Bodenseekreis

Name der Stadt, der Gemeinde, des Landkreises: 
Bodenseekreis
Typ: 
Landkreis
Bundesland : 
Baden-Württemberg
Einreichende Dienststelle: 
Landratsamt Bodenseekreis
Name des Ansprechpartners: 
Gabriele Schenk
Funktion des Ansprechpartners: 
Beauftragte für Suchtprävention
Straße/Postfach: 
Albrechtstr. 75
Postleitzahl: 
88045
Ort: 
Friedrichshafen
Telefon des Ansprechpartners: 
+49 7541 204-5291
E-Mail des Ansprechpartners: 
Internetadresse der Kommune: 

Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags

Titel des Wettbewerbsbeitrags

JugendMedienWoche Bodenseekreis

Kurzfassung des Wettbewerbsbeitrags

Die JugendMedienWoche (JMW) wird als Veranstaltungsreihe mit medienpädagogischen Workshops und Vorträgen vom Landratsamt Bodenseekreis gemeinsam mit Kooperationspartnern durchgeführt. Sie nimmt das Thema Mediensucht in den Blick und thematisiert damit in die Suchtprävention bislang noch wenig eingebundene stoffungebundene Süchte. Als niedrigschwelliges und ganzheitliches Angebot integriert die JMW Suchtprävention in ein allumfassendes Projekt zum Thema Medien und eröffnet so neue Zugangswege und Möglichkeiten der Beteiligungsförderung. Sie richtet sich sowohl an Kinder und Jugendliche als auch an Eltern und Pädagogen und vereint damit Aspekte der Verhaltens- und Verhältnisprävention.

Kinder und Jugendliche werden spielerisch, kreativ und experimentell an die verschiedenen Medien herangeführt. Der Fokus liegt dabei auf der Erweiterung der Medien- sowie der sozialen Kompetenz als Voraussetzung für die Stärkung der Resilienz im Hinblick auf ein potentielles Suchtrisiko. Eltern und Pädagogen erhalten Hilfestellung in der Begleitung ihrer Kinder im Umgang mit medialen Herausforderungen und problematischem Medienkonsum.

Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags

Anlass und Ausgangssituation

Die Generation „Digital Natives“ [1] ab dem Jahrgang 1980 wächst mit den neuesten digitalen Technologien auf und beeinflusst durch ihre Mediengewohnheiten unsere Wirtschaft, unsere Kultur und unser Familienleben sowie den Alltag von Kindern und Jugendlichen. Laut JIM-Studie (Jugend, Information, Multimedia) 2014 des Medienpädagogischen Forschungsverbundes Südwest besitzen 98 % aller 12- bis 19-Jährigen ein eigenes Handy, 89 % sogar ein Smartphone. Auch Computer oder Laptop und Fernseher stehen hoch im Kurs. Nahezu jeder Haushalt verfügt über diese Geräte wie auch über einen Internetzugang. Computerspielen findet längst nicht mehr nur am PC oder an der Spielekonsole statt. Auch über Online-, Tablet- und Handyspiele gestalten rund 70 % der Kinder und Jugendlichen täglich oder mehrmals die Woche ihre Freizeit. Oft unterscheiden junge Menschen nicht zwischen der realen und der virtuellen Welt. Das große Medienangebot eröffnet viele Chancen, birgt aber auch Gefahren: exzessive Nutzung bis hin zur Internet- und PC-Spielsucht, ungeeignete Inhalte und der Verlust der Privatsphäre. Übermüdete Schüler, Happy Slapping oder Cybermobbing können nicht nur den Schulunterricht beeinträchtigen. Auch das mit der Mediennutzung verbundene Suchtpotential darf keineswegs unterschätzt werden. Entwickeln sich elektronische Medien zum alleinigen Freizeitinteresse, wird es problematisch. Bundesweit sind rund 2,4 % der 14- bis 24-Jährigen computer- und internetabhängig. 13,6 % dieser Altersklasse weisen ein problematisches Nutzungsverhalten auf. (Sucht- und Drogenbericht 2014 der Bundesregierung). Dabei fallen Jungen vor allem durch exzessive Computernutzung auf, bei Mädchen bergen die sozialen Netzwerke ein größeres Risiko. Medienkompetenz und ein eigenverantwortlicher Umgang mit Computer & Co. stellen einen wichtigen suchtpräventiven Ansatz für die Entwicklung der Kinder und Jugendlichen dar und eröffnen ihnen Zukunftsperspektiven. Vor diesem Hintergrund veranstaltete das Landratsamt Bodenseekreis in Kooperation mit mehreren Partnern die JugendMedienWoche.

Konzeption, Ziele und Zielgruppen

Die JugendMedienWoche (JMW) richtet sich an Kinder, Jugendliche, Eltern, Pädagogen und Interessierte und sensibilisiert sie für einen kompetenten Umgang mit den neuen und alten Medien sowie deren verantwortungsvolle Anwendung. Experten aus dem Medienbereich gewähren Einblicke in diese spannende Welt, leiten Kinder und Jugendliche beim Experimentieren mit verschiedenen Medien fachgerecht an und stellen die neuesten Trends vor. Dabei wird auf die Stärkung der Kritikfähigkeit und Eigenverantwortlichkeit geachtet und so die IT- und Medienkompetenz erweitert. Eltern, Pädagogen und Interessierte bekommen sowohl wissenschaftlich fundierte Erkenntnisse über die Wirkung der Medien auf die Entwicklung der jungen Menschen als auch praktische Tipps zum Einsatz der Medien in der Jugendarbeit und zum Umgang mit problematischem Medienkonsum.

Die JMW wurde während der Herbstferien 2015 als Veranstaltungsreihe an verschiedenen Orten im Bodenseekreis gemeinsam mit mehreren Kooperationspartnern und Experten vor Ort durchgeführt und besteht aus verschiedenen medienpädagogischen Workshops, Vorträgen und Seminaren für die oben genannten Zielgruppen. Initiatorin der JMW ist die Beauftragte für Suchtprävention im Bodenseekreis. Ein schriftliches Konzept fasst Ausgangslage, Zielgruppen, Ziele und Konzeption zusammen (vgl. Anlage E2-1).

Vorgehen und Umsetzung

Die Idee zur Durchführung der JugendMedienWoche (JMW) als suchtpräventives Angebot entstand 2014 nach umfangreicher Recherche u. a. unter Berücksichtigung des Suchtberichts der Bundesregierung und der JIM-Studie (Jugend, Information, Multimedia) 2014. Ausgehend davon wurden Ausgangslage und Projektidee formuliert. Zur Ermittlung des Bedarfs fand eine Rücksprache mit der offenen Jugendarbeit auf der Quartalssitzung der Leiter und Mitarbeiter der Jugendhäuser und -zentren im Bodenseekreis statt. Dabei entstanden bereits erste Ideen zur Ausgestaltung des Projektes. Nach der Vorstellung des Projektkonzeptes beim Sozialdezernenten des Landratsamtes Bodenseekreis und im Qualitätszirkel Suchtprävention [2] wurde der Beschluss zur Durchführung einer ersten JMW als Pilotphase im Herbst 2014 gefasst. Zur Organisation des Angebots bildete sich ein Projektteam [3] mit Vertretern aus dem Landratsamt, dem Kreismedienzentrum Bodenseekreis sowie der Volkshochschule Bodenseekreis unter der Federführung der Beauftragten für Suchtprävention im Bodenseekreis. Damit waren bereits zwei wichtige Kooperationspartner gefunden. Durch die Kontaktaufnahme zu verschiedenen Institutionen und Organisationen, die im Bereich Medienkompetenz/Suchtprävention einen Mehrwert sehen, konnten weitere Kooperationspartner (z. B. Landesmedienzentrum Baden-Württemberg, Medienhaus am See) und auch Sponsoren [4] gewonnen werden. Neben der Finanzierung der JMW durch das Landratsamt Bodenseekreis und verschiedene Sponsoren ist die Co-Finanzierung durch kostenfreie Beteiligung verschiedener Kooperationspartner und Referenten, insbesondere des Kreismedienzentrums und der Volkshochschule (Mitarbeit im Projektteam, Abrechnung und Teilnehmerverwaltung) besonders hervorzuheben.

In der Pilotphase 2014 fand die erste JMW in den Herbstferien vom 27. bis 31.10.2014 mit 13 Workshops, vier Fachvorträgen, einem Seminar und einer Talkrunde statt. Mit insgesamt 410 Teilnehmern, davon 145 Kindern und Jugendlichen und positiver Resonanz durch Rückmeldungen der Referenten war die JMW 2014 ein voller Erfolg. Die Erfahrungen aus 2014 wurden für die Planung und Durchführung der JMW 2015 genutzt und flossen in alle weiteren Aktivitäten mit ein. Landrat Lothar Wölfle übernahm die Schirmherrschaft für die JMW 2015, die damit auf der kommunalpolitischen Ebene verankert und von dieser unterstützt wurde. Die Zusammenarbeit mit Kooperationspartnern wurde ausgeweitet. So kam eine große Zahl neuer Partner hinzu wie z. B. die Jugendreferate der Städte Friedrichshafen und Überlingen, weitere Jugendhäuser oder die Zeppelin Universität Friedrichshafen (für eine Übersicht aller Kooperationspartner vgl. Anlage E2-1).

Bei der Auswahl der Themen der Workshops und Vorträge sowie der Referenten lag der Fokus auf den unter Punkt 2 formulierten suchtpräventiven Zielen. Alle Veranstaltungen wurden von Experten aus dem Medienbereich durchgeführt und in ihrer Konzeption auf die Stärkung der Medienkompetenz, die Auseinandersetzung mit dem Suchtpotential der Medien sowie die Stärkung der sozialen Kompetenz von Kindern und Jugendlichen als primärpräventive Maßnahme
ausgerichtet.

Die Bekanntmachung der JMW erfolgte mit Hilfe von Flyern und Plakaten (vgl. Anlagen E2-2 und E2-3) über vielfältige Multiplikatoren (z. B. Schulen, Familientreffs, Jugendzentren/-häuser, Beratungsstellen, Stadtbüchereien, örtliche Presse) sowie über eine Facebook-Seite („JMW-BSK“). Zusätzlich wurde das Programm im Internet auf den Webseiten des Landratsamts Bodenseekreis (www.bodenseekreis.de/jugendmedienwoche), der Volkshochschule Bodenseekreis (www.vhsbodenseekreis.de) und einer Veranstaltungsseite mit lokalen Angeboten speziell für Kinder und Jugendliche (www.hermine-termine.de) veröffentlicht. Die Anmeldung zu den Veranstaltungen erfolgte über die Volkshochschule Bodenseekreis im Rahmen des Herbst- und Winterprogramms 2015/16.

Im Rahmen einer Auftaktveranstaltung wurde die JMW 2015 von Landrat Lothar Wölfle offiziell eröffnet und das Publikum über den Vortrag „Addicted to you – wie Medien unser Leben prägen“ durch Prof. Dr. Insa Sjurts (Präsidentin der Zeppelin-Universität und Medienexpertin) auf die Veranstaltungsreihe eingestimmt. Neben der Fachöffentlichkeit und Interessierten nahmen auch zahlreiche Vertreter der lokalen Politik sowie Abgeordnete am Auftakt teil. In den Herbstferien vom 02. bis 07.11.2015 fanden im Rahmen der JMW 24 Workshops (inklusive zwei kurzfristig organisierten Zusatzkursen aufgrund des großen Interesses), zwei Seminare, sechs Vorträge, eine Talkrunde und eine Ausstellung statt. Insgesamt nahmen 487 Personen an den Veranstaltungen teil, davon 309 Kinder und Jugendliche. Die Beteiligung der Zielgruppe Kinder und Jugendliche hatte sich damit im Vergleich zur Pilotphase 2014 verdoppelt. Eine Übersicht zu den einzelnen Veranstaltungen und deren Inhalt findet sich in Anlage E2-4. Bereits während der Veranstaltungsreihe erhielt das Organisationsteam sowohl von den Referenten als auch von den Teilnehmern positive Rückmeldungen sowie Anfragen nach einer Fortsetzung der JMW im Jahr 2016. Mit Hilfe von Evaluationsbögen wurden die Rückmeldungen der Workshop-Teilnehmer gezielt erfasst und ausgewertet (vgl. Punkt 5).

Innovationsgehalt

Die JugendMedienWoche (JMW) ist ein niedrigschwelliges und ganzheitliches Angebot, das Suchtprävention in ein allumfassendes Projekt zum Thema Medien integriert und damit neue Zugangswege und Möglichkeiten der Beteiligungsförderung für die Zielgruppen eröffnet. Sie richtet sich sowohl an Kinder und Jugendliche als auch an Eltern und Pädagogen und vereint damit Aspekte der Verhaltens- und Verhältnisprävention.

Die JMW nimmt das Thema Mediensucht (exzessive Computer- und Internetnutzung) in den Blick und thematisiert damit in die Suchtprävention bislang noch nicht bzw. wenig eingebundene stoffungebundene Süchte. In verschiedenen Workshops finden Kinder und Jugendliche einen spielerischen, kreativen und experimentellen Zugang zu den verschiedensten Medien. Der Fokus liegt auf der Erweiterung der Medien- sowie der sozialen Kompetenz als Voraussetzung für die Stärkung der Resilienz im Hinblick auf ein potentielles Suchtrisiko. Auch Eltern und Pädagogen werden für diese Risiken sensibilisiert und erhalten Hilfestellung in der Begleitung ihrer Kinder im Umgang mit medialen Herausforderungen und problematischem Medienkonsum.

Neben der Sensibilisierung für suchtspezifische Risiken werden aktuelle Entwicklungen und Anwendungsmöglichkeiten im Bereich Medien aufgegriffen und neue Nutzungsmöglichkeiten sowie die Verknüpfung mit anderen Freizeitaktivitäten (z. B. „Geocaching“: moderne Schnitzeljagd mit GPS-Empfängern, „Crashkurs zum Musiker“: Verknüpfung kreativer musikalischer Erfahrung mit der Erstellung einer Musik-CD inklusive Bildbearbeitung am PC) aufgezeigt. Auch die vielfältigen weiteren Risiken, die die Internetnutzung in sich birgt (z. B. Identitätsdiebstahl, Cybermobbing, illegale Downloads) werden aufgegriffen.

Der Zugang zu diesem suchtpräventiven Angebot ist insofern neu und besonders, da die Workshops an das Erleben und die Interessen der Kinder und Jugendlichen anknüpfen, indem sie auf Kreativität, Experimentierfreudigkeit und Spaß ausgerichtet sind. Zudem findet die JMW in den Herbstferien statt und wird so in die Freizeit der Kinder und Jugendlichen integriert. Die Bekanntmachung der Veranstaltungen erfolgte über vielfältige Kanäle auch über den Bodenseekreis hinaus. Die Zielgruppen konnten mit Hilfe von Flyern und Plakaten (vgl. Anlagen E2-2 und E2-3), über Veröffentlichungen in der örtlichen Presse und über verschiedene Webseiten in Zusammenarbeit mit zahlreichen Multiplikatoren (z. B. Schulen, offene Jugendarbeit, Medienzentren) erreicht werden. Ein QR-Code auf den Flyern und Plakaten mit Verweis auf die eigene Webseite erleichterte den Zugang zu den Angeboten der JMW. Auch durch die Nutzung sozialer Medien wurde auf die JMW aufmerksam gemacht, indem sowohl eine eigene Facebook-Seite („JMW-BSK“) eingerichtet als auch die Facebook-Auftritte von Jugendzentren im Bodenseekreis genutzt wurden. Die Anmeldung zu den Veranstaltungen erfolgte über die Volkshochschule Bodenseekreis im Rahmen des Herbst- und Winterprogramms. Der Zugang zu den Angeboten ist damit bewusst niedrigschwellig ausgelegt. Dies verdeutlicht auch der günstige Preis von 3 € für Workshops bzw. die kostenfreie Teilnahme an Erwachsenenseminaren. Nach der Pilotphase 2014 nutzte das Organisationsteam 2015 weitere neue Zugangswege. So wurde die JMW bei der Bildungsregion Bodenseekreis vorgestellt, über Gemeindeblätter bekannt gemacht, eine zusätzliche Internetplattform speziell für Kinder und
Jugendliche genutzt (Hermine-Termine) und die offene Jugendarbeit sowie das Schulamt noch stärker mit einbezogen. Seitens des Schulamtes wurde eine Empfehlung der JugendMedienWoche an die Elternbeiräte sowie die Schulen (vgl. Anlage E2-5) ausgesprochen. Die Schulen konnten zudem über den „Siegelletter Gesunde Schule“ (vgl. Anlage E2-6) für das suchtpräventive Angebot sensibilisiert werden [5].

Im Rahmen der JMW wurde mit neuen, bislang eher selten eingebundenen Kooperationspartnern und Multiplikatoren zusammengearbeitet. Mit der Organisation des Projektes setzte sich das Landratsamt Bodenseekreis erstmals intensiver mit dem Bereich Mediensucht auseinander. Daher entstanden Kooperationen mit neuen Partnern, die als Experten im Bereich Medien fungieren (z. B. Kreismedienzentrum Bodenseekreis, Landesmedienzentrum Baden-Württemberg). Da die JMW das Thema Medien allumfassend abbildet, wurden auch bislang nicht primär im Bereich Suchtprävention aktive Multiplikatoren und Partner berücksichtigt, wie z. B. das Regionalfernsehen, regionale Radiosender, die örtliche Presse oder Gemeinde- und Stadtbüchereien. Aus Kooperationen in anderen Bereichen des Sozialdezernats bekannte Institutionen (z. B. aus dem Bildungsbereich) konnten ebenfalls als Multiplikatoren gewonnen werden. Die seit April 2015 amtierende Präsidentin der Zeppelin-Universität Prof. Dr. Insa Sjurts wurde als Expertin für Medien für die Auftaktveranstaltung hinzugezogen.

Die JMW setzt auf neue Wege zur Beteiligungsförderung. Das Thema Suchtprävention ist in ein allumfassendes, ganzheitliches Projekt zum Thema Medien eingebunden. In allen Workshops wird ein spielerischer Zugang zu den verschiedenen Medien möglich, im Experimentieren und Erleben können Kinder und Jugendliche ihre eigenen Erfahrungen einbringen. Durch die überschaubaren Gruppengrößen bleibt viel Raum für die einzelnen Teilnehmer und zum gegenseitigen Austausch. Auch die Vorträge für Erwachsene sind so konzipiert, dass genügend Zeit zum Austausch von Erfahrungen und Tipps z. B. in Bezug auf den Umgang mit dem Medienkonsum von Kindern und Jugendlichen vorhanden ist (z. B. im Hinblick auf Sicherheitseinstellungen am PC, um bestimmte Inhalte auszuschließen und die Dauer der Benutzung einzuschränken). Besonders hervorzuheben sind im Hinblick auf die Beteiligungsförderung die Workshops, in denen Kinder und Jugendliche sich kreativ und produktiv mit dem Thema Mediensucht auseinandersetzten. So wurde z. B. im Workshop „Wir produzieren einen Rap“ ein Rap über Mediensucht entwickelt und anschließend den Eltern vorgeführt. Der Workshop „Du als Super Mario – PC-Spiel als Schwarzlicht-Theater nachspielen“ diente der Auseinandersetzung mit exzessivem Computerspiel als Inhalt eines selbst ausgearbeiteten und vorgeführten Theaterstücks. Bei der Veranstaltung „Talk im JuCa (Jugendcafé)“ konnten Jugendliche und Erwachsene einen offenen Dialog über Vor- und Nachteile der „neuen“ Medien führen und sich so gemeinsam mit dem Suchtpotential der Mediennutzung auseinandersetzen und Lösungsansätze finden. In den Evaluationsfragebögen bestand zudem die Möglichkeit, Themenvorschläge für eine weitere JugendMedienWoche zu unterbreiten und damit Einfluss auf die Weiterentwicklung des Angebots auszuüben.

Ergebnisse und Erreichtes

2015 nahmen an der JugendMedienWoche (JMW) insgesamt 487 Personen teil, davon 309 Kinder und Jugendliche. Im Vergleich zur Pilotphase 2014 ist eine Teilnahmesteigerung von rund 19 % zu verzeichnen, die Beteiligung der Zielgruppe Kinder und Jugendliche, die in Bezug auf Suchtprävention vorrangig erreicht werden sollen, konnte verdoppelt werden. In der örtlichen Presse wurde mehrfach über den Erfolg der JMW berichtet.

Bereits während der JMW erhielt das Organisationsteam Nachfragen, sofortige Zusagen und neue Themenvorschläge für eine Neuauflage im Jahr 2016 – sowohl von Referenten als auch von Teilnehmern. Das Ziel der Erweiterung der Medienkompetenz und der damit verbundenen Minimierung der Suchtrisiken konnte in den unterschiedlichen Veranstaltungen erreicht werden. So fand z. B. in den Workshops „Wir produzieren einen Rap“ und „Du als Super Mario – PC-Spiel als Schwarzlicht-Theater nachspielen“ eine unmittelbare und kreative Auseinandersetzung mit dem Thema Mediensucht statt.

Die Workshops für Kinder und Jugendliche wurden mit Hilfe von Fragebögen evaluiert (vgl. Anlage E2-7) und die ausgewerteten Evaluationsergebnisse (vgl. Anlage E2-8) im Organisationsteam reflektiert. 86 % der Teilnehmer fanden großen Gefallen an den Workshops, 89 % würden ihren Freunden deren Besuch empfehlen. Genügend Zeit zum gegenseitigen Austausch hatten 79 % der Teilnehmer, 67 % werden das Gelernte zu Hause oder in der Schule anwenden können. Dass die JMW an das Erleben und Interesse der Kinder und Jugendlichen anknüpft belegt die Tatsache, dass 73 % der Teilnehmer aus eigenem Antrieb und nicht auf Wunsch Ihrer Eltern die Angebote wahrnahmen. Für eine Wiederauflage der JMW wurden zahlreiche Wünsche nach Wiederholung stattgefundener Veranstaltungen sowie nach neuen Angeboten geäußert. Aus diesem Grund finden bereits während der Osterferien durch die Volkshochschule und das Kreismedienzentrum Bodenseekreis organisierte Vertiefungskurse statt. Die VHS Bodenseekreis bietet einige der erfolgreichsten Kurse der JMW in einer Art Spin-Off in den Osterferien 2016 an.

Erfüllung der Bewertungskriterien

Nachfolgende Auflistung gibt einen Überblick zu den erfüllten Bewertungskriterien des Wettbewerbs unter Bezugnahme auf die zugehörigen Erläuterungen im vorliegenden Dokument.

  • Erstellen einer Ausgangs- und Bedarfsanalyse
    • Intensive Recherche zur Ausgangslage, Klärung des Bedarfs mit offener Jugendarbeit und Qualitätszirkel Suchtprävention, Pilotphase 2014 (vgl. Punkt "Vorgehen und Umsetzung")
  • Detaillierte Festlegung der Ziele
    • Festlegung der Ziele in einem schriftlichen Konzept (vgl. Punkt "Konzeption, Ziele und Zielgruppen")
  • Einsetzen von Instrumenten des Qualitätsmanagements und der Evaluation
    • Evaluation der Workshops für Kinder und Jugendliche (vgl. Punkt "Ergbenisse und Erreichtes")
  • Kombination verhaltens- und verhältnispräventiver Maßnahmen
    • Beeinflussung des Verhaltens von Kindern und Jugendlichen durch Stärkung der Medien- und sozialen Kompetenz, Beeinflussung der Verhältnisse durch Sensibilisierung von Eltern und Pädagogen bezüglich der Risiken und Möglichkeiten der Einflussnahme auf den Zugang zu medialen Angeboten (vgl. Punkt "Innovationsgehalt")
  • Partizipativer Einbezug der Zielgruppen in Konzeption und Umsetzung
    • Aktive Beteiligung an den Veranstaltungen (vgl. Punkt "Innovationsgehalt - Beteiligungsförderung")
  • Verankerung auf der kommunalpolitischen Ebene und Unterstützung von dieser
    • Landrat als Schirmherr, Vertreter der lokalen Politik sowie Abgeordnete als Gäste bei der Auftaktveranstaltung (vgl. Punkt "Vorgehen und Umsetzung")

[1] Der Begriff Digital Natives geht auf Marc Prensky und den 2001 in der Zeitschrift "On The Horizon" veröffentlichten Artikel "Digital Natives, Digital Immigrants" zurück und bedeutet so viel wie "digitaler Eingeborener“. „Digital-Immigrant“ dagegen ist ein Mensch, der die neuen Technologien erst im Erwachsenenalter kennengelernt hat und sich nur Schritt für Schritt mit ihnen zu Recht findet.

[2] Mitglieder: Beauftragte für Suchtprävention, Jugendamt, Gesundheitsamt, Staatl. Schulamt, Polizei, Suchtberatungsstelle Diakonie Friedrichshafen, Psychologische Beratungsstellen Caritas Friedrichshafen und Überlingen

[3] Gabriele Schenk (Beauftragte für Suchtprävention), Daniel Kottenrodt (stellv. Leiter Volkshochschule Bodenseekreis), Alexander Beer (Leiter Kreismedienzentrum Bodenseekreis), Ramona Wölfle (Servicebüro für Text und Gestaltung)

[4] Sparkasse Bodensee, Verein Kommunale Kriminalprävention im Bodenseekreis e.V. (KKP), Landesmedienzentrum Baden-Württemberg,
Kindermedienland

[5] Mit dem Projekt Siegel für „Gesunde Schule“ zeichnet das Landratsamt Bodenseekreis Schulen aus, die sich nachhaltig für Gesundheit engagieren – unter anderem für den Bereich Suchtprävention.

Fragen zum Wettbewerbsbeitrag

C 1 Fragen zur gesamtkommunalen Einbindung des Wettbewerbsbeitrags

C 10 Gibt es zur Suchtprävention in Ihrer Kommune eine schriftliche Gesamtkonzeption? : 
ja (bitte als Anlage beifügen, siehe Abschnitt E)
nein
C 11 Ist Ihr Wettbewerbsbeitrag in diese Gesamtkonzeption eingebunden?: 
ja
nein
C 12 Hat sich der/die (Ober-)Bürgermeister/in bzw. Landrat/-rätin öffentlich für Ihren Wettbewerbsbeitrag eingesetzt?: 
ja
nein

C 2 Fragen zur Konzeption und Ausrichtung des Wettbewerbsbeitrags

C 20 Gibt es zu Ihrem Wettbewerbsbeitrag ein schriftliches Konzept? : 
ja (bitte als Anlage beifügen, siehe Abschnitt E)
nein
C 21 Sind die Präventionsziele Ihres Wettbewerbsbeitrags detailliert festgelegt?: 
ja
nein
C 22 Wurde vor der Zielfestlegung eine Ausgangs- und Bedarfsanalyse erstellt?: 
ja
nein
C 23 An welche Zielgruppen richtet sich Ihr Wettbewerbsbeitrag?: 
Kinder
Jugendliche
junge Erwachsene
Erwachsene
Senioren/Seniorinnen
Eltern/Erziehungsberechtigte
Familien
Personen mit Migrationshintergrund
sozial benachteiligte Personenkreise
suchtbelastete Familien
Multiplikatoren
Veranstalter
Gastronomie
Clubs/Diskotheken
Einzelhandel
Tankstellen
Weitere
C 23a Wenn "Weitere"... Welche?: 

Pädagogen

C 24 Ist Ihr Wettbewerbsbeitrag geschlechtsspezifisch/geschlechtersensibel ausgerichtet?: 
ja
nein
C 25 Auf welche Suchtstoffe und Suchtformen ist Ihr Wettbewerbsbeitrag ausgerichtet?: 
Alkohol
Tabak
Medikamente
Cannabis
Kokain
Amphetamine (u.a. Crystal Meth)
neue psychoaktive Substanzen ("Legal Highs")
pathologisches Glücksspiel
exzessive Computernutzung
exzessive Internetnutzung
Weitere
C 26 Welche innovative Aktivitäten und Maßnahmen zur Suchtprävention stehen in Ihrem Wettbewerbsbeitrag im Mittelpunkt?: 
Verfolgung geschlechtersensibler Ansätze
Verfolgung kultursensibler Ansätze
Einbeziehen bisher nicht bzw. kaum angesprochener Zielgruppen
Einbeziehen von Zielgruppen in besonderen Lebenslagen (z.B. von Armut betroffene Familien)
Nutzen neuer Zugangswege zur Zielgruppe
Einsatz neuer Wege zur Beteiligungsförderung
Berücksichtigung bislang noch nicht einbezogener Suchtstoffe/Süchte (z.B. Crystal Meth u.a. neue psychoaktive Substanzen, pathologisches Glücksspiel, exzessive Computer- und Internetnutzung)
Nutzung "Sozialer Medien" (Facebook, Twitter u.a.)
Zusammenarbeit mit neuen, bislang eher selten eingebundenen Kooperationspartnern und Multiplikatoren
Weitere
C 27 Welche Strategie der Suchtprävention verfolgt Ihr Wettbewerbsbeitrag?: 
Verhaltensprävention
Verhältnisprävention
Verhaltens- und Verhältnisprävention
C 28 An welche Lebenswelten (Settings, Einrichtungen) knüpft Ihr Wettbewerbsbeitrag an?: 
Kindergarten/Kita
Grundschule/Primarbereich
weiterführende Schule
Berufsschule
Betrieb/Ausbildungsstätte
Einrichtung der Jugendarbeit
Sportverein
Volkshochschulen/Bildungsstätten
Senioreneinrichtung
Gaststätten/Restaurants
Clubs/Diskotheken
Feste/Veranstaltungen
Straße/öffentlicher Raum
Stadtteil/Quartier
Weitere
C 28a Wenn "Weitere"... Welche?: 

Familien

C 3 Fragen zur Umsetzung des Wettbewerbsbeitrags

C 30 Welche Akteure aus Kommunalpolitik und Kommunalverwaltung beteiligen sich wesentlich an der Umsetzung Ihres Beitrags?: 
Gemeinde-, Stadt- bzw. Kreisrat
Bürgermeister/in bzw. Landrat/-rätin
Suchtpräventionsstelle
Gesundheitsamt
Jugendamt
Sozialamt
Ordnungsamt
Weitere
C 31 Welche Akteure außerhalb von Kommunalpolitik und -verwaltung beteiligen sich wesentlich an der Umsetzung Ihres Beitrags?: 
Suchtberatungsstellen
Krankenkassen
Krankenhäuser
niedergelassene Ärzte/Ärztinnen
Apotheken
Schulen
Einrichtungen der Jugendarbeit
Mobile Jugendarbeit
Sportvereine
Betriebe/Ausbildungsstätten
Kirchen
Wohlfahrtsverbände
Migrantenorganisationen
Einrichtungen der Seniorenarbeit
Selbsthilfeeinrichtungen
Quartiermanagement
Polizei
Veranstalter
Gastronomie
Clubs/Diskotheken
Einzelhandel
Tankstellen
Fahrschulen
Lokale Medien
Sponsoren
Stiftungen
Weitere
C 31a Wenn "Weitere"... Welche?: 

vgl. Übersicht aller Kooperationspartner in Anlage E2-1

C 32 Gibt es schriftliche und verbindliche Vereinbarungen zur Vernetzung und Kooperation der Akteure?: 
ja
nein
C 33 Welche Laufzeit hat Ihr Wettbewerbsbeitrag?: 
bis zu zwei Jahre
mehr als zwei Jahre (aber befristet)
Dauerangebot
C 34 Wie lange ist die Finanzierung des Wettbewerbsbeitrags gesichert?: 
offen
bis zu zwei Jahre
dauerhaft
C 35 Wird der Wettbewerbsbeitrag in seiner Qualität und Zielerreichung überprüft und bewertet bzw. evaluiert?: 
ja
geplant
nein
C 36 Sind im Rahmen Ihres Wettbewerbsbeitrags entwickelte Projekte und Maßnahmen andernorts übernommen und eingesetzt worden?: 
ja
nein

Einzelprojekte

Einzelprojekts Nr. 1

D 11 Welche Laufzeit hat das Projekt?: 
bis zu zwei Jahre
mehr als zwei Jahre (aber befristet)
Dauerangebot
D 12 Wie lange ist die Finanzierung des Projektes gesichert?: 
offen
bis zu zwei Jahre
dauerhaft
D 13 Wird das Projekt in seiner Qualität und Zielerreichung überprüft und bewertet bzw. evaluiert?: 
ja
geplant
nein

Einzelprojekts Nr. 2

D 21 Welche Laufzeit hat das Projekt?: 
bis zu zwei Jahre
mehr als zwei Jahre (aber befristet)
Dauerangebot
D 22 Wie lange ist die Finanzierung des Projektes gesichert?: 
offen
bis zu zwei Jahre
dauerhaft

Einzelprojekts Nr. 3

D 31 Welche Laufzeit hat das Projekt?: 
bis zu zwei Jahre
mehr als zwei Jahre (aber befristet)
Dauerangebot
D 32 Wie lange ist die Finanzierung des Projektes gesichert?: 
offen
bis zu zwei Jahre
dauerhaft

Anlagen

Fotos

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Auftaktveranstaltung

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Crashkurs zum Musiker

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Wir sind Spieleentwickler

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Trickfilmproduktion

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Trickfilmproduktion

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Zeitung 2015 – Eine Geschichte endet nicht mit dem Andruck