Das Projekt hat als Zielgruppe 10 bis 15 Jugendliche aus dem nördlichen Landkreis (hauptsächlich aus Markt Schwaben, Forstinning, Poing und Anzing), die in Anzing immer wieder im öffentlichen Raum auffällig werden. Vandalismus, Ruhestörung und starker Alkoholkonsum sind die Hauptursachen für Auseinandersetzungen mit Anwohnern und der Polizei, bei welchen der Jugendpfleger immer wieder als Vermittler und Streitschlichter fungierte.
Im Kontakt mit den 14- bis 19-jährigen Jugendlichen und jungen Erwachsenen stellte sich heraus, dass ein großer Teil der Unzufriedenheit im mangelnden Angebot für Jugendliche vor Ort liegt. Die meisten der Jugendlichen wünschen sich einen Raum, in dem sie ihre Musik nicht nur herstellen, sondern auch aufführen und auflegen können.
Durch das technische und musikalische Know-How zweier junger Musiker im Alter von 22 Jahren aus Anzing und Markt Schwaben, von denen sich einer mittlerweile in der Er-zieherausbildung befindet, wurde mit Hilfe von Geldern aus dem Brennpunktetopf ein neues Projekt realisiert. Dank professionellem Equipment und vor allem durch die Wissensvermittlung der Peer-Guides, kann ein Projekt verwirklicht werden, das nachhaltige Wirkung hat, indem es eine feste Anlaufstelle für werdende Musiker und an Musik inte-ressierter Jugendlicher etablieren und einen alternativen Treffpunkt darstellen kann.
Das Projekt ist langfristig ausgelegt und soll im Idealfall an die folgenden "Generationen" weitergegeben werden. D.h. die jetzigen 12- bis 14jährigen sollen in ca. vier bis fünf Jah-ren selbst die Leitung übernehmen und Jüngere anleiten.
Ziel ist es, eine langfristige Einrichtung zu etablieren, die Jugendlichen zwischen 12 und 21 Jahren in ihrer Entwicklung unterstützen und eine attraktive Alternative bieten will zum sonstigen Freizeitverhalten, das oft verbunden ist mit Alkohol- und wahrscheinlich auch Drogenkonsum und dem damit einhergehenden Vandalismus. Dabei sollen vor allem die auffälligen Jugendlichen aus Anzing und den Nachbargemeinden angesprochen und unterstützt werden. Das Thema Suchtprävention stellt dabei eines der wichtigsten Felder in den Präventionsbemühungen der Jugendpflege dar. Ziel der Sucht- und Drogenprävention ist die totale Abstinenz im Hinblick auf illegale Drogen, der selbstkontrollierte Umgang mit legalen Drogen und die Sensibilisierung gegen sonstigem Missbrauch von gefährlichen Substanzen. Sucht ist als ein gesamtgesellschaftliches Problem zu verstehen und Prävention in diesem Bereich muss deshalb vernetzt erfolgen. Die Jugendpflege arbeitet daher mit verschiedenen Institutionen und Organisationen eng zusammen.