Winsen

Typ: 
kreisangehörig
Name der Stadt, der Gemeinde, des Landkreises: 
Winsen
Bundesland: 
Niedersachsen
Einreichende Dienststelle: 
Mobile Jugendpflege
Name des Ansprechpartners: 
Britta Hesse
Funktion des Ansprechpartners: 
Leitung
Straße/Postfach: 
Am Amtshof 5
Postleitzahl: 
29308
Ort: 
Winsen
Telefon des Ansprechpartners: 
+49 176 37737777
Telefax des Ansprechpartners: 
+49 176 37737777
E-Mail des Ansprechpartners: 
Internetadresse der Kommune: 

Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags

Titel des Wettbewerbsbeitrags

(K)ein Problem mit Alkohol!

Kurzfassung des Wettbewerbsbeitrags

Die Präventionsarbeit von MoWi ist breit gefächert und richtet sich direkt an das Klientel. Der Arbeitseinsatz ist akzeptierend und hat die Zielsetzung einen verantwortlichen Umgang mit der Droge Alkohol zu vermitteln. Daher gliedert sich die Arbeit in unterschiedliche Projekte auf.

Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags

Projektbeschreibung:

Seit Januar 2010 besteht das Projekt MOWI in Winsen (Aller).

Zielgruppen sind Jugendgruppen in den Ortsteilen und der Hauptgemeinde, Schüler der Klassen 8 bis 10 und junge Erwachsene die vor Orten wie dem REWE Getränkemarkt angetroffen werden. Eltern, durch die Einbeziehung in das Projekt "lieber schlau als blau", und die Lehrkräfte der Schulen sowie die Jugendbeauftragte der Polizei in Celle.

Zu Beginn dieser Tätigkeit war es im Ortsbild üblich in den Abendstunden Jugendliche vor REWE, dem Rathaus oder an anderen Plätzen trinkend an zu treffen. Start der Kampagne "(K)ein Problem mit Alkohol" war eine Jugendgruppe, zu 80% bestehend aus Osteuropäischen Jugendlichen. Mit dieser Gruppe wurde intensiv geklettert und jeder Termin auf einen Sonntagmorgen um 9:00 Uhr gelegt. Mit diesem Projekt konnten die jungen Männer ihre "Männlichkeit" einmal anders unter Beweis stellen, als mit Trinkfestigkeit. Schnell machten sie die Erfahrung, das mit Promille im Blut, Klettern unmöglich ist, da sie eine stete Kontrolle über ihren Körper und Geist brauchten. Sie lernten Verantwortung zu übernehmen für sich und den Kletterpartner. Heute trinken alle nur noch mäßig und kontrolliert und sind seitdem nicht mehr polizeilich in Erscheinung getreten.

Die hervorragenden Ergebnisse und die Überzeugung, dass Jugendliche einen Ausgleich benötigen, veranlassten die Gemeinde und MOWI Jugendsportarten wie "Parkour, BMX, Skaten" in der Gemeinde aus zu bauen und zu forcieren. Hier kann ein Ventil gefunden werden Aggressionen ab zu bauen, den nötigen Adrenalinkick zu erhalten und dies ohne die körperlich schweren Nachteile des übermäßigen Alkohol Konsums. Der Präventionsansatz gewinnt an Effektivität durch die Vernetzung und Unterstützung der Guttempler, der Selbsthilfe Gruppe Phönix und weiteren Organisationen, die sich mit der Thematik auseinander setzten.

Ein Eingreifen und Aufgreifen des extremen Alkoholkonsums Jugendlicher geschah in der Vergangenheit meist durch die Programme "Halt" und "kenn die Limit". In der Gemeinde herrschte Einigkeit darüber, einen früheren Präventionsansatz greifen zu lassen. Im Sommer 2012 belegte MOWI ein Fortbildungsangebot der Salusklinik in Berlin Brandenburg. Dieses Konzept ist sehr überzeugend, da es mit dem Faktor "Selbsterfahrung" arbeitet. Gründliche Vor- und Nachbereitung sind dabei fester Bestandteil der Maßnahme. Eine erste Projektdurchführung nach diesem Arbeitsansatz hat diesen positiven Eindruck noch bestärkt. Es bietet die Möglichkeit in Schulen dieses Projekt als Unterrichtseinheit an zu bieten und mit den Schülern in das Gespräch zu kommen. Auf der Straße trifft MOWI diese jungen Menschen oft wieder und kann den Dialog jederzeit wieder aufgreifen.

Zusätzlich können wir den Schulen auch einen Projekttag mit dem Klarsichtkoffer anbieten, da MOWI auch hierfür eine zertifizierte Trainer und Multiplikatoren Fortbildung besucht hat. So können die Lehrkräfte ganz nach Möglichkeiten ein Programm wählen. Den nicht so Zeitintensiven Parcours des Klarsichtkoffers oder das zeit aufwendigere Programm "lieber schlau als blau".

Durch das Verteilen der Katertüte kommt MOWI in das Gespräch mit dem Klienten und regt durch den Fragebogen zu einer Auseinandersetzung mit dem Thema Alkohol an, ohne das Gemaßregelt oder der Zugang zum Gegenüber verschlossen wird.

Da dieser Arbeitsansatz in Niedersachsen kaum verbreitet ist, würde eine öffentliche Anerkennung des Erreichten die Akzeptanz des Projektes erhöhen und MOWI den Zugang zu Eltern, Lehrkräften und Direktoren deutlich erleichtern. Eine finanzielle Unterstützung könnten in den Einsatz von Honorarkräften, den Sportstättenausbau, dem Kauf des Inhaltes der Katertüte und in die Finanzierung eines Fahrzeuges investiert werden.

Fragen zum Wettbewerbsbeitrag

C 1 Fragen zur gesamtkommunalen Einbindung des Wettbewerbsbeitrags

C 10 Gibt es zu den Alkoholprävention in Ihrer Kommune eine schriftliche Gesamtkonzeption? (wenn ja, bitte als Anlage beifügen): 
ja
nein
C 11 Ist Ihr Wettbewerbsbeitrag in diese Gesamtkonzeption eingebunden?: 
ja
nein
C 12 Hat sich der (Ober-)Bürgermeister bzw. Landrat öffentlich für Ihren Wettbewerbsbeitrag eingesetzt?: 
ja
nein

C 2 Fragen zur Konzeption und Ausrichtung des Wettbewerbsbeitrags

C 20 Gibt es zu Ihrem Wettbewerbsbeitrag ein schriftliches Konzept? (wenn ja, bitte als Anlage beifügen): 
ja
nein
C 21 Sind die Präventionsziele Ihres Wettbewerbsbeitrags detailliert festgelegt?: 
ja
nein
C 22 Wurde vor der Zielfestlegung eine Ausgangs- und Bedarfsanalyse erstellt?: 
ja
nein
C 23 An welche Zielgruppe richtet sich Ihr Wettbewerbsbeitrag?: 
Kinder
Jugendliche
Junge Erwachsene
Erwachsene
Senioren
Eltern/Erziehungsberechtigte
Familien
Obdachlose
Multiplikatoren
Veranstalter
Gastronomie
Clubs/Diskotheken
Einzelhandel
Tankstellen
Weitere
C 24 Ist Ihr Wettbewerbsbeitrag geschlechtsspezifisch/geschlechtersensibel ausgerichtet?: 
ja
nein
C 25 Welche Maßnahmen zur Alkoholprävention im öffentlichen Raum stehen in ihrem Wettbewerbsbeitrag im Mittelpunkt?: 
Strategische Konzepte mit dem Ziel eines verantwortungsvollen Umgangs mit Alkohol
Maßnahmen zur Verhinderung des Rausch-Trinkens (Koma-Saufen, Binge Drinking)
Multiplikatoren-Fortbildung
Peer-Education
Streetwork und aufsuchende Hilfen
Beratung
Verzicht auf Alkoholwerbung auf kommunalen Werbeflächen
Alkoholbeschränkungen/-verbote im öffentlichen Raum
Alkoholbeschränkungen/-verbote im öffentlichen Personennahverkehr
Abgabebeschränkungen bei Sport- und anderen Großveranstaltungen
Abgabebeschränkungen bei Karnevalsfeiern, Kirmes-, Schützen- und Volksfesten
Förderung von Punktnüchternheit und reduziertem Alkoholkonsum im Straßenverkehr
Dialog- und Mediationsverfahren, Konfliktmanagement
Erarbeitung von Leitfäden, Arbeitshilfen, Info-Material
Weitere
C 26 Welche Strategie der Suchtprävention verfolgt Ihr Wettbewerbsbeitrag?: 
Verhaltensprävention
Verhältnisprävention
Verhaltens- und Verhältnisprävention
C 27 Welche öffentlichen Orte stehen im Fokus Ihres Wettbewerbsbeitrags?: 
Quartier/Stadtteil
Besondere Straßen/Plätze
Spielplätze
Öffentliche Park- und Grünanlagen
Öffentlicher Personennahverkehr
Öffentliche Veranstaltungen
Öffentliche Feste
Weitere
Welche? (bitte benennen): 

Skate und Sportpark/Schulen

C 28 An welche Settings und Einrichtungen knüpft Ihr Wettbewerbsbeitrag an?: 
Grundschule/Primarbereich
Hauptschule
Realschule
Sekundarschule
Gymnasium/Fachoberschule
Gesamtschule
Berufsschule
Ausbildungsstätte
Jugendeinrichtung
Senioreneinrichtung
Obdachloseneinrichtung
Sportverein
Weitere

C3 Fragen zur Umsetzung des Wettbewerbsbeitrags

C 30 Welche Akteure aus Kommunalpolitik und -verwaltung beteiligen sich wesentlich an der Umsetzung Ihres Wettbewerbsbeitrags?: 
Gemeinde-, Stadt- bzw. Kreisrat
Bürgermeister bzw. Landrat
Suchtpräventionsstelle
Gesundheitsamt
Jugendamt
Sozialamt
Ordnungsamt
Polizei
Weitere
Welche? (bitte benennen): 

Gemeinde Nienhagen als Kooperationspartner/Präventionsrat

C 31 Welche verwaltungsexternen Akteure beteiligen sich wesentlich an der Umsetzung Ihres Wettbewerbsbeitrags?: 
Suchtberatungsstellen
Krankenkassen
Krankenhäuser
Niedergelassene Ärzte
Apotheken
Schulen
Einrichtungen der Jugendarbeit
Mobile Jugendarbeit
Sportvereine
Ausbildungsstätten
Kirchen
Wohlfahrtsverbände
Quartiermanagement
Einrichtungen der Seniorenarbeit
Obdachlosenhilfe
Migrantenorganisationen
Selbsthilfeeinrichtungen
Veranstalter
Gastronomie
Clubs/Diskotheken
Einzelhandel
Tankstellen
Fahrschulen
Lokale Medien
Sponsoren
Stiftungen
Weitere
C 32 Gibt es schriftliche und verbindliche Vereinbarungen zur Vernetzung und Kooperation der Akteure?: 
ja
nein
C 33 Welche Laufzeit hat Ihr Wettbewerbsbeitrag?: 
bis zu zwei Jahre
mehr als zwei Jahre (aber befristet)
Dauerangebot
C 34 Wie lange ist die Finanzierung des Wettbewerbsbeitrags gesichert?: 
offen
bis zu zwei Jahre
dauerhaft
C 35 Wird der Wettbewerbsbeitrag in seiner Qualität und Zielerreichung überprüft und bewertet bzw. evaluiert?: 
ja
geplant
nein
C 36 Werden bei der Umsetzung Ihres Wettbewerbsbeitrags von anderen entwickelte Projekte/Maßnahmen übernommen und eingesetzt?: 
ja
nein
Wenn ja, welche?: 

Lieber schlau als blau der Salusklinik; Katertüte von Gangway Berlin

C 37 Sind im Rahmen Ihres Wettbewerbsbeitrags entwickelte Projekte und Maßnahmen andernorts übernommen und eingesetzt worden?: 
ja
nein
Wenn ja, welche?: 

Soweit mir bekannt ist, wurde insbesondere die Maßnahme der Jugendsportstätten übernommen. Laut Aussage des AKH Celle sind die Fallzahlen der jugendlichen Komatrinker im letzten Jahr deutlich zurückgegangen, was auch ich auf den intensiven Ausbau des Jugendsportplatzes zurückführe.

Die Jugendpflege Nienhagen hat ein Kooperationsabkommen mit der mobilen Jugendarbeit seit Juni 2012, um sich gegenseitig zu unterstützen.

Einzelprojekte