Projekttage zum Thema Stressbewältigung
Das Thema der Projekttage des fünften Jahrgangs war Stressbewältigung. Bei den durchgeführten Projekttagen bestätigte sich, dass Kinder bereits früh vielen Stressoren ausgesetzt sind und es von großer Bedeutung ist ihnen adäquate Methoden an die Hand zu geben diesen Stress bewältigen zu können.
Die Forschung hat zahlreiche Faktoren identifiziert, die die Fähigkeiten des Individuums zur Stressbewältigung verbessern. Junge Menschen selbst sind die beste Informationsquelle, um herauszufinden, was ihnen Stress bereitet oder was sie als Herausforderung empfinden. Stressoren für junge Menschen können zum Beispiel sein: Übergänge in eine andere Schule; körperliche Veränderung während der Pubertät, schlechtes Körperselbstbild; schulische Arbeit, Lernen und Konkurrenzsituationen in der Schule; Anforderungen von Familie, Schule und Freunde zu vereinen; Freundschaften schließen und beenden; Unsicherheit über Akzeptanz und Zugehörigkeit; Verlust oder Veränderung im Familienleben, Konflikte mit Familie oder Gleichaltrigen haben, etc.
Methode:
Der Projekttag bediente sich an handlungsorientierten und interaktiven Lernmethoden. Die Unterrichtsmaterialien beinhalteten Aktivitäten, in denen die SchülerInnen aufgefordert wurden, Situationen zu bestimmen, die sie als stressig empfinden. Abwechslungsreiche Methoden in Form von Gruppenarbeiten, Bewegungseinheiten, kreativen Übungen und Besprechungen in der ganzen Gruppe förderten eine hohe Konzentrationsspanne der Kinder.
Im Fokus standen vier Möglichkeiten Stress zu bewältigen, die alle mit den SchülerInnen geübt wurden und anhand derer sie die Möglichkeiten erhielten auszuprobieren welche Strategie oder welche Kombination von Strategien am besten zur eigenen Bewältigung von Stress beiträgt. Stressbewältigung durch:
- Bewegung
- Entspannung
- Lachen
- Genuss
Zentral war als Abschluss jeder Einheit die Reflexion des Erlebten um den SchülerInnen zu ermöglichen sich selbst in den Kontext des Erlernten zu betrachten.
Ziele
Die Unterrichtseinheiten dienten der Stärkung der stressbewältigungs Kompetenz von Schülern und Schülerinnen. Diese Einheit zielte insbesondere auf die Entwicklung von Fähigkeiten zum aktiven Umgang mit schwierigen Situationen innerhalb und außerhalb der Schule ab. So sollten Optimismus und positives Denken der SchülerInnen gefördert werden, sowie das Gefühl Kontrolle über die Bewältigung von Stress zu erlangen und Situationen verändern zu können.
Zielgruppe
SchülerInnen der fünften Klasse
Netzwerkarbeit
Welche KooperationspartnerInnen waren beteiligt?
- Jugend- und Drogenberatungsstelle Hameln
- Albert-Einstein-Gymnasium Hameln
- Gemeindehaus der Martin Luther Kirchengemeinde
Anzahl der erreichten TeilnehmerInnen
Pro Durchführung wurden zwischen 30 und 34 TeilnehmerInnen erreicht.
Dauer der Maßnahme
Die Maßnahme dauerte jeweils fünf Stunden und wurde im Jahr 2009 fünf mal durchgeführt.
Angaben zur Zielerreichung
Die Ziele den SchülerInnen Möglichkeiten der Stressbewältigung näher zu bringen wurden erreicht. In den Abschlussreflexionsrunden der Maßnahmen hat ein Großteil angegeben gelernt zu haben, wie sie oder er in Zukunft Stress bewältigen können.
Projekttage zum Thema "Gefühle"
Das Thema "Gefühle" ist inhaltlich von großer Bedeutung, da es auf der Annahme beruht, dass SchülerInnen mit Herausforderungen und Veränderungen ihres Lebens besser fertig werden, wenn sie verstehen, wie ihre Gefühle ihr Verhalten beeinflussen. Das Verständnis für die eigenen Gefühle kann den SchülerInnen helfen, mehr Kontrolle über ihr Handeln zu erhalten und Verantwortung für ihr eigenes Verhalten zu übernehmen.
Gefühle und Gefühlsschwankungen sind charakteristisch in der Pubertät. So scheint es Jugendlichen schwerer zu fallen ihre Gefühle zu kontrollieren und sich über die möglichen Auswirkungen ihres Handelns bewusst werden. Es ist für alle Jugendlichen eine Bereicherung, ihr eigenes Gefühl und ihr Verhalten, aber auch das der Anderen zu verstehen und damit ihr eigenes Repertoire zu erweitern.
Es ist wichtig pubertierenden Kindern und Jugendlichen über ihre Gefühlsschwankungen aufzuklären und ihnen Möglichkeiten aufzeigen ihre Gefühle einzuschätzen und einen Umgang damit zu lernen. Damit kann vermieden werden, dass sie sich machtlos im Umgang mit den eigenen Gefühlen erleben. Wenn sie ihre Gefühle wahrnehmen, die Verantwortung für sie übernehmen und Möglichkeiten finden, angemessen mit ihnen umzugehen, werden sie mit erheblich weniger Stress und vermutlich einem besseren Selbstwert die Pubertät bewältigen.
Die Fähigkeit, seine Gefühle wahrnehmen und verbalisieren zu können ist von großer Bedeutung. Wir gehen davon aus, dass Menschen, die in der Lage sind die eigenen Gefühle in Worte zu fassen weniger häufig gewalttätig werden oder zu anderen heftigen Reaktionen neigen.
Die folgenden Themen mit ihren Übungen halfen den SchülerInnen, die Vielfalt und Funktion der Gefühle zu verstehen und konstruktiv mit ihnen umzugehen.
Methode:
Als erstes sollten die SchülerInnen in Gruppenarbeiten bzw. durch die Bearbeitung von Arbeitsblättern ihr Wortfeld "Gefühle" erweitern. Hier wurden unterschiedliche Gefühle in den Mittelpunkt gestellt. Die SchülerInnen erfuhren, dass es für bestimmte Grundgefühle verschiedene Bezeichnungen gibt, mit denen man gleichzeitig die Stärke des Gefühls ausdrücken kann.
Zudem sollten die SchülerInnen Verbindungen herstellen, zwischen persönlichen Erlebnissen und erlebten Gefühlen. Dabei konnten sie erkennen, dass Gefühle durch Ereignisse ausgelöst werden. Auch beschrieben sie Gefühle, die verschiedene Menschen als Reaktion auf das gleiche Ergebnis haben können. Sie erkannten, dass die Gefühle anderer genauso existieren, wie ihre eigenen. Eine Bandbreite an Gefühlen zu erleben ist normal. Es gibt Möglichkeiten, damit umzugehen und die eigenen Gefühle auszudrücken, ohne andere dadurch zu verletzen.
Ebenfalls sollte den SchülerInnen aufgezeigt werden, dass Gefühle andere Menschen sowohl in positiver als auch in negativer Weise beeinflussen können. Die SchülerInnen bekamen einen Eindruck davon wie sie Gefühle bei anderen hervorrufen können. Sie erfuhren auch, dass eigene Gefühle von anderen beeinflusst werden. Dadurch konnte sich ihre Aufmerksamkeit erhöhen, besser auf die Wirkung ihrer Worte und Taten zu achten.
Auch sollten die SchülerInnen erkennen, dass Gefühle meist dann störend sind, wenn sie uns plötzlich und überraschend überwältigen. Wenn wir sie bewusst wahrnehmen, benennen und über sie sprechen können, helfen sie uns, uns selbst besser zu verstehen und zu erkennen, was uns und wie es uns bewegt.
Kommunikation spielt bei dem Thema "Gefühle" eine große Rolle, deswegen wurde besonders die Fähigkeit angemessen zu kommunizieren geschult. Kommunikation wird von Gefühlen begleitet und beeinflusst, die Berücksichtigung davon kann dazu beitragen, Konflikte zu entschärfen und Missverständnisse zu vermeiden. Deshalb war es wichtig, dass SchülerInnen in der Schule Gelegenheit bekommen, sich mit ihren Gefühlen und dem Thema der Kommunikation auseinanderzusetzen. Dabei wurden die SchülerInnen angeregt die eigenen Gefühle und die der Anderen anzuerkennen. Dazu gehörten Übungen zum Thema "Fühlen" sowie die Erkenntnis, dass eine gesprochene Botschaft verschiedene Seiten haben kann. Damit die SchülerInnen wahrnehmen, dass Konflikte von Gefühlen begleitet werden und die Fähigkeit, Gefühle wahrzunehmen, sich konstruktiv auswirken kann, musste ein entsprechendes Gesprächsverhalten miteinander geübt werden. Dazu gehörte die Bereitschaft und die Fähigkeit, aktiv zuzuhören.
In den Übungen zum Thema "Gefühle" kamen, neben der Methode des Gesprächkreises, auch andere Methoden zur Anwendung, wie z. B. die Methode der PartnerInnenarbeit. Die meisten Paarübungen sahen vor, dass die SchülerInnen abwechselnd die Rolle des/ der ZuhörerIn und des/der SprecherIn übernahmen. Dabei kam es besonders darauf an, verbale und nonverbale Signale zu erkennen und zu nutzen. Es gab aber auch Übungen zu zweit, bei denen die PartnerInnen gemeinsam etwas künstlerisch gestalteten, sich paarweise durch den Raum bewegten oder sich gegenseitig bei der Gestaltung von Köperhaltung und -ausdruck behilflich waren. Sie sollten vor allem helfen, mit ihren Gefühlen und Gedanken handelnd umzugehen und kreativ zum Ausdruck zu bringen.
Ziele
Die Übungen zum Thema "Gefühle" zielten auf eine innere Auseinandersetzung ab und bezogen sich auf folgende Bereiche:
- Bewusstsein über die eigenen und fremden Gefühle und Gedanken, sowie des Verhaltens. Die Bedeutung des Perspektivenwechsels erfahren (Sensibilisierung)
- Eigene Wahrnehmungen und eigenes Erleben hinterfragen
- Gefühle wahrnehmen und ausdrücken
- Das Zurechtkommen mit anderen Menschen. Die Anderen als Individuen mit eigenen Wünschen, Bedürfnissen, Interessen und Rechten respektieren lernen (soziale Beziehungen, Stärkung des Wir-Gefühls)
- Impulskontrolle
- Umgang mit unangenehmen Gefühlen
- Konflikte auch auf Missverständnisse in der Kommunikation zurückführen
- Zuhören und Nachfragen lernen
Die Übungen dienten der Entwicklung, Aufrechterhaltung und Stärkung lebenswichtiger Fähigkeiten. Die Erfahrungen, die die SchülerInnen in den einzelnen Übungen machten, bilden einen Fundus, auf den sie nach ausreichender Verinnerlichung in schwierigen Lebenssituationen zurückgreifen können.
Zielgruppe
SchülerInnen der sechsten Klasse
Netzwerkarbeit
Welche KooperationspartnerInnen waren beteiligt?
- Jugend- und Drogenberatungsstelle Hameln
- Landkreis Hameln-Pyrmont
- Albert-Einstein-Gymnasium Hameln
- Schillergymnasium
- Gemeindehaus der Martin Luther Kirchengemeinde
Anzahl der erreichten TeilnehmerInnen
Pro Durchführung wurden zwischen 30 und 34 TeilnehmerInnen erreicht.
Dauer der Maßnahme
Die Maßnahme dauerte jeweils fünf Stunden und wurde im Jahr 2009 fünf mal durchgeführt.
Angaben zur Zielerreichung
Während des Projekttages wurde ein wichtiger Grundstein gelegt, um die genannten Ziele zu erreichen. Allerdings zeigte die Praxis, dass viele Kinder Probleme haben ihre eigenen Gefühle einordnen und verbalisieren zu können. Es bedarf Wiederholung und Übung, um die gesetzten Ziele in befriedigendem Maße zu erreichen.