Dortmund

Name der Stadt, der Gemeinde, des Landkreises: 
Dortmund
Typ: 
kreisfrei
Bundesland : 
Nordrhein-Westfalen
Einreichende Dienststelle: 
Jugendamt Dortmund, FB Fachliche Dienste 51/6-3
Name des Ansprechpartners: 
Kirsten Grabowsky
Funktion des Ansprechpartners: 
Fachstelle: Hilfen für Kinder alkoholkranker Eltern
Straße/Postfach: 
Ostwall 64
Postleitzahl: 
44122
Ort: 
Dortmund
Ort_Zusatz: 
Stadt
Telefon des Ansprechpartners: 
+49 231 50-23397
E-Mail des Ansprechpartners: 
Internetadresse der Kommune: 

Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags

Titel des Wettbewerbsbeitrags

Suchtprävention für Kinder alkoholkranker Eltern und Elternbildungsarbeit mit alkoholkranken Müttern

Kurzfassung des Wettbewerbsbeitrags

Die Fachstelle „Hilfen für Kinder alkoholkranker Eltern“ besteht im Jugendamt Dortmund seit 10 Jahren und hat sich bereits 2011 an dem Wettbewerb beteiligt.

Der Hilfebedarf für Kinder alkoholkranker Eltern ist in Dortmund durch eine quantitativ/qualitative Befragung erhoben worden. Das Angebot des Jugendamtes wurde mit dem multiprofessionellen Arbeitskreis, an dem auch Selbsthilfegruppen und ein erwachsenes Kind Alkoholkranker beteiligt sind, entwickelt.  Es besteht aus Beratungsangeboten für Kinder, Jugendliche, Eltern und Fachleute, aus Beratungsangeboten für komatrinkende Jugendliche und deren Eltern, Fortbildungsangeboten für Fachleute und Eltern sowie Öffentlichkeitsarbeit. Außerdem ist die Fachstelle Bestandteil des Kinderschutzes und der Frühen Hilfen sowie der Suchtprävention. Der Wettbewerbsbeitrag befasst sich mit einem Gruppenangebot für alkoholkranke Mütter. Ziel des Angebotes ist es, die Mütter zu stärken, so dass sie (wieder) in der Lage sind, ihre Kinder zu erziehen, sie vor Suchtgefahren schützen zu können bzw. diese frühzeitig erkennen zu können. Die Gruppe ist Teil des Gesamtangebotes der Fachstelle.

Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags

Ausgangslage und Feststellung des Bedarfs

Bereits in älterer Literatur finden sich Hinweise zur Situation von Kinder aus suchtbelasteten Familien. Kinder alkoholkranker Eltern sind besonders gefährdet, selbst abhängig zu werden, einen suchtkranken Partner zu finden oder psychische Probleme zu bekommen (vgl. Lambrou 1990, S.21). Wenn die Mutter trinkt, sind die Kinder häufig sich selbst überlassen (vgl. Zobel 2001, S.41). Bei alleinerziehenden Müttern, aber auch, wenn alkoholkranke Mütter mit einem Partner zusammenleben, führt dies oft zu einer Fremdunterbringung der minderjährigen Kinder in Pflegefamilien oder Heimeinrichtungen. In einigen wenigen Fällen leben die Kinder beim Vater. In Beratungsgesprächen mit Kindern, Eltern und Fachleuten in der Fachstelle „Hilfen für Kinder alkoholkranker Eltern“ des Jugendamtes Dortmund wurde deutlich, dass auch schon kleine Kinder – selbst wenn sie nicht mehr zu Hause leben – Verhaltensweisen zeigen, die auf eine Suchtgefährdung hindeuten, wie z.B. gestörtes Essverhalten, übermäßiges Spielen an Konsolen, bei älteren Kinder auch Konsum von Suchtstoffen wie Alkohol, Nikotin und Cannabis. Alkoholkranke Mütter berichteten in den Beratungsgesprächen, dass ihnen die Gefährdung ihrer Kinder bewusst ist, sie dem Problem jedoch hilflos gegenüber stehen, vor allem wenn die Kinder nicht mehr zu Hause leben. Diese Beobachtung war Anlass zu einer wissenschaftlichen Auswertung der Einzelgesprächsprotokolle, und es wurde deutlich, dass sich auch andere Probleme der Mütter ähnelten und sie ähnliche Ziele verfolgen.

Probleme und Ziele der alkoholkranken Mütter

Durch die Alkoholproblematik waren die Frauen nicht mehr in der Lage, für ihre Kinder zu sorgen und sie zu erziehen. Die Unterbringung der Kinder (s.o.) war in den meisten Fällen eine familiengerichtliche Entscheidung mit entsprechenden Auflagen. Es war Ziel der Mütter (und oft auch Grund für eine Therapie), ihre Kinder wieder selbst zu erziehen und so schnell wie möglich zu sich nach Hause zurückzuholen bzw. ihre Kinder zu behalten. Im Vordergrund stand die Sorge um die Kinder, der Wunsch nach einer gelungenen Erziehung der Kinder sowie der Schutz der Kinder vor möglichen Gefahren.

Besonders nach einer Therapie war ein weiteres Problem die Vereinsamung der Frauen und das Fehlen von Gesprächspartnerinnen, die ihre Situation kennen und verstehen. Während der Trinkphase der Frauen waren alte Freundschaften weggebrochen,  ehemalige Trinkfreunde kamen nicht mehr in Frage und neue Freund- bzw. Bekanntschaften konnten noch nicht geschlossen werden. Außer mit Fachleuten konnten sie mit niemandem intensiv über ihre persönlichen Probleme und Lösungsmöglichkeiten sprechen.

Auch das alkoholfreie Leben mit all den Herausforderungen, wie Schuldenregulierung, Umgang mit z.B. dem Jugendamt und dem Jobcenter, die Bewältigung des Alltags usw. fiel den Müttern nicht leicht. Ganz besonders belastend waren die familiengerichtlichen Prozesse und bei einigen Müttern die besonders belastenden und lang andauernden Begutachtungen zur Erziehungsfähigkeit.

In der Nachsorge und in den Selbsthilfegruppen konnten die Mütter zwar Unterstützung bei der Bewältigung ihrer Alkoholproblematik bekommen, jedoch kaum bei ihrem Hauptanliegen, die Kinder zurückzubekommen.

Ziel der Fachstelle "Hilfen für Kinder alkoholkranker Eltern"

Aufgrund der beschriebenen Bedarfslage wurde deutlich, dass neben den Angeboten für Kinder (z.B. Gesprächsangebote für Kinder, Kindergruppe, Begleitung von Kindern zu Therapien u.a.) und der Einzelfallarbeit mit den Eltern, ein Gruppenangebot für alkoholkranke Mütter mit folgenden Hauptzielen sinnvoll erschien:

  • Stärkung der Erziehungskompetenz, Unterstützung bei der Rückführung der Kinder
  • Gemeinschaft fördern, der Vereinsamung entgegenwirken
  • Stabilisierung der Abstinenz bzw. Arbeiten an einer Therapiemotivation
  • gemeinsames Erarbeiten von Problemlösungsstrategien
  • Sensibilisierung der Mütter für die Bedürfnisse ihrer Kinder
  • Stärkung der Eigenverantwortung
  • Schutz der Kinder, auch vor suchtgefährdendem Verhalten

Konzeptionelle Grundlagen und Gründung der Gruppe

So entstand 2010 die Idee, eine Gruppe für alkoholkranke Mütter zu gründen, in der nach dem Konzept der Dialogischen Elternbildung gearbeitet werden sollte (vgl. Schopp, 2010). Dieses Konzept geht davon aus, dass Menschen für sich selbst verantwortlich und in der Lage sind, sich im dialogischen Austausch mit anderen persönlich weiter zu entwickeln, die eigenen Stärken zu entdecken und eigene Wege für die  Lösung ihrer Probleme zu finden. Es geht also um gemeinsames Lernen und nicht um „Belehrung“. Diese Grundannahmen basieren unter anderem auf den Theorien zu Resilienz und Salutogenese. Im Dialog sein bedeutet:

  • Jede genießt den gleichen Respekt.
  • Ich mache mir bewusst, dass meine „Wirklichkeit" nur ein Teil des Ganzen ist.
  • Ich genieße das Zuhören.
  • Ich verzichte darauf, (m)eine Lösung über den Lösungsweg meines Gegenübers zu stellen.
  • Wenn ich von mir rede, benutze ich das Wort „Ich“ und spreche nicht von „man“.
  • Bevor ich rede nehme ich mir einen Atemzug Pause.
  • Ich rede von Herzen und fasse mich kurz.
  • Ich vertraue mich neuen Sichtweisen an.
  • Ich nehme Unterschiedlichkeit als Reichtum wahr.

(Johannes Schopp / Jana Marek 2010)

Das heißt, dass in der Gruppe nicht nach einem „Lehrplan“ gearbeitet wird, sondern die Themen von den Müttern selbst bestimmt werden und sich an ihren Bedürfnissen orientieren. Um ausreichend Mütter für eine Gruppe zu gewinnen, wurden die Kooperationspartner der Fachstelle für Kinder alkoholkranker Eltern (siehe Bewerbungsbogen Punkt C30 u. C31) über das Angebot informiert und gebeten, interessierte Mütter an die Fachstelle zu vermitteln.

Vor dem ersten Gruppentreffen wurden die Mütter, die Interesse an der Gruppe hatten, über ihre Vorstellungen und Wünsche befragt. Folgende Punkte waren ihnen zum Gründungszeitpunkt wichtig:

  • sich mit anderen Frauen in einer ähnlichen Situation austauschen
  • Hilfe anderer Frauen bei der Bewältigung der Probleme bekommen
  • fachliche Unterstützung bekommen, so dass eine Rückführung der Kinder wahrscheinlicher wird
  • andere Frauen kennen lernen, die „wissen, worum es geht“ (gemeint ist die Alkoholproblematik)
  • die Kinder vor einer Sucht schützen

Im August 2010 gründeten fünf Mütter und die Fachkraft für Kinder alkoholkranker Eltern die Gruppe, die seitdem monatlich über zwei Stunden im Jugendamt Dortmund stattfindet und aktuell auf 17 Frauen gewachsen ist. Neben deutschen Frauen nehmen auch Mütter aus Sri Lanka, Polen, Russland, Kasachstan, Thailand und der Türkei teil. Für Frauen, die kein Deutsch sprechen, dolmetscht eine andere Mutter, oder es kann eine Dolmetscherin mitgebracht werden. Der Bildungsstand der Frauen ist gemischt. In der Anfangsphase gab sich die Gruppe folgende Regeln, die auch heute noch Bestand haben:

  • Was in der Gruppe besprochen wird, ist vertraulich und bleibt im Raum.
  • Die Gruppe beginnt und endet pünktlich.
  • Die Dialogregeln (s.o.) werden eingehalten.
  • Lösungen werden gemeinsam gesucht und niemand wird bevormundet.
  • Wer nicht kommen kann, sagt den Termin mit Begründung ab (diese Regeln haben die Mütter aufgestellt, um sich selbst vor Rückfällen zu schützen).
  • Neue Mütter sind willkommen.

Aktueller Stand

Es ist hier nicht möglich, den gesamten Gruppenprozess zu schildern, deshalb beschränke ich mich auf den Stand der Gruppe, wie er heute ist, dennoch sei erwähnt, dass es im Laufe der letzten 5 Jahre mehrere Wechsel gegeben hat. Neue Mütter sind hinzugekommen; vier Mütter sind nicht mehr zur Gruppe kommen, weil sie Arbeit gefunden haben, zwei Mütter kommen nicht mehr, weil sie wieder trinken und zwei Mütter sind an den Folgen ihrer Alkoholerkrankung gestorben.

Die Gruppe arbeitet heute nach wie vor nach dem o.g. dialogischen Konzept. Die Inhalte variieren - je nachdem, welche Themen die Mütter einbringen, wie z.B.:

  • Umgang mit den Vätern der Kinder
  • Den Kindern Grenzen setzen
  • Umgang mit den neuen Medien wie Computerspielen, Smartphone etc.
  • Umgang mit Verhaltensauffälligkeiten der Kinder
  • Umgang mit Suchtdruck und Rückfall
  • Umgang mit Besuchskontakten, wenn die Kinder nicht bei den Müttern leben
  • Umgang mit Geld
  • Planung gemeinsamer Aktivitäten, wie Ausflüge mit den Kindern, Theaterbesuche
  • Überlegungen, wie noch trinkenden Müttern geholfen werden kann
  • Kennenlernen anderer Kulturen und Lebensstile

Ergebnisse und Erreichtes: Auswirkungen der Gruppe auf die Kinder und Mütter

Inzwischen leben sechs vorher fremd untergebrachte Kinder wieder bei ihren Müttern und drei Mütter haben erneut Nachwuchs bekommen. Die Kinder, die noch nicht in den Kindergarten gehen, werden während der Gruppe in einem benachbarten Spielzimmer von zwei Vätern betreut, die ihre Frauen zur Gruppe begleiten. Vor der Gruppe wird häufig Kinderkleidung getauscht oder auch die Kleiderkammer des Jugendamtes besucht. Kleidung, die niemandem mehr passt oder gefällt, spenden die Mütter der Kleiderkammer. Sie empfinden es als richtig, auch etwas zurückzugeben.

Seit drei Jahren trifft sich ein Teil der Mütter (8-10) auch außerhalb der Gruppenstunden zu sinnvollen Freizeitaktivitäten mit den Kindern. Auch kulturelle Angebote, wie z.B. der Besuch des Kindertheaters werden dank der Unterstützung durch Sponsoren genutzt.

Hilfen untereinander bei Umzügen, Renovierungen, Begleiten zu Ämtern oder – insbesondere bei noch nicht trockenen Frauen – Begleitung zu Suchtberatungsstellen sind selbstverständlich geworden und werden in der Gruppe organisiert (fünf Frauen sind durch die Gruppe motiviert worden, eine Therapie zu machen).

Über eine Whatsapp-Gruppe der Mütter verschickt eine Mutter jeden Morgen einen „Morgengruß“, und die Mütter halten über diese Gruppe Kontakt zueinander. Es ist mit der Fachstelle für Kinder alkoholkranker Eltern abgesprochen, dass die Mütter sich bei der Fachstelle melden, wenn sie bei einer anderen Mutter schwerwiegende Probleme wie z.B. einen Rückfall vermuten. Diese Absprache besteht auf Wunsch der Mütter und war keine Idee des Jugendamtes. Es liegt im Interesse der Mütter, dass bei Problemen zum Schutz der Kinder schnell gehandelt wird. Auf diese Art und Weise konnten drei Rückfälle schnell beendet werden.

Die Mütter sind für die potentielle Suchtgefahr ihrer Kinder besser sensibilisiert, sprechen in der Gruppe über ihre Beobachtungen, holen sich Anregungen für mögliche Lösungen und handeln entsprechend. Beispielsweise geht eine Mutter mit ihrem dreijährigen Sohn, der täglich mehrere Stunden an einer Spielkonsole gespielt hat, deutlich häufiger auf einen Spielplatz und schränkt das Spiel mit der Konsole stark ein. Eine andere Mutter hat für ihre adipöse 14-jährige Tochter einen Klinikaufenthalt veranlasst und kümmert sich jetzt darum, dass das Mädchen ihr in der Klinik gelerntes Verhalten auch beibehält.

Da, wo professionelle Unterstützung durch die Fachstelle für Kinder alkoholkranker Eltern  oder anderer Stellen benötigt wird oder erforderlich ist, wird diese in Anspruch genommen, wie z.B. die Begleitung zu Krisengesprächen in Schulen, Tagesstätten, Jugendhilfediensten, die Unterstützung bei Rückführungen, die Hilfe bei Rückfällen bzw. Therapiewunsch u.a..

Auf Wunsch der Mütter, findet seit drei Jahren jährlich eine Elternbildungsfreizeit auf dem Ponyhof Hilbeck statt, wo die Kinder den ganzen Tag betreut reiten können und für die Mütter Seminareinheiten angeboten werden. Die Bildungsfreizeit wird von der Dortmunder Selbsthilfegruppe Return e.V. Dortmund gemeinsam mit dem Jugendamt und der Müttergruppe geplant und organisiert sowie von der Fachkraft für Kinder alkoholkranker Eltern des Jugendamtes Dortmund begleitet. Besonderer Dank gilt hier dem Leiter von Return e.V., Herrn Wolfgang Ullrich, der bereits dreimal Spendengelder für die Fahrt akquirieren und Referenten gewinnen konnte, u.a. den Chefarzt der LWL Klinik Dortmund, Abteilung Suchtmedizin, Priv.-Doz. Dr. med. Reymann. Diese dreitägige Elternbildungsmaßnahmen haben wesentlich zum Zusammenhalt der Gruppe beigetragen und es nicht nur den Müttern sondern auch den Kindern ermöglicht, offen über die Alkoholproblematik der Mütter und ihre eigenen Gefühle und Ängste zu sprechen. Die Kinder konnten während der Freizeit die Mitarbeiterin des Jugendamtes besser kennenlernen und haben weniger Angst, sich bei Problemen ans Jugendamt zu wenden. Zudem ist diese Fahrt für einen großen Teil der Kinder der einzige „Urlaub“ im Jahr.

Durch die Gespräche mit den Referenten „auf Augenhöhe“ wurden Mütter u.a. motiviert, sich beruflich weiter zu entwickeln, eigene Bedürfnisse zu formulieren, aber auch darüber nachzudenken, wie anderen - noch nicht trockenen Müttern und deren Kindern – weiter geholfen werden kann.

Auswirkungen der Müttergruppe auf die Suchtprävention in Dortmund (Innovationen)

Als konkretes Ergebnis der Gespräche „auf Augenhöhe“ von Fachleuten und alkoholkranken Müttern gibt es jetzt in Dortmund eine Selbsthilfegruppe des Kreuzbundes Dortmund e.V., die vormittags stattfindet, so dass auch alleinerziehende Frauen - ohne eine Betreuung für die Kinder organisieren zu müssen - eine Selbsthilfegruppe besuchen können. Besonderer Dank gilt hier Elisabeth Keller und Marlies Ullrich vom Kreuzbund e.V., die diese Gruppe gegründet haben und leiten.

Außerdem können Frauen, die in der LWL Klinik Dortmund eine Therapie machen, bereits während der Therapie die Müttergruppe besuchen, da sie von der Klinik dafür freigestellt werden. Dies hat den Vorteil, dass die Frauen nach der Therapie sofort und auch am Wochenende Ansprechpartnerinnen haben, die sie nach der Therapie unterstützen.

Mütter, deren Kinder fremd untergebracht sind, werden (auf Anregung der Müttergruppe) in den Dortmunder Suchtberatungsstellen bevorzugt behandelt, um eine Rückführung der Kinder nicht unnötig zu verzögern.

Die Müttergruppe gibt Fachleuten, die sich im Arbeitskreis „Hilfen für Kinder alkoholkranker Eltern“ treffen, Hinweise, die aus ihrer Sicht für die Arbeit mit alkoholkranken Eltern und deren Kindern wichtig sind. Z.B. bemängelte die Gruppe fehlende Fachkenntnisse bez. Suchterkrankungen bei Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der Jugendhilfe. Der Arbeitskreis organisiert u.a. deshalb dieses Jahr einen Fachtag zum Thema „alkoholkranke Eltern“  an dem auch Betroffene beteiligt sind.

In Planung ist, Mütter aus der Gruppe als „Coberaterinnen“ in der Fachstelle für Kinder alkoholkranker Eltern einzusetzen.

Fazit

Die Müttergruppe hat sich im Laufe des fünfjährigen Bestehens aus Sicht der Mütter und der Fachkräfte als erfolgreich erwiesen. Die Mütter sind stolz, auf das, was sie für sich, ihre Kinder  und Andere erreicht haben. Sie hoffen und arbeiten daran, dass es ihren Kindern gut geht und sie nicht von einer Sucht betroffen werden. Die Chancen dafür stehen gut, da Mütter und (die älteren) Kinder gut informiert und sensibilisiert sind – und professionelle Hilfen in Anspruch nehmen. Über die ursprünglichen Zielsetzungen hinaus nehmen die Mütter (als Spezialistinnen für sich selbst und ihre Kinder) wirksam Einfluss auf präventive und fachliche Angebote in Dortmund und möchten das auch weiterhin tun, indem sie eine Abgesandte in den (professionellen) Arbeitskreis „Hilfen für Kinder alkoholkranker Eltern“ schicken. Der Arbeitskreis begrüßt die Teilnahme einer betroffenen Mutter.

Literatur

Schopp, Johannes (2010): Kurzinfo: ELTERN STÄRKEN – Dialogische Elternseminare; http://www.dortmund.de/media/p/jugendamt_2/downloads_13/elternbildung/Ku...

Zobel, Martin (2001): Wenn Eltern zu viel trinken, Risiken und Chancen für die Kinder. Bonn: Psychiatrie-Verl.

Lambrou, Ursula (1990): Familienkrankheit Alkoholismus, Im Sog der Abhängigkeit. Reinbek bei Hamburg: Rohwohlt Taschenbuch Verlag GmbH.

Schopp, Johannes (2010): Eltern Stärken, Die Dialogische Haltung in Seminar und Beratung, Ein Leitfaden für die Praxis, 3. völlig überarbeitete Aufl.. Opladen & Farmington Hills, Mi.

Fragen zum Wettbewerbsbeitrag

C 1 Fragen zur gesamtkommunalen Einbindung des Wettbewerbsbeitrags

C 10 Gibt es zur Suchtprävention in Ihrer Kommune eine schriftliche Gesamtkonzeption? : 
ja (bitte als Anlage beifügen, siehe Abschnitt E)
nein
C 11 Ist Ihr Wettbewerbsbeitrag in diese Gesamtkonzeption eingebunden?: 
ja
nein
C 12 Hat sich der/die (Ober-)Bürgermeister/in bzw. Landrat/-rätin öffentlich für Ihren Wettbewerbsbeitrag eingesetzt?: 
ja
nein

C 2 Fragen zur Konzeption und Ausrichtung des Wettbewerbsbeitrags

C 20 Gibt es zu Ihrem Wettbewerbsbeitrag ein schriftliches Konzept? : 
ja (bitte als Anlage beifügen, siehe Abschnitt E)
nein
C 21 Sind die Präventionsziele Ihres Wettbewerbsbeitrags detailliert festgelegt?: 
ja
nein
C 22 Wurde vor der Zielfestlegung eine Ausgangs- und Bedarfsanalyse erstellt?: 
ja
nein
C 23 An welche Zielgruppen richtet sich Ihr Wettbewerbsbeitrag?: 
Kinder
Jugendliche
junge Erwachsene
Erwachsene
Senioren/Seniorinnen
Eltern/Erziehungsberechtigte
Familien
Personen mit Migrationshintergrund
sozial benachteiligte Personenkreise
suchtbelastete Familien
Multiplikatoren
Veranstalter
Gastronomie
Clubs/Diskotheken
Einzelhandel
Tankstellen
Weitere
C 23a Wenn "Weitere"... Welche?: 

Kinder alkoholkranker Eltern

C 24 Ist Ihr Wettbewerbsbeitrag geschlechtsspezifisch/geschlechtersensibel ausgerichtet?: 
ja
nein
C 25 Auf welche Suchtstoffe und Suchtformen ist Ihr Wettbewerbsbeitrag ausgerichtet?: 
Alkohol
Tabak
Medikamente
Cannabis
Kokain
Amphetamine (u.a. Crystal Meth)
neue psychoaktive Substanzen ("Legal Highs")
pathologisches Glücksspiel
exzessive Computernutzung
exzessive Internetnutzung
Weitere
C 25a Wenn "Weitere"... Welche?: 

Beginnende diverse Suchtformen bei Kindern und Jugendlichen

C 26 Welche innovative Aktivitäten und Maßnahmen zur Suchtprävention stehen in Ihrem Wettbewerbsbeitrag im Mittelpunkt?: 
Verfolgung geschlechtersensibler Ansätze
Verfolgung kultursensibler Ansätze
Einbeziehen bisher nicht bzw. kaum angesprochener Zielgruppen
Einbeziehen von Zielgruppen in besonderen Lebenslagen (z.B. von Armut betroffene Familien)
Nutzen neuer Zugangswege zur Zielgruppe
Einsatz neuer Wege zur Beteiligungsförderung
Berücksichtigung bislang noch nicht einbezogener Suchtstoffe/Süchte (z.B. Crystal Meth u.a. neue psychoaktive Substanzen, pathologisches Glücksspiel, exzessive Computer- und Internetnutzung)
Nutzung "Sozialer Medien" (Facebook, Twitter u.a.)
Zusammenarbeit mit neuen, bislang eher selten eingebundenen Kooperationspartnern und Multiplikatoren
Weitere
C 26a Wenn "Weitere"... Welche?: 

Zusammenarbeit mit alkoholkranken Müttern als Spezialistinnen für sich selbst

C 27 Welche Strategie der Suchtprävention verfolgt Ihr Wettbewerbsbeitrag?: 
Verhaltensprävention
Verhältnisprävention
Verhaltens- und Verhältnisprävention
C 28 An welche Lebenswelten (Settings, Einrichtungen) knüpft Ihr Wettbewerbsbeitrag an?: 
Kindergarten/Kita
Grundschule/Primarbereich
weiterführende Schule
Berufsschule
Betrieb/Ausbildungsstätte
Einrichtung der Jugendarbeit
Sportverein
Volkshochschulen/Bildungsstätten
Senioreneinrichtung
Gaststätten/Restaurants
Clubs/Diskotheken
Feste/Veranstaltungen
Straße/öffentlicher Raum
Stadtteil/Quartier
Weitere

C 3 Fragen zur Umsetzung des Wettbewerbsbeitrags

C 30 Welche Akteure aus Kommunalpolitik und Kommunalverwaltung beteiligen sich wesentlich an der Umsetzung Ihres Beitrags?: 
Gemeinde-, Stadt- bzw. Kreisrat
Bürgermeister/in bzw. Landrat/-rätin
Suchtpräventionsstelle
Gesundheitsamt
Jugendamt
Sozialamt
Ordnungsamt
Weitere
C 30a Wenn "Weitere"... Welche?: 

Schulverwaltungsamt / Schulsozialarbeit

C 31 Welche Akteure außerhalb von Kommunalpolitik und -verwaltung beteiligen sich wesentlich an der Umsetzung Ihres Beitrags?: 
Suchtberatungsstellen
Krankenkassen
Krankenhäuser
niedergelassene Ärzte/Ärztinnen
Apotheken
Schulen
Einrichtungen der Jugendarbeit
Mobile Jugendarbeit
Sportvereine
Betriebe/Ausbildungsstätten
Kirchen
Wohlfahrtsverbände
Migrantenorganisationen
Einrichtungen der Seniorenarbeit
Selbsthilfeeinrichtungen
Quartiermanagement
Polizei
Veranstalter
Gastronomie
Clubs/Diskotheken
Einzelhandel
Tankstellen
Fahrschulen
Lokale Medien
Sponsoren
Stiftungen
Weitere
C 31a Wenn "Weitere"... Welche?: 

Fachhochschule Dortmund

C 32 Gibt es schriftliche und verbindliche Vereinbarungen zur Vernetzung und Kooperation der Akteure?: 
ja
nein
C 32a Wenn ja, welche?: 

Vereinbarung gemäß § 8a Absatz 4 SGB VIII unter Einhaltung der Regelungen durch das BKiSchG

C 33 Welche Laufzeit hat Ihr Wettbewerbsbeitrag?: 
bis zu zwei Jahre
mehr als zwei Jahre (aber befristet)
Dauerangebot
C 34 Wie lange ist die Finanzierung des Wettbewerbsbeitrags gesichert?: 
offen
bis zu zwei Jahre
dauerhaft
C 35 Wird der Wettbewerbsbeitrag in seiner Qualität und Zielerreichung überprüft und bewertet bzw. evaluiert?: 
ja
geplant
nein
C 36 Sind im Rahmen Ihres Wettbewerbsbeitrags entwickelte Projekte und Maßnahmen andernorts übernommen und eingesetzt worden?: 
ja
nein
C 36a Wenn ja, welche?: 

Ist nicht bekannt, es hat aber überörtliche Vorstellungen der Dortmunder Angebote in anderen Kommunen gegeben (Berlin, Münster, Köln, Innsbruck).

Einzelprojekte

Einzelprojekts Nr. 1

D 11 Welche Laufzeit hat das Projekt?: 
bis zu zwei Jahre
mehr als zwei Jahre (aber befristet)
Dauerangebot
D 12 Wie lange ist die Finanzierung des Projektes gesichert?: 
offen
bis zu zwei Jahre
dauerhaft
D 13 Wird das Projekt in seiner Qualität und Zielerreichung überprüft und bewertet bzw. evaluiert?: 
ja
geplant
nein

Einzelprojekts Nr. 2

D 21 Welche Laufzeit hat das Projekt?: 
bis zu zwei Jahre
mehr als zwei Jahre (aber befristet)
Dauerangebot
D 22 Wie lange ist die Finanzierung des Projektes gesichert?: 
offen
bis zu zwei Jahre
dauerhaft

Einzelprojekts Nr. 3

D 31 Welche Laufzeit hat das Projekt?: 
bis zu zwei Jahre
mehr als zwei Jahre (aber befristet)
Dauerangebot
D 32 Wie lange ist die Finanzierung des Projektes gesichert?: 
offen
bis zu zwei Jahre
dauerhaft

Anlagen

Fotos

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(c) Ute Grabowsky

p1060051_007.jpg

(c) Kirsten Grabowsky