Cannabis denn Sünde sein? Cannabispräventionskampagne in Wesel

Ausgangspunkt für die vernetzte Cannabisprävention war die Feststellung des Bedarfs an verstärkter Cannabisprävention im Prävnetz Wesel. Das Prävnetz Wesel wurde 2004 von der Drogenberatung und dem Jugendamt der Stadt Wesel gegründet. Es besteht aus örtlichen Einrichtungen und Vertretern von Jugendzentren, Schulen, Jugend- und Ordnungsamt, Polizei, Beratungsstellen etc. und trifft sich ca. vier Mal jährlich.

Ziele:

Ziele sind, neben der Sensibilisierung von Eltern und der breiten Öffentlichkeit besondere Risikogruppen zu erreichen.

Zielgruppen:

Als besondere Hauptzielgruppe bildete sich in Wesel zunächst die Schülerschaft der zentral gelegenen Hauptschule in unmittelbarer Nähe zum städtischen Jugendzentrum KARO heraus. Weitere Zielgruppe sind Schülerinnen und Schüler des Berufskollegs Wesel.

Umsetzung:

Hierbei wurde auf Ideen, Materialien und Maßnahmen aus bewährten Kampagnen zurückgegriffen und diese wurden und werden kombiniert und geschlechtersensibel umgesetzt. Dabei handelt es sich um: Stark statt breit – Cannabispräventionsprogramm NRW, Realize it – bundesweites Cannabisberatungsprogramm, Cannabisparcours Villa Lörrach, MOVE – Landeskoordinierungsstelle Suchtvorbeugung NRW.

Ergebnisse:

Die Hauptschüler wurden durch eine Hanf-Dampf Cannabismesse (Methode der Stark statt breit Kampagne) erreicht, die im städtischen Jugendzentrum durchgeführt wurde und in diesem Jahr wiederholt werden soll, um noch mehr Klassen zu erreichen. Die Messe wurde in Kooperation mit der Kreispolizeibehörde, der Hauptschule, der Drogenberatung und des städtischen Jugendzentrums KARO durchgeführt. Die Evaluation findet durch SchülerInnenbefragungsbögen statt. Weitere Schulen zeigen Interesse.

Am Berufskolleg wurde eine AG zur Cannabisprävention gegründet. Diese plant mit Unterstützung von Drogenberatung und Prävnetz die Verankerung von Cannabisprävention am Berufskolleg und Informationsveranstaltungen für die SchülerInnen. Es fand bisher ein Cannabisquiz statt, an dem sich 800 von 3.600 SchülerInnen beteiligten und das sehr deutlich machte, dass weniger als ein Halbwissen bei den 16 bis über 20 Jährigen vorhanden ist. Unterstützend wurde SchülerInnen, die mit einer eigenen Cannabisproblematik auffielen, das Beratungsangebot "Realize It“ – Kurzintervention bei Cannabismissbrauch und Cannabisabhängigkeit angeboten, welches erfolgreich abgeschlossen wurde.2011 soll der Cannabisparcours (erstellt von der Villa Lörrach) SchülerInnen des Berufskollegs über die Wirkungen von Cannabis genauer aufklären. Auch hier gibt es mittlerweile Interesse von anderen Schulen.

Wichtig ist außerdem Information der Eltern und Öffentlichkeit als universelle Prävention, die einerseits durch Elternabende umgesetzt wird. Andererseits wurden mit einem Cannabisquiz in der Fußgängerzone verschiedenste PassantInnen erreicht. Hierbei wurden auch die Flyer für Jugendliche und die Broschüren für Eltern vom Cannabispräventionsprogramm „Stark statt breit“ verteilt. 2011 sollen im Rahmen des Jugendfestivals des Stadtjugendringes Aktionen im Rahmen der Cannabispräventionskampagne stattfinden.

Die MultiplikatorInnen aus Jugendarbeit und Jugendhilfe haben 2011 die Chance, ihr Wissen zu illegalen Drogen und ihre Fähigkeiten im Umgang mit konsumierenden Jugendlichen durch die Fortbildung MOVE (Motivierende Kurzintervention bei konsumierenden Jugendlichen) zu erweitern. Diese bieten Drogenberatung und Stadt Wesel in Kooperation mit einem Jugendrichter an.

Welche Laufzeit hat das Projekt?: 
bis zu 2 Jahre
mehr als zwei Jahre (aber befristet)
Dauerangebot
Wie lange ist die Finanzierung des Projektes gesichert?: 
offen
bis zu zwei Jahre
dauerhaft
Wird das Projekt in seiner Qualität und Zielerreichung überprüft und bewertet bzw. evaluiert?: 
ja
geplant
nein