Alkoholintoxikation von Kindern und Jugendlichen als reaktiver Baustein

Federführend beim so genannten reaktiven Baustein ist das Kinder- und Jugendbüro der Stadtverwaltung Worms. Der Inhalt ist von dem des Bundesmodellprogramms HaLT (Hart am LimiT) abgeleitet. Dieses verfolgt als Präventionsstrategie zwei Zielsetzungen: Zum einen soll riskantem Alkoholkonsum von Kindern und Jugendlichen früh präventiv begegnet werden, zum anderen wird ein breiter Ansatz verfolgt, um auf kommunaler Ebene den verantwortungsbewussten Umgang mit Alkohol bei Jugendlichen und auch bei Erwachsenen zu fördern. Als Pilotprojekt 2003 in Lörrach gestartet, wurde das Modellprogramm ab 2004 auf insgesamt elf Standorte in neun Bundesländern ausgeweitet. Die Pilotierung und damit Bundesförderung ist zwischenzeitlich abgeschlossen.

Das Modellprogramm HaLT wurde als Reaktion auf die zunehmende Verbreitung exzessiver Alkohol-Konsummuster ("Binge-Drinking", "Komasaufen") und als Folge steigender Zahlen stationärer Behandlungen wegen Alkoholintoxikationen bei Kindern und Jugendlichen entwickelt. Vor diesem Hintergrund werden auch im Wormser Klinikum jährlich 50-60 Kinder und Jugendliche stationär behandelt.

Hier setzt nun der reaktive Baustein des Konzepts an, der darauf abzielt, genau diese Kinder und Jugendliche frühzeitig innerhalb eines niedrigschwelligen Angebots zur Reflexion ihrer riskanten Alkohol-Konsumgewohnheiten zu bewegen und so drohende physische und psychische Schäden präventiv zu vermeiden. Sie werden durch das Krankenhauspersonal gezielt auf die Problematik angesprochen und zur Teilnahme an einem sogenannten "Brückengespräch" motiviert.
Der Präventionsbeauftragte konnte beide Wormser Krankenhäuser für eine solche Zusammenarbeit gewinnen, deren engagiertes Ärzte- und Pflegepersonal für diesen Zweck regelmäßig in motivierender Gesprächsführung geschult wird.
Das "Brückengespräch" wird durch nebenamtlich tätiges, externes Fachpersonal der umliegenden Beratungsstellen geführt. Hier werden möglichst zeitnah noch im Krankenhaus gemeinsam mit dem Jugendlichen in dieser für ihn unangenehmen Situation die Gründe für dessen exzessiven Alkoholkonsum eruiert und dieser zu einer Änderung seines Fehlverhaltens motiviert.
In einem darauf folgenden 1½ tägigen durch das externe Fachpersonal durchgeführten Gruppenangebot, werden über eine umfassende Anamnese der Teilnehmer ("Risikocheck") die individuellen Gefährdungspotentiale erarbeitet und die Jugendlichen bei Bedarf zu einer weiterführenden Sucht- und/oder Sozialberatung motiviert.

Welche Laufzeit hat das Projekt?: 
bis zu 2 Jahre
mehr als zwei Jahre (aber befristet)
Dauerangebot
Wie lange ist die Finanzierung des Projektes gesichert?: 
offen
bis zu zwei Jahre
dauerhaft
Wird das Projekt in seiner Qualität und Zielerreichung überprüft und bewertet bzw. evaluiert?: 
ja
geplant
nein