Ausgangssituation:
Steigender Alkoholkonsum bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen und die daraus entstehenden Konflikte und Probleme stehen zunehmend im Fokus der Berichterstattungen und bewirken einen steigenden Handlungsdruck auch in den Kommunen. In Zusammenarbeit mit dem Erbacher Präventionsrat und über die Jugendsozialarbeit wurde das Thema bereits seit längerem auf die Agenda genommen und erste Maßnahmen ergriffen. U. a. wurde im vergangenen Jahr auf dem Erbacher Wiesenmarkt im Rahmen des Projekts "Gewalt, Scherben und Alkohol", das Projekt der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklarung, Berlin (www.bzga.de) "Na toll" mit großem Erfolg durchgeführt. Es folgte eine weitere Aktion beim Erbacher Kerbemarkt.
Projektziel:
Mit verschiedenen Aktionen soll erreicht werden, das Problem verstärkt in das Bewusstsein zu rücken und sowohl bei den Jugendlichen selbst wie auch den Erziehungsberechtigten mehr Verantwortlichkeit zu erreichen. Nicht das generelle Alkoholverbot soll greifen, sondern es soll vielmehr der bewusste Umgang mit Alkohol in den Mittelpunkt gerückt werden. Wichtig und wirkungsvoll erscheint den Projektträgern die Tatsache, Lösungsansätze für die Problematik über die kommunalen Grenzen zu erarbeiten, zumal die Jugendlichen im regen Austausch unabhängig der Stadtgrenzen aktiv sind und eine gemeinsame Vorgehensweise bei den Volksfesten wahrscheinlich einen höheren Wirkungsgrad erzielen wird. Beginn der Aktion April 2009.
Projektbeschreibung:
- Aufstellung von Bannern und Aufsteller
- begleitende Maßnahmen:
- Keine mitgebrachten Getränke auf den Märkten dulden - Rucksackkontrollen
- Ein alkoholfreies Getränk deutlich billiger anbieten als ein alkoholhaltiges Getränk
- freiwillige Verpflichtung der Festwirte
- Aktion der BzgA, "Na Toll" auf dem Erbacher Wiesenmarkt
Kosten für die Bannererstellung übernehmen anteilig die Kommunen
Anmerkungen/Reaktionen:
In der Entwicklungsphase der Plakate wurde sehr eingehend erörtert, welche Art der Gestaltung gewählt werden muss. Das Ziel heißt: Junge Menschen, die sich der Auswirkungen des Alkoholkonsums überhaupt nicht bewusst sind, wachzurütteln. Klar war allen, dass eine Sprache und provokante Form der Darstellung gewählt werden muss, die Aufmerksamkeit erregt und die Zielgruppe zum Nachdenken anregt. Die Erfahrungen der Plakataktion der BzgA wurden als Grundlage genutzt.
Zu beachten ist, dass diese Plakate ausschließlich auf den Volksfesten Verwendung finden. Sie müssen, um sich aus dem bunten Mix der Marktstande und Fahrgeschäfte hervorzuheben, auch eine besondere Gestaltung erfahren (eye-catcher).
Es gab nach der Aufstellung bei den Volksfesten sehr viele Reaktionen, weit über die regionalen Grenzen hinweg. Sehr viele positive, die das Engagement der Kommunen begrüßten. Allerdings auch einige wenige kritische Stimmen, die zwar die Aktion unterstützen, aber die Art der Darstellung für verfehlt hielten.
Bundesweite Reaktionen:
Etliche Kommunen aus ganz Deutschland haben inzwischen die Banner ausgeliehen oder sich der Aktion angeschlossen (Lizenzvergabe). Auf Anfrage wurden auch Herrn Prof. Mann, Leiter der Klinik für Abhängiges Verhalten und Suchtmedizin am Zentralinstitut für Seelische Gesundheit in Mannheim die Banner für seine Vorträge zur Verfügung gestellt, da er sie für eine sehr gelungene, an junge Leute adressierte Kampagne einschätzt.