Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags
Titel des Wettbewerbsbeitrags
Kurzfassung des Wettbewerbsbeitrags
In den Kommunen des Landkreises Harburg wurden von Politikern, Polizei und Fachkräften der Jugendhilfe seit etwa 2006 im öffentlichen Raum zunehmend mehr Alkohol trinkende junge Menschen bemerkt. Aus diesen Gruppen wurden vermehrt Straftaten verübt. Zeitliche Schwerpunkte waren vor allem Dorf- und Stadtfeste und die Wochenenden.
Der Landkreis Harburg (Kreisjugendpflege) hat im Rahmen des gesetzlichen und erzieherischen Jugendschutzes darauf mit verschiedenen und mit den Kooperationspartnern abgestimmten Maßnahmen reagiert. Im Rahmen dieses Beitrags soll neben dem Gesamtkonzept als Einzelmaßnahme die Aktionswoche gegen Sucht "Wer ist hier die Flasche?" herausgestellt werden.
Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags
Anlass und Ausgangssituation
In den Kommunen des Landkreises Harburg wurden von Politikern, Polizei und Fachkräften der Jugendhilfe seit etwa 2006 im öffentlichen Raum zunehmend mehr Alkohol trinkende junge Menschen bemerkt. Aus diesen Gruppen wurden vermehrt Straftaten verübt. Zeitliche Schwerpunkte waren vor allem Dorf- und Stadtfeste und die Wochenenden.
Die Kreisjugendpflege und die kommunale Suchtberatung erstellten Anfang 2007 ein Suchtpräventionskonzept, das die Situation analysiert und verschiedene Bausteine der Gegensteuerung und Hilfe entwirft (siehe Anlage 1). Gemeinsam mit den Gemeindejugendpflegern, den Präventions- und Jugendbeauftragten der Polizei und der Suchtberatung des Landkreises wurde vor allem zwischen 2009 und 2011 in gemeinsamen Gesprächen die Lage erörtert und nach weiteren Maßnahmen des gesetzlichen und erzieherischen Jugendschutzes gesucht. Daraus haben die kommunalen Jugendpflegen wegen der Auffälligkeiten bei Festen nach gemeinsamer Abstimmung eine Eingabe an die Runde der Hauptverwaltungsbeamten im Landkreis Harburg gemacht, um sich für das Maßnahmenpaket eine politische Unterstützung zu holen (siehe Anlage 2). Dieses Papier beschreibt die Ausgangssituation recht genau.
Gesamtkonzeption
Maßnahmen des Gesetzlichen Jugendschutzes:
Die Ansprache von Verkaufsstellen und Veranstaltern von Festen erfolgt, um auf die Regelungen des Jugendschutzgesetzes hinzuweisen und diese als Partner des Jugendschutzes zu gewinnen. Einher ging dieses mit Rückmeldungen des Einzelhandels, dass in den elektronischen Kassensystemen vermehrt Warntöne beim Verkauf von Alkohol und Tabak integriert sind. Bei den Testkäufen hat sich jedoch herausgestellt, dass sich die Verkäuferinnen und Verkäufer in der Mehrzahl der Fälle bei der Altersermittlung schlicht verrechnet haben. Diese beiden Maßnahmen stellen aus unserer Sicht eine gezielte Verhältnisprävention dar.
Da die Jugendlichen immer wieder Wege finden, sich hochprozentigen Alkohol zu beschaffen, wurden Einsätze von Jugendschutzstreifen direkt auf den Dorf- und Stadtfesten geplant und umgesetzt. Mitarbeiter der Ordnungsämter, der örtlichen Jugendarbeit und der Polizei in Uniform (wenn möglich aus der Polizeistation vor Ort) sind an den Festtagen über die Veranstaltung gegangen und haben junge Menschen angesprochen (Ordnungsrecht, Gefahrenabwehr). Wurde in den Taschen Alkoholika gefunden, die für die Altersgruppe nicht erlaubt sind, wurden die jungen Menschen aufgefordert, diese Alkoholika vor den Augen der Jugendschutzstreifen zu entsorgen. Die jungen Menschen konnten die Ansprache nachvollziehen und zeigten sich zumeist nicht ablehnend. Diese Maßnahme stellt aus unserer Sicht eine Mischung aus Verhältnis- und Verhaltensprävention dar.
Maßnahmen des Erzieherischen Jugendschutzes:
In Zusammenarbeit mit interessierten Hauptschulen, Realschulen, Haupt- und Realschulen (jetzt: Oberschulen) und Integrierten Gesamtschulen wird seit 2007 die Aktionswoche gegen Sucht "Wer ist hier die Flasche?" für Sechst- und Achtklässler angeboten. Nähere Ausführungen mit Anlagen finden sich in der Beschreibung der Einzelmaßnahme mit Anlagen.
Im Jahr 2012 konnte der KlarSicht-Parcours der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (www.klarsicht.bzga.de) in den Landkreis Harburg geholt werden. Rund 300 Schülerinnen und Schüler verschiedener Schulen und Schulformen im Landkreis Harburg wurden zum Teil mit Bussen zur Winsener Stadthalle gebracht und haben den Parcours durchlaufen. Die Reaktion der Lehrkräfte und auch anderer Fachkräfte der Schulsozialarbeit, Jugendsozialarbeit und Jugendarbeit war so positiv, dass die Kreisjugendpflege sich entschlossen hat, den ab Ende 2012 angebotenen KlarSicht-Koffer (Parcours im Kleinformat) anzuschaffen. Dieser wird nach einer kurzen Einweisung Fachkräften der Schulen und der Jugendhilfe zur Verfügung gestellt. Die erste Einweisung mit 15 Fachkräften fand im Dezember 2012 statt. Ab Ende Januar 2013 erfolgen die ersten Einsätze an Schulen.
Daneben ist die Kreisjugendpflege im landkreisweiten Netzwerk "Schutzengel" beteiligt, das sich zum Ziel macht, den Einfluss junger Frauen auf (vor allem männliche) Autofahrer zu nutzen, um nächtliche alkoholbedingte Unfälle vor allem an Wochenenden zu reduzieren. (schutzengel.young-gans.de)
Ein weiterer Baustein war die Beteiligung der Jugendpflegen im Landkreis Harburg am Multimedia-Festival "KomaStorys": www.zukunftsraeume.org/index.php?article_id=67 (Flyer siehe Anlage 3).
Fragen zum Wettbewerbsbeitrag
C 1 Fragen zur gesamtkommunalen Einbindung des Wettbewerbsbeitrags
C 2 Fragen zur Konzeption und Ausrichtung des Wettbewerbsbeitrags
Die letzten beiden Nennungen im Rahmen des Gesamtkonzept
C3 Fragen zur Umsetzung des Wettbewerbsbeitrags
Fachkräfte der Jugendsozialarbeit
Theaterstück "Wilder Panther, Keks" und in Einzelfällen auch das Stück "Flasche leer", www.schauspielkollektiv.de/Schauspielkollektiv/Flasche_leer.html