Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags
Titel des Wettbewerbsbeitrags
Kurzfassung des Wettbewerbsbeitrags
Youth2Youth (Y2Y) - was ist das?
Hinter dem Kürzel verbirgt sich ein Peerprojekt, das seit 2000 im Kreis Dithmarschen unter Federführung des Kinder- und Jugendschutzes suchtpräventive Projekte initiiert. Seit 2007 ist das Thema Mobbing gleichfalls Bestandteil des Projektes, da (zumindest in der Entstehung) einige Parallelitäten bestehen (Gruppendruck, Selbstwert, Neugier,....)
Y2Y gliedert sich in (entnommen der aktuellen Ausschreibung 2016):
Sachinformation : Wir erarbeiten Basis- und Hintergrundinformationen zu allen Themenfeldern der Sucht und im Komplex Mobbing/Cybermobbingprävention. Ihr erfahrt alles, was euch interessiert (und manchmal auch ein wenig mehr) WICHTIG: Ihr sollt hinterher keine Mobbingfälle bearbeiten. Das ist ausschließliche Arbeit der Lehrer*innen. Selbsterfahrung : In Rollenspiele und Übungen erlebt ihr Eure Stärken und Schwächen Weiterhin stehen Kritik und Kritikfähigkeit „auf dem Programm“. Aber: Keine Angst - Niemand wird zu etwas gezwungen.
Gesprächsführung : In Rollenspielen werden spätere Gesprächs- und Beratungssituationen eingeübt. Natürlich gibt es vorab ein gehöriges Maß an Kommunikationstheorie.
Kontakt : Wir haben Gäste aus einer Suchtklinik und erfahren vieles aus deren Leben. Das ist allerdings kein Zoobesuch, sondern Erleben aus erster Hand. Wir bieten weiterhin einen (freiwilligen) „Schnuppernachmittag“ in einer Beratungsstelle vor Ort an, um hier zu erfahren, was denn eigentlich Beratung ausmacht.
Praxis : Herzstück der Ausbildung ist die Erarbeitung eines eigenen Praxisprojektes. Hierbei war die Phantasie und Kreativität in der Vergangenheit nahezu grenzenlos. Es entstanden komplette Seminare zu speziellen Themen in der Grundschule (rauchen, naschen, Computer), Theaterstücke mit Nachbereitung, Ausstellungen, Postkarten oder Powerpointpräsentationen zu Alltagsdrogen u.v.m. - viele Absolventen haben mit Y2Y ihr obligatorisches Schulprojekt meisterhaft „gewuppt“.
Innovativ ist Y2Y auch mit einer 16-jährigen Geschichte für einen Landkreis immer noch, da aktuelle Entwicklungen aufgegriffen werden, die Kooperation Schule / Jugendhilfe intensiviert ist, vorhandene Ressourcen außerhalb der Jugendhilfe integriert werden (die Infrastruktur ist nicht so üppig, wie in Großstädten) und mit der Kreativität der Peers stets neue Materialien entstehen.
Bisher wurden gut 200 Jugendliche ausgebildet, die in den vergangenen Jahren, die in Teams mindestens 6000 Kinder und Jugendliche erreicht haben.
Die Brochüre SPUREN (Anlage pdf) ist ein Spiegelbild er Aktivitäten und Projekte der letzten Jahre.
Die Projekthomepage youth2youth-dithmarschen.de wird ab 2016 zur Info- und Projektbörse ausgebaut. Erprobte Elemente der Suchtprävention (durch peers) werden anderen Schüler*innen zur Verfügung gestellt. Angedacht ist auch eine (eingeschränkte) Wiederbelebung einer regionalen online-Beratung zur Suchtprävention.
Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags
Youth2Youth
1997 entstand die Idee, Jugendliche in der Suchtprävention für eigene Aktivitäten zu qualifizieren. Gemeinsam mit dem Kreis Nordfriesland wurde das Projekt Y2Y geboren. Im nachfolgenden Jahr stieg der Kreis Schleswig-Flensburg ein. Nach 3 Durchläufen wurde die Kooperation beendet, da die logistischen Anforderungen (für gemeinsame Seminare) im Flächenland Schleswig-Holstein nicht mehr zu bewältigen waren. Seit 2000 führt der Kreis Dithmarschen das Projekt in Eigenregie durch.
Y2Y ist als Veranstaltung der Kooperation von Jugendhilfe und Schule angelegt. Die Ausschreibungen (siehe Anlage Ausschreibung 2016, die postalisch zugestellt wird) ergeht an alle weiterführenden Schulen des Kreises. Angesprochen werden Schüler*innen ab 14 Jahre bzw. ab Klasse 8. Nach der Qualifizierung stehen die Peers an ihren Schulen i.d.R,. noch 2 (Gemeinschaftsschule) bzw. 3 (Gymnasium) Jahre für suchtpräventive Arbeit zur Verfügung. Besonders erfolgreich ist die Arbeit immer dan, wenn die Schulen Suchtprävention mit Peeransatz im Schulprogramm verankert haben und regelmäßig Schüler*innen für Y2Y begeistern und einwerben.
Für einen Durchlauf wird eine Seminargebühr in Höhe von 160 € eingefordert, die zu 50% aus Mitteln der Schule bestritten werden muss. Einige Schule übernehmen alle Kosten. In der Regel melden sich immer Teams von einer Schule an. Die Gruppengröße schwankt zwischen 10 - 16 Schüler*innen/Jahr. Mädchen sind fst durchweg deutlich in der Überzahl.
Finanzierung
Die jährlichen Kosten belaufen sich auf ca. 6000 - 6500 € (je nach TN-Zahl). Hiervon sind alle Unterbringungskosten, die Aufwendungen für die Co-Teamer/in und Materialkosten abgedeckt. Die Finanzierung erfolgt über die TN-Beiträge (ca. 3000 - 3500 €), den Einsatz von Multiplikatorenmittel des Landes für die Co-Teamerin (ca. 900 €) und Eigenmittel des Kreises Dithmarschen (Fehlbedarf). Die Arbeitsleistung des Jugendschutzbeauftragten ist nicht eingerechnet, bindet auf ein Jahr gerechnet mindestens. 1 Monat der Jahresarbeitsleistung.
Kooperationen / Partner
Traditionell gibt es in der weiterführenden Schulen des Kreises Kontaktpersonen für die Ansprache und Anwerbung. Hier ist auch verortet, dass der Jugendschutz bei allen Aktivitäten der Suchtprävention unterstützend tätig wird. Weiterhin sind in Y2Y das Fachkrankenhaus Nordfriesland (Besuch von Patienten in Seminar 2), die Nachsorgeeinrichtung Haus Klüwerstaken in Heide (Besuch zur Fragestellung, wie leben Betroffene) und die Suchtberatungsstelle der Diakonie in Meldorf (vor Ort Besuch, was machen die da? ++ Wo und wann können die helfen +++ Schwerpunkt auch Onlinesucht)
Ablauf
Seminar 1 +++ Freitagnachmittag - Sonntagnachmittag +++ Tagungsort Jugendherberge mit Übernachtung +++ Inhalte: Gruppenbildung,Selbsterfahrung, Sucht (Schwerpunkt Sachnformation)
Seminar 2 +++ Freitagnachmittag - Sonntagnachmittag +++ Tagungsort Jugendherberge mit Übernachtung +++ Inhalte: Sucht (Verhaltenssüchte, eigener Bezug, Erfahrungen, Möglichkeiten im eigenen Umfeld zu agieren, Gesprächrunde mit Patienten einer Suchtklinik)
Exkursion 1 +++ Besuch der Suchtberatungsstelle +++ Inhalt: Vorstellung der Arbeitsschwerpunkte, welchen Nutzen hat Beratung für mich? Anlaufstelle Onlinesucht
Seminar 3 +++ Tagesveranstaltung 10 - 16 Uhr +++ Tagungsort Gemeindehaus o.ä. +++ Inhalt: Kommunikation (v. Thun), Gesprächsführung, aktives Zuhören...)
Seminar 4 +++ Freitagnachmittag - Sonntagnachmittag +++ Tagungsort Jugendherberge mit Übernachtung +++ Inhalte : Mobbing (Grundlagen, Rollen, Strategien..)
Seminar 5 +++ Freitagnachmittag - Sonntagnachmittag +++ Tagungsort Jugendherberge mit Übernachtung +++ Inhalte : Ausarbeitung eines (Team)Praxisprojektes für die schulische Prävention (Unterrichtseinheit, Ausstellung, Theaterstück....)
Praxisphase +++ Umsetzung/Durchführung des erarbeiteten Projektes an der eigenen Schule. Intensität und Anzahl orientiert sich an den schulischen Gegenheiten und der eigenen Belastungsgrenze der Peers.
Fortbildung +++ jährlich wird mindestens ein Fortbildungsseminar für die aktiven peers angeboten. Themenlage und Inhalt orientieren sich an deren Wünschen und Bedürfnissen. +++ Freitagnachmittag bis Sonntagabend +++ Tagungsort Jugendherberge mit Übernachtung +++ In 2015 gab es einen workshop, auf dem die peers eine Elterninfo entwickelten. Motto: Wir sind gar nicht so schlimm. Schwerpunktmäßig wurden Erwachsenenfragen zur Onlinesucht in den Mittelpunkt gestellt. Das Ganze ist auf 30 - 45 Minuten begrenzt und als Angebot für (Regel)Elternabende aller weiterführenden Schule konzipiert und beworben.
Materialworkshop +++ zur Ereiterung des Materials für die praktische Arbeit findet jährlich ein Kurzworkshop für aktive peers angeboten +++ Freitagnachmittag bis Samstagmittag +++ Tagungsort Jugendherberge mit Übernachtung
Fragen zum Wettbewerbsbeitrag
C 1 Fragen zur gesamtkommunalen Einbindung des Wettbewerbsbeitrags
C 2 Fragen zur Konzeption und Ausrichtung des Wettbewerbsbeitrags
Essstörungen
ein "bunter Strauß" von Sachinformation, Multiplikatorenarbeit, Öffentlichkeitsarbeit (Ausstellungen), Materialerstellung und Erprobung
C 3 Fragen zur Umsetzung des Wettbewerbsbeitrags
* Fachkrankenhaus Nordfriesland
* Suchtberatungsstelle Diakonisches Werk meldorf
* Haus Klüwerstaken (Nachsorge) Heide
Die Grundkonstruktion über Wochenendseminare eine dauerhafte Teambildung zu initiieren und die Produktion von Materialien findet Übertragung in der Mobbingprävention und Medienkompetenzförderung
Einzelprojekte
Einzelprojekts Nr. 1
Als Fortbildung und vertrauensbildende Maßnahme werden in unregelmäßigen Abständen Wochenendeseminare für alle Absolventen (jahrgangsübergreifend) angeboten. Hier werden Filme (Clips), Plakate, Spiele ... entwickelt, die für den Einsatz der peers benötigt werden. Im Laufe der Jahre entstanden viele Kurzclips (DVD kommt per Post) und Gesellschaftsspiele (jüngste Produktion wird zugeschickt).
Der letzte Durchlauf produzierte auch DIN A 0 Plakate (als digitale Anlage dabei) für die praktische Arbeit. Das Layout und der Druck übernimmt der Antragssteller.
Einzelprojekts Nr. 2
im März 2016 wird ein neuerlichr Theaterworkskop ausgeschrieben. Hier entsteht an einem Wochenende ein ca. 20 minütiges Theaterstück, das dann an den Schulen (der Absolventen) im Rahmen der Prävention zum Einsatz kommt. Bei der Umsetzung wird dramaturgisch darauf geachtet, dass die Anzahl der Akteure den Teams an den Schulen angepasst wird. Erfahrungsgemäß sind Produktionen mit 10 und mehr Akteueren nicht dauerhaft umzusetzen. Der logistische Aufwand im Flächenkreis ist zu groß.