefon des Ansprechpartners: 
+49 351 488-5358
E-Mail des Ansprechpartners: 
Internetadresse der Kommune: 

Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags

Titel des Wettbewerbsbeitrags

„Legst du dich mit Crystal an?“ - Aktionstage zur Suchtprävention der Stadt Dresden

Kurzfassung des Wettbewerbsbeitrags

Die Stadt Dresden hat ein zunehmendes Problem mit Crystal-Konsumierenden. Die Zahl der Klienten/innen in den Sucht- und Behandlungsstellen wächst stetig. Das größte Problem bleibt dabei aber weiterhin der Konsum von Alkohol. Um dem entgegenzuwirken hat die Suchtbeauftragte der Stadt Dresden gemeinsam mit vielen Kooperationspartnern das Strategiepapier zur Suchtprävention erstellt. In diesem Zusammenhang sind drei Projekte entstanden, die in ihrer Herangehensweise für die Stadt Dresden sehr innovativ sind:

  • „Legst du dich mit Crystal an?“: Regelmäßig stattfindende Aktionswoche zur Suchtprävention, welche an einem vielbesuchten Ort stattfindet und von den unterschiedlichsten Kooperationspartnern unterstützt wird.
  • Das Theaterprojekt „Absaufen“ der WortGestiker: Ein Theaterstück, dass immer wieder neu an die Gegebenheiten von Schulen und deren Schülerschaft angepasst wird und eine Vor- und Nachbereitung bietet.
  • SPIKE Dresden e.V. mit „Was macht mich stark?“: Workshops, die Jugendlichen und jungen Erwachsenen kreative Gestaltungsmöglichkeiten nahe bringen und zum Nachdenken anregen sollen.

Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags

Anlass und Ausgangssituation

Im Jahr 2013 wurden insgesamt 3.047 (drei Prozent mehr als im Vorjahr) Dresdner Kinder, Jugendliche und Erwachsene wegen des Konsums von legalen und illegalen psychotropen Substanzen im Krankenhaus behandelt. Die Hauptsubstanzen wegen der Dresdner Einwohner/innen stationär behandelt werden müssen sind Alkohol, multipler Substanzgebrauch und Crystal. Auch im ambulanten Bereich steht der Beratungsbedarf aufgrund von Alkohol an erster Stelle. Mit 37 Prozent folgen Anliegen, die im Zusammenhang mit illegalen Drogen stehen.

Insgesamt lassen sich die Problemlagen der letzten Jahre folgendermaßen zusammenfassen:

  • Problem 1: legale Drogen (Alkohol, Nikotin)
  • Problem 2: multipler Substanzgebrauch (Missbrauch mehrerer Substanzen)
  • Problem 3: Stimulanzien (Crystal)
  • Problem 4: Anteil der Älteren und der Frauen wächst
  • Problem 5: langsame Verschiebung zu illegalen Substanzen.

Das Dresdner Suchthilfesystem hat diese Entwicklungen bereits aufgegriffen. So haben sich alle Suchtberatungs-und Behandlungsstellen der Substanz Crystal geöffnet. Krankenhäuser haben einen klinischen Pfad zur Kooperation mit der Jugendhilfe, Suchthilfe sowie Geburts- und Kinderstationen bei konsumierenden Schwangeren standardisiert.

Um diesen Problemen noch stärker entgegenzuwirken, haben sich in Zusammenarbeit mit der Suchtbeauftragen der Stadt Dresden, Fr. Dr. Ferse, verschiedene Initiativen gegründet, die sich die Suchtprävention zum Ziel gesetzt haben.

Konzeption, Ziele und Zielgruppen

Das für den Wettbewerb zugrundeliegende Konzept ist das am 9. Juli 2015 vom Dresdner Stadtrat einstimmig beschlossene Strategiepapier zur Suchtprävention in Dresden (Anlage 1). Das Strategiepapier gibt für die nächsten zehn Jahre (2015 bis 2025) die Orientierung für kommunales suchtpräventives Handeln vor, um gemeinsam suchtmittelbezogene und nichtstoffgebundene Störungen und Erkrankungen zu reduzieren und ein gesundes Aufwachsen in Dresden zu ermöglichen. Für den Wettbewerb sind daraus die folgenden Ziele entscheidend:

  • Ziel I: Dresdner Einwohner und Einwohnerinnen sind für einen risikoarmen Gebrauch psychotroper Substanzen sensibilisiert.
  • Ziel II: Dresdner Einwohner und Einwohnerinnen konsumieren verantwortungsvoll legale Suchtmittel.
  • Ziel III: Der Einstieg in den Konsum illegaler Suchtmittel (aktuell Schwerpunkt Crystal) wird verhindert. Für bereits Konsumierende sind indizierte Präventionsmaßnahmen entwickelt.

Da das Thema Sucht jeden (be-)treffen kann, richtet sich der Wettbewerbsbeitrag dabei an alle Bürger, unabhängig von Staatsbürgerschaft, Geschlecht, Alter und Religion.

Vorgehen und Umsetzung

In den suchtspezifischen städtischen Arbeitskreisen wurde begonnen eine an den kommunalen Bedarfen orientierte Gesamtkoordination aller suchtpräventiven Angebote auszurichten. Grundlage hierfür bilden die im Strategiepapier beschriebenen Ziele, auf deren Basis suchtpräventive Angebote abgestimmt und priorisiert werden. Kommunale Aufgabe ist es, die verschiedenen Anbieter zu unterstützen, ihre Angebote in Dresden bekannt zu machen und so den Dresdner Einwohner/innen sowie Multiplikatoren/innen Zugänge zu Angeboten zu ermöglichen. Im Arbeitskreis Suchprävention sind das Gesundheitsamt, die Suchtberatungs- und Behandlungsstellen, das Jugendamt, die sächsische Bildungsagentur, die Polizeidirektion, sowie das Deutsche Hygiene-Museum, städtische Anbieter von Suchtprävention und mehrere Krankenkassen vertreten. Aus dieser Zusammenarbeit gingen bisher verschiedene Projekte hervor, die universelle, selektive und indizierte Verhaltensprävention sowie Verhältnisprävention als Ziel verfolgen.

Der Wettbewerbsbeitrag basiert dabei auf der Aktionswoche zur Suchtprävention, welche in Abstimmung und Unterstützung mit dem Arbeitskreis Suchtprävention von der Suchtbeauftragten organisiert wurde. Sie fand unter dem Namen „Leg dich nicht mit Crystal an!“ vom 02.06. bis 06.06.2014 das erste Mal statt. Aufgrund der sehr positiven Resonanz wurde die Veranstaltung im Jahr 2015 in der Woche vom 28.05. bis 30.05 unter dem Motto „Legst du dich mit Crystal an?“ wiederholt. Im Jahr 2016 wird es eine Fortsetzung geben.

Für die Aktionswoche war den Verantwortlichen besonders wichtig, dass ihre Kooperationspartner nicht nur aus dem Arbeitskreis Suchtprävention kamen, sondern auch Partner beteiligt sind, die zu dem Zeitpunkt wenig oder noch gar nicht mit dem Thema Suchtprävention in Berührung gekommen waren. Des Weiteren hatte der Standort der Ausrichtung eine besondere Bedeutung, da man möglichst viele Personen erreichen möchte. Als Standort wählte die Suchtbeauftragte gemeinsam mit dem Arbeitskreis Suchtprävention die Centrum Galerie, welche sich im Zentrum von Dresden an einer beliebten Einkaufspassage befindet. In dieser finden sich zahlreiche Restaurants und Einkaufsmöglichkeiten, wie auch das beliebte Modegeschäft „Primark“. Es war davon auszugehen, dass gerade dort viele Menschen verschiedenen Alters und verschiedener Lebenssituationen anzutreffen sind. Die Centrum Galerie stellte eine zentralgelegene weiträumige Fläche zur Verfügung.

Um möglichst breitgefächert in der Bevölkerung Interesse zu erwecken, waren eine Vielzahl von verschiedenen Kooperationspartnern an den Aktionswochen beteiligt. Für das Jahr 2014 waren dies:

  • Die Landeshauptstadt Dresden mit dem Gesundheitsamt Dresden, welche zum einen durch die Organisation der Aktionswoche durch die Suchtbeauftragte beteiligt war, zum anderen aber auch durch die Eröffnung der Veranstaltung durch den Bürgermeister für Soziales der Stadt Dresden.
  • SPIKE Dresden e.V., ein Jugendhaus und Kulturzentrum in Dresden, und das Gymnasium Dresden Cotta, die gemeinsam mit den Schülern/innen der 8. Klasse eine Ausstellung mit dem Titel „(Sehn)Sucht“ anfertigten und aufstellten (Anlage 2). Diese war für die gesamten Tage der Aktionswoche für jeden Besucher der Centrum-Galerie einsehbar. SPIKE Dresden e.V. hatte zudem in Zusammenarbeit mit dem Rapper Paliwo den Rap „Need no sleep“ (siehe http://www.spikedresden.de/2014-06-02-paliwo-need-no-sleep-2014/) geschrieben. In diesem erzählt der junge Dresdner über seine Erfahrung mit der Droge Crystal. Zur Eröffnungsveranstaltung rappte er, während das Musikvideo zu seinem Lied gezeigt wurde und sprach im Nachhinein offen über seine Vergangenheit (weitere Informationen siehe Einzelprojekte).
  • Die WortGestiker, welche mithilfe des Theaterprojekts „Absaufen“ Jugendliche zu einer Auseinandersetzung mit den Themen Alkohol und Alkoholkonsum anregen möchten. In der Eröffnungsveranstaltung wurde von der Schauspielerin Wiebke Adam-Schwarz das Stück vorgespielt, während die Regisseurin Karoline Bischoff-Leesch dessen Intension vorstellte (weitere Informationen siehe Einzelprojekte).
  • Die Diakonie Dresden und die Selbsthilfegruppe ANKER, welche an Informationsständen präsent waren, zugleich aber auch verschiedene Mitmach-Aktionen anboten, wie die Rauschrallye. Diese wurden des Weiteren unterstützt von dem Fachteam der Mobilen Jugendarbeit zur Suchtprävention NO ADDICTION.

Nach Auswertung der Ergebnisse der Evaluation mit allen beteiligten Kooperationspartnern folgten im Jahr 2015 die Aktionstage „Legst du dich mit Crystal an?“ mit einem leicht veränderten Konzept. Die Veranstaltung wurde erneut mit einer eine Ausstellung und der Rede des Bürgermeisters für Soziales der Landeshauptstadt Dresden eröffnet (Foto 1). Die Ausstellung war das Ergebnis einer Zusammenarbeit von SPIKE Dresden e.V. mit dem Romain-Roland Gymnasium und entstand im Rahmen eines deutsch-tschechischen Schüleraustauschs. Aufgrund anfänglicher Vorurteile der Schüler beider Länder organisierten engagierte Lehrer/innen URBAN ART Workshops bei SPIKE Dresden e.V. unter dem Motto „Was macht mich stark?“ Weitere Veränderungen gab es hinsichtlich der Kooperationspartner und im Aufbau der Veranstaltung (Anlage 4):

  • Das Gesundheitsamt Dresden (Fachbereich Sucht) gestaltete die (info)THEKE, an der man Informationen und Beratung zum Thema Sucht erhielt. Interessierte Besucher/innen konnten an diesem Stand an einem Quiz bezüglich Alkohol und dessen Wirkungen teilnehmen. Des Weiteren bestand die Möglichkeit sich über das Thema „Alkoholfrei Sport genießen“ zu informieren. Dazu gehörte unter anderem ein Hindernislauf, der mit einer Rauschbrille durchlaufen wurde (Foto 2). Dieser sogenannten Rauschrallye folgten kurze Gespräche mit den Teilnehmern/innen über Sport/Bewegung und Alkohol (Foto 3). Diese dienten dazu die Gefahren von Alkohol aufzudecken und sich den Auswirkungen auf den Körper bewusst zu werden. Wer es lieber ruhiger angehen wollte, konnte in der Videoecke niederschwellige Aufklärungsfilme zu Suchtgefahren ansehen.
  • SPIKE Dresden e.V. leitete die (krea)THEKE. Es fanden URBAN ART Workshops statt, wobei die kreative Gestaltung von Leinwänden, Stickern, Paste-Ups zum Thema „Was macht mich stark?“ im Mittelpunkt standen (Foto 4).
  • Die Diakonie Dresden mit dem Fachteam der Mobilen Jugendarbeit zur Suchtprävention NO ADDICTION gaben den Besuchern an der (apo)THEKE die Möglichkeit zur spielerischen und interaktiven Auseinandersetzung mit den Themen Drogen, Rausch und Sucht. Unter anderem konnten Besucher Taschen themenbezogen bedrucken (Foto 5) und in der Meinungsecke zum Thema „Was berauscht mich?“ ihre Gedanken niederschreiben, sowie die Ansichten von anderen lesen (Foto 6).
  • Der Supermarkt KONSUM Dresden betrieb die (saft)THEKE, an der Besucher/innen eingeladen wurden frische Säfte und alkoholfreie Cocktails zu verkosten. Des Weiteren wurden Rezepte für alkoholfreie Cocktails ausgegeben.

Innovationsgehalt

Der Wettbewerbsbeitrag hat an verschiedenen Stellen innovativen Charakter, sowohl den Wettbewerbsbeitrag an sich als auch die Einzelprojekte betreffend. Besonders hervorzuheben sind hierbei:

Die beteiligten Akteure:

Der Aktionskreis Suchtprävention unter der Leitung der Suchtbeauftragten der Stadt Dresden hatte sich von Anfang an als Ziel gesetzt, nicht nur bereits integrierte Kooperationspartner an der Aktionswoche einzubringen, sondern neue Kooperationspartner zu gewinnen. In diesem Zusammenhang ist die Beteiligung von SPIKE Dresden e.V. herauszustellen, die sich nicht eigene Werke zur Verfügung stellten, sondern auch das suchtpräventive Projekt „Was macht mich stark?“ initiierten. Aber auch die Unterstützung durch die Centrum Galerie und des Supermarktes KONSUM Dresden sind positiv hervorzuheben.

Das Thema:

Crystal ist seit einigen Jahren ein Problem in Dresden, denn Studien machen deutlich, dass die Anzahl der Crystal abhängigen Klienten/innen steigt. Es war in diesem Sinne unbedingt notwendig öffentlich wirksame Präventionsmaßnahmen einzuleiten, da es diese zuvor nicht gab.

Die Aktionswoche „Legst du dich mit Crystal an?“ beschäftigt sich aber auch mit anderen Suchtgefahren und klärt über diese auf.

Zudem ist SPIKE Dresden e.V. mit „Was mach dich stark?“ eine große Bereicherung der Aktionswoche, da sie nicht explizit suchtspezifisch arbeiten, sondern die Lebenskompetenzförderung im Fokus steht.

Die Umsetzung:

Die Aktionswoche fand in einem sehr stark in der Öffentlichkeit stehendem Raum statt, der Centrum Galerie Dresden. Das ermöglichte es sowohl Personengruppen verschiedener Institutionen einzuladen als auch Laufkundschaft zu erreichen.

Durch die Möglichkeit der Änderung der teilhabenden Kooperationspartner bleibt die Veranstaltung interessant und wird nichts Starres. Den Besuchern/innen wird hiermit Abwechslung geboten, was zum jährlichen wiederkommen einlädt. Des Weiteren besteht damit aber auch die Möglichkeit der Anpassung an gesellschaftliche Verhältnisse. Da zudem verschiedene Kooperationspartner teilnehmen, steht ein vielfältiges Angebot der Informationseinholung für die Besuchenden zur Verfügung.

Die WortGestiker haben mit ihrem Theaterprojekt „Absaufen“ eine neue Möglichkeit der Suchtprävention für die Stadt Dresden entwickelt. Dabei ist nicht nur das Projekt an sich nennenswert, sondern gerade auch dessen Umsetzung. Es wird den Schülern/innen ein auf sie angepasstes Theaterstück vorgespielt, welches einhergeht mit einer theaterpädagogischen Vor- und Nachbereitung. Die Nachbereitung findet zudem Geschlechter getrennt statt. Die Jugendlichen bleiben dabei nicht in der Position des passiven Zuschauers, sondern werden dazu angeregt sich eigene Gedanken über das Thema zu machen. Im Mittelpunkt stehen die bisherigen Erfahrungen und das nähere Umfeld der Schüler/innen.

Auch bei SPIKE Dresden e.V. ist der Fokus darauf gesetzt die Jugendlichen anzuregen sich Gedanken über das Thema Sucht zu machen. Zum einen arbeiten sie mit bereits bekannten regionalen Künstlern zusammen, wie dem jungen Rapper Paliwo, der auch auf der Aktionswoche aufgetreten ist. Das findet gerade bei jüngeren Leuten großen Anklang. Andererseits bieten sie die Möglichkeit mithilfe der Workshops sich an Urban Art (Graffiti) oder Rap-Musik zu probieren.

Ergebnisse und Erreichtes

Trotz der bisher fehlenden schriftlichen Evaluation konnten verschiedene Ergebnisse festgestellt werden: Die Besucheranzahlen von 2014 und 2015 machen deutlich, dass ein großes Interesse an den Aktionswochen besteht. „Leg dich nicht mit Crystal an!“ wurde von insgesamt rund 500 Personen besucht, was im Schnitt 100 Besucher pro Tag ausmacht. Dabei ist herauszustellen, dass weit mehr Personen interessiert durch die Ausstellung „(Sehn)Sucht“ gegangen sind. Im Jahr 2015 fand die Aktionswoche „Legst du dich mit Crystal an?“ zwar nur an 3 Tagen statt, dennoch fanden sich erneut rund 500 interessierte Besucher.

Dabei machten Gespräche deutlich, dass das Konzept, für die breite Bevölkerung offen zu sein, aufgegangen ist. Die Besucherstruktur sah wie folgt aus:

  • Angehörige (Freunde, Eltern, Verwandte)
  • Betroffene (ehemalige Konsumierende, Konsumierende)
  • nicht Betroffene: Jugendliche, Heranwachsende und Erwachsene (12 bis 55 Jahre)
  • Multiplikatoren (Streetworker, Jugendamt, Anwälte, Polizei, Vertreter Selbsthilfegruppen, Sächsisches Staatsministerium für Soziales und Verbraucherschutz).

Die Aktionswochen sind in den Gesprächen wiederholt sehr positiv bewertet worden. Des Weiteren wurde darüber in Zeitungen, Radio und Fernsehen berichtet.

Im Jahr 2015 konnte mit der Aktion „Was berauscht mich?“ des Fachteams Mobile Jugendarbeit zur Suchtprävention NO ADDICTION aufgezeigt werden, inwiefern Crystal und andere Drogen ein Thema in den Lebenswelten der Besucher einnehmen. Sie hatten dabei die Möglichkeit ihre eigene Meinung niederzuschreiben, als auch die Beiträge von anderen Besuchern zu lesen. Dieses Angebot traf auf großes Interesse. Auch konnte das Quiz über Alkohol, welches im selben Jahr vom Gesundheitsamt Dresden mit Interessenten durchgeführt wurde, große Wissenslücken bei den Besuchern aufzeigen. Von den 150 Teilnehmern schafften es gerade einmal 10 Personen alle Fragen richtig zu beantworten. Diese Begebenheiten zeigte den Verantwortlichen nochmal die Notwendigkeit einer öffentlichen Veranstaltung zur Suchtprävention auf.

Intern wurden die Aktionswochen von den jeweiligen Kooperationspartnern ausgewertet, über Probleme diskutiert und über Verbesserungen abgestimmt. Eine schriftliche Evaluation der Aktionswochen ist für das kommende Jahr geplant.

Erfüllung der Bewertungskriterien des Wettbewerbs

Der Wettbewerbsbeitrag der Stadt Dresden..

  • ist in eine Gesamtkonzeption zur kommunalen Suchtprävention eingebunden, dem Strategiepapier zur Suchtprävention der Stadt Dresden.
  • ist durch eine vorangegangene Ausgangs- und Bedarfsanalyse entstanden. Diese hat die städtischen Suchtberichte zur Grundlage und ist auch im Strategiepapier zu finden.
  • besitzt detailliert festgelegte Ziele, welche im Strategiepapier auf Seite 10 und 11 niedergeschrieben sind.
  • wurde durch Instrumente des Qualitätsmanagements und der Evaluation überprüft. Unter anderem haben Kooperationspartner intern die Aktionswoche ausgewertet und Schlussfolgerungen für künftige Aktionswochen gezogen. Des Weiteren hat man Strichlisten zur Zählung der Besucher geführt. Besucher selbst konnten Rückmeldungen auf Flipcharts festhalten.
  • beinhaltet verhaltenspräventive Maßnahmen. Die Kombination von verhaltens- und verhältnispräventive Maßnahmen sind für die Stadt Dresden im Strategiepapier in der Anlage 2, auf den Seiten 21 bis 51, aufgelistet.
  • zieht die Zielgruppen partizipativ in Konzeption und Umsetzung ein, unter anderem indem auf Wünsche der Besucher eingegangen wird. SPIKE Dresden e.V. geht in den Workshops auf die Bedürfnisse der Teilnehmer ein und auch die WortGestiker beziehen die Schüler in die theaterpädagogische Arbeit ein und passen das Stück diesen an.
  • umfasst eine verbindlich vereinbarte Vernetzung und Kooperation von verschiedenen Akteuren. Es wurden Partner aus verschiedenen Bereichen einbezogen, welche in Arbeitsgruppen zusammenarbeiteten.
  • nutzt die kommunalen Einflussmöglichkeiten bei der Suchtprävention optimal aus. Dies zeigt sich darin, dass die Aktion auf Initiative der Kommune entstanden ist, öffentliche Flächen genutzt werden, es aus dem kommunalen Strategiepapier entwachsen ist, kommunale Akteure (wie der Bürgermeister für Soziales), Schulen und Presse darauf aufmerksam gemacht werden.
  • ist langfristig und nachhaltig in den suchtpräventiven Maßnahmen und Projekten der Kommune implementiert. Die Aktionswoche wurde bisher zwei Mal veranstaltet und soll jährlich wiederholt werden. Hierzu besteht auch eine feste Vereinbarung mit der Centrum Galerie Dresden. Auch die beschriebenen Einzelprojekte werden kontinuierlich durchgeführt.
  • ist auf der kommunalpolitischen Ebene verankert und wird von dieser unterstützt. Der Stadtrat Dresden hat das Strategiepapier einstimmig beschlossen, in welchem auch die im Wettbewerbsbeitrag aufgelisteten Einzelprojekte enthalten sind.
  • leistet insofern einen Transfer in andere Kommunen, als dass dieser im Drogen- und Suchtbericht der Bundesregierung 2015 aufgenommen wurde und damit die Möglichkeit gegeben ist, dass andere Kommunen sich darüber informieren können.

Fragen zum Wettbewerbsbeitrag

C 1 Fragen zur gesamtkommunalen Einbindung des Wettbewerbsbeitrags

C 10 Gibt es zur Suchtprävention in Ihrer Kommune eine schriftliche Gesamtkonzeption? : 
ja (bitte als Anlage beifügen, siehe Abschnitt E)
nein
C 11 Ist Ihr Wettbewerbsbeitrag in diese Gesamtkonzeption eingebunden?: 
ja
nein
C 12 Hat sich der/die (Ober-)Bürgermeister/in bzw. Landrat/-rätin öffentlich für Ihren Wettbewerbsbeitrag eingesetzt?: 
ja
nein

C 2 Fragen zur Konzeption und Ausrichtung des Wettbewerbsbeitrags

C 20 Gibt es zu Ihrem Wettbewerbsbeitrag ein schriftliches Konzept? : 
ja (bitte als Anlage beifügen, siehe Abschnitt E)
nein
C 21 Sind die Präventionsziele Ihres Wettbewerbsbeitrags detailliert festgelegt?: 
ja
nein
C 22 Wurde vor der Zielfestlegung eine Ausgangs- und Bedarfsanalyse erstellt?: 
ja
nein
C 23 An welche Zielgruppen richtet sich Ihr Wettbewerbsbeitrag?: 
Kinder
Jugendliche
junge Erwachsene
Erwachsene
Senioren/Seniorinnen
Eltern/Erziehungsberechtigte
Familien
Personen mit Migrationshintergrund
sozial benachteiligte Personenkreise
suchtbelastete Familien
Multiplikatoren
Veranstalter
Gastronomie
Clubs/Diskotheken
Einzelhandel
Tankstellen
Weitere
C 23a Wenn "Weitere"... Welche?: 

Betroffene und deren Angehörige

C 24 Ist Ihr Wettbewerbsbeitrag geschlechtsspezifisch/geschlechtersensibel ausgerichtet?: 
ja
nein
C 25 Auf welche Suchtstoffe und Suchtformen ist Ihr Wettbewerbsbeitrag ausgerichtet?: 
Alkohol
Tabak
Medikamente
Cannabis
Kokain
Amphetamine (u.a. Crystal Meth)
neue psychoaktive Substanzen ("Legal Highs")
pathologisches Glücksspiel
exzessive Computernutzung
exzessive Internetnutzung
Weitere
C 26 Welche innovative Aktivitäten und Maßnahmen zur Suchtprävention stehen in Ihrem Wettbewerbsbeitrag im Mittelpunkt?: 
Verfolgung geschlechtersensibler Ansätze
Verfolgung kultursensibler Ansätze
Einbeziehen bisher nicht bzw. kaum angesprochener Zielgruppen
Einbeziehen von Zielgruppen in besonderen Lebenslagen (z.B. von Armut betroffene Familien)
Nutzen neuer Zugangswege zur Zielgruppe
Einsatz neuer Wege zur Beteiligungsförderung
Berücksichtigung bislang noch nicht einbezogener Suchtstoffe/Süchte (z.B. Crystal Meth u.a. neue psychoaktive Substanzen, pathologisches Glücksspiel, exzessive Computer- und Internetnutzung)
Nutzung "Sozialer Medien" (Facebook, Twitter u.a.)
Zusammenarbeit mit neuen, bislang eher selten eingebundenen Kooperationspartnern und Multiplikatoren
Weitere
C 27 Welche Strategie der Suchtprävention verfolgt Ihr Wettbewerbsbeitrag?: 
Verhaltensprävention
Verhältnisprävention
Verhaltens- und Verhältnisprävention
C 28 An welche Lebenswelten (Settings, Einrichtungen) knüpft Ihr Wettbewerbsbeitrag an?: 
Kindergarten/Kita
Grundschule/Primarbereich
weiterführende Schule
Berufsschule
Betrieb/Ausbildungsstätte
Einrichtung der Jugendarbeit
Sportverein
Volkshochschulen/Bildungsstätten
Senioreneinrichtung
Gaststätten/Restaurants
Clubs/Diskotheken
Feste/Veranstaltungen
Straße/öffentlicher Raum
Stadtteil/Quartier
Weitere
C 28a Wenn "Weitere"... Welche?: 

Jugendhilfe

C 3 Fragen zur Umsetzung des Wettbewerbsbeitrags

C 30 Welche Akteure aus Kommunalpolitik und Kommunalverwaltung beteiligen sich wesentlich an der Umsetzung Ihres Beitrags?: 
Gemeinde-, Stadt- bzw. Kreisrat
Bürgermeister/in bzw. Landrat/-rätin
Suchtpräventionsstelle
Gesundheitsamt
Jugendamt
Sozialamt
Ordnungsamt
Weitere
C 31 Welche Akteure außerhalb von Kommunalpolitik und -verwaltung beteiligen sich wesentlich an der Umsetzung Ihres Beitrags?: 
Suchtberatungsstellen
Krankenkassen
Krankenhäuser
niedergelassene Ärzte/Ärztinnen
Apotheken
Schulen
Einrichtungen der Jugendarbeit
Mobile Jugendarbeit
Sportvereine
Betriebe/Ausbildungsstätten
Kirchen
Wohlfahrtsverbände
Migrantenorganisationen
Einrichtungen der Seniorenarbeit
Selbsthilfeeinrichtungen
Quartiermanagement
Polizei
Veranstalter
Gastronomie
Clubs/Diskotheken
Einzelhandel
Tankstellen
Fahrschulen
Lokale Medien
Sponsoren
Stiftungen
Weitere
C 32 Gibt es schriftliche und verbindliche Vereinbarungen zur Vernetzung und Kooperation der Akteure?: 
ja
nein
C 32a Wenn ja, welche?: 

Strategiepapier und Kooperationsvereinbarung Drogenhilfe in Dresden

C 33 Welche Laufzeit hat Ihr Wettbewerbsbeitrag?: 
bis zu zwei Jahre
mehr als zwei Jahre (aber befristet)
Dauerangebot
C 34 Wie lange ist die Finanzierung des Wettbewerbsbeitrags gesichert?: 
offen
bis zu zwei Jahre
dauerhaft
C 35 Wird der Wettbewerbsbeitrag in seiner Qualität und Zielerreichung überprüft und bewertet bzw. evaluiert?: 
ja
geplant
nein
C 36 Sind im Rahmen Ihres Wettbewerbsbeitrags entwickelte Projekte und Maßnahmen andernorts übernommen und eingesetzt worden?: 
ja
nein

Einzelprojekte

Einzelprojekts Nr. 1

D 10 Titel des Einzelprojekts Nr. 1: 
Präventions- und Aktionswoche „Legst du dich mit Crystal an?“
D 11 Welche Laufzeit hat das Projekt?: 
bis zu zwei Jahre
mehr als zwei Jahre (aber befristet)
Dauerangebot
D 12 Wie lange ist die Finanzierung des Projektes gesichert?: 
offen
bis zu zwei Jahre
dauerhaft
D 13 Wird das Projekt in seiner Qualität und Zielerreichung überprüft und bewertet bzw. evaluiert?: 
ja
geplant
nein
D 14 Kurzbeschreibung des Projektes auf maximal einer DIN A 4 – Seite : 

Präventions- und Aktionswoche „Legst du dich mit Crystal an?“

Unter dem Slogan „Leg dich nicht mit Crystal an!“ reagierte die Landeshauptstadt Dresden im Jahr 2014 das erste Mal auf die zunehmende Verbreitung der Droge Crystal. Im Folgejahr wurde die Aktionswoche mit dem Namen „Legst du dich mit Crystal an?“ wiederholt und soll auch 2016 erneut stattfinden. Ziel der Aktionstage ist es möglichst viele Dresdner Einwohner/innen auf die Gefahren von Sucht aufmerksam zu machen. Dabei steht Crystal zwar im Mittelpunkt, doch auch andere Suchtgefahren werden thematisiert. Um das Ziel zu erreichen, fanden die Tage an einem öffentlichen Raum, der Centrum Galerie Dresden, statt. Dieses Einkaufszentrum befindet sich im Zentrum von Dresden und liegt an einer viel besuchten Einkaufspassage.

Erste Aktionswoche im Zeitraum vom 02.06. bis 06.06.2014: „Leg dich nicht mit Crystal an!“: Die Suchtbeauftragte der Stadt Dresden organisierte gemeinsam mit vielen weiteren Partnern eine Ausstellung. Dafür nahm das Gymnasium Dresden Cotta die Thematik Crystal in ihrer Projektwoche „(Sehn)Sucht“ auf, in der auch Bilder erstellt wurden. Darüber hinaus gestalteten Jugendliche des SPIKE Dresden e.V. in einem Workshop Graffitis zum Thema Crystal. Die Aktionswoche wurde durch den Bürgermeister für Soziales eröffnet. Des Weiteren zeigten die WortGestiker ihr Theaterstück „Absaufen“ in der Eröffnungsveranstaltung. Begleitet wurde die Ausstellung durch interaktive, suchtpräventive Angebote des Fachteams der Mobilen Jugendarbeit zur Suchtprävention der Diakonie Dresden NO ADDICTION sowie des Gesundheitsamtes Dresden. Ein musikalisches Highlight stellte der entstandene Rap-Track des Rappers Paliwo dar, der seine eigene Konsumvergangenheit damit verarbeitete und bei der Eröffnungsveranstaltung auftrat. Paliwo arbeitete dafür gemeinsam mit SPIKE Dresden e.V. zusammen.

Zweite Aktionswoche im Zeitraum vom 28.05. bis 30.05.2015: „Legst du dich mit Crystal an?“: Die positive Resonanz der Besucher/innen und der Kooperationspartner bestärkte den Entschluss auch im Jahr 2015 eine Aktionswoche zur Suchtprävention zu veranstalten. Vom 28. bis 30. Mai konnten sich die Besucher zu den Themen Gesundheitsförderung und Sucht informieren. Gezeigt wurde eine Ausstellung mit Graffitis zum Thema „Crystal“ und „Was macht mich stark?“, die im Rahmen eines deutsch-tschechischen Schüleraustausches am Romain-Roland-Gymnasium mit Unterstützung von SPIKE Dresden e.V. entstanden. An verschiedenen Stationen wurde eingeladen, gemeinsam ins Gespräch zu kommen, Fragen los zu werden und aktiv mitzuwirken. So gab es an der (apo)Theke Spielerisches und Interaktives zum Thema Drogen, Rausch und Sucht. Eine (saft)Theke wurde vom Konsum in der Centrum Galerie angeboten. An der (krea)Theke von SPIKE Dresden e.V. gab es „Urban Art“ Workshops zum Thema „Was macht mich stark. Und an der (info)Theke gab es vom Gesundheitsamt Dresden Informationen zum Thema Sucht und Suchtprävention.

Bisher wurden die Aktionswochen nicht schriftlich evaluiert, was sich ab dem Jahr 2016 ändern soll. Hervorzuheben sind dennoch die Besucherzahl von 100-200 Personen pro Tag, sowie die vielfältige Besucherstruktur.

Einzelprojekts Nr. 2

D 20 Titel des Einzelprojekts Nr. 2: 
Die WortGestiker mit dem Theaterprojekt „Absaufen“
D 21 Welche Laufzeit hat das Projekt?: 
bis zu zwei Jahre
mehr als zwei Jahre (aber befristet)
Dauerangebot
D 22 Wie lange ist die Finanzierung des Projektes gesichert?: 
offen
bis zu zwei Jahre
dauerhaft
D 23 Wird das Projekt in seiner Qualität und Zielerreichung überprüft und bewertet bzw. evaluiert?: 
ja
D 24 Kurzbeschreibung des Projektes auf maximal einer DIN A 4 – Seite : 

Seit dem Jahr 2013 wird regelmäßig an Dresdner Schulen durch die Theatergruppe WortGestiker (www.wortgestiker.de) ein mobiles Theaterstück für das Klassenzimmer zur Suchtprävention im Bereich Alkohol gespielt. Das Konzept dafür wurde mit Unterstützung durch die Suchtbeauftragten der Landeshauptstadt Dresden Fr. Dr. Ferse ausgearbeitet. Diese half bei der Vermittlung geeigneter Interviewpartner, um inhaltliche Lücken im Stück zu füllen zu können, und später auch bei der Bewerbung des Stückes an Dresdner Schulen. Damit die Förderung und Evaluation gesichert war, beteiligte sie sich zudem an der Suche von Kooperationspartnern.

Das Stück richtet sich insbesondere an Schüler/innen ab der achten Klasse und wird vor Ort an den Schulen gespielt. Das Angebot wird an die Besonderheiten der jeweiligen Schule und Klassenstufe, sowie den Besonderheiten der einzelnen Klassen angepasst und beinhaltet neben der Aufführung selbst eine theaterpädagogische Vorbereitung sowie eine nach Geschlechtern getrennte Nachbereitung. Im Anschluss wird den Lehrern/innen eine Mappe mit theaterpädagogischem Material für die Weiterarbeit an Themen der Suchtprävention zur Verfügung gestellt (Anlage 6). Auch erhalten sie einen anonymisierten Brief über alle besprochenen Themen und Fakten mit den Schülern/innen. Im Jahr 2014 konnten mit Hilfe der Finanzierung über die AOK Plus weitere Dresdner Schulen erreicht werden. Im Rahmen einer durch die AOK Plus betreuten Diplomarbeit wurde das Theaterstück sehr positiv evaluiert, so dass die AOK Plus auch in den darauffolgenden Jahren (2015, 2016) im selben Umfang Aufführungen finanziert. Eine weitere Evaluation fand durch die Fachstelle für Suchtprävention im Direktionsbezirk Dresden statt.

Ziele des Suchtpräventionsprojektes „Absaufen“ hinsichtlich des Umgangs mit Alkohol bei der Zielgruppe:

  • Aufklärung und Reflexion über Alkohol und Alkoholkonsum
  • Wissensvermittlung, Auffrischung und Festigung: gesetzliche Grundlagen für Alkoholkonsum, biologische Fakten
  • Aufklärung über Gefahren des Alkoholkonsums, hier speziell: Folgen von missbräuchlichem Alkoholkonsum
  • Vermittlung von Lösungsstrategien in Bezug auf Alkohol (Elterngespräche, innerhalb einer Gruppe, etc.) und Vermittlung von Hilfeangeboten
  • Vermittlung von Gesprächsführungen
  • Anregung zur (geschlechtsspezifischen) Reflexion bei Alkoholkonsum

Die Diplomarbeit erbrachte folgende Ergebnisse: Die Schüler/innen nehmen das Projekt gut an, zeigen vorwiegend Beachtung gegenüber der Thematik Alkohol und können durch bereits erlangte Erfahrungen mitreden und die Zusammenhänge verstehen. Gerade weil Alkohol im Alltag eine Rolle spielt, sind die Schüler gespannt und interessiert neue Inhalte über die unterschiedlichen Wirkungen und Reaktionen, welche Alkohol hervorrufen kann, zu erfahren.

Die Zielstellung, mit dem Projekt Jugendliche in ihrem Verhalten zu befähigen sowie ihr unmittelbares Umfeld in Bezug auf Alkohol zu überdenken, wird erfüllt.

Einzelprojekts Nr. 3

D 30 Titel des Einzelprojekts Nr. 3: 
SPIKE Dresden e.V. - „Was macht mich stark?“
D 31 Welche Laufzeit hat das Projekt?: 
bis zu zwei Jahre
mehr als zwei Jahre (aber befristet)
Dauerangebot
D 32 Wie lange ist die Finanzierung des Projektes gesichert?: 
offen
bis zu zwei Jahre
dauerhaft
D 33 Wird das Projekt in seiner Qualität und Zielerreichung überprüft und bewertet bzw. evaluiert?: 
geplant
D 34 Kurzbeschreibung des Projektes auf maximal einer DIN A 4 – Seite : 

Der Verein Altstrehlen 1 e.V. wurde 1995 gegründet, betreibt SPIKE Dresden e.V. und ist seit 1997 anerkannter Träger der freien Jugendhilfe. Schwerpunkt seines Wirkens ist Jugendarbeit, darüber hinaus Gemeinwesenarbeit, Generationen übergreifende Arbeit und Kooperation mit Partnern.

Die Angebote von SPIKE Dresden e.V. sind niederschwellig und berücksichtigen stets individuelle Voraussetzungen und Realitäten. Sie zielen grundsätzlich auf die Herstellung von Chancengleichheit ab. Die gesamte Arbeit vollzieht sich vor dem Hintergrund von Querschnittaufgaben wie Lebensweltorientierung, Partizipation, Inklusion, Gender Mainstreaming, Jugendschutz, Jugendberufshilfe, Stärkung der Familie und Prävention im Hinblick auf delinquentes oder selbstschädigendes Verhalten junger Menschen.

Im Jahr 2014 entstand in Vorbereitung auf die Aktionswoche „Leg dich nicht mit Crystal an!“ eine Zusammenarbeit von SPIKE Dresden e.V. mit der Suchtbeauftragten. Hieraus ging im Jahr 2015 das Projekt „Was macht mich stark?“ hervor, wobei sich SPIKE Dresden e.V. bereits im Vorjahr an der Aktionswoche beteiligte. Neben der Ausstellung der Werke von Jugendlichen des SPIKE Dresden e.V. wurde mit dem Gymnasium Dresden Cotta Bilder zu dem Thema „(Sehn)Sucht“ erarbeitet. Der Verein arbeitete auch mit Paliwo, einem ehemaligen Konsumenten der Droge Crystal, an dem Rap „Need no sleep“, welcher zu Eröffnungsveranstaltung „Leg dich nicht mit Crystal an!“ vorgeführt wurde. Die Schüler des Romain-Roland Gymnasiums waren im Rahmen des deutsch-tschechischen Austausches die ersten Teilnehmer des Workshops „Was macht mich stark?“ Die daraus hervorgegangen Werke wurden in der Aktionswoche „Legst du dich mit Crystal an?“ in der Centrum Galerie ausgestellt.

Dabei ist Ziel des Projektes Menschen zu stärken, um in Krisen oder schwierigen Lebenssituationen nicht den oft „einfacheren“ Weg des Substanzkonsums zu wählen. Das bedeutet besonders eine Stärkung der Lebenskompetenz, um mit Sehnsüchten und Krisen umgehen zu können. Diese Lebenskompetenzen sind:

  • positive und reflektierte Selbstwahrnehmung
  • entwickelte Fähigkeit zur Empathie
  • kreatives Denken
  • kritisches Denken und die Möglichkeit, eigene Entscheidungen treffen zu können
  • Problemlösefertigkeiten zum Umgang mit Schwierigkeiten und Konflikten im Alltag
  • Kommunikative Kompetenz
  • Selbstbestimmte Strategien zur Stressbewältigung

Die Umsetzung erfolgt in Form von Workshops, an denen jeweils 5 bis 12 Personen teilnehmen können. Angeboten werden hierbei Urban Art und Urban Voices, welche entweder das Erstellen von Graffitis oder das Schreiben und Aufnehmen eigener Rap-Tracks beinhaltet.

Die bisher teilnehmenden Schüler empfanden die Workshops als sehr anregend. Auch gab es viele positive Rückmeldungen bezüglich der Ausstellungen in der Centrum Galerie.

Anlagen

Fotos

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Aktionstage 2015: Eröffnung durch den Bürgermeister

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Aktionstage 2015: Rauschralley mit Rauschbrille

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Aktionstage 2015: (info)THEKE

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Aktionstage 2015: (krea)THEKE

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Aktionstage 2015: Taschendruck

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Aktionstage 2015: "Was berauscht mich?"