Kooperative Vorbereitung von Festen am Beispiel von Karneval und Dürpelfest

In Solingen wurde in den letzten Jahren bei öffentlichen Festen zunehmende Alkoholisierung festgestellt, besonders bei Jugendlichen. Beim Karneval im Stadtteil Burg wurden Verhaltensaufälligkeiten im Jahr 2010 besonders deutlich. Betrunkene Jugendliche fielen vor Karnevalswagen, ein hohes Aufkommen von Rettungseinsätzen, etc.

Der Verwaltungsvorstand der Stadt Solingen beschloss diesen Entwicklungen entgegen zu wirken. Zunächst fand eine Thematisierung in der in Solingen bestehenden AG Ordnungspartnerschaft statt. Dort wurden kooperative Vorgehensweisen beschlossen. Es fanden Planungstreffen statt, unter Beteiligung von Polizei, Ordnungsamt, Jugendamt, einem Projekt (Aktiv auf der Straße) vom Deutschen Roten Kreuz (DRK) und anderen Kräften.

Für den koordinierten Einsatz zu Karneval wurde eine Auffangstation eingerichtet, wo viele Kräfte interdisziplinär tätig wurden. Es fand eine Bündelung von Maßnahmen statt, bestehend aus Beratung, Begleitung und Rückführung zu den Eltern durch den ASD vom Jugendamt. Wenn Jugendliche zu stark alkoholisiert waren, wurden sie vom DRK in der Anlaufstelle direkt medizinisch versorgt, oder auch mit Notarztwagen ins Krankenhaus gefahren. Die Jugendförderung führte Beratungen draußen im Geschehen durch, im Sinne von aufsuchender Hilfe. Das Ordnungsamt und die Polizei führten Alkoholkontrollen durch, erteilten Verweise und führten weitere disziplinarische Zurechtweisungen aus. Das Projekt vom DRK "Aktiv auf der Straße" stellte ein Bindeglied zwischen Kontrolle und Beratung dar. Die eingesetzten Ehrenamtler versuchten zunächst beruhigend zu wirken und an die Einsicht zu appellieren bezüglich des Umgangs mit Alkohol. Die Mischung dieser Initiativkräfte zeigte positive Wirkung und im Jahr darauf war schon ein zurückhaltenderer Umgang mit Alkohol feststellbar. Diese Vorgehensweise wird in den nächsten Jahren fortgeführt und hat sich auch schon bei anderen Festenbewährt, wie dem Dürpelfest (eine Art Kirmesvolksfest) im Stadtteil Ohligs.

Welche Laufzeit hat das Projekt?: 
bis zu 2 Jahre
mehr als zwei Jahre (aber befristet)
Dauerangebot
Wie lange ist die Finanzierung des Projektes gesichert?: 
offen
bis zu zwei Jahre
dauerhaft
Wird das Projekt in seiner Qualität und Zielerreichung überprüft und bewertet bzw. evaluiert?: 
ja
geplant
nein