Spiegelbilder

Jeder vierte Elternteil gibt an, als Erwachsener beim Thema Alkohol nicht mit gutem Beispiel voranzugehen. Das ergab 2008 in Hamburg eine Umfrage im Auftrag der Deutschen Angestellten-Krankenkasse (DAK). "Fast ein Drittel der Eltern /Erwachsener spricht das Thema Alkohol zu Hause gar nicht an. Das sind einfach zu viele", sagte der DAKSuchtexperte Ralf Kremer. Da Alkohol gesellschaftlich akzeptiert sei und auch auf Familienfeiern und Festen meist dazugehöre, müssten Jugendliche den verantwortungsvollen Umgang lernen. Die legale Droge Alkohol gerade wegen dieser "Normalität" ist so gefährlich und soll deshalb nicht selbstverständlich konsumiert werden. Außerdem sollten Eltern klare Regeln im Umgang mit Alkohol aufstellen - auch für sich selbst. Nicht nur das Elternhaus spielt eine entscheidende Rolle als Vorbildfunktion beim Alkoholkonsum. Die erwachsene Person sollte sich ihrer Vorbildfunktion bewusst sein, und bedenken, dass der Umgang mit Alkohol in der Gesellschaft schon sehr kleine Kinder prägt.

Zielsetzung des Projekts "Spiegelbilder" war es, mit ca. 25 Jugendlichen einen Song zu schreiben, der anschließend professionell aufgenommen sein wurde. Als inhaltliche Prämisse des Musikstücks wurden Vorbilder und Alkoholkonsum bearbeitet. Nachdem der Song fertig geschrieben war und die teilnehmenden Jugendlichen sensibilisiert worden sind, wurde im Folgenden ebenfalls unter professionellen Bedingungen ein Video gedreht, welches den Inhalt des Songs transportiert.

Zu Beginn des Projekts wurde in einer Intensiven Workshop-Phase die Thematik "Vorbilder" und "Alkoholkonsum“ den Jugendlichen näher gebracht. Während dieser Phase sollen die Jugendlichen ihre eigenen Erlebnisse und Sichtweisen zum Umgang mit Alkohol und der Rolle von Vorbildern schildern und diskutieren.

Im zweiten Teil des Projekts sammelten wir "Bilder“ und "Szenen“ aus dem alltäglichen Leben und versuchten diese Gedanken in einen Text umzuwandeln. Die Idee ist war, einen Song im Crossover-Stil (eine Mischung aus Rap und Rock) zu produzieren.

Dafür wurde das Backing (die Musik) von professionellen MusikerInnen vorproduziert. Den Gesang bzw. Rap nahmen wir gemeinsam mit den Jugendlichen auf. Hierbei ging es darum, einen tatsächlich professionellen Song anzufertigen, der auch im Radio gespielt werden könnte.

Im dritten Teil des Projekts wurden das Video und der Clip gedreht. Als Grundlage der Clips sollten Szenen und Situationen aus dem alltäglichen Leben dienen. Es ging darum, den Umgang der Erwachsenen mit Alkohol und zudem die Selbstverständlichkeit mit der in unserer Gesellschaft mit Alkohol umgegangen wird, aufzuzeigen. Da gehört das Feierabendbier, das Bier nach dem Fußball-Training, wie der Prosecco zur  Weihnachtsfeier dazu. Dieser Umgang prägt natürlich das Bild, welches Jugendliche mit dem Thema verbinden. Erwünscht ist, dass sich ein heterogenes Publikum mit den Ideen und Gedanken der Jugendlichen auseinandersetzt und durch die Rezeption des Videoclips das eigene Verhalten reflektiert. Die "Message“ geht über das "Herz“ und nicht über den "Kopf“: Der Videoclip sollte emotional, subjektiv und intelligent sein.

Die Videoclipproduktion "Spiegelbilder“ wurde in den jeweiligen Arbeitsbereichen von professionellen Fachbetreuer/innen begleitet. Dabei wurden die Inhalte im Wesentlichen von den Jugendlichen selbst gestaltet und in partizipatorischer Weise realisiert. Alles wurde gemeinsam mit den Jugendlichen ausgearbeitet und vorbereitet.

Welche Laufzeit hat das Projekt?: 
bis zu 2 Jahre
mehr als zwei Jahre (aber befristet)
Dauerangebot
Wie lange ist die Finanzierung des Projektes gesichert?: 
offen
bis zu zwei Jahre
dauerhaft
Wird das Projekt in seiner Qualität und Zielerreichung überprüft und bewertet bzw. evaluiert?: 
ja
geplant
nein