Wutha-Farnroda

Name der Stadt, der Gemeinde, des Landkreises: 
Wutha-Farnroda
Typ: 
kreisangehörig
Bundesland: 
Thüringen
Einreichende Dienststelle: 
Gemeindeverwaltung Wutha - Farnroda
Name des Ansprechpartners: 
Gerald Böhm
Funktion des Ansprechpartners: 
Suchtberater
Straße/Postfach: 
Eisenacher Straße 49
Postleitzahl: 
99848
Ort: 
Wutha - Farnroda
Telefon des Ansprechpartners: 
036921 – 915 - 0
Telefax des Ansprechpartners: 
036921 – 915 - 260
E-Mail des Ansprechpartners: 
Internetadresse der Kommune: 

Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags

Titel des Wettbewerbsbeitrags

"Gleich" oder "Anders" oder "Wie" ?

Kurzfassung des Wettbewerbsbeitrags

Das Projekt richtet sich an Kinder mit Asyl- und Migrationshintergrund, sowie an Einheimische aus schwierigen sozialen Verhältnissen.

Verlust der ursprünglichen Heimat gerade im sensiblen Lebensabschnitt Kindheit, stellt ein hohes Risiko für eine Suchtkarriere dar. Das langfristige Konzept hilft den Kindern ihre neue Heimat zu akzeptieren, Wurzeln zu schlagen und Netzwerke zu insbesondere hier ansässigen Kindern zu knüpfen.

Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags

"Ferienfreizeit: Nest unterwegs"

Ein integratives Angebot mit Kindern aus anderen Nationen – BesucherInnen des Integrationsprojektes im Freizeitzentrum in Wutha-Farnroda – mit sucht- und gewaltpräventivem Charakter

Verantwortlich:

  • Böhm, Kompass gGmbH  Suchtberatung
  • Meerbach, Integrationsprojekt im Freizeitzentrum

1. Problemlage

Alkohol trinken ist gesellschaftlich akzeptiert und gehört legitim in allen Lebensbereichen der Menschen dazu. Jeder deutsche Haushalt verbraucht im Jahr 40 Kästen Bier, jeder in Deutschland lebende Mensch trinkt innerhalb eines Jahres 6 Flaschen Sekt, 9 Flaschen Schnaps und 29 Flaschen Wein. (vgl. DHS 2008) Diese Entwicklung geht an Heranwachsenden nicht vorüber. Tranken Jugendliche 2004 im Schnitt 59,7 Gramm reinen Alkohol pro Woche, lag dieser Wert 2005 bei 47,2 und kletterte 2007 auf 50,4 Gramm. Bei Jungen zwischen 16 und 17 Jahren sind es sogar 154,2 Gramm. Das Einstiegsalter, in dem Kinder erstmals Alkohol trinken, ist seit 1994 stetig gesunken - momentan liegt es bei 13 Jahren. Laut einer Studie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung geben 22 % der 12-17jährigen an, mindestens einmal in der Woche zur Flasche zu greifen. Neue Trinkformen, wie Koma-Saufen, Kampftrinken sind Tendenzen, welche man fast ausschließlich im Jugendalter beobachtet. Diese Entwicklung macht auch vor der Region Eisenach keinen Halt. Die Zahlen der Suchtberatungsstelle zeigen, dass in den letzten zwei Jahren immer mehr Jugendliche in die Beratungsstelle kamen, weil sie eine Auflage hatten oder selbst bemerkten, dass ihr Alkoholkonsum risikobelastet ist.

Auch im illegalen Bereich kann es keine Entwarnung geben. Ca. 30 % der Jugendlichen im Alter von 15-17 Jahren sind neugierig im Zusammenhang mit dem Cannabiskonsum. Das Risiko durch regelmäßigen Cannabiskonsum irreparable Schäden davon zu tragen ist nicht klein zu reden.

Besondere Belastungen in der Kinder- und Jugendzeit - Trennungen der Eltern, Versagungserlebnisse in Schule und Ausbildung, radikaler Heimatverlust, fehlende Unterstützung der Eltern oder schwieriger familiärer Hintergrund - sind nach der Neugierphase des Drogenkonsums mögliche Bewältigungsstrategien der Problemlagen der betroffenen Kinder und Jugendliche.
In Sorge um die zunehmende unkontrollierte Alkohol- und Drogenkonsumbereitschaft bei Jugendlichen in unserem Land und der daraus resultierenden Verantwortung gegenüberKindern und Jugendlichen entstand auf Initiative der Suchtpräventionsarbeitder Suchtberatungsstelle Eisenach in Zusammenarbeit mit dem Integrationsprojekt im Kinderfreizeitzentrum in Wutha-Farnroda ein Projekt, welches durch seine lange Tradition ein fester Bestandteil in der Arbeit mit den Kindern ist.

2. Zielsetzung

Schwerpunkte in der Arbeit mit den Kindern werden folgende Punkte sein:

  1. selbstbewusstes Auftreten in einer Gruppe ist ein Lösungsmodul für Problemlagen
  2. Informationen über Gefahren und Risiken bei Drogenkonsum je nach Altersgruppe
  3. Aufzeigen von Alternativen und Konfliktbewältigungsmechanismen
  4. Förderung und Stärkung des Selbstwertgefühls, vor allem von Kindern aus sozial belasteten Familien
  5. Integration von jungen Ausländern und -innen zwischen Herkunftsland und neuer Heimat

Angebote geben dem Kind und Jugendlichen die Gelegenheit, sich als Person mit ihren bisherigen Erfahrungen einschließlich ihrer mitgebrachten Sprache und Kultur einzubringen, Erfahrung von Akzeptanz und Toleranz; Chancen und Möglichkeiten ergreifen, um in neuer Heimat Perspektiven zu entwickeln. Einbeziehung der Eltern in die Gruppenarbeit.

Wir wissen, dass die Kinder aus den ausländischen Familien besondere Schwierigkeiten in der Einlebungsphase in ihrem neuen Heimatland haben. Dieses Projekt dient der Verständigung der Kinder untereinander, soll Toleranz und gegenseitiges Verstehen fördern.

3. Zielgruppe

Durch das Angebot werden Kinder innerhalb der Projektzeit und darüber hinaus besonders intensiv begleitet. Die Gruppe soll, um sehr individuell arbeiten zu können, nicht 12 Teilnehmer überschreiten.

Für dieses Projekt kommen insbesondere folgende Kinder oder Jugendliche in Frage:

  • aus einem problematischen familiären Umfeld
  • aus anderen Ländern kommend und Schwierigkeiten im einleben haben

4. Inhalte

In folgenden Themen wird mit den Kindern gearbeitet:

  • mein neues Heimatland – ich lebe hier und nehme es an; Integration der Kinder aus anderen Nationen
  • Umgang mit Schwierigkeiten, Konflikten und Aufzeigen von Bewältigungsmechanismen
  • Konsum von Drogen ist keine Alternative; Genuss, Missbrauch, Sucht; mein persönlicher Umgang mit legalen und illegalen Drogen
  • Aufzeigen von alternativen Freizeitmöglichkeiten, verbunden mit der Vorstellung von Freizeitstätten und Vereinen in der Heimatgemeinde und der nächstgelegenen Stadt
  • Vorstellen der sozialen Hilfsstruktur der Heimatgemeinde und Eisenachs

5. Zeitplan

  1. Vorgespräche und Grobkonzepterarbeitung (März 2010)
  2. Sicherstellen der Finanzierung (bis Juli 2010)
  3. Abstimmung der genauen Inhalte zwischen den Beteiligten (September 2010)
  4. Kennenlernen und Beginn der Arbeit in der Gruppe (Oktober 2010)
  5. thematischer Elternabend
  6. Arbeit im Projekt außerhalb des Clubs (Oktober 2010)
  7. Nach- und weitere Betreuung der Gruppe (folgende Monate)

6. Projektorte

Die Gruppe setzt sich aus BesucherInnen des Integrationsprojektes im Kinderfreizeitzentrum zusammen. Dort beginnt die Arbeit mit den Kindern im Projekt. Besonders wichtig ist es, um ungestört und intensiv arbeiten zu können, außerhalb der Räume des Kinderzentrums im Projekt zu sein. Das Angebot des Hauses "Zum Rennsteigbeginn" in Hörschel eignet sich sehr gut.

7. Regeln im Projekt

Die teilnehmenden Kinder und Jugendliche bekommen einen Informationsbrief für ihre Eltern über die Maßnahme. Über die Teilnahme entscheidet das Elternhaus. Während des Projektes halten sich die Teilnehmer an die Weisungen der BetreuerInnen. Es gilt striktes Rauch- und Alkoholverbot.

Fragen zum Wettbewerbsbeitrag

C 1 Fragen zur gesamtkommunalen Einbindung des Wettbewerbsbeitrags

C 10 Gibt es zu den Suchtpräventionsaktivitäten in Ihrer Kommune eine schriftliche Gesamtkonzeption?: 
ja
nein
C 11 Ist Ihr Wettbewerbsbeitrag in diese Gesamtkonzeption eingebunden?: 
ja
nein
C 12 Hat sich der (Ober-)Bürgermeister bzw. Landrat öffentlich für Ihren Wettbewerbsbeitrag eingesetzt?: 
ja
nein

C 2 Fragen zur Konzeption und Ausrichtung des Wettbewerbsbeitrags

C 20 Gibt es zu Ihrem Wettbewerbsbeitrag ein schriftliches Konzept? : 
ja
nein
C 21 Sind die Präventionsziele Ihres Wettbewerbsbeitrags detailliert festgelegt?: 
ja
nein
C 22 Wurde vor der Zielfestlegung eine Ausgangs- und Bedarfsanalyse erstellt?: 
ja
nein
C 23 Welche Faktoren stehen in ihrem Wettbewerbsbeitrag im Mittelpunkt?: 
Familiensituation, z.B. suchtbelastete Familien, gewaltbelastete Familien,Teenager-Schwangerschaften/sehr junge Eltern
Armut und/oder besondere Finanz- und Einkommenssituation, z.B. Arbeitslosigkeit, Sozialhilfebezug und/oder Schulden in den Familien
Wohnverhältnisse und Wohnbedingungen, unter denen Kinder/Jugendliche aufwachsen, z.B. Wohnen in benachteiligten Stadtteilen
Bildungslagen, z.B. bildungsbenachteiligte/bildungsferne Kinder und Jugendliche/Familien
Integrationsbedingungen, z.B. Migrationshintergrund, Armut, fehlende soziale Kontakte
Weitere
C 24 An welche Altergruppe (der Kinder und Jugendlichen) richtet sich Ihr Wettbewerbsbeitrag?: 
0-6jährige
7-10jährige
11-14jährige
15-18jährige
C 25 Ist Ihr Wettbewerbsbeitrag geschlechtsspezifisch/geschlechtersensibel ausgerichtet?: 
ja
nein
C 26 An welche weiteren Zielgruppen (über Kinder und Jugendliche hinaus) richtet sich Ihr Wettbewerbsbeitrag?: 
Eltern
Familie
Multiplikatoren
Weitere
C 27 Welche Strategie der Suchtprävention verfolgt Ihr Wettbewerbsbeitrag?: 
Verhaltensprävention
Verhältnisprävention
Verhaltens- und Verhältnisprävention
C 28 An welche Settings und Einrichtungen knüpft Ihr Wettbewerbsbeitrag an?: 
Kindergarten/Kita
Grundschule / Primarbereich
Hauptschule
Realschule
Sekundarschule
Gymnasium/Fachoberschule
Gesamtschule
Gemeinschaftsschule
Berufsschule
Familienbildungsstätte
Kinder- und Jugendeinrichtung
Sportverein
Ausbildungsstätte
Diskotheken
Gaststätten/Restaurants
Fahrschulen
Einzelhandel
Strasse/Öffentlicher Raum
Spielplatz
Quartier/Stadtteil
Weitere
C 29 Auf welche Suchtstoffe und Suchtformen ist Ihr Wettbewerbsbeitrag ausgerichtet?: 
Tabak
Alkohol
Cannabis
Medikamente
Heroin, andere illegale Drogen
(Glücks-)Spielsucht
Online- und Internetsucht
Weitere
C 30 Welche Akteure aus Kommunalpolitik und Kommunalverwaltung beteiligen sich wesentlich an der Umsetzung Ihres Bei: 
Gemeinde-, Stadt- bzw. Kreisrat
Bürgermeister bzw. Landrat
Suchtpräventionsstelle
Gesundheitsamt
Jugendamt
Erziehungs- und Familienberatungsstelle
Schulverwaltungsamt
Sportamt
Ordnungsamt
Polizei
Sozialamt
Weitere

C 3 Fragen zur Umsetzung des Wettbewerbsbeitrags

C 31 Welche verwaltungsexternen Akteure beteiligen sich wesentlich an der Umsetzung Ihres Wettbewerbsbeitrags?: 
Suchtberatungsstellen
Krankenkassen
Krankenhäuser
Niedergelassene Ärzte
Apotheken
Kindergärten/Kitas
Schulen
Einrichtungen der Jugendarbeit
Mobile Jugendarbeit
Sportvereine
Ausbildungsstätten
Kirchen
Wohlfahrtsverbände
Quartiersmanagement
Migrantenorganisationen
Selbsthilfeeinrichtungen
Ehrenamtliche Helfer
Einzelhandel
Tankstellen
Gaststätten
Diskotheken
Fahrschulen
Lokale Medien
Sponsoren
Stiftungen
Weitere
C 32 Gibt es schriftliche und verbindliche Vereinbarungen zur Vernetzung und Kooperation der Akteure?: 
ja
nein
C 33 Welche Laufzeit hat Ihr Wettbewerbsbeitrag?: 
bis zu 2 Jahre
mehr als zwei Jahre (aber befristet)
Dauerangebot
C 34 Wie lange ist die Finanzierung des Wettbewerbsbeitrags gesichert?: 
offen
bis zu zwei Jahre
dauerhaft
C 35 Wird der Wettbewerbsbeitrag in seiner Qualität und Zielerreichung überprüft und bewertet bzw. evaluiert?: 
ja
geplant
nein
C 36 Werden im Rahmen der Umsetzung Ihres Wettbewerbsbeitrags von anderen entwickelte Projekte und Maßnahmen übernommen?: 
ja
nein
C 37 Sind umgekehrt im Rahmen Ihres Wettbewerbsbeitrags entwickelte Projekte und Maßnahmen andernorts übernommen worden?: 
nein

Anlagen