Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags
Titel des Wettbewerbsbeitrags
Kurzfassung des Wettbewerbsbeitrags
"JoinTonic" richten sich an Jugendgruppen im Verein, Verbände, Kirche und Jugendförderungen im Landkreis, die Interesse und Bedarf haben, sich mit dem Thema "konsumierende Jugendliche und Suchtprävention" auseinanderzusetzen.
"JoinTonic" arbeitet auf drei Ebenen mit unterschiedlichen Zielgruppen und verbindet somit Verhaltens- und Verhältnisprävention.
Der Jugendparcours für 14- bis 17- Jährige besteht aus verschiedenen Stationen zu den Themen "Allgemeine Lebenskompetenzen, Rausch und Risiko, Tabak- und Alkoholprävention". Der Parcours ist kostenfrei. (Dauer: drei Zeitstunden)
Eine eintägige Multiplikatorenfortbildung findet jährlich statt und ist die Voraussetzung zur Durchführung des Jugendparcours durch unsere Honorarkräfte. Ein Elternabend mit dem Titel "Risk and Fun?" wird ebenfalls kostenfrei angeboten.
Beschreibung des Wettbewerbsbeitrags
Anlass und Ausgangssituation
Alcopop-Komatrinken als neuer Partyspaß, rauchende Kids inmitten einer "rauchfreien Schule" oder kiffende Jugendliche vor dem Jugendzentrum - solche Szenarien gibt es auch im Landkreis Darmstadt-Dieburg. Erwachsene sind oft hilflos oder überfordert mit diesen Verhaltensweisen in Schulen, Jugendzentren, Kirchengemeinden, Vereinen und Verbänden.
Die Fachstelle Suchtprävention des Landkreises Darmstadt-Dieburg hat deshalb ein Weiterbildungsmodul für MultiplikatorInnen zu dieser Thematik entwickelt, um entsprechende Fachkenntnisse zu vermitteln.
MultiplikatorInnen beschreiben in der Primärpräventionsarbeit, bei Elternabenden, LehrerInnenkonferenzen, Sportfortbildungen, dass ihnen die frühzeitige Arbeit zum Thema "Lebenskompetenzstärkung" zwar am Herzen liegt und für wichtig erachtet wird. Im Fokus der Aufmerksamkeit stehen jedoch nach wie vor die "Problemfälle" unter Jugendlichen, die im "normalen Alltagsgeschäft" auffallen.
Hier sind Fachkenntnisse über Konsumtrends und Drogen, aber auch Interventionsmöglichkeiten gefragt.
Erwachsene fühlen sich durch die Kopplung von schwer zugänglichen pubertierenden Jugendlichen mit einem vermuteten problematischen Konsum von Alkohol, Zigaretten, Cannabis überfordert. Eine mögliche Reaktion auf diese Überforderung ist das Wegsehen oder das Abtun der Problematik.
Einfach ist der Zugang zu dieser Altersgruppe nicht, erst Recht dann nicht, wenn eine Auseinandersetzung um risikoreiches Verhalten am Rande der Strafbarkeit ansteht.
Für Jugendliche ist es jedoch wichtig, Regeln und Werte vermittelt zu bekommen. Auch deshalb ist eine Debatte über eigene Haltungen, Gesetze, strafbare Handlungen, Gefahren von Suchtmitteln unumgänglich. Eine Laissez-faire-Haltung ist genauso fehl am Platz, wie die Forderung nach Abstinenz (außer bei illegalen Drogen).
Die Arbeit mit Jugendlichen zum Thema Sucht und Drogen, Rausch und Risiko ist also eine Herausforderung für beide Seiten und birgt auch einen spannenden "Rausch und Risiko-Faktor".
Dazu wollen wir mit unserer Weiterbildung Methoden und Theorien an die Hand geben, anhand derer eigene Projekte für und mit Jugendlichen entwickelt werden können.
Das Trainingsmodul "JoinTonic- und was tankst Du?" für mit Suchtmitteln experimentierende Jugendliche bedient die Schnittstelle zwischen Primär- und Sekundärprävention.
Die Zielgruppe
- MultiplikatorInnen der Jugendarbeit, Eltern
- Jugendliche zwischen 14 und 17 Jahren
Das Konzept
Vereine, Verbände, Kirchengemeinden, Jugendpflege, Jugendarbeit können eine dreistündige Veranstaltung für Jugendliche beantragen.
Voraussetzung für diese Buchung ist die Teilnahme von GruppenleiterInnen an den MultiplikatorInnenfortbildungen der Fachstelle, um eine nachhaltige Umsetzung der Suchtprävention in der jeweiligen Institution zu gewährleisten.
Die Zielsetzung
- Sensibilisierung von Jugendlichen mit experimentellem Suchtmittelkonsum, von JugendleiterInnen und Eltern für das Thema "Rausch und Risiko"
- Information über Suchtmittel
- Erweiterung der Rausch- und Risikokompetenz
- Öffentlichkeitsarbeit
- Austausch und Vernetzung
- Information über methodisches Vorgehen in der Präventionsarbeit
- Schulung der Honorarkräfte
Die Module
"Risk and Fun" Elternabende
Bei Eltern und anderen Erziehungsberechtigten läuten oft die Alarmglocken:
- Wie soll ich mit meinem Kind über Sucht und Drogen reden?
- Wie erkenne ich überhaupt, ob mein Kind mit Suchtmitteln experimentiert?
- Welcher Konsum ist vertretbar, welche Schutzbestimmungen gibt es?
Diese und andere Themen werden an diesem Themenelternabend erörtert. Die Anwesenden werden die Möglichkeit haben, zu erfahren, was Risikokompetenz ist, welche Hilfeeinrichtungen es gibt und können sich mit anderen Eltern über ihre Erfahrungen auszutauschen.
Jugendparcours - ein Modul für experimentierende Jugendliche von 14-17 Jahren
Die Jugendlichen durchlaufen einen Parcours mit 5 Stationen. Eine Rahmenhandlung macht Zweck der einzelnen Stationen deutlich.
Fortbildung
für JugendarbeiterInnen aus Jugendzentren, Kirchengemeinden, Sportvereinen, freien Trägern
Jugendliche experimentieren mit Suchtmitteln.
In den meisten Fällen haben es Mitarbeiterinnen der Jugendzentren, der Sportvereine und Kirchengemeinden mit dem Konsum von Alkohol, Nikotin und evtl. Cannabis zu tun.
Manchmal gibt es jedoch bereits Fälle von Essstörungen unter den Jugendlichen oder einen auffallenden Konsum von PC-Spielen, auch der Einnahme von Designerdrogen und Medikamenten.
Das Thema Sucht und Drogen ist für das Jugendalter wichtig. Hier kann es in der Prävention nicht mehr nur um die Förderung der Lebenskompetenzen gehen, sondern Jugendliche müssen lernen, eine Balance im Konsum zu finden, Risiken richtig einzuschätzen, bei Bedarf auch Nein-sagen zu können oder gar nicht erst zu probieren, wenn sie es nicht wollen.
Auch die Einzelberatung bei Ausstiegswilligen kann in der pädagogischen Arbeit dazugehören.
Insgesamt geht es darum, für das Thema Sucht und Drogen zu sensibilisieren, die Gründe für den Konsum zu hinterfragen, nur bei illegalen Drogen Abstinenz zu predigen, den Jugendlichen die Chance zu geben, sich mit Themen wie Feiern und Party, Abhängen und Zudröhnen, Risk and Fun auseinanderzusetzen.
Inhalte:
In dieser Fortbildung "JoinTonic - und was tankst Du?" wird den Fachkräften aus der Arbeit mit Jugendlichen an zwei ganzen Tagen vermittelt, welche Aspekte in der Suchtprävention von Belang sind, es werden Methoden für die pädagogische Arbeit vorgestellt, es werden eigene Haltungen reflektiert und Interventionen eingeübt.
Ein weiteres Angebot besteht darin, dass zwei Teamer der KiJuFö für einen Abend mit einer Gruppe von Jugendlichen der entsprechenden Einrichtung ein suchtpräventives Training durchführen.
Prozess- und Ergebnisevaluation
Fragebogen für Honorarkräfte und Auswertungsmethoden für Jugendgruppe nach Durchlauf des Jugendparcours, Auswertungsbogen für TeilnehmerInnen der Fortbildung, Nachbefragung der Institutionen ca. 1 Jahr nach Durchführung des Jugendparcours (geplant), Abfrage der TeilnehmerInnen des Elternabends – Sämtliche Befragungsergebnisse fließen in eine Weiterentwicklung des Projektes ein.
Ergebnisse und Erreichtes
"Join Tonic" wurde als neues Modul für die Jugendarbeit entwickelt. Durch die Zusammenarbeit mit kommunalen Jugendförderungen, Vereinen und Verbänden hat sich aus dem Projekt "Join Tonic" eine weitere Initiative aus dem Bereich Erzieherischer Jugendschutz entwickelt. "Ich feier' mit".
Fragen zum Wettbewerbsbeitrag
C 1 Fragen zur gesamtkommunalen Einbindung des Wettbewerbsbeitrags
C 2 Fragen zur Konzeption und Ausrichtung des Wettbewerbsbeitrags
Kirchliche Einrichtungen
C 3 Fragen zur Umsetzung des Wettbewerbsbeitrags
Allgemeine Projekte der Rausch & Risiko Kompetenz - Bundesweit
Elternabende in Kommunen, Parcour in Schulen