Wichtiger Bestandteil unseres Konzeptes ist die professionelle Selbstreflexion des Teams. Ausgehend vom Fachtag mit dem Suchthilfezentrum Wildhof ist bei den Teammitgliedern ein Denkprozess in Gang geraten.
Zwei wichtige Dinge wurden klar:
- Detaillierter und ehrlicher Blick auf das eigene "Suchtverhalten" / Konsum
- Durch persönliche Transparenz gegenüber den Jugendlichen entstehen spannende Gesprächssituationen, da die Betreuer/innen nicht als "weltfremde Erwachsene" wahrgenommen werden
Das Team hat beschlossen weiter über den ersten Punkt nachzudenken und so entstand die Idee einen Fragebogen zu entwickeln und ehrlich auszufüllen. Dieser beantwortete Fragenbogen wurde optisch ansprechend als Collage mit zum Thema passenden Comics gestaltet und im Jugendtreff aufgehängt.
Die Jugendlichen sind an persönlichen / authentischen Themen interessiert und so wurden die Fragebögen schnell zum Anziehungspunkt und boten vielfach Anlässe für Gespräche. Die Ehrlichkeit der Mitarbeiter/innen wurde durchweg positiv aufgenommen und hat zum einen das Vertrauensverhältnis vertieft, zum anderen haben es die Jugendlichen als Anreiz genommen auch ehrlich zu antworten. Viele Jugendlichen wollten für sich auch so einen Fragebogen, zum selbst ausfüllen.
Das Team dachte, die Jugendlichen füllen den Fragebogen für sich aus und nehmen ihn als Denkanstoß. Wir hatten zum Schutz der Privatsphäre verabredet, den Fragebogen nur auszuteilen und ihn nicht wieder einzusammeln. Den Jugendlichen war das Feedback der Erwachsenen aber so wichtig, dass sie sich wünschten den ausgefüllten Fragebogen wieder abzugeben und noch die Meinung der erwachsenen Bezugsperson dazu einforderten.
Fazit:
Für die Beantwortung der Fragen war bei einigen Teammitgliedern ein ganzes Stück Überwindung nötig – auch wenn nicht jede Teamer/in alle Fragen beantworten musste. Die Offenheit hat sich aber auf jeden Fall gelohnt, da ungewöhnlich viele, tiefgehende und ehrliche Gespräche geführt wurden.