Jungen Menschen, im Zuge einer Alkoholvergiftung ins Klinikum Lippe – Detmold eingeliefert werden, wird ein Beratungsangebot und das Gruppenangebot "Risikocheck" unterbreitet. Darüber hinaus wird das Gespräch mit den Eltern der Jugendlichen gesucht und Informationsmaterial ausgehändigt.
In der Vergangenheit war die einzige Intervention, die Jugendliche bei ihrem alkoholbedingten Aufenthalt in der Klinik erlebt haben, das Aufwachen in einer Windel und im besten Fall noch ein kurzes Gespräch mit dem medizinischen Personal. Gleichzeitig zählen diese jungen Menschen nicht zu den beliebtesten Patienten; nach Aussagen der Mediziner machen sie viel Arbeit, sind selbst für ihre Situation verantwortlich und hindern das klinische Personal daran, sich um die anderen, "wirklich kranken" Patienten zu kümmern.
Die Fachstelle für Suchtprävention Lippe hat nun mit dem Klinikum Lippe – Detmold ein Verfahren besprochen, über welches die Fachstelle über die eingelieferten alkoholintoxikierten jungen Patienten informiert wird und diesen und ihren Eltern ein Gesprächsangebot unterbreiten kann. Das Gespräch erfolgt zeitnah nach dem Krankenhausaufenthalt, um das sog. "sensible Zeitfenster" zu nutzen. Die jungen Menschen und ihre Eltern sind häufig noch beeindruckt von der Alkoholvergiftungs- und Krankenhauserfahrung und bezüglich ihres Risikoverhaltens ansprechbar. Darüber hinaus besteht häufig die Offenheit, sich auch ausführlicherem Rahmen mit dem Thema Risikomanagement zu beschäftigen – im Zuge des Gruppenangebotes "Risikocheck". (siehe Einzelprojekt 2)