Die Suchtpräventionsfachkraft der Stadt Celle FD Jugendarbeit entwickelt nach persönlicher Rücksprache und Absprache mit der Berufsstartbegleiterin ein individuelles Lebenskompetenzprogramm für die Dauer von zwei Schultagen zur Suchtprävention für die jeweilige Berufsstarterklasse. Berücksichtigt werden dabei die Konsumerfahrungen und Schwierigkeiten der überwiegenden TeilnehmerInnen, das Klassenklima und die Fähigkeiten der TeilnehmerInnen. Gängige Suchtpräventionsprogramme z. B. "BASS" setzen oft Fähigkeiten voraus, die die TeilnehmerInnen an der Berufsstarterklasse nicht mitbringen.
Dem Lebenskompetenzprogramm liegen folgende Grundannahmen zu Grunde:
- Kognitives Wissen um Risiken des Konsums von Drogen befähigt zur Vermeidung von Konsum- und Suchtrisiken nur dann, wenn Jugendliche in der Lage sind, es in ihrem Handeln auch zu berücksichtigen.
- Kompetente Jugendliche, die realistische Ziele setzen, gewaltfrei kommunizieren können und Problemlösekompetenzen besitzen, sind in der Lage, sowohl den Substanzkonsum als auch andere riskante Verhaltensweisen zu vermeiden.
Eine Vielzahl von Studien hat folgende Lebenskompetenzen als grundlegend für die Persönlichkeitsentwicklung identifiziert:
- Selbstwahrnehmung, Empathie
- Kommunikation, Selbstbehauptung
- Umgang mit Stress und negativen Emotionen
- Problemlösen, kreatives und kritisches Denken.
Mit zunehmendem Alter der SchülerInnen gehört die Informationsvermittlung über die Risiken des Suchtmittelgebrauchs und die Anregung zur kritischen Selbstreflexion ebenso zur Förderung der Persönlichkeitsentwicklung und ist Voraussetzung für kompetentes Verhalten. In die Projekttagen der BSK fliesen daher vorwiegend die Themen Tabak, Alkohol, Cannabis und neue Medien ein.
Beim Aufbau der Projekttage werden folgende Förder-Aspekte berücksichtig:
- stoffliche Reduzierung, Kleinschrittigkeit
- erfolgsorientierte Projektgestaltung
- anschaulich, erfahrungsbezogen, interaktiv
- visuelle Merkhilfen
- Wechsel von An- und Entspannung
- Lernen mit allen Sinnen.
Zwei detaillierte Projektablaufbeschreibungen aus den Jahren 2008 und 2010 sind als Anlagen beigefügt.